Anspruchsvolle Literatur?



  • Hm, vllt. hast du recht, wie gesagt, ich mag Fantasy und Horror Bücher, aber wenn es da ncihts anspruchsvolles gibt, dann lese ich auch gerne Krimis :D




    Ok, ich editier mein Profil gleich mal :)





    Ich denke bei anspruchsvoller Sprache an ellenlange Schachtelsätze. Außerdem sollte sich der Autor nicht so furchtbar durchschnittlich ausdrücken, ich erweitere gerne meinen Wortschatz und schlage mir unbekannte Wörter nach.. dann bilde ich kleine Sätze mit diesen Wörtern, damit ich mich an sie "gewöhne" und sie in Zukunft benutzen kann.. Ich möchte halt sprachlich allgemein besser werden :)


    Ist die Herr der Ringe Triologie denn anspruchsvoll? Ich hab die Bücher hier stehen + die DVD'S und irgendwie wollte ich die Bücher nichtmehr lesen, nachdem ich den Film gesehen habe :). Wenn die Bücher wirklich anspruchsvoll sein sollten, werde ich sie natürlich trotzdem lesen :)



    MfG

  • Das ist nicht ganz korrekt, licht. Die Einteilung nach Genres ist eine Methode, Literatur grob nach thematischen Kriterien einzuteilen -- mit Hoch- oder Trivialliteraturschemata hat das nichts zu tun.


    Der Roman Frankenstein or The Modern Prometheus (OA 1818!) von Mary Shelley ist in der Tat ein Klassiker, der nicht nur gruseln will, sondern sich schon damals mit dem Machbarkeitswahn auseinandersetzte.
    Die Kurzgeschichten (Arabesken u.ä.) von Edgar Allen Poe sind beileibe nicht nur Horror, sondern psychologische Erzählungen, auch wenn sie uns heute arg überspannt erscheinen mögen.
    E. T. A. Hoiffmann ist allerdings ein sehr bekannter Vertreter, dessen Geschichten und Romane (insbesondere Die Elelxiere des Teufesl) durchaus unter den Begriff "Horror" gefaßt werden können.
    Man kann auch Bram Stoker erwähnen, aber mir persönlich hat Dracula nicht zugesagt.
    Allerdings wären da noch Autoren wie Franz Kafka (Die Verwandlung, Das Schloß, Im Straflager u.v.m.) oder Hanns Henny Jahnn (Die Nacht aus Blei), deren Erzählungen durchaus gruselige Elemente verarbeiten und zugleich unter die anspruchsvolle Literatur fallen.
    Außerdem Robert L. Stevensons Dr Jekyll and Mr Hyde, dem man den Klassiker-Status wohl auch nicht mehr absprechen kann.
    Moderne Klassiker der Phantastik neben J. R. R. Tolkien sind H. G. Wells (Die Zeitmaschine, Krieg der Welten), Frank Herbert (das fünfbändige Wüstenplanet-Epos) und Stanislaw Lem (Solaris)


    Und wenn man zum Ursprung der Literatur zurückkehrt: Homers Odyssee ist phantastische Literatur tw. durchaus bis hin zum Horror (wenn man sich den Besuch in der Unterwelt mal anschaut).
    Und abgesehen vom Gilgamesch-Epos lohnt sich auch ein Blick in die Bücher der Bibel, um Phantastik besser zu verstehen.

  • Nun, nicht anspruchsvoll im Sinne der langen Schachtelsätze. Das sind die Bücher von Lian Hearn auch nicht... Da bin ich nicht so bewandert...
    Bei leicht experimentellem Schreibstil (aber nur leicht) würde ich zu Christopher Marzi raten.


    Liebe Grüße,
    Eny


    P.S.: Den Herrn der Ringe solltest du trotzdem unbedingt lesen!!! :-)

  • Zitat

    Original von Iris
    Frank Herbert (das fünfbändige Wüstenplanet-Epos)


    Was hast Du gegen den 6. Band? :grin


    Bei anspruchsvoller deutschsprachiger Fantasy fällt mir so gar nichts ein, am ehesten die Klassiker, zB E.T.A. Hoffmanns "Der goldne Topf", oder "Die Kronenwächter" von Achim von Arnim, obwohl ich nicht mehr weiß, wie phantastisch das eigentlich war.

  • Zitat

    Original von ec__
    Ok, ich editier mein Profil gleich mal :)


    Super, ec__,


    ich finde es auch gut, dass du dich wieder gemeldet hast.


    Manchmal wird hier nach Buchtipps gefragt (oder sogar nach einem Buchtipp für die Freundin :lache) und dann hört man nie wieder etwas davon, wie es ausgegangen ist. Hat die Freundin dann doch wirklich ein Buch gelesen oder waren die Tipps alle total daneben? :grin

  • Zitat

    Original von ec__
    Ist die Herr der Ringe Triologie denn anspruchsvoll?


    Ohne "o". Bitte.
    Ansonsten gebe ich Licht Recht: Schau dich doch auch mal in anderen Genres um. Anspruchsvoller Sprache bedienen sich hierbei Thomas Mann, Heinrich von Kleist oder Marcel Proust. Was lest ihr denn so im Deutschunterricht?


    Und den Eco-Vorschlag unterschreibe ich.

  • Warum gibt es in letzter zeit eigentlich nur trallalogien?
    Warum ist so ein trilogie-wahn allseits ausgebrochen?
    Hat das irgendwas mit der heiligen dreifaltigkeit zu tun?
    Oder damit, dass sich der Herr der Ringe so gut verkauft?
    Aber der hat strenggenommen mit dem Hobbit auch vier bände... :gruebel :schnellweg

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von licht
    Aber Horror und anspruchsvoll? ... Mag sein, dass das nun bei Fans der Horrorliteratur als arrogant ankommt, aber ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen.


    Ich hoffe, ich gehe jetzt nicht zu weit aus dem Thema dieses Threads.


    "Horror" ist eine inhaltliche Kategorie, es sind Geschichten über das Unheimliche, über das, was uns Angst macht, in aller Regel mit einer starken übersinnlichen Komponente.


    "Literatur" (in Abgrenzung zu "Trivialliteratur") ist nicht inhaltlich, sondern nach der Wirkung auf die Leserschaft definiert. Wenn ein Buch lediglich unterhält, interessante Bilder schafft, ist es "Trivialliteratur". Wenn es zu (neuen) Gedanken inspieriert, ist es "Literatur".


    "Literaur" und "Horror" können ganz offensichtlich zusammenkommen. Bestes Beispiel: Goethes "Faust". Eine übersinnliche Figur - Mephisto, der Teufel - nutzt die Sehnsüchte eines verzweifelten Mannes - Faust - aus in der Absicht, diesen ins Unglück zu stürzen. Dabei wird eine wilde Reise unternommen, in der so allerlei fantastische Gestalten auftauchen, wie etwa die Hexen auf dem Brocken.
    Wenn das kein Horror ist, dann gibt es gar keinen Horror.
    Und wenn das keine Literatur ist, dann gibt es gar keine Literatur.
    Das ist jedenfalls meine Meinung.

  • Zitat


    Es ist zwar keine Literatur im Sinne von "erfundene Geschichten", aber sprachlich auf sehr hohem Niveau:
    Edzard Reuter: "Schein und Wirklichkeit".


    Naja, bei amazon scheinen einige der Auffassung zu sein, dass das Buch langweilig ist und der sein Leben als Maß aller Dinge hinstellt :)




    Zitat


    Ohne "o". Bitte.
    Ansonsten gebe ich Licht Recht: Schau dich doch auch mal in anderen Genres um. Anspruchsvoller Sprache bedienen sich hierbei Thomas Mann, Heinrich von Kleist oder Marcel Proust. Was lest ihr denn so im Deutschunterricht?


    Und den Eco-Vorschlag unterschreibe ich.


    Ok, ich gucke mal, was die von dir genanten Autoren für Bücher geschrieben haben.. Was wir im Deutschunterricht lesen? Spannende Arbeitsaufträge zu totlangweiligen Themen, die mich nicht die Spur interessiern, zuletzt: Interpretation von Liebesgedichten.. Sowas langweiliges... 3 mal haben wir sogar ganze Bücher gelesen und mussten dazu nen Lesetagebuch führen.. Die Bücher waren der letzte Mist, keine 200 Seiten dick, sprachlich total anspruchslos und vom Inhalt her haben sie mich auch garnicht angesprochen.. Vermultich wollten die Lehrer mit den Büchern die Meinungsbildung der Schüler zu -für die Schüler- aktuellen Themen beeinflussen. In der sechsten Klasse haben wir ein Buch über die bösen rechten gelesen und in der siebten Klasse haben wir erfahren, dass der Alkohol unser totfeind ist und wir vom ersten Bier direkt abhängig werden.. Hat irgendwie nicht gewirkt, auf dem nächsten Klassenausflug hat einer soviel getrunken, dass er über Nacht ins Krankenhaus musste.. Naja...


    Naja, ich hab mir mal die Kurzbeschreibung von Dracula durchgelesen, das wirkt ganz nett.. Ich könnte natürlich auch erstmal die Herr der Ringe Trilogie lesen, aber das ist bestimtm tot langweilig, wenn man den Film schon kennt :)



    Bevor ich die Bücher lese, werde ich jedoch erstmal "Das neue Stroh im Kopf" und "Psychologie - Vorsprung im Job" (ich weiss, dass ich noch Schüler bin und das eigentlich nicht brauche, aber ich lese schon seit der achten Klasse Psychologie Bücher :)..). Und die neue Gehirn&Geist und Bild der Wissenschaft sind angekommen.. Hm, wann ich wohl dazu komme, endlich die Herr der Ringe Trilogie zu lesen :) :) :)





    MfG

  • Also bei mir es so, dass ich mir Tolkiens Phantasie ohne den Film vorher gar nicht vorstellen konnte! Er schreibt so... mir kommt das richtige Wort nicht in den Sinn! Komplex?! Auf jeden Fall schwierig und Herr der Ringe, das ist alles so gewaltig, die ganze Mittelerde, ich hatte Mühe mir das alles vorzustellen, desshalb habe ich die Bücher erst nach dem Film gelesen!

  • Zitat

    Ich denke bei anspruchsvoller Sprache an ellenlange Schachtelsätze.


    Warum das? Weil nicht jeder sie gleich beim ersten Lesen versteht? Anspruchsvolle Literatur sollte doch eigentlich die Kunst darstellen, mit Sprache zu spielen, den Leser zu fesseln, ihn zum Nachdenken anregen, vielleicht sogar dazu animieren, sich mit bisher unbekannten Thematiken näher zu beschäftigen. Allein die Tatsache, dass ein Autor Sätze zustande bringt, die erst nach 12 Zeilen enden, hat in meinen Augen nichts mit anspruchsvoller Literatur zu tun. Eher damit, dass man sich nicht verständlich ausdrücken kann. Ich gebe zu, dass ich da möglicherweise etwas vorbelastet bin, denn ich habe mich lange Zeit beruflich bdamit beschäftigt, Texte - insbesondere mit juristischen Inhalten - so umzuformulieren, dass sie verständlich wurden. Ich mag schon aus diesem Grund keine Schachtelsätze, weil sie in der Regel nur verwirren. Im schlimmsten Fall wird Sprache dann zu einem Machtmittel.

  • Vielleicht sehe ich das etwas beschränkt, aber wenn ich Eure Posts lese, unterscheidet auch Ihr zwischen Fantasy und Horror.


    Ansonsten habe ich je mehr den Eindruck, dass da jemand darum bittet, gewaschen zu werden, aber um Himmelswillen nicht nass werden möchte. Wenn jemand nach anspruchsvoller Literatur fragt, um seinen Bildungshorizont zu erweitern, ist es vielleicht angesagt, sich auch mal in andere Genres zu wagen. Einstiegshilfen bietet das Forum ja jede Menge.


    Den Faust unter Horror zu packen, finde ich nun recht verwegen. Sollte es dazu dienen, dem Fragenden einen Klassiker liebedienerisch unterzujubeln solls mir recht sein, aber redlich nenne ich das nicht. Und den Faust mit Stephen King auf eine Stufe zu stellen *räusper ....* Da liegen nun doch Welten dazwischen. Auch vom Anspruch.


    Dass es gut gemachte, und weniger platt und blutrünstig verfasste Horrorliteratur geben mag (Lem u.a.), mag ich gern zugeben. Nur: wenn ich nach dem Anspruch frage, sehe ich zuerst Unterhaltung, und dann den intellektuellen, künstlerischen Anspruch auf einer anderen, nachgelagerten Stufe.

  • Lieber ec_


    Das wohl am häufigsten verwendete Wort bei dir scheint "langweilig" zu sein.
    Alles ist anspruchslos, reizt dich nicht und richtige Herausforderungen für deinen Intellekt scheinst du auch nicht zu finden.
    Ist schon hart so ein Leben als Genie in der tristen bildungsgrauen Masse.
    Vorschlag: Kauf dir nen Duden. Da gibt es viele Fremdwörter.
    Wenn es dir denn wirklich nur darum gehen sollte, vor anderen mittels sprachlicher Ausfallschritte den Eindruck von Eloquenz zu erwecken.
    Kleine Warnung vorweg: Heiße Luft wird auch mit vielen Fremdwörtern nicht unbedingt reicher an Sauerstoff.


    Und ellenlange Schachtelsätze findest du auch bei Kant.
    Aber sowas "langweiliges" würd ich dir nie empfehlen wollen.



  • naja, vllt. gibt es bücher, die mich überfordern, aber das was wir in der schule vorgesetzt bekommen, gehört definitiv nicht dazu.. ich habe auch nicht gesagt, dass alles anspruchslos ist.. Was ist daran verwerflich, die eigenen sprachlichen Fähigkeiten ausbauen zu wollen?


    Zitat


    Vielleicht sehe ich das etwas beschränkt, aber wenn ich Eure Posts lese, unterscheidet auch Ihr zwischen Fantasy und Horror.


    Ansonsten habe ich je mehr den Eindruck, dass da jemand darum bittet, gewaschen zu werden, aber um Himmelswillen nicht nass werden möchte. Wenn jemand nach anspruchsvoller Literatur fragt, um seinen Bildungshorizont zu erweitern, ist es vielleicht angesagt, sich auch mal in andere Genres zu wagen. Einstiegshilfen bietet das Forum ja jede Menge.


    Naja, ich habe nie gesagt, dass ich nicht bereit bin, mir mal Bücher aus anderen Generes an zu gucken, vllt. gefallen mir die anderen Generes letzen Endes dann auch.. Bis jetzt hab ich halt hauptsächlich Fantasy gelesen :)



    MfG

  • Zitat

    Original von ec__
    Naja, ich habe nie gesagt, dass ich nicht bereit bin, mir mal Bücher aus anderen Generes an zu gucken, vllt. gefallen mir die anderen Generes letzen Endes dann auch..


    "Genre" heißen die. ;-)
    Und wenn's auch etwas anderes als Fantasy sein darf, dann empfehle ich zwecks Sprachpflege Siegfried Lenz, z.B. "Heimatmuseum".

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich glaube, um sich sprachlich zu verbessern, ist es wichtig, überhaupt zu lesen. An deiner Stelle würde ich möglichst viel, vielleicht auch aus verschiedenen Genres lesen. Und dann wirst du mit der Zeit schon feststellen, was dir gefällt und was eben nicht. Und du wirst ein Gespür dafür bekommen, was anspruchsvoll ist und was nicht. Wenn dir etwas nicht gefällt, solltest du nicht gleich das ganze Genre oder die gesamte "anspruchsvolle" Literatur verdammen. Einfach weitersuchen.


    Wie viel liest du denn bisher? Hast du schon die Rezensionen hier im Forum durchkämmt?

  • Zitat


    Wie viel liest du denn bisher? Hast du schon die Rezensionen hier im Forum durchkämmt?



    Ähm, so lese ich immoment nicht so viel, immoment 2 Bücher + 2 Zeitschriften, allerdings höchstens 20 Minuten am Tag... Wenn mir nen Buch wirklich gefällt, natürlich auch mal mehr, z.B. hab ich, als ich grade Eragon gelesen habe, ca. 2 bis 3 h am tag gelesen.. Immoment lese ich "Das neue Stroh im Kopf" + "Psychologie - Vorsprung im Job" und 2 Zeitungen, halt alles keine spannenden Geschichten sondern Sachbücher/Fachzeitschriften.. An die Rezesionen mach ich mich nachher mal..



    MfG