'Die Dolmetscherin' - Seiten 001 - 100

  • Lese-rina

    Der Umgang mit den Gefangenen ist sehr schwierig. Würde man sie so behandeln, wie sie es verdienen, würden sie vermutlich kein Wort vor Gericht sagen. Ich denke, hier war ein wenig Feingefühl und Raffinesse nötig. Ziel war ja auch, sie zum Reden zu kriegen, da musste man vermutlich zähneknirschend manchmal auch anders handeln, als man gerne würde. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Außerdem wollten wohl die Alliierten der beobachtenden Welt vorführen wie sie ihre Kriegsgefangene besser behandeln als die Nazis.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend A. E. Brachvogel: Friedemann Bach

  • Lese-rina

    Der Umgang mit den Gefangenen ist sehr schwierig. Würde man sie so behandeln, wie sie es verdienen, würden sie vermutlich kein Wort vor Gericht sagen. Ich denke, hier war ein wenig Feingefühl und Raffinesse nötig. Ziel war ja auch, sie zum Reden zu kriegen, da musste man vermutlich zähneknirschend manchmal auch anders handeln, als man gerne würde. :gruebel

    So gesehen, kann ich das schon nachvollziehen. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich das so gekonnt hätte. Ich kann da Asta so gut verstehen, dass es in ihr drin immer wieder brodelt, wenn sie so etwas beobachtet.

  • Ich bin gut gestartet in den ersten Teil. Finde Asta als unsere Protagonistin nur irgendwie nicht sonderlich sympathisch, so zumindest in diesem Teil. ...

    ...

    Jetzt nur mal so viel: ich fand Asta durchaus auch gewöhnungsbedürftig. Sie ist - wie schon von einigen angemerkt - tatsächlich sehr "durchsetzungsstark". ...

    So hatte ich Asta noch gar nicht gesehen. :gruebel Ja, sie kommt etwas ruppig und manchmal auch herrisch rüber. Aber wenn sie nicht so wäre, könnte sie - glaube ich zumindest - nicht den gefährlichen Weg gehen, den sie gewählt hat. Dafür braucht es auf jeden Fall eine gewisse Dreistigkeit. Daher passt die Figur für mich so gut in die Geschichte hinein.

  • In der ersten Fassung des Romans war sie sanfter – das gefiel aber der Lektorin im Verlag und dem ersten Testleser nicht, also habe ich ihr in der zweiten Fassung mehr Durchsetzungskraft und Mut gegeben. Vielleicht habe ich es damit etwas übertrieben. ;)

    Ich finde diese forsche und selbstbewusste Art glaubwürdig. Klar, eine eher passive und heimlich agierende Agentin wäre auch denkbar gewesen. Aber das gibt es so oft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es viel Durchsetzungsvermögen gebraucht hat, um diesen Posten als Dolmetscherin zu bekommen. Für mich ist das stimmig.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin