'Der letzte Auftrag' - Seiten 332 - Ende

  • Ja, bei der Grenzöffnungsszene hab ich mich direkt zurück versetzt gefühlt.

    An die Nacht kann ich mich heute noch so gut erinnern, wie vermutlich die meisten.


    Auch die Szene zwischen Ria & Annie war für mich perfekt. Genau richtig. So finde ich es am besten, zueinanderzufinden. Nicht auf ahu ruck und nicht zu distanziert.

    Ich denke, so nähern die beiden sich am besten und vor allem - am sichersten - an.


    Das mit Annie & Michael hat für mich jetzt auch keine große Priorität. Viel wichtiger war alles drum herum, die Öffnung, die entscheidungen usw.


    Schade nur, den Schauplatz verlassen zu müssen. Ich habe die Trilogie so gerne gelesen.



    Hinterher ist ja auch noch so viel passiert. wenn man bedenkt, wie es heute ist, das Gefühl, auf irgendeine Art noch immer nicht so ganz richtig zusammengewachsen zu sein. Zumindest wollen uns die Medien das ja oft erklären.


    Dann die ganzen Treuhand Skandale. Usw


    Meine beiden Chefs kommen aus Mecklenburg, sind aber noch zu jung gewesen, um die DDR in "vollen Zügen" genießen zu müssen.

    Die beiden sind mittlerweile typische Hamburger :grin

  • Ihr seid immer so gut darin, eure Empfindungen beim Lesen zu schildern: Befürchtungen, Ärger, Hoffnungen, Fragen. Das ist kostbar, weil ich so erfahre, was der Informationsstand ist, was man vorausahnt, wie die Figuren wirken. Und diesmal vor allem wichtig für mich: Überfrachte ich die Geschichte mit historischen Hintergründen? Sind es zuviele Figuren?

    Ich bin erleichtert, dass euch der Roman (trotzdem) gefallen hat.

    Nein und nein :)

    Für mich hat es so perfekt gepasst. Auch dass das Private zwischen Annie und Michael in den Hintergrund getreten ist, fand ich gut.

    Dieser Blick auf due Ereignisse rund um den Mauerfall waren viel spannender zu lesen.

  • Mir geht es wie Zwergin. Ich fand es ganz toll ein paar Einblicke in die Hintergründe zu bekommen. Vor allem wie es zum Desaster auf der PK von Schabowski kommen konnte….. Am Ende war die Staatsführung der DDR ja doch nur ein Haufen alter Männer, die eigentlich nur das eigene Wohl im Sinn hatte….

  • Mir geht es wie Zwergin. Ich fand es ganz toll ein paar Einblicke in die Hintergründe zu bekommen. Vor allem wie es zum Desaster auf der PK von Schabowski kommen konnte….. Am Ende war die Staatsführung der DDR ja doch nur ein Haufen alter Männer, die eigentlich nur das eigene Wohl im Sinn hatte….

    Das ist in der Politik auch heute noch so, nur der Altersdurchschnitt ist nicht so hoch :).

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Das ist in der Politik auch heute noch so, nur der Altersdurchschnitt ist nicht so hoch :).

    :hmm Das würde ich so nicht unterschreiben.

    Bei unseren Volksvertretern merke ich meistens schon, dass sie um die jeweilige Sache zum Wohle von uns allen ringen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • :hmm Das würde ich so nicht unterschreiben.

    Bei unseren Volksvertretern merke ich meistens schon, dass sie um die jeweilige Sache zum Wohle von uns allen ringen.

    Das freut mich sehr :thumbup:.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Nur als Fernsehtip.


    Heute Abend gibt es auf Arte eine Doku über "die rote Fini"


    Rote Fini

    Ja, und die Doku danach über den DDR-Spion Adolf Kanter klingt auch recht interessant.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Schalck ist eine interessante und weitsichtige Persönlichkeit. Dabei ist er ziemlich direkt, was ihn nicht besonders beliebt macht. Er hat sich auf das vorbereitet, was seiner Meinung nach kommt. Dennoch kann er nur mit Hilfe entkommen. Bei den Verhören will er nur so viel preisgeben, wie es ihm nutzt. Da kommt ihm Ria in die Quere und er will sie nicht mehr dabei haben. Er kommt mit der Forderung sogar durch.


    Henning hat im Gefängnis durchgehalten, aber er ist sauer auf Ria, die ihm durch ihren Verrat das Leben gerettet hat. Das zeigt er auch deutlich. Mir hat es aber gefallen, wie seine Wut beginnt zu bröckeln.


    Michael hat sich für Franziska entschieden, aber irgendwie ist es auch halbherzig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Beziehung auf Dauer ist. Gut aber, dass alles zwischen Annie und Michael besprochen ist und sie Freunde bleiben.


    Die Beschreibungen des Mauerfalls und was die Menschen gefühlt haben, hat noch einmal in die damalige Zeit zurückgeführt und die Bilder hervorgeholt. Ich hatte Schabowskis Stimme beim Lesen im Ohr: Das tritt meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.

  • Unglaublich wie dilettantisch Schabowski in diese PK geschickt worden ist. Das war ja wirklich fahrlässig. Und unglaublich, dass die Russen in Berlin alle der Meinung waren, dass das sicher mit Moskau geklärt worden wäre und sie nur vergessen wurden.... Wenn die sich damals quer gestellt hätten.

    Da waren wohl viele von der Situation überfordert oder wollten keine Verantwortung übernehmen, falls die Lage eskaliert.

  • Fertig geworden bin ich schon vor ca. zwei Wochen, aber zu meinem Leidwesen bin ich nicht mehr zum Schreiben gekommen. Entschuldigt bitte, dass ich so nachhinke :(.


    Die geschichtlichen Ereignisse überschlagen sich, die privaten Geschichten um Annie und Ria rücken in den Hintergrund, werden aber doch zu Ende geführt. Gut gefallen hat mir dabei "Rias letzter Auftrag", da schließt sich wirklich ein Kreis, wie hier schon angemerkt wurde. :thumbup: Dass Annie und Michael nicht zusammenkommen finde ich jetzt nicht so schlimm, ich denke, Annie hängt mehr an Michael als umgekehrt. Ich wünsche ihr einen neuen Partner, der wirklich ohne Wenn und Aber zu ihr steht und sich für sie entscheidet, mit Michael ist es ja doch immer so ein Fragezeichen.


    Ich denke, die geschichtlichen Ereignisse waren in diesem dritten Teil eindeutig das Wichtigste.

    :writeSo sehe ich das auch. Und angesichts der gewaltigen Umwälzungen finde ich es hier auch verzeihlich, dass die fiktive Geschichte in den Hintergrund rückt. Ich habe bei den Fragen ziemlich am Anfang des Buches geschrieben, dass ich Historie und Fiktion in der Trilogie ausgewogen fand. Das stimmte auch zu diesem Zeitpunkt, im 3. Band war es eindeutig mehr Historie als Fiktion.

    Überfrachte ich die Geschichte mit historischen Hintergründen? Sind es zuviele Figuren?

    1. Frage: Siehe oben - nein. Angesichts dieser Ereignisse fand ich die Schwerpunktsetzung absolut richtig!


    2. Frage: Jein. Nicht im historischen Kontext, da fand ich es auch gut, so vielseitig die Grenzöffnung miterleben zu können. Im fiktiven Teil hätte ich persönlich auf Ingo und das Wiederauftauchen von Marga verzichten können. Die Bespitzelung, die Einschüchterungen und der Druck auf die Bevölkerung sind doch so schon schlimm genug, da braucht es für mich keine "Psychothrillertricks" mit labilen Personen, die das noch verstärken. Vor allem, da sie kurz auftauchen und dann doch ohne Abschluss wieder in der Versenkung verschwinden. Lieber hätte ich noch das ein oder andere Kapitel zu den Filmaufnahmen gelesen.


    Insgesamt fand ich es einen schönen Abschluss! Danke für die wie immer sehr interessante Begleitung der Leserunde Titus Müller ! Ich bin gespannt, wohin du uns als nächstes mitnimmst und freue mich schon jetzt darauf!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So sehe ich das auch. Und angesichts der gewaltigen Umwälzungen finde ich es hier auch verzeihlich, dass die fiktive Geschichte in den Hintergrund rückt. Ich habe bei den Fragen ziemlich am Anfang des Buches geschrieben, dass ich Historie und Fiktion in der Trilogie ausgewogen fand. Das stimmte auch zu diesem Zeitpunkt, im 3. Band war es eindeutig mehr Historie als Fiktion.

    Also um ganz ehrlich zu sein, fand ich es im dritten Band schon ein wenig viel Historie. Das kann auch darin liegen, dass ich einiges ja schon weiß, aber ich hätte von den Protas gerne noch mehr Privates gelesen. Sie sind mir nicht so nah gekommen, wie die Darsteller in den ersten beiden Bänden.

    2. Frage: Jein. Nicht im historischen Kontext, da fand ich es auch gut, so vielseitig die Grenzöffnung miterleben zu können. Im fiktiven Teil hätte ich persönlich auf Ingo und das Wiederauftauchen von Marga verzichten können. Die Bespitzelung, die Einschüchterungen und der Druck auf die Bevölkerung sind doch so schon schlimm genug, da braucht es für mich keine "Psychothrillertricks" mit labilen Personen, die das noch verstärken. Vor allem, da sie kurz auftauchen und dann doch ohne Abschluss wieder in der Versenkung verschwinden. Lieber hätte ich noch das ein oder andere Kapitel zu den Filmaufnahmen gelesen.

    Ich fand es eigentlich nicht schlecht, dass sie nochmal vorkamen. Allerdings hätten sie für mich dann mehr Raum gebraucht. Es war nicht die Menge an Personen sondern eher, dass manches zu schnell ging, weil das Historische so viel Raum bekommen hat.


    Wäre es ein Stand alone gewesen, hätte mich das sicher ein wenig gestört. Da es eine Trilogie war konnte ich damit leben.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)