Queen Elizabeth ist tot...

  • Aber niemandem, der in einer Monarchie lebt, ist das Recht gegeben, selbst Monarch zu werden, außer, man gehört der fraglichen Familie an oder heiratet in sie ein.


    Und die Möglichkeit, etwas mögen zu dürfen/zu können oder nicht, ist nicht gleichbedeutend mit der Möglichkeit, sich für oder gegen etwas entscheiden zu können. Monarchen werden nicht gewählt, und konstitutionelle Monarchien wie die in Großbritannien sind verfassungsmäßig abgesichert, also nur mit einem sehr großen Quorum abschaffbar.

    Ich verstehe, was du meinst.

    Ich glaube allerdings, die wenigsten Menschen möchten Monarch werden, wenn sie sich mal richtig damit beschäftigen, was das für ein anstrengender Job ist.

    Ich würde auch nicht Bundeskanzler*in werden wollen. Auch das ist kein Spaß.

    Bekanntermaßen muss man ja auch kein Monarch sein, um sein Volk zu quälen. Wie wir ja ganz aktuell sehen, geht das auch mit einem *frei* gewählten Präsidenten.


    Mir persönlich ging es einfach darum, meine Trauer über den Tod einer Frau auszudrücken, die mich mein ganzes Leben begleitet hat.


    Ich mag die europäische Monarchie, die Krönchen, die hübschen Kleider, die Skandale und Berichterstattungen, die Hochzeiten und auch die Beerdigungen.

    Yellow press at its best.


    Ich mochte die Queen...

    Mich macht ihr Tod sehr traurig und nichts anderes wollte ich ausdrücken.


    Habt alle ein schönes Wochenende

  • Hallo, Mariion.


    Als ich jung war, wollte ich unbedingt Bundeskanzler werden.


    Traditionen und damit verbundene Rituale und dergleichen haben für viele Menschen eine sehr große Bedeutung, vermitteln nicht zuletzt ein Gefühl von Verlässlichkeit, und ich will auch niemandem ausreden, die übrigens parlamentarische Monarchie im Vereinigten Königreich oder sonstwo gut zu finden. So oder so, unbestreitbar ist nach meinem Dafürhalten, dass es hier um etwas geht, das gewisse, adlige (was so viel wie "edelgeschlechtliche" bedeutet) Menschen ganz erheblich bevorzugt, und sie über allen anderen, den Bürgerlichen ansiedelt, die ihrerseits praktisch keine Möglichkeit haben in diesen Stand zu treten. Es mag auch sein, dass man im Gegenzug auf ganz schön viel verzichten muss, wobei ja durchaus die eine oder andere Figur aus dem erweiterten Königshaus lautstark auf die Kacke haut oder gehauen hat, aber ohne jeden Zweifel geht es hier um ein donnerndes Privileg qua Geburt, das auch noch mit nationaler oder sogar internationaler Macht einhergeht. Und auch wenn gerade alle traurig sind, was ich nachvollziehen kann, ist das doch ein Umstand, der im Jahr 2022 des angeblichen Herren eigentlich nicht mehr in eine Gesellschaft passt, die sich für modern hält.

  • Ich habe auch blaues Blut in meinen Adern, das kann man nicht wegdiskutieren. Und meine Erziehung hat mir in meinem Leben sehr geholfen. Meine Mutter legte großen Wert auf Anstand, Charakter, Ehre und Moral. In einer Monarchie würde ich mich hervorragend bewegen und leben können.

    Der neue König Charles der Dritte mag ein guter Umweltaktivist und Bauer sein, aber er hat keine Ehre und keine Moral. Seine Ehe war eine Farce, er hüpfte von Diana runter rüber zu seiner Camilla und wieder zurück. Nein, so jemand kann ja alles besteigen, aber keinen Thron.

  • Lieber Tom....

    wenn ich es nicht besser wüsste könnte ich nach deinem post denken, du wärst neidisch auf die Monarchen... nicht, weil du die Vorteile der Monarchie haben möchtest, sondern einzig aus dem Grund, weil du diesen Stand nicht erreichen kannst.


    Ich kann auch nicht fliegen, weil ich nie im Leben Flügel haben werde, aber ich kann mich trotzdem an den Vögeln erfreuen.

    Die Königshäuser, mit denen ich symphathisiere, sind weit davon entfernt, ihren Untertanen Böses zu wollen 😉

    Und ja, es ist Geburtsrecht.... So what?!


    Lassen wir es gut sein, du hast deinen Standpunkt sehr klar geäußert und ich kann ihn problemlos akzeptieren, auch wenn ich anderer Meinung bin.


    Ich bin sicher, wir werden noch lange Freude an den Royals in Europa haben... Moderne Zeiten hin oder her.

  • ... sie hatten auch die Pflicht diese Ländereien zu verwalten, zu bewirtschaften und die Bewohner zu ernähren. Viele der Adligen, auch heute noch, sind studierte Land- oder Forstwirte, um ihre Anwesen effektiv verwalten zu können. Nicht umsonst gibt es den Spruch: Adel verpflichtet.

    Naja, bewirtschaftet wurde das Land meistens von Pächtern, die sich selbst ernähren mussten, und das in der Regel von dem, was nach der Pachtzahlung noch für sie übrig war.

    Einigen wir uns auf "Es gab solche und solche Adelige". ;)


    Ich bin sehr froh darüber, dass in Deutschland der Adel und seine Privilegien abgeschafft wurden. Auch wenn beides in den Köpfen der Menschen fortzuleben scheint.

  • Es gibt ja auch noch viele Andere, die mit Privilegien geboren werden. Wichtig ist doch, was Jeder aus seinem Leben macht, völlig egal, welchen Stand er hat. Es gibt genug Menschen, die einen reichen Familienhintergrund haben und dann meinen, als "Sohn" oder "Tochter" dekadent leben zu können bzw. zu dürfen.

    Sicherlich liegt das zum großen Teil am Elternhaus und es gibt auch genügend Eltern, die darauf Wert legen, dass ihre Kinder mit beiden Beinen im Leben stehen. Natürlich ist ein guter finanzieller Hintergrund hilfreich.


    Was ich zum Beispiel bei den europäischen Königshäusern inzwischen gut finde, ist, dass sie "volksnäher" geworden und für mich wirklich sympathischer geworden sind. Sie haben eine gute Bildung, wissen sich (zumindest in der Öffentlichkeit) gut zu bewegen und zu präsentieren. Sicherlich nicht alle, aber so ist das Leben. Und die Wahl der Lebenspartner ist eine andere geworden, so können auch Bürgerliche "aufsteigen", wenn sie es denn wollen.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Zitat aus gala.de:


    Der staatliche Zuschuss für das (britische) Königshaus betrug im Jahr 2019 82,4 Millionen britische Pfund (umgerechnet 95,7 Millionen Euro). Das heißt: Jeder Mensch, der in Großbritannien lebt, hat umgerechnet 1,38 Euro für die Royals bezahlt. Obwohl der Betrag so gering ist, kommt immer wieder Kritik am Sovereign Grant auf. Denn: Nicht jeder will einen Beitrag zur Finanzierung des Königshauses leisten.

    Allerdings wird der Sovereign Grant von dem erwirtschafteten Gewinn des Kronguts gezahlt – also Gewinn, den es ohne die Monarchie gar nicht geben würde. Während die Queen 15 Prozent der Summe erhält, bleiben die verbliebenen 85 Prozent in der Staatskasse – und das kommt allen Briten zugute.


    Und mal ehrlich, wieviele Steuergelder (oder Beitragsgelder, siehe zum Beispiel beim "rbb") werden in Deutschland verschwendet?

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Der neue König Charles der Dritte mag ein guter Umweltaktivist und Bauer sein, aber er hat keine Ehre und keine Moral. Seine Ehe war eine Farce, er hüpfte von Diana runter rüber zu seiner Camilla und wieder zurück. Nein, so jemand kann ja alles besteigen, aber keinen Thron.

    Ich würde da nicht ganz so hart urteilen. Camilla war seine große Liebe, die er "aus Gründen" nicht heiraten durfte. Heutzutage wäre die Ehe mit Sicherheit gestattet worden, damals sah es noch anders aus, obwohl das ja nun auch noch nicht sooo lange her ist.


    Die Ehe mit Diana hätte vielleicht funktionieren können, wenn er Camilla vergessen hätte können. Konnte er aber nicht und sie ihn ebenfalls nicht. Naja, wie es ausging, ist ja hinlänglich bekannt.


    Für mich ist das eine sehr romantische Liebesgeschichte, trotz allem Leid, das dahintersteckt. Leid, das man vermeiden hätte können. Darin gebe ich Dir auf jeden Fall recht. Und heute wäre die Geschichte sehr wahrscheinlich anders verlaufen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe auch blaues Blut in meinen Adern, das kann man nicht wegdiskutieren. Und meine Erziehung hat mir in meinem Leben sehr geholfen. Meine Mutter legte großen Wert auf Anstand, Charakter, Ehre und Moral. In einer Monarchie würde ich mich hervorragend bewegen und leben können.

    Der neue König Charles der Dritte mag ein guter Umweltaktivist und Bauer sein, aber er hat keine Ehre und keine Moral. Seine Ehe war eine Farce, er hüpfte von Diana runter rüber zu seiner Camilla und wieder zurück. Nein, so jemand kann ja alles besteigen, aber keinen Thron.

    Naja ich glaube Mal das Diana auch nicht ohne Fehl und Tadel war, was die Seitensprünge von Charles nicht rechtfertigen soll. Ich glaube Diana war psychisch ziemlich instabil und zu Anfang sicherlich auch sehr naiv.

  • wenn ich es nicht besser wüsste könnte ich nach deinem post denken, du wärst neidisch auf die Monarchen... nicht, weil du die Vorteile der Monarchie haben möchtest, sondern einzig aus dem Grund, weil du diesen Stand nicht erreichen kannst.

    Was für eine originelle Auslegung! :)


    Ich glaube, mir ist wirklich kein Gefühl ferner als Neid in diesem Zusammenhang. Es ist eher Ärger, Ärger darüber, dass es solche Strukturen noch gibt, die vor Jahrhunderten und Jahrtausenden erfunden wurden, um Macht langfristig zu sichern, um sich über andere erheben zu können, um der eigenen Sippe unaufhörlich Vorteile zu verschaffen, um sich auf Kosten der "Geringeren" ein prächtiges Leben zu verschaffen. Während wir heutzutage überall versuchen, "Inklusion" zu leben, und allen Menschen ermöglichen, über alle Hindernisse hinweg gleichberechtigt an unseren Gesellschaften teilzunehmen und zu -haben, gibt es da immer noch Leute auf dem Planeten, die sich qua Geburt für etwas Besseres halten, für "edelgeschlechtlich" (=adlig), obwohl das definitiv nicht so ist, ganz im Gegenteil. Und sie halten sich nicht nur für etwas Besseres, sie bekommen auch noch vergoldeten Feenstaub in die fetten Gesäße geblasen, mit denen sie auf ihren gewaltigen Landsitzen hocken, wo sie in der Freizeit Rotwild abknallen oder ausufernde Gelage feiern. Das ist einfach, um es noch nett zu sagen, ein wenig unzeitgemäß, und die symbolische Bedeutung, die es für viele Menschen und einige Nationen noch hat, steht im krassen Widerspruch zu Aufgeklärtheit, Fortschritt, Demokratisierung und Gleichberechtigung.


    Nein, ich will kein König sein. Ich will, dass es keine Könige mehr gibt, nirgendwo. Weil wir alle längst herausgefunden haben, dass die Grundlage dieser "Ämter" totaler Bullshit ist, und weil sie eine bizarre Verneinung sämtlicher Fortschritte darstellen.

  • Ich habe auch blaues Blut in meinen Adern, das kann man nicht wegdiskutieren. Und meine Erziehung hat mir in meinem Leben sehr geholfen. Meine Mutter legte großen Wert auf Anstand, Charakter, Ehre und Moral. In einer Monarchie würde ich mich hervorragend bewegen und leben können.

    Der neue König Charles der Dritte mag ein guter Umweltaktivist und Bauer sein, aber er hat keine Ehre und keine Moral. Seine Ehe war eine Farce, er hüpfte von Diana runter rüber zu seiner Camilla und wieder zurück. Nein, so jemand kann ja alles besteigen, aber keinen Thron.

    als Jugendliche war ich empört was Charles Diana antat. Sie war eine junge, unschludige Frau, hübsch und so beliebt. Ich mochte Camilla nie, auch heute noch ist sie mir nicht gerade symaptisch. Aber heute sehe ich das ganze etwas anders. Die beiden haben sich immer geliebt und sind nie voneinander losgekommen. Diana war das, was das Königshaus und die Vorschriften wollten, Camilla war das, was das Herz wollte. Ihre liebe ist bis heute standhaft, leider hat Diana drunter gelitten. Auch die Quenn und das Volk haben in den letzten Jahren endlich eingesehen, das sie zueinander gehören. Komme was wolle. Wo eben die Liebe hinfällt. Sie haben es doch endlich verdient, glücklich zu sein und sich zu haben.

    Dennoch, Camilla als Königin- undenkbar.

  • Mir ist Camilla in den letzten Jahren deutlich sympathischer geworden. Seit sie und Charles verheiratet sind, strahlt sie etwas aus, das ich nicht benennen kann. Vielleicht Zufriedenheit?

    Ob es Zufriedenheit ist weiß ich nicht.:/

    Aber ich finde, sie und Charles passen gut zusammen und es scheint so, als ob sie sich wirklich lieben.

    Vielleicht sind sie einfach glücklich, dass sie ihr Leben offiziell zusammen leben dürfen?

    Aber stimmt, auch deshalb wirken die Beiden zufriedener und eben glücklicher.

  • Ich bin gleichermaßen fasziniert wie amüsiert, mit welcher Inbrunst sich derzeit alle Welt - Büchereulen inklusive - an etwas dermaßen Lächerlichem abarbeitet wie der britischen Monarchie. Gerade las ich in der Zeitung, dass es sogar eine strenge Ordnung dafür gebe, wer nun als "Oberherold" (soll ein besonderer Ehrentitel für irgendeinen Hofschranzen sein) und wer nur als "normaler" Herold in Kutschen durch die Straßen Londons fahren muss, um den Tod der Königin und die Thronbesteigung des neuen Königs lautstark zu verkünden.

    Die spinnen doch total.

    Manchmal überkommt mich angesichts diese Boheis in aller Welt der Verdacht, die parlamentarische Demokratie könne eigentlich nicht das sein, was die meisten Menschen wollen ...

  • Ich bin gleichermaßen fasziniert wie amüsiert, mit welcher Inbrunst sich derzeit alle Welt - Büchereulen inklusive - an etwas dermaßen Lächerlichem abarbeitet wie der britischen Monarchie. Gerade las ich in der Zeitung, dass es sogar eine strenge Ordnung dafür gebe, wer nun als "Oberherold" (soll ein besonderer Ehrentitel für irgendeinen Hofschranzen sein) und wer nur als "normaler" Herold in Kutschen durch die Straßen Londons fahren muss, um den Tod der Königin und die Thronbesteigung des neuen Königs lautstark zu verkünden.

    Die spinnen doch total.

    Manchmal überkommt mich angesichts diese Boheis in aller Welt der Verdacht, die parlamentarische Demokratie könne eigentlich nicht das sein, was die meisten Menschen wollen ...

    Alberne Zeremonien und Bräuche gibts wohl überall, ich sag nur großer Zapfenstreich....


    Ich finds ganz amüsant, wie die Operation London Bridge is down so abläuft, nette Ablenkung von den sonstigen Nachrichten

  • Seht es doch mal entspannt! Die Queen und ihr Königshaus waren in der Welt eine konstante Größe, egal welcher Mist auf der Welt gerade passierte. Für mich hatte es immer etwas beruhigendes.

    Und noch einen Aspekt sollte man bedenken. Ohne die Aristokratie weltweit gäbe es die ganzen Schlösser, Burgen, Parks, Kunstsammlungen und Sehenswürdigkeiten, die wir heute im Urlaub so gerne besichtigen, gar nicht. Schloss Moritzburg oder Pillnitz mit seinen Anlagen, bei mir in der Gegend, gäbe es nicht. Die Dresdner Kunstsammlungen, vom Porzellan bis zum Grünen Gewölbe, gäbe es nicht. Petersburg, gäbe es so nicht....usw. Es gibt nicht nur Schwarz. Und es gibt auch heute noch viele Leute die gerne Jagen gehen, nicht nur Adlige. Und es gibt auch heute jede Menge Adlige die fortschrittlich sind und über den Tellerrand hinausschauen. Ebenso gibt es viele Leute die Umwelt- und Naturschutz für Unsinn halten und an konservativen, alten Zöpfen festhalten.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Und noch einen Aspekt sollte man bedenken. Ohne die Aristokratie weltweit gäbe es die ganzen Schlösser, Burgen, Parks, Kunstsammlungen und Sehenswürdigkeiten, die wir heute im Urlaub so gerne besichtigen, gar nicht. Schloss Moritzburg oder Pillnitz mit seinen Anlagen, bei mir in der Gegend, gäbe es nicht. Die Dresdner Kunstsammlungen, vom Porzellan bis zum Grünen Gewölbe, gäbe es nicht. Petersburg, gäbe es so nicht....usw.

    Als diese Schlösser gebaut und Sammlungen angelegt wurden, waren sie aber mitnichten dafür gedacht, dass das "gemeine Volk" sich daran erfreuen soll. August der Starke hat sicher nicht beim Bau von Schloss Moritzburg gedacht, dass seine Untertanen das gerne auch von nahe und von innen sehen sollen. ;)

    Es ist auch kein Argument dafür, dass man heute noch Monarchien/Adelsprivilegien braucht.