Das Mädchen und der General – Ralf Langroth

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (14. März 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 416 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3499010666
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499010668
    • Reihe: Philipp Gerber 3

    Kurzbeschreibung (Verlag):

    BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber ermittelt in einem der skandalumwobensten Kriminalfälle der jungen BRD.

    Frankfurt am Main, 1957: Die Ermordung der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt hält die BRD in Atem – und bringt den amerikanischen General Hiram Anderson in ernsthafte Schwierigkeiten. Philipp Gerbers früherer Chef gehörte zu deren Liebhabern und wurde zur fraglichen Zeit in der Nähe ihrer Wohnung gesehen. Nicht nur Andersons Tochter, Gerbers Ex-Verlobte June, bittet den BKA-Mann um Hilfe, auch von Adenauer persönlich erhält er den Auftrag, zu ermitteln. Denn General Anderson vermisst seit seinem letzten Besuch bei Rosemarie Nitribitt wichtige Unterlagen: Geheimdokumente über Atomverhandlungen zwischen Adenauer und US-Präsident Eisenhower, die unter keinen Umständen in die falschen Hände gelangen dürfen.

    Die Meilensteine der deutschen Nachkriegsgeschichte – erzählt als packende Thrillerreihe!


    Zur Autorin (Verlag):

    Ralf Langroth ist das Pseudonym eines Autors mit Übersetzungen in fünfzehn Sprachen. Fünf seiner Bücher sind für eine Verfilmung optioniert, darunter der erste Gerber-Band „Die Akte Adenauer“. In den Romanen um den BKA-Mann Philipp Gerber und die Journalistin Eva Herden verbindet Langroth seine beiden Stärken, die genaue Recherche und das Erzeugen hoher Spannung. Mit dem Auserzählen historischer Leerstellen präsentiert der Autor atmosphärische und packende zeitgeschichtliche Spionagethriller aus den jungen Jahren der BRD.


    Meine Meinung:

    Als Philipp Gerber nachts aus dem Schlaf gerissen wird weil seine Ex-Verlobte June vor der Tür steht und kurz darauf auf sie beide geschossen wird, ist ihm noch nicht klar, dass dies der Auftakt zu einer neuen Ermittlung sein wird und er sich wieder einmal mit diversen Geheimdiensten herumschlagen muss. Junes Vater war ein Kunde der kurz zuvor ermordeten Rosemarie Nitribitt und als wäre das nicht schon pikant genug, sind ihm auch noch geheime Unterlagen abhanden gekommen. Philipp soll nun herausfinden wo die Papiere stecken und bei der Gelegenheit am besten auch noch seinen ehemaligen Vorgesetzten entlasten.


    Ralf Langroth nimmt uns also wieder einmal mit in das Deutschland der späten fünfziger Jahre. Er nutzt den bis heute ungeklärten Mordfall an der Edelprostituierten Nitribitt, der damals die Gemüter erhitzte, um seine Variante der Geschichte zu erzählen. Das Buch ist von Anfang an spannend und man trifft alte Bekannte aus dem Vorgängerband wieder. Auch Eva, seine Freundin hat ihren Auftritt und Philipp muss sich mit seiner Vergangenheit mit June auseinandersetzen.


    Es gelingt dem Autor die Zeit damals lebendig werden zu lassen. Markennamen und Gebräuche aus dieser Zeit finden ihre Erwähnung, es wird geraucht und getrunken was das Zeug hält. So hat man es als Leser leicht sich diese Zeit vorzustellen und in die Geschichte ganz einzutauchen. Auch Adenauer hat wieder seinen Auftritt und glänzt mit seinem lapidaren Humor und seinem rheinländischen Charme.


    Ich habe das Buch, wie schon die Vorgänger, verschlungen. Ich habe mit gerätselt und mit gefiebert. Und dabei gehofft, dass Philipp und Eva am Ende wieder heil aus dieser Geschichte herauskommen. Auch in der Hoffnung, bald einen vierten Band der Reihe lesen zu können.

    Von mir daher eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch, sowie für die beiden Vorgängerbände!


    9 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3499010666

  • Nachdem ich die ersten beiden Bände mit Begeisterung gelesen hatte, freute ich mich umso mehr auf Band 3. Auch diesmal, soviel sein verraten, hat Ralf Langroth es geschafft mich zu begeistern!

    Mein Interesse an dem Buch wurde durch das gewählte Thema, der bisher ungeklärte Mord an Rosemarie Nitribitt, geweckt. So kam ich an die Buchreihe, obwohl mich die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in der Schule eher in Schrecken versetzte ( vor Langeweile ), die nun mein Interesse für das Zeitgeschehen damals wecken konnte. Denn der Autor schafft es, Geschichte lebendig werden zu lassen. Er schaffte es eine Atmosphäre zu schaffen, sodass man sich in die Zeit zurückgeschleudert fühlt. Zumindest erging es mir so - und so etwas liebe ich an Büchern , an Geschichten. Des weiteren sind seine Figuren so vielschichtig, so herrlich menschlich gezeichnet - man könnte meinen, mal lese über reale ( abgesehen von tatsächlich existierenden Personen ) Menschen. Sie erfüllen eben keine Klischees oder sind überperfekt, nein es menschelt. Auch das gelingt nur wenigen.

    Der Fall an sich war sehr spannend, man konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der flüssige Schreibstil und die tolle Art eine Geschichte zu erzählen hat mich schneller durch die Geschichte rauschen lassen als mir lieb war. Denn so muss ich nun ungeduldig auf Neues aus Ralf Langroths Feder warten.

    Von mit volle 10 von 10.

  • Auch von mir verdient dieser Roman meine unbedingte Leseempfehlung. Von Anfang an spannend wechselt der Autor in bewährter Weise zwischen fiktiven menschlichen Schicksalen und geschickt verpacktem Geschichtswissen.

    Die 50er Jahre der Bundesrepublik zeigt er hier mit besonderem Blick auf das Halbweltmilieu und die Doppelmoral der gesellschaftlich angesehenen Männer im wirtschaftlichen Aufwind.

    Rosemarie Nitribitt hat sich die Hemmungslosigkeit ihrer Kunden zu Nutze gemacht und es geschickt zu Wohlstand gebracht. Nur hat sie sich einmal verschätzt und ist an noch skrupellosere Gesellen geraten. Tatsächlich wurde der Mord an ihr nie vollständig aufgeklärt und lud immer wieder zu Spekulationen ein.

    Ralf Langroth macht aus diesem Stoff einen Agententhriller und eine politisch hoch brisante Geschichte. Die Rivalität der amerikanischen Geheimdienste, die deutschen Interessen am Aufbau der Bundeswehr, und auch noch ein Agent aus dem Ostblock machen die Story turbulent und nach mehreren Seiten hin aufregend.

    Damit verquickt ist Philipp Gerbers persönliche Geschichte, die tief in das Leben seiner Familie zurückreicht und längst Verschüttetes wieder an die Oberfläche spült. Dazu kommt noch die Recherchefreudigkeit seiner Freundin Eva, die sich mit ihrer beruflichen Neugier zwar raffiniert die entscheidenden Hinweise beschaffen kann, aber sich dadurch in höchste Gefahr bringt.

    Ralf Langroth schafft es all diese Aspekte in klaren Bezug zueinander zu bringen und mit Details der zeitgeschichtlichen Lebensumstände auszukleiden. Hilfreich zur Orientierung ist hier, wie schon in seinen vorherigen Bänden dieser Serie, die Innenstadtkarte - diesmal des damaligen Frankfurt am Main vorn im Doppelumschlag des Buches.

    Alles in allem eine gelungene Sache!

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Diana Wynne Jones: Howl's Moving Castle

  • Meine Meinung:

    Den dritten Band der Serie rund um den Ermittler Philipp Gerber und dessen Lebensgefährtin Eva Herden habe ich wieder gerne gelesen.

    Diesmal steht der ungeklärte Mord an der Prostituierten Rosemarie Nitribitt im Mittelpunkt der Handlung. Das freut mich besonders, denn über diesen Fall habe ich schon einige Dokumentationen gesehen und bin in Frankfurt auch schon an den Schauplätzen ihres Lebens vorbei spaziert. Also war ich gespannt, ob es Ralf Langroth gelingen würde, in diesem Buch eine neue Facette des bekannten Kriminalfalls zu erzählen.

    Um es vorweg zu nehmen: Es ist gelungen! Langroth schafft den Spagat, die Leser:innen in den Dunstkreis der Nitribitt mitzunehmen. Zugleich platziert er die aus den ersten beiden Teilen bekannten Protagonisten geschickt in der Handlung des Buches. Schon war ich mittendrin im Frankfurt Ende der 1950ger Jahre.

    Es gelingt dem Autor, historische Ereignisse und Personen in der Geschichte zu lebendig werden zu lassen und gleichzeitig einen fesselnden Thriller zu erzählen, der bis zum Schluss spannend war.

    Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, dass besonders meine beiden Lieblingsfiguren Philipp und Eva mit allen Facetten des Menschseins ausgestattet sind. Das macht beide zu realistischen und menschlichen Handlungsträgern.

    In einem ausführlichen Nachwort ordnet Langroth die Ereignisse der Handlung in den historischen Kontext ein und ergänzt dieses noch zusätzlich mit einer Zeittafel. Diese beiden Goodies sind ebenfalls gelungen und tragen zur Vertiefung der Romanhandlung bei.

    Mein Fazit:

    Ein unterhaltsames und spannendes Buch, das ich gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf den vierten Band.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • 1957: In Frankfurt am Main wird Rosemarie Nitribitt ermordet, die eine ganze Reihe bekannter Männer zu ihren Kunden zählte, u. a. Hiram Anderson, Philipp Gerbers ehemaligen Vorgesetzten und Beinahe-Schwiegervater. Doch das ist nicht Andersons größtes Problem, denn er vermisst Geheimdokumente, die in den falschen Händen Unheil anrichten können, und die Nitribitt könnte sie in ihren Besitz gebracht haben. Philipp Gerber wird nach Frankfurt gesandt, um der Sache auf den Grund zu gehen, Anderson zu entlasten und die Dokumente zu finden.


    Der Mord an Rosemarie Nitribitt ist bis heute ungeklärt – und unvergessen, auch wegen der Filme, die von ihrem Tod inspiriert wurden. Ralph Langroth hat hier seine eigene Deutung der Ereignisse vorgelegt, die am Ende eine logische Auflösung bietet. Ich hätte mir nicht vorstellen können, diesen Fall in dieser Romanreihe wiederzufinden, doch tatsächlich passt er sehr gut hinein.


    Seit dem letzten Fall sind drei Jahre vergangen, Eva Herden und Philipp Gerber sind noch ein Paar, doch Eva ist zunächst beruflich unterwegs, und kommt erst im späteren Verlauf des Romans zum Zuge – vermisst habe ich sie nicht. In Frankfurt trifft Philipp nicht nur auf die Andersons, sondern auch auf frühere Kollegen und altbekannte Feinde. Und natürlich geben sich auch reale Persönlichkeiten der damaligen Zeit ein Stelldichein, ich habe mich besonders über einen bekannten Sänger gefreut, der tatsächlich seine eigene Geschichte mit der Nitribitt hatte. Auch Adenauer kann man natürlich wieder treffen.


    Der Roman packt schnell, Ralph Langroths eingängiger Schreibstil sorgt dafür, dass man zügig liest, es gibt viele spannende Szenen, und die Atmosphäre der damaligen Zeit spiegelt sich in vielem wieder. Sicher kann man den Roman auch unabhängig von den Vorgängern lesen, mehr Spaß macht es aber, wenn man diese kennt.


    Im Anhang findet sich ein lesenswertes Nachwort – gehört für mich zu einem guten historischen Roman unbedingt dazu – und eine Zeittafel. In der vorderen Umschlagklappe gibt es zudem eine Karte des Frankfurt/Main jener Zeit.


    Auch Band 3 der Reihe, in deren Zentrum „Skandale“ der frühen BRD stehen, konnte mich wieder gut unterhalten und hatte einen interessanten Fall zu bieten. Ich empfehle die gesamte Reihe sehr gerne weiter.

  • So viele Meinungen schon, ich bin in Verzug und hab ewig gebraucht bis ich den thread gefunden habe.


    So, hier also mein Leseeindruck:


    Wer kennt sie nicht, die spannende und nicht gelöste Geschichte um den rätselhaften Mord an der Lebedame (so nannte man das früher) Rosemarie Nitribitt.

    Bekannte Politiker sollen darin verwickelt gewesen sein, auf jeden Fall eine brisante Story, die vielleicht aus gutem Grund nicht aufgeklärt wurde.

    Ralf Langroth hat daraus einen großartigen Krimi geschrieben mit dem durch die beiden Vorgänger schon bekannten, smarten Ermittler Philipp Gerber. Früher war er für den CIC tätig nun vertritt er die Interessen der BRD beim BKA.


    Brisante Papiere sind verschwunden und Adenauer persönlich bittet Gerber den Fall möglichst im geheimen zu lösen, da internationale Interessen bedroht sind, kämen Details an die Öffentlichkeit. Es steht also mehr auf dem Spiel als die Reputation von General Anderson, Gerbers ehemaligen Fast-Schwiegervater.

    Zum Schein soll Philipp also die gelöste Verlobung mit June wieder aufleben lassen, was natürlich zu Verwicklungen führt, denn da ist ja noch Eva, Philipps große Liebe und Journalistin. Sie begibt sich gerne in Gefahr allerdings oft unfreiwillig. So auch hier. Aber was wäre der Held ohne anständige Aufgabe.


    Ralf Langroth führt uns mitten in die zeit des Wirtschaftswunders, des kalten Kriegs und spart nicht mit kleinen Geschichten, die uns das Leben damals näher bringen und die Handlung authentisch machen.

    Kantige Figuren, Originale wie Adenauer oder Strauß, aber auch zwielichtige Gestalten treiben sich vor Philipps Nase herum. Geister der Vergangenheit verfolgen ihn, die er längst tot geglaubt hatte und sein und Evas Leben wieder in Gefahr bringen.

    Das Buch entwickelt, wie schon die Vorgänger einen Sog, man muss einfach weiter lesen um zu wissen, wer verwickelt ist, was geschah mit Rosemarie aber auch, werden Eva, June, Philipp und der General die mächtigen Gegner überlisten können?


    Es war ein großes Vergnügen da Buch in der Leserunde zu lesen und durch viele Hinweise des Autors wurden Fragen und Anmerkungen gleich geklärt und ergänzt. Vielen Dank an den Verlag für das Buch und noch mehr an den Autor für die engagierte Begleitung der Runde.

  • Im dritten Fall von BKA Ermittler Philipp Gerber wirft Ralf Langroth einen neuen Blick auf den rätselhaften Mord an Rosemarie Nitribitt und lässt dabei die 50er Jahre lebendig werden.

    Mir hat auch dieser Fall wieder sehr gut gefallen, spannend bis zum Schluss und sehr lebendig und anschaulich erzählt, auch von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.


    9/10 Punkten

  • Inhaltlich wurde ja schon viel geschrieben, da habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

    Obwohl, doch eine Sache: Ich habe mich sehr auf den dritten Band der Serie gefreut, war aber etwas skeptisch, ob der heute immer noch sehr bekannte Mordfall Rosemarie Nitribitt nicht zuviel Raum beanspruchen würde: Nein, dass ist nicht so!


    Mir hat es rundherum gut gefallen - ich kann nur verkünden, dass dies so ziemlich die einzigen historischen Romane/Krimis sind, die mir gefallen.

    Schon einfach deshalb, weil das Genre sonst gar nicht meins ist. Gerber und seine Abenteuer sind für mich eine unglaublich positive Ausnahme.

    Vor allem die Figur der Journalistin Eva, mit ihren Ecken und Kanten gefällt mir sehr gut.

  • Der dritte Teil der Reihe um Philipp Gerber, den Mann vom BKA, ist wieder sehr gelungen und war hochspannend.


    Mittlerweile sind 3 Jahre vergangen, es ist 1957, Phil arbeitet noch beim BKA, ist ebenfalls noch mit Eva liiert.


    Durch sein ehemalige Verlobte June, wird Phil in den Fall Nitribitt hineingezogen, der zu der Zeit in aller Munde war.

    Sie bittet ihn, sich des Falls anzunehmen, da ihr Vater - General Anderson, Phils ehemaliger Vorgesetzter, als er noch für die Amerikaner gearbeitet hat - darin involviert ist und Phils Hilfe benötigt.


    Soviel inhaltlich, damit nix verraten wird.


    Es wird richtig spannend, die Vergangenheit holt Phil teilweise ein. Dazu trifft er ebenfalls auch einen "alten Bekannten" aus seiner Zeit in Bonn.

    Beide lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Zudem muß Phil sich auf die Suche nach "verlorenen" wichtigen Unterlagen machen, die mit dem Fall Rosemarie Nitribitt zusammenhängen.

    Gerade diesen Zusammenschluß mit diesem alten berühmten Fall fand ich sehr gelungen, richtig gut integriert.


    Die Charaktere sind wieder sehr lebensecht gestaltet, sowohl die "Guten", als auch die "Bösen".

    Auch unser Freund Adenauer bekommt seinen Auftritt, was mir gut gefiel und eben auch einfach in die Reihe dazugehört.

    Ebenfalls ein sehr bekannter Musiker, der früher nicht unbekannt war und mir einen tollen Ohrwurm beschert hat. :grin


    Sehr spannend geschrieben, diesmal weniger Geheimdienst, dafür mehr Thriller und Spionage.

    Auch persönliches genau im richtigen Maß.


    Der Schreibstil gewohnt flüssig - der Autor versteht es, daß man zwischendurch gar nicht aufhören mag zu lesen, da es viel zu spannend ist, um das Buch lange beiseite legen zu können.


    Fazit

    Ein sehr guter, spannender dritter Teil der Reihe um den BKA Mann Philipp Gerber, der die Handlung weiterführt und wieder einen hochinteressanten tatsächlichen Fall der damaligen Zeit in den Fokus nimmt.

    Ich kann die Reihe nur wärmstens empfehlen.

  • Der dritte Band aus der Reihe mit Hauptkommissar Philipp Gerber, ich bin aber mit diesem Band in die Reihe eingestiegen. Das hat gut geklappt, ich konnte schnell in die Geschichte (und in die Zeit) eintauchen. Zwar habe ich irgendwann den Überblick über Gerbers aktuelle und ehemalige Kollegen verloren, die in den Vorgängerbänden schon eine Rolle gespielt haben, aber das hat nicht weiter gestört. Die wichtigsten Personen und Ereignisse werden so vorgestellt, dass auch ich als „Neuleserin“ gut mitgekommen bin.


    Gereizt an dem Buch haben mich vor allem die historischen Ereignisse. Die kamen nicht zu kurz und neben den noch heute ungeklärten Mord an Rosemarie Nitribitt tauchen sehr viele Persönlichkeiten dieser Zeit auf. Wir begegnen unter anderem Adenauer (sehr schön mit seinem rheinischen Dialekt) oder Strauß. Auch die Atmosphäre der Zeit fand ich gut getroffen (den typischen penetranten Tabakqualm konnte ich fast riechen), vor allem die Verbindungen des jungen Deutschlands zu den USA. Nochmal zum Mord an Nitribitt: hier hat mir sehr gut gefallen, dass es nicht nur eine Auflösung gab, sondern auch eine Erklärung, warum dieser Täter verschwiegen wurde. So passt der Roman perfekt zum jetzigen Erkenntnisstand.


    Allerdings hätte ich die Aufschrift „Thriller“ auf dem Buchcover ernster nehmen sollen. Gefreut habe ich mich auf einen packenden historischen Krimi, nicht vorbereitet war ich auf teilweise sehr brutale Stellen, die mich an einen Psychothriller erinnerten. Vor allem war diese Gewalt für mich völlig unnötig und hat die Handlung nicht vorangebracht. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen. Auch das Ende fand ich viel zu dramatisch und überzogen. Manche Probleme, die interessant hätten werden können, wurden durch Gewalt gelöst, was mir teilweise zu einfach war.


    Fazit: Ein tatsächlicher Kriminalfall aus dem Jahr 1957 gekonnt in einen Roman verpackt, für mich aber zu brutal. Da mir die historischen Hintergründe gut gefallen haben immerhin noch 7 Eulenpunkte von 10.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Der geheimnisvolle Mord an Rosemarie Nitribit hat mich schon vor Jahren gefesselt, als ich den Film „Das Mädchen Rosemarie“ mit Nina Hoss gesehen habe.


    Den dritten Band der Serie um Philipp Gerber nahm ich daher gespannt zur Hand und las es fast in einem Rutsch durch.


    Der Fall, dass Philipps Fast-Schwiegervater, der US-General Hiram Andersen, am Tod der Prostituierten Schuld sein könnte, las sich überaus spannend. Die geheimnisvollen Dokumente, die der General nach dem Besuch der Nitribit vermisst, rufen auch Bundeskanzler Adenauer auf den Plan, denn enthalten sind Informationen, die die Zukunft der jungen Bundesrepublik lenken sollen und die Russen aufbringen würden.


    Diverse Gangster versuchen, an die Dokumente zu kommen und Philipp sowie auch Eva, seine Freundin geraten in Lebensgefahr.

    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, es war äußerst spannend, den Ermittlungen zu folgen und dabei wieder historischen Persönlichkeiten wie auch Franz Josef Strauß oder Bill Ramsey zu begegnen.


    Einzig das ständige Entsorgen von Zigaretten in Gullis, Gossen oder Pfützen hat mich genervt, aber das war wohl damals so.

    9 Punkte von mir und ich hoffe, dass es weitergeht mit dieser Serie.

  • Einzig das ständige Entsorgen von Zigaretten in Gullis, Gossen oder Pfützen hat mich genervt, aber das war wohl damals so.

    Ja, das war damals so. Als schlimmer habe ich in unauslöschbarer Erinnerung Menschen, die diese Kippen einsammelten und sich aus den Resten neue Zigaretten drehten (sorry, off topic)