"Der Astronaut" - Seiten 001 - 121

  • Aber er wehrt sich doch - er ergibt sich weder seinem Schicksal, noch wird er panisch oder verfällt dem Wahnsinn, wie es wohl die meisten tun würden in der Situation.

    Ich empfinde es nicht als sich wehren. Zu einem Zeitpunkt, wo er noch nicht erinnert, warum er dort ist und warum, nimmt er an und hin, was er vorfindet. Das ist für mich nicht sich wehren. Er nimmt die Situation hin, weil er glaubt, dass er es irgendwann aus irgendeinem Grund schon so für sich entschieden hat. Es ist mehr Neugier und Wissensdurst, die ihn antreiben, als der Wille zu überleben, wie es bei Watley war.

  • Rouge hollyhollunder

    Ihr seid ja flott...Ich bin nich mitten im Abschnitte,

    Ich habe leider im Moment während der Woche nicht so viel Zeit zum lesen. Deswegen habe ich schon mal zwei Tage vorher mit dem Buch begonnen. Ich war mir sicher, dass Du mich schnell einholen wirst, so wie ich Dich kenne :grin



    Gleicher Typ Mann? Ich weiß nicht so recht

    Mark Whatley wehrt sich lange gegen sein Schicksal, wie auch immer man es nennen möchte.

    Grace ist, finde ich, viel zu sehr und viel zu leidenschaftlich Wissenschaftler, um sich lange zu wehren oder zu hadern.

    Bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich den Marsianer gelesen habe. Und ich kann mich nicht mehr so gut daran erinnern, nur das ich das Buch sehr mochte und es sehr spannend zum lesen war. Aber in meiner wagen Erinnerung kommt es mir auch so vor, wie wenn Grace vom Typ her ganz anders ist als Mark. Und auch insgesamt kommt mir die Stimmung hier in dem Roman viel lockerer und humorvoller vor, als bei dem Marsianer, den habe ich doch als recht bedrohlich und oft nicht so hoffnungsvoll in Erinnerung.

    Auf jeden Fall gefällt mir hier in dem ersten Abschnitt der humorvolle Tonfall sehr gut.



  • Aber in meiner wagen Erinnerung kommt es mir auch so vor, wie wenn Grace vom Typ her ganz anders ist als Mark. Und auch insgesamt kommt mir die Stimmung hier in dem Roman viel lockerer und humorvoller vor, als bei dem Marsianer, den habe ich doch als recht bedrohlich und oft nicht so hoffnungsvoll in Erinnerung.

    Auf jeden Fall gefällt mir hier in dem ersten Abschnitt der humorvolle Tonfall sehr gut.

    Das ist auch mein Eindruck.

    Auch bei mir ist es länger her, dass ich von Watley gelesen hab, aber wie schon geschrieben, ich persönlich halte die beiden Figuren für sehr verschieden.

  • Ich bin sehr gut in den Weltraum gestartet. :) Göga und ich waren auf einer kurzen Auszeit und da hab ich zwar fleißig gelesen, aber wenig gepostet. Mir hat der Einstig mit den allmählichen Erinnerungen von Ryland auch seht gut gefallen.

    Das Buch erinnert schon an den Marsianer. Auch da habe ich mich gefragt, was diese unendliche Einsamkeit im Weltall mit einem kleinen Menschlein macht. Und hier scheint es ja eine Mission ohne Rückkehrmöglichkeit zu sein. Puh, also Armageddon lässt grüßen. Opfern für die Menschheit. Das ist schon heftig. 8| Dafür ist unser Held noch ganz gut drauf. Bin mal gespannt, wie es weitergeht.

    Heftig ist das alles schon für unseren Helden. Nicht nur dass er ganz einsam und alleine im Weltraum ist, sondern auch noch auf einer Reise ohne Wiederkehr. Das finde ich schon sehr belastend - so was möchte ich mir gar nicht genauer vorstellen ....:yikes Allein wegen der Einsamkeit im Weltraum dängt drängt sich der Vergleich mit dem Marsianer für mich auch auf. Um den Charakter der beiden Protas miteinander vergleichen zu können, ist der Marsianer für mich zu lange her. Ryland finde ich mit seinem Humor, den er selbst in dieser schwierigen Zeit nicht verliert, sehr angenehm und sympathisch.


    Bisher steht Ryan Gosling als Hauptdarsteller fest,

    Zumindest optisch würde er für mich gut passen :thumbup: - alles andere kann ich nicht beurteilen.


    Ich lese die Passagen, in denen es mir zu physikalisch wird ein bisschen quer. Das stört mich bisher eigentlich nicht. Es ist für meinen Geschmack nicht zu viel von den wissenschaftlichen Erklärungen. Ich hoffe es bleit so im Verlauf des Buches.

    Auch das Wissenschaftliche erinnert mich auch an den Marsianer. Naturwissenschaften sind zwar nicht wirklich meine Stärke, interessant zu lesen finde ich es aber trotzdem. Auch wenn ich nicht alles verstehe, aber das macht ja nichts. Hauptsache es klingt überzeugend und ich komme mit der Handlung mit. :lache


    Artemis dagegen empfinde ich als "anderes" Buch. Nicht schlechter, aber anders. Ich kann mir gut vorstellen, dass das so Absicht ist/war. Nach dem großen Erfolg erstmal beweisen, dass man auch anders schreiben kann - dann aber wieder "zurück zu den Wurzeln".


    Gut gefallen und ganz in meinem Sinne war die Darstellung der Astrophagen, der erstgefundenen außerirdischen Lebensform. :thumbup: Mich haben die "grünen Männchen" noch nie wirklich überzeugt, schließlich gibt es doch so viele Formen, wie Evoluation stattfinden kann, auch wenn sie auf die gleichen chemischen Grundbestandteile zurückgreift. Keine angreifenden Aliens mit hochtechnisierten Waffen, sondern Einzeller, die gar kein Interesse an der Erde haben und trotzdem unsere Lebensgrundlage vernichten - das finde ich eine sehr gute Plotidee!


    Ich habe darüber nachgedacht, warum das Raumschiff "Hail Mary" heißt, also "Ave Maria", "Gegrüßest seist du, Maria", Beginn des Rosenkranzgebetes. Ein allerletzten Versuch im Vertrauen darauf, dass Hilfe kommt, wenn man selbst nichts mehr tun kann? Passt nicht so richtig.

    Dann hat das Internet mir gesagt, dass "Hail Mary" ein Spielzug im American Football ist. ...


    Das passt besser, oder was sagt ihr?

    Danke für den sehr interessanten Hinweis! :knuddel1Genauso wie auf HAL 9000. Ich fürchte, die allermeisten Anspielungen gehen leider an mir vorbei :(.


    Doch zurück zu deiner Frage: ja, der Name des Football-Spielzugs passt hier wie die Faust aufs Auge. ABER: warum heißt der ausgerechnet "Hail Mary". Das geht doch wahrscheinlich auch wieder auf das Ave Maria zurück, also ein Stoßgebet an überirdische Mächte, wenn sonst nichts mehr hilft. Von daher sind für mich beide Ausdrücke auf die gleiche Herkunft zurückzuführen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Am Rande: wie oben schon geschrieben, war ich mit Göga zwei Tage weg und zwar im Erzgebirge. Nur wegen des schlechten Wetters haben wir am Sonntag beim Einchecken im Hotel gefragt, was sie uns als Innen-Aktivität für ein, zwei Stunden empfehlen können. Daraufhin war der Tipp das Raumfahrtsmuseum in Morgenröte-Rautenkranz. Noch nie davon gehört (obwohl wir uns durchaus mit Sehenswürdigkeiten im Erzgebirge beschäftigt haben), aber nichts wie hin. Es war sehr lohnenswert und interessant und vor allem die perfekte Einstimmung auf das Buch! :) Schließlich geht es ganz viel auch um die (deutschen) Astronauten, allen voran Pionier Sigmund Jähn, der dort geboren ist. :thumbup:


    Manchmal gibt es wirklich passende Zufälle! ;)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Heftig ist das alles schon für unseren Helden. Nicht nur dass er ganz einsam und alleine im Weltraum ist, sondern auch noch auf einer Reise ohne Wiederkehr. Das finde ich schon sehr belastend - so was möchte ich mir gar nicht genauer vorstellen ....


    Lese-rina, das mit dem Museum ist wirklich ein glücklicher Zufall. Jetzt muss ich nur noch ins Erzgbirge. :)


    Auch wenn unser Held gerade keinen guten Zugang zu seinem Gedächtnis hat, er ist ja nicht zufällig in diese Situation geraten. Vermutlich hat er sich schon freiwillig für diese Mission gemeldet.

    Nur ist irgendetwas schiefgegangen.

    Ich bin sehr gespannt, was das wohl war.


    Diese Idee mit den direkt Lichtenergie aufsaugenden und nutzenden Mikroorganismen finde ich genial.

    Die Lebewesen machen das auch, aber auf Umwegen.

  • Und auch insgesamt kommt mir die Stimmung hier in dem Roman viel lockerer und humorvoller vor, als bei dem Marsianer, den habe ich doch als recht bedrohlich und oft nicht so hoffnungsvoll in Erinnerung.

    Ich habe den Marsianer als sehr humorvoll - trotz der fatalen Situation - in Erinnerung. Und die Situation hier ist für mich viel bedrohlicher, da ja KEINE Rückkehr möglich ist. Bei Mark war ja immer der Hauch einer Hoffnung. Das fatalistisch-humorvolle haben für mich beide Charaktere.


    So anders sind die Leseempfindungen halt. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Eifelfrauen 2 - Brigitte Riebe

    Dont kiss Tommy - Theresia Graw (ab 1.8.)


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Keine angreifenden Aliens mit hochtechnisierten Waffen, sondern Einzeller, die gar kein Interesse an der Erde haben und trotzdem unsere Lebensgrundlage vernichten - das finde ich eine sehr gute Plotidee!

    Das finde ich auch sehr interessant. In Dystopien oder SciFi liest man immer wieder von der viel größeren Gefahr durch das "unsichtbare", winzig kleine.

    Auch wenn unser Held gerade keinen guten Zugang zu seinem Gedächtnis hat, er ist ja nicht zufällig in diese Situation geraten. Vermutlich hat er sich schon freiwillig für diese Mission gemeldet.

    Nur ist irgendetwas schiefgegangen.

    Ich bin sehr gespannt, was das wohl war.

    Meinst du, dass etwas schief gegangen ist? Ich weiß nicht so recht, aber ich hatte eher den Eindruck, dass alles so geplant war. Obwohl, du hast Recht: die beiden anderen Astronauten sollten mit Sicherheit nicht sterben. Aber der Flug ist sonst schon so verlaufen, wie er sollte, denke ich.

  • Habe jetzt auch den ersten Abschnitt beendet. Das Buch liest sich zwar super, trotzdem komme ich nicht ganz so flott voran.


    Physik war ich ab der Oberstufe ziemlich gut, das war ja nur Formeln umstellen und Werte einsetzen. Fast wie in Mathe, und das war mein Leistungskurs ... Ich finde es gut, dass die physikalischen Experimente erklärt werden, das gibt dem Ganzen Seriosität und Grace wirkt nicht einfach nur genial, sondern erarbeitet sich seine Erkenntnisse.


    Dieses langsame Aufdecken der Situation ist hilfreich - hätte die Geschichte einfach mit der ersten Rückbelnde linear begonnen, wäre es aber auch nicht komplizierter geworden. Es erhöht einfach die Spannung durch die Hauptfigur mit Gedächnisverlust. Dass er nicht kämpft, würde ich auch nicht sagen, schließlich wehrt er sich zu Anfang gegen die Roboterarme. Aber dann merkt er ja, dass diese nur zu seinem Besten agieren. Und wogegen soll er noch kämpfen? Er muss die Situation ja erst einmal verstehen.


    Das "Hail Mary" habe ich im Zusammenhang mit dem Ende des Gebets gesehen. "Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes." Die Stunde unseres Todes ist angebrochen ...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Das "Hail Mary" habe ich im Zusammenhang mit dem Ende des Gebets gesehen. "Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes." Die Stunde unseres Todes ist angebrochen ...

    Das war zunächst auch meine Interpretation. Allerdings finde ich den Hinweis auf den Spielzug beim American Football interessant und finde, das passt noch besser - ein verzweifelter letzter Versuch, das Spiel herumzureißen.

  • Lese-rina, das mit dem Museum ist wirklich ein glücklicher Zufall. Jetzt muss ich nur noch ins Erzgbirge. :)

    Ach wer weiß, was sich plötzlich ergibt ... Wir haben ja auch nie damit gerechnet, im Erzgebirge auf ein Raumfahrtsmuseum zu stoßen :lache.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Bezüglich der Zusammenarbeit aller Nationen, was haltet ihr eigentlich von der Figur Stratt, die tauchte hier ja noch gar nicht auf. Natürlich muss jemand bei so einer Zusammenarbeit das Sagen haben, aber ihre Autorität finde ich schon sehr übertrieben, auch wenn ich die Figur an sich mag. Und weitergesponnen, wie lange behält sie ihre Autorität?

  • Bezüglich der Zusammenarbeit aller Nationen, was haltet ihr eigentlich von der Figur Stratt, die tauchte hier ja noch gar nicht auf. Natürlich muss jemand bei so einer Zusammenarbeit das Sagen haben, aber ihre Autorität finde ich schon sehr übertrieben, auch wenn ich die Figur an sich mag. Und weitergesponnen, wie lange behält sie ihre Autorität?

    Mich erinnert Stratt ja an die taffen Anwältinnen, FBI-Agentinnen etc. aus US-Serien. Sie als Figur, die aus großer Verantwortung und enormem Druck eine unbegrenzte Macht hat, ist irgendwie schon ein Klischee, aber ich mag sie auch.

    Ich denke, dass ihre Autorität nach Start der Hail Mary abrupt endet, ist vielleicht auch besser so.