Liebesromane ("Nackenbeisser", "Freche Frauen" ect.) schlechtere Bücher?

  • Und er nahm sie in seine starken, muskulösen Arme. Elisabeth erzitterte unter seinen sanften Berührungen... Sie befand sich im Zwiespalt mit ihren Gefühlen. :lache


    In unserer ehemaligen Theatergruppe hatten wir mal ein Projekt: fünf Seiten aus fünf solcher Romane - so zusammengestellt, dass es eine zusammenhängende Geschichte wurde. Man hätte das "patchwork" echt nicht bemerkt, wenn nicht andere Namen verwendet worden wären.

  • Zitat

    Original von Batcat


    Job ist Job! ;-)


    :grin dazu muss man sagen dass die Bilder eigentlich Fotos sind die hinterher so beareitet werden. Um die (männlichen) Models wird im Amiland einen großen Hype betrieben.


    Na gut als mein Freund hörte dass ie Männer auf den schon etwas schrägen Covern echt sind fand er sie gleich noch schrecklicher :lache


    Aber ich meine nicht nur die Nackenbeisser mit Liebesrmanen, eben all die Bücher die bei ach so großen LIteraturprofis als "seicht, blöde und für dumme Leser" geschrieben worden sind.


    Mich hat wirklich und ernsthaft schonmal jemand gefragt ob mein Geist nicht zum Lesen von Schiller ausreiche :gruebel

  • Mich interessieren diese Bücher auch nicht. Aber ich habe auf die schönste Art und Weise gelernt, jegliches Vorurteil über die LeserInnen dieses Genres beschämt zu verwerfen. Ich bin nämlich unromantisches, aber geduldetes Mitglied bei einer Runde sich regelmäßig treffender Wiener Mädls, die vom "Romantischen Bücherforum" kommen. Und das sind nicht nur ausgesprochen liebenswerte Menschen, sondern auch sehr kluge und gebildete, liebe Freundinnen in der Zwischenzeit.
    Klar lesen die auch anderes, aber sie lassen zu Recht auch nichts kommen auf ihre geliebten "Nackenbeißer". Und versuchen seit Jahren, mich zu bekehren. :grin
    Immerhin, ein paar habe ich gelesen, teilweise sogar freiwillig. Waren auch ein paar nette dabei, nur die Liebesszenen haben mich halt irgendwie gestört. Komisch. :rofl

  • Also ich mag sie auch nicht, die reinen Liebesromane, Nackenbeißer oder wie auch immer. Mir wird da einfach zu viel geschmachtet und ständig erbebt irgendwer in irgendjemands Armen.


    Trotzdem würde es mir nicht im Traum einfallen, jemanden zu unterstellen, es würde für andere (evtl. - manchmal auch nur vermeintlich - anspruchsollvere) Bücher nicht reichen.


    Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass jemand in eine solche Schublade geschoben wurde, der z.B. Harry Potter liest. In meinen Augen ist das auch nicht "anspruchsvoller" zu lesen, als ein solcher Liebesroman.


    Aber die Cover der sogen. "Nackenbeißer" - ich kann da gar nicht hingucken. :yikes
    Absolut schräg.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Zitat von Grisel:
    Mich interessieren diese Bücher auch nicht. Aber ich habe auf die schönste Art und Weise gelernt, jegliches Vorurteil über die LeserInnen dieses Genres beschämt zu verwerfen. Ich bin nämlich unromantisches, aber geduldetes Mitglied bei einer Runde sich regelmäßig treffender Wiener Mädls, die vom "Romantischen Bücherforum" kommen. Und das sind nicht nur ausgesprochen liebenswerte Menschen, sondern auch sehr kluge und gebildete, liebe Freundinnen in der Zwischenzeit.


    :write :knuddel1 :-]


    Gheron

  • So mancher würde sich wundern, wer in einer Buchhandlung auch mal einen Nackenbeißer kauft... ;-)
    Denn die Klischees, die man immer so als Leserinnen dieses Genres vor Augen hat, kann man dann recht schnell beerdigen.
    Und mehr als einmal habe ich schon Nackenbeißer zusammen mit "anspruchsvollerer" Literatur verkauft.


    Es gibt inzwischen schon so einige "versteckte" Nackenbeißer, die inhaltlich einer wären, aber ohne das klischeehafte Cover daherkommen. Da sind die Grenzen fließend und so mancher Roman könnte problemlos auch ein Nackenbeißer-Cover-Kleid bekommen, ohne das die Lesergemeinde sonderlich irritiert wäre. Es wird dann schwer ein Buch nach dem Cover zu (ver-)urteilen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Ein Thema nach meinem Geschmack :grin .


    Ich gestehe, dass ich ab und zu gerne einen Nackenbeißer lese. Ich habe sogar mit Hilfe solcher Literatur (diverse "Cora"-, Baccara"- etc.-Heftchen) die deutsche Sprache erlernt. Das ist kein Witz ;-) . Als ich damals nach D kam, drückte mir eine meiner Cousinen eine Einkaufstüte in die Hand, die randvoll mit Nackenbeißern aller Art war. Habe den ganzen Sommer über gelesen. Meine Deutsch-Note verbesserte sich innerhalb eines Jahres von 5 auf 2.


    Es ist nichts peinliches daran, einen Nackenbeißer zu lesen. Ich persönlich finde es sehr viel peinlicher, gar nicht zu lesen.
    Die Cover sind natürlich nicht jedermanns Sache, die finde ich auch scheußlich (aber nicht immer).
    Was übrigens die männlichen Modells angeht, so habe ich von dem Hype auch gehört. (Ich sag' nur Fabio!) :grin .


    Es gibt viele Arten des Nackenbeißers, ich persönlich bevorzuge die Regency-Historicals. (Hier kann man die Kategorien nachlesen.)


    Seit ein paar Jahren hat mein Nackenbeißer-Konsum etwas abgenommen, irgendwann ist frau einfach übersättigt. Trotzdem habe ich mir bei Weltbild die komplette Romantica-Reihe gekauft, für alle Fälle ;-) .


    ***
    Aeria


  • Ja und Fabio hat ja ogar selbst Bücher geschrieben, darüber war ich dann doch sehr erstaunt :yikes aber die sollen nichtmal schlecht sein :lache


    Irgendein Krimiautor(komm grad nicht auf den Namen) schreibt unter einen weiblichen Pseudonym Nackenbeisser, traut sich whl nicht unter seinem Kriminamen :grin

  • Zitat

    Original von Aeria


    Es gibt viele Arten des Nackenbeißers, ich persönlich bevorzuge die Regency-Historicals. (Hier kann man die Kategorien nachlesen.)


    Wovon reden wir hier denn nun eigentlich, "Nackenbeißern" oder "Liebesromanen"? Und was genau sind "Nackenbeißer"? Ich dachte immer, das sei in etwa "Erotik ohne literarischen Anspruch"; aber "Liebesromane" scheint mir ja doch wesentlich weiter gefasst. Denn z.B. "Regency Historicals" klingt thematisch haargenau nach Georgette Heyer (aus der verlinkten Seite: "aus der Zeit des Rokkoko und Biedermeier über knisternde Kamine, Kutschen und rauschende Bälle, über charmante Verwirrungen, zweifelhafte Verehrer und tollkühne Duelle, spritzige Unterhaltungsromane bei denen das Lesen einfach nur Spass macht"), aber das ist keine "Erotik ohne literarischen Anspruch", ehrlich nicht... Die küssen sich da ja kaum, und sprachlich ganz banal ist es auch nicht.


    Allein wegen dieses Begriffswirrwarrs wäre ich schon dagegen, eine extra Rubrik dafür einzurichten; "Belletristik" tut's doch wunderbar.


    Aber dass man mit den "Groschenheftchen" gut Deutsch lernen kann, das glaube ich sofort! Sie dürften zwar nicht in stilistisch außergewöhnlichem, aber in korrektem Deutsch geschrieben sein, bei dem sich manche Muster vermutlich wiederholen, sodass sie sich gut einprägen, dazu leicht zu lesen, sodass man eine Menge Text auf sich draufschwappen lassen und sozusagen drin baden kann. Ich habe u.a. mit solchen hohen Dosen von Agatha Christie Italienisch (!) gelernt.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Nackenbeisser sind auch Liebesromane, Nackenbeisser sind nicht neuzeitlich sondern spielen in der Vergangenheit. Es gibt Nackenbeisser mit mehr oder mit weniger Sex, jemand hat ja hier ein Bild von einem typischen historischen LIRO gepostet. DIe Heyer geht schon in diese Richtung, nur dass andere Autoren nicht ganz so keusch schreiben(Ausnahm bestätige die Regel).
    Im hauptsächlichen geht es dem Nackenbeisser-Leser(ich kann jetzt nur von den Lesern sprechen die ich kenne und von mir) nicht um Sex oder kein Sex sondern dass es ein Liebesroman mit historischen Hintergrund ist der oftmals sehr humorvoll geschrieben ist.


    Die historischen Liebesromane sind unter dem Begriff Nackenbeisser bekannt da die Cover oft solche aufweisen :lache haben aber nichts mit kleinen, dünnen wie du sagtest "Groschenheftchen" zu tun.


    Ich habe ein Forum nur für Liebesromane (okay auch Thriller, Fantasy und andere Genre haben ihren kleineren Platz) und wir haben die unterschiedlichste Arten der Liebesromane gesplittet und in Kategorien eingeteilt z.B Regency, Highlander, Schauplatz Amerika, paranomale Liebesromane, zeitgenössisches....

  • Ich sag nur jedem das seine und gut ist.


    Wenn ich im Fred "Ich habe gekauft" oder "ich lese gerade" nachschaue, da muß ich mich auch manchmal wundern was Leute so lesen, da kräuselnsich meine Lippenauch öfter mal... :grin



    Zitat

    Was daran so recht peinlich sein soll, sehe ich nicht. Peinlich ist nicht das Buch oder die Leser, peinlich finde ich da eher die Herablassung, die so manche diesen Lesern und Genre entgegenbringen.


    :write
    Hauptsache es wird gelesen.


    Ich habe solche Bücher auch hier stehen das ist eins davon.

  • Zitat

    Original von schneewittchenx
    Nackenbeisser sind nicht neuzeitlich sondern spielen in der Vergangenheit.


    Nicht unbedingt. In der Literaturschock-Nackenbeißer-Lesenacht wurde z. B. ein Roman von Suzanne Foster vorgestellt - ein Nackenbeißer, der im Heute spielt. Ich persönlich mag es aber lieber historisch. Eigentlich seltsam: Historische Romane mag ich eher weniger, es sei denn es handelt sich um einen Nackenbeißer :gruebel .


    Die Bezeichnung "Nackenbeißer" kommt ja von den eindeutigen Covern. Ich hatte vor nicht allzulanger Zeit aber einen Roman von Susan Elizabeth Phillips in der Hand ("Mitternachtsspitzen"), der nicht nach Nackenbeißer aussieht, jedoch eindeutig einer ist.


    ***
    Aeria