Queen Elizabeth ist tot...

  • Dieses Anekdoten und Schrullen aufgreifen und sich an schöne Momente erinnern kommt nach der ersten heftigen Trauerzeit. Und auch dann braucht es noch ein wenig, davon im Nachhinein nicht wieder von der Trauer überrollt zu werden

  • Dieses Anekdoten und Schrullen aufgreifen und sich an schöne Momente erinnern kommt nach der ersten heftigen Trauerzeit.

    Sprichst Du für/über Dich oder allgemein? Als allgemeine Feststellung ist die Aussage falsch, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen; jeder Mensch ist da eben anders.

  • :gruebel Trauer ist immer sehr persönlich.


    König Charles ehrt seine Mutter und Königin in der Weise, wie er es von ihr gelernt hat: mit Selbstdisziplin und Zugewandtheit. Wichtig ist jetzt ja auch, dass er positive Tatkraft vermittelt, um seiner verwaiste Nation Halt zu geben und sich als verlässlicher Landesherr zu zeigen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Dieses Anekdoten und Schrullen aufgreifen und sich an schöne Momente erinnern kommt nach der ersten heftigen Trauerzeit. Und auch dann braucht es noch ein wenig, davon im Nachhinein nicht wieder von der Trauer überrollt zu werden

    Das kommt sehr darauf an, wie schmerzlich der Verlust für den Einzelnen ist. Ich habe schon recht fröhliche Beerdigungen erlebt. Wo man sich mehr darüber freute, dass die stressige Leidenszeit vorbei war und man sich mit lang nicht mehr gesehenen Verwandten und Bekannten austauschen konnte.

    Trauer kommt dann eher im stillen Kämmerlein, wenn das Loch spürbar wird.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Ich mag eigenartige Threads, welche sollte man sonst mögen?


    Den Gegensatz Demokratie - Monarchie an diesem Fall abzuarbeiten, halte ich für leicht anachronistisch und obsolet.

    Ein Land mit so langer parlamentarischer Tradition wie GB, hat die Monarchie längst zu einem Instrument der populären und effektiven Darstellung und Präsentation eigener Politik gemacht, welches der Völkerverständigung, Wirtschaftsförderung und dem Demokratieexport Großbritanniens dient. Eine durch und durch demokratische Staatsform bedient sich hier einer Tradition, die in der Lage ist, Identität zu stiften und zu exportieren, was vielen anderen Staatswesen Europas nur sehr schwer gelingen will. Diese demokratische Funktion der Identifikationsfigur hat Elizabeth II. mit fast grenzenloser Disziplin in Sinne einer ersten Dienerin des Staates perfekt ausgefüllt. Die britische Demokratie schuldet ihr dafür Respekt. Das das britische Volk dieser Monarchin darüber hinaus Sympathien entgegenbringt, die weit über Respekt hinaus gehen, ist ihr persönliches Verdienst. Elizabeth II. war länger Königin von England, als ich lebe. Zu meiner fast lebenslangen Affinität zu Großbritannien gehörte immer auch das Königshaus, vielleicht nicht an erster Stelle, aber wie selbstverständlich.

    Auch ganz Europa schuldet der Europäerin Elizabeth II. Respekt und Dank.

  • (...) Ein Land mit so langer parlamentarischer Tradition wie GB, hat die Monarchie längst zu einem Instrument der populären und effektiven Darstellung und Präsentation eigener Politik gemacht, welches der Völkerverständigung, Wirtschaftsförderung und dem Demokratieexport Großbritanniens dient. (...)

    Die Königin / der König als "effektive Darsteller" der aktuellen britischen Politik? Ich bin mir sicher, die sogenannten Majestäten würden sich schön bedanken, wenn sie von diesem fragwürdigen Auftrag erführen ...

    (...) welches der Völkerverständigung, Wirtschaftsförderung und dem Demokratieexport Großbritanniens dient. (...)

    Klappt großartig ... :chen

  • Ein Land mit so langer parlamentarischer Tradition wie GB

    ... die durch das House of Lords (das "Herrenhaus", vulgo "Oberhaus") und das House of Commons (das "Haus der Gemeinen", vulgo "Unterhaus") repräsentiert wird, unter vielen anderen sehr gestrigen, Klassendenken festigenden Strukturen, und das wie keine andere ehemalige Kolonialmacht nach wie vor an kolonialen Traditionen hängt, also den konstitutionellen Rassismus pflegt (übrigens auch durch das Königshaus selbst). In dem die qua Erbgut privilegierten Monarchen und -innen Oberhäupter von Kirche, Militär und Justiz sind, und zwar keineswegs ausschließlich in symbolischer Weise; Anklageerhebungen erfolgen nach wie vor im Namen der Krone, und die Monarchen genießen Amnestierechte, unter vielen anderen Vorrechten. Vor allem aber gibt es eine privilegierte Sippe, als Spitze der "edelgeschlechtlichen" Kaste, also des Adels, und darunter dann irgendwo das gemeine Volk, die Commons. Das mag im achtzehnten Jahrhundert noch ein vergleichsweise fortschrittliches Modell gewesen sein, aber wir befinden uns inzwischen tatsächlich im einundzwanzigsten, also drei Jahrhunderte weiter.


    Und, nein, die britische Demokratie war nie ein Exportschlager. Exportiert wurden Exaltiertheit, schlechtes Essen, bizarres Christentum und Kricket, und bekommen haben Länder wie Indien die Teilung, die hunderttausende Tote zur Folge hatte.

  • Nun, wer sich halbwegs in der Nachkriegsgeschichte auskennt, weiß z.B., das Churchill, demokratisch gewählter Premier, nach dem II. Weltkrieg bewußt auch durch bewaffneten Konflikt das Empire in der kolonialen Form behaupten wollte, zuletzt auch mittels Krieg. Elizabeth II. steuerte dagegen, indem sie gleich nach Thonbesteigung alle ehemaligen und noch vorhandenen Kolonien besuchte und für die Idee des Commonwealth warb. Schließlich überzeugte sie selbst Churchill davon. Ein Punkt für die Völkerverständigung, denke ich.


    Britische Demokratie kein Exportschlager?

    Nun, ein wenig undankbar, wenn das aus einem Land kommt, welches besonders vom britischen Nachbarn erst mühsam, aber geduldig lernen musste, wie Demokratie geht, nachdem man sich vor dem II. Weltkrieg ganz andere Regierungsformen erwählt hatte. :lache

  • Seid doch entspannt...


    Durch keinen von uns wird die Monarchie fallen oder weiter bestehen...


    Queen Elizabeth ist gestorben und das ist traurig für einige, anderen ist es wurscht...


    Ich glaube, die nächsten Tage müssen alle Monarchiegegner noch durch die Dauerschleife der Fernsehsendungen, ab nächster Woche wird das auch wieder besser werden.... haltet also durch... 🤣


  • Das war eines der Bilder zum 70sten Thronjubiläum... Ich finde es toll, weil es ihre Liebe zu Pferden so gut rüber bringt 🥰

  • Wenn man die Bilder im Fernsehen sieht steckt da doch eine gewaltige Logistik dahinter, die man, trotz bestehendem Plan, erst einmal so hinbekommen muss...

  • Ich verstehe nicht, warum DAS ERSTE und das ZDF parallel diese stundenlange Übertragung bringen müssen :gruebel  :hmm finde ich schon übertrieben.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tante Li ()

  • Das ist einfach nur eine Frechheit von den ÖR, so sparen sie Geld, [...] und kaufen sich Massagesessel davon.:grin

    🤣🤣🤣