Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell - George R. R. Martin

  • Zitat

    Original von BelleMorte
    bei mir subben alle 8 Bände.......
    das sieht einfach so viel aus, da trau ich mich gar nicht so ran :help


    :lache


    Na los, ran an den Speck, es ist toll. (Zumindest kann ich das vom 1. Teil sagen :grin)

  • Also ich hab bisher die ersten drei Teile von den Büchern gelesen. Werd wohl demnächst mal mit dem 4. anfangen.
    Die Bücher sind toll :-]
    Die Bücher lassen sich schön fließend lesen, die Charaktere sind alle so detailliert und unterschiedlich, dass das Lesen einfach Spaß macht. Das Problem ist, dass mir nahezu alle Figuren gefallen und ich deshalb nicht weiß, auf wessen Seite ich mich stellen soll :lache
    Ein bisschen stört mich an den Büchern nur, dass so viele vershieden Personen und deshalb so viele Handlungstränge existieren. Wenn eine Figur nur zwei Kapitel oder so bekommt, hat man das Gefühl, dass die Handlung nicht wirklich weit vorankommt.
    Aber ansonsten, klasse Bücher!

  • Ich habe vor kurzem mit "A Game of Thrones" als Hörbuch begonnen - ein wirklich angenehmer Sprecher, das Englisch ist super zu verstehen, und das Beste: Es ist eine ungekürzte Lesung!

    Tu nichts, was du nicht ungeschehen machen kannst, ohne zu überlegen, was du nicht mehr tun kannst, nachdem du es getan hast. (R. Hobb)

  • Hallo!


    Ich habe bisher nur den 1. Band (auf Deutsch) gelesen, aber schon den konnte ich kaum weglegen. Das Setting gefällt mir außerordentlich gut, auch wenn es mir am Ende fast zu intrigant wurde - das Leben ist eben kein Wunschkonzert ;-)


    Wenn ich mal wieder etwas Zeit habe, werde ich gleich die Bücherei stürmen... :schlaeger


    Grüße von Asrai :wave

  • So, habe vorhin Teil 5 beendet und war schon wieder sehr überrascht, dass das Buch schon zu Ende war ^^°
    Das Buch hat mir wieder richtig gut gefallen. Nur die Davos bzw. Jon-Kapitel gehen mir irgendwie auf die Nerven...
    ICh werde trotzdem nciht allzu lange warten, bis ich mich schon an´den nächsten Teil wage :-)

  • Zitat

    Original von Goldbeere
    Das Buch hat mir wieder richtig gut gefallen. Nur die Davos bzw. Jon-Kapitel gehen mir irgendwie auf die Nerven...


    Davos interessiert mich auch nicht so wirklich.. Ist halt nur dafür da, dass man erfährt, was bei Stannis abgeht..
    Jon hingegen hat mir immer sehr, sehr gut gefallen. Als ich die Bücher zum ersten Mal gelesen hab, war er mein Lieblingschara. Hat sich aber dann beim 2. Lesen geändert.. Ich mag ihn zwar immer noch, aber mein Liebling ist er nicht mehr. Der Platz gehört jetzt Jaime..


    "A Game of Thrones" ist der beste erste Teil einer Serie, den ich kenne. Ich find Martin's Schreibstil soo toll, die Charas haben alle Tiefe und man weiß bei ihm NIE, was als nächstes passiert..


    Ich hab gestern mit "A Storm of Swords" angefangen - lese die Bücher mittlerweile zum 3. Mal, aber zum ersten Mal im Original- und bin schon wieder so begeistert.


    Hoffentlich ist GRRM bald wirklich mit Band 5 fertig... Über 1000 Seiten hat er ja schon fertig.
    ..Ich warte schon 3 Jahre *g*

  • Zitat

    Original von Lady Envy
    Davos interessiert mich auch nicht so wirklich.. Ist halt nur dafür da, dass man erfährt, was bei Stannis abgeht..


    Gar nicht wahr! Davos ist einer meiner Lieblingscharaktere. Das schöne bei dem ist, daß er mich eiskalt erwischt hat, weil er sonst so gar nicht in mein Beuteschema paßt.


    Spoiler für "Feast for crows"

  • Hm, Lieblingscharas hab ich mehrere...Jon fand ich am Anfang auch klasse, aber mittlerweile ermüdet mich seine Geschichte ein bisschen, kann auch nicht sagen, warum...
    Ansonsten mag ich Arya und Sansa sehr gern. Auch Tyrion ist mein Lieblingschara, und Brienne. Bei Jaime würde ich seit dem 5. Band sagen, dass er mir zumindest sympathischer ist als zu Beginn, aber noch lange kein Lieblingschara.

  • Ich habe grade wieder angefangen, die Reihe nochmal zu lesen. Weiß man, denn, wann endlich weiter übersetzt wird? Band 8 ist ja doch schon ne Weile her...


    ***Meine Meinung***


    Für ein Buch, das in der Ecke Fantasy angepriesen wird, hat Die Herren von Winterfell bemerkenswert wenige Fantasy-Elemente. Kurz tauchen Wesen auf, die die "Anderen" oder auch Winterlinge genannt werden. Wird man von diesen getötet, steht man untot wieder auf. Zudem haben früher Drachen existiert, wenn auch nun nur mehr Knochen und versteinerte Eier zu finden sind.
    Ansonsten liest es sich mehr wie ein Mittelalterroman. Komplett mit Rittern, Burgen und den Ständen, die aus dieser Zeit bekannt sind. Auch die gefragten Tugenden wie Mut Schwertkünste Reiten, bzw. Anmut, Zurückhaltung und Handarbeit passen in dieses Schema.


    Die Geschichte an sich lebt weniger von atemberaubender Spannung, als vielmehr von den Verwicklungen und Intrigen zwischen den handelnden Personen. Kapitelweise wird zwischen den Personen hin und her gesprungen. So erfährt man häppchenweise die Eigenarten und die Sympathien bzw. Antipathien werden langsam aber sicher verteilt. Wobei es durchaus auch Grauzonen gibt, die Frau von Eddard Stark ist geradlinig und aufrichtig, kann den Bastardsohn ihres Mannes aber auf den Tod nicht ausstehen und würde ihm teilweise am liebsten die Pest an den Hals wünschen.
    Ein Highlight für mich ist die Figur des Tyrion Lannister, seines Zeichen ein Bruder der intriganten Königin und kleinwüchsig. Ein Mundwerk hat er aber so groß wie ein Scheunentor, damit bringt er sich auch gerne in Schwierigkeiten.
    Hat man sich in die Geschichte erst eingefunden, ist es schwierig das Buch wieder aus der Hand zu legen. Es steigert sich die Neugierde, was im weiteren Verlauf geschieht. Der Band ist aber weder in sich abgeschlossen noch endet er mit Kliffhanger, da immer ein Teil aufgelöst wird und etwas offen bleibt, je nach Kapitel.


    Für Fans der High-Fantasy kann ich diese Reihe vorbehaltlos empfehlen.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Hoffentlich ist GRRM bald wirklich mit Band 5 fertig... Über 1000 Seiten hat er ja schon fertig...Ich warte schon 3 Jahre *g*


    Zitat

    Ich habe grade wieder angefangen, die Reihe nochmal zu lesen. Weiß man, denn, wann endlich weiter übersetzt wird? Band 8 ist ja doch schon ne Weile her...


    Der fünfte Band (auf Englisch - daraus entstehen dann wohl die Bände 9 und 10 der deutschen Version) erscheint am 12. Juli 2011. Angeblich. Aber diesmal dürfte der Erscheinungstermin stimmen, denn das Manuskript wurde bereits eingereicht: http://www.towerofthehand.com/…ragons-is-done/index.html


    LG
    Ratzefatz

    Autoren-Blog
    NEU: Schneeflockensommer, Tyrolia Verlag 2015
    Nur wir zwei auf einer einsamen Insel, Ullstein Forever 2015
    Vermissmeinnicht, Kirschkernküsse

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  • Die Herren von Winterfell hatte ich vor einiger Zeit schon einmal angefangen und nach den ersten 50 Seiten wieder ins Regal zurückgestellt.
    Auch beim 2. Anlauf ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen. Jedes Kapitel wird aus der Perspektive eines der (vielen) Hauptprotagonisten beschrieben, es gilt diverse weitverzweigte Familien/Häuser auseinanderzuhalten und sich erst einmal einzufinden in diese mittelalterlich anmutende Fantasywelt, die nahezu ohne fantastische Elemente auskommt. Für sein Durchhaltevermögen wird der Leser allerdings reich belohnt mit ausgefeilten Charakteren, einer anspruchsvollen und komplexen Handlung und einer äußerst fesselnden Schreibweise.
    Ich vergebe beeindruckte 10 Punkte :wave

  • Ich habe schon vor längerer Zeit den ersten Teil der deutschen Hörbücher von audible heruntergeladen und kannte die Serie somit zumindest schon, hatte den Teil allerdings noch nicht angehört. Erinnert durch die bei HBO laufende Serie hab ich mir (nachdem ich erfahren habe, dass die deutschen Bücher aufgeteilte Versionen der Originalbände sind) gleich einen Schuber mit allen 4 bisher erschienenen Bänden auf Englisch bestellt und mit "A Game of Thrones" angefangen.


    Diese Fantasywelt die eigentlich gar keine sein will hat mich sofort in ihren Bann geschlagen. Das mittelalterliche Ambiente, die Wertevorstellungen der Figuren, die Politik, die Intrigen aber auch die Ehre. Obwohl das Buch nicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, so sind die jeweiligen Kapitel doch charakterbezogen und stellen immer eine der handelnden Personen, ihre Denk- und Sichtweise in den Mittelpunkt. Damit ist es dem Leser möglich an vielen verschiedenen Orten mitzuverfolgen, wie die Geschichte sich weiterentwickelt. Die Wege einiger Figuren kreuzen sich auch immer wieder, so dass mal von dem einen mal von dem anderen aus erzählt wird.
    Zu Beginn konzentriert sich die Handlung noch hauptsächlich auf Winterfell und das Haus Stark. Auch dort habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt. Der enge Familienzusammenhalt hat es mir genau so angetan wie die kalte Landschaft, die das Wesen ihrer Einwohner so sehr prägt. Ich bin auch eher ein Wintermensch, vielleicht liegts daran. :-) Lord Eddard Stark mit seinem extrem ausgeprägten Sinn für Ehre, Loyalität und Ehrlichkeit war für mich gleich ein Sympathieträger. Wie sich im Verlauf der Geschichte herausstellt, sind Männer wie er in der Welt von Westeros leider Mangelware. Man merkt aber auch, wie gerade diese Tugenden ihn oft behindern. Er ist nicht bereit ein kleineres Übel zu begehen, um ein größeres zu Vermeiden, das widerspräche seinem ganzen Wesen.


    Der einzige dunkle Fleck auf seiner Ehre ist sein Bastardsohn Jon, den er vor 14 Jahren aus dem Krieg mit nach Hause brachte um ihn dort zu lieben und zu erziehen wie seine ehelichen Kinder. Niemand weiß, wer die Mutter des Jungen war und Lord Stark ist nicht gewillt darüber mit irgendjemandem zu sprechen, weder mit seiner Frau noch seinem besten Freund noch dem Jungen selbst. Da Jon von Lady Catelyn Stark aber lediglich mit stillem Ärger geduldet wird, würde der Junge lieber mit seinem Onkel Benjen zur großen Mauer gehen, die die Wildlinge des hohen Nordens (und man munkelt noch Schlimmeres) vom Rest der Zivilisation trennt. Aber das Leben eines Mitgliedes der Bruderschaft der Night‘s Watch ähnelt dem eines Mönches: keine Frau, keine Kinder, keine Titel, kein Land. Dennoch entschließt er sich, von jugendlichem Eifer getrieben, dazu und muss dort jedoch bald feststellen, dass seine Mitbrüder nicht alle freiwillig sind wo sie sind, und beileibe nicht dem Bild der stillen Helden entsprechen, das er sich so gemacht hatte.


    Ein weiterer Stark der seinen Teil zum Gesamtbild beiträgt ist der kleine Bran, gerade mal 7 Jahre alt und somit von seinem Vater als alt genug betrachtet um seiner ersten Hinrichtung beizuwohnen. Er ist der Stark, der in Winterfell bleiben wird, wenn alle anderen sich nach und nach über den Kontinent zerstreuen auf ihren jeweiligen Wegen. So wie seine Schwestern Arya und Sansa, die den Vater in den Süden in die Hauptstadt begleiten, als dieser vom König zu seinem Stellvertreter und Berater gemacht wird oder seine Mutter Catelyn, die Lord Stark kurze Zeit später folgt um ihn von einem hinterhältigen Anschlag zu unterrichten der, so scheint es, von einem hochrangigen Mitglied eines anderen alten und mächtigen Hauses versucht wurde: den Lannisters. Begleitet und beschützt werden die Kinder von Lord Stark jeweils von einem Direwolf (im deutschen "Schattenwolf"), die sie als hilflose Welpen neben der toten Mutter gefunden hatten und die eine sehr enge Beziehung zu ihrem jeweiligen Kind aufgebaut haben.


    Der jüngste Sohn des regierenden Lord Lannisters, Tyrion, ist ein weiteres Steinchen in diesem Mosaik. Von Gestalt zwergenwüchsig und mit unterschiedlich farbigen Augen ausgestattet, musste er schon früh lernen sich mit dem durchzuschlagen was er den anderen voraus hatte: sein scharfer Verstand und seine spitze Zunge. Für mich eine der interessantesten Figuren und eine von zwei Erzählperspektiven die keinen Stark im Mittelpunkt hat. Die andere spielt weit über das Meer hinweg in fernen Ländern und berichtet vom Leben der Prinzessin Daenerys Stormborn aus dem Haus Targaryen. Als sie noch nicht einmal geboren war, erhoben sich viele Häuser von Westeros (darunter die Starks und das Haus des aktuellen Königs, Robert Baratheon) gegen ihren verrückten Vater, er wurde gestürzt und ermordet. Die Mutter starb bei ihrer Geburt. Seitdem ist sie mit ihrem älteren Bruder Viserys auf der Flucht. Viserys plant mit an Wahnsinn grenzender Besessenheit ihre Rückkehr ins Land seiner Väter und die Übernahme des Eisernen Thrones, dessen einziger wahrer Erbe er seiner Auffassung nach ist. Skrupellos ist er bereit alles zu geben und auch seine Schwester zu verkaufen um eine Armee hinter sich zu scharen.


    Ich war wirklich absolut gefesselt von dem Gesamtkunstwerk, das so komplex und verschlungen ist. Was mich auch beeindruckte war die Art und Weise wie George R. R. Martin die vielen Blickwinkel glaubhaft darstellt, ob nun aus Sicht eines Kindes oder eines Erwachsenen, eines aufrechten Mannes oder eines Intrigenspinners. Und doch findet man hier kaum Figuren die nur schwarz oder weiß sind. Jeder gute Mann hat seine Fehler, Figuren die man liebend gern verdammen würde warten irgendwann mit einer ganz eigenen Geschichte auf, die einen den eigenen Standpunkt vielleicht nochmals überdenken lässt. Gerade das macht die Figuren so lebendig und realistisch, finde ich.
    Auf über 800 Seiten entfaltet sich ein episches Wandgemälde und doch begreift man, nachdem man die letzte Seite zugeschlagen hat, dass dies gerade erst der Auftakt zu den Dingen ist, die noch folgen werden. Gerade mal ein sehr opulenter und ausführlicher Prolog, der den Hauptteil einläutet. Die Fantasyelemente halten sich in diesem ersten Teil noch sehr zurück, nur am Rand der Handlung wird es ab und an erwähnt (allerdings nicht ohne dass die Protagonisten eindringlich versichern, dass derlei schon seit vielen vielen Jahren aus der Welt sind) und so kommt stellenweise immer wieder das Gefühl auf, eher einen historischen Roman zu lesen. Man sollte sich auch klar machen, George R. R. Martin schont seine Protagonisten nicht. Sie werden verletzt, verstümmelt, getötet, verlieren diejenigen die sie lieben und sind gezwungen grausame Entscheidungen zu treffen. Wo das Gute in anderen Büchern immer knapp eine Handbreit Oberwasser hat, hat man hier das Gefühl es säuft stellenweise total ab und Skrupellosigkeit und Verrat triumphieren an allen Ecken. Aber wie gesagt, dies ist gerade mal der Beginn der Geschichte und wie sie in 7 Bänden enden wird, dass weiß nur George R. R. Martin allein...


    Fazit: Von mir 10 von 10 Punkten für mein bisheriges Jahreshighlight, dessen Nachfolgeband ich sofort anfangen musste, als ich diesen beendet hatte!

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()

  • Ich sehe, ich hab mich hier noch gar nicht verewigt, wo gibts denn sowas :grin



    Eigentlich habe ich der Rezi von Paradise Lost auch wenig hinzuzufügen, und besser formulieren kann ich es ohnehin nicht, aber hier kommt trotzdem noch meine deutlich kürzere, aber ebenso begeisterte Meinung:




    ich habe "Die Herren von Winterfell" auf Deutsch gelesen, und rate jedem dem es möglich ist die Reihe auf Englisch zu genießen, ich selbst bin ab "A clash of kings" dann auch umgestiegen. Die Übersetzung ist gelinde gesagt mittelmäßig....


    Als geübter Viel - Fantasyleser hatte ich so meine Bedenken als meine Schwester und eine gute Freundin mir die gefühlt 1000ste neue Fantasywelt "aufschwatzen" wollten, denn da bin ich über die Jahre wirklich extrem kritisch geworden, denn grade die sogenannte High Fantasy weist ja selten Neues oder Innovatives auf. Umso faszinierter war ich dann als ich die ersten paar Seiten von "Game of Thrones" gelesen hatte, man taucht in eine Welt ab, die ich einfach nur als unglaublich, fantastisch und einzigartig beschreiben kann. Auch wenn die Geschichte langsam im beschaulichen Winterfell beginnt, nimmt sie doch unheimlich schnell Fahrt auf, und schon ist man mitten drin im Spiel um die Throne, bei dem man besser keinem traut, denn jeder kocht nur sein eigenes Süppchen, und nur weil eine Figur in diesem Band noch sympathisch war heisst das noch lange nicht das es auch so bleiben wird. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven erleichtern das Verständnis einzelner Blickwinkel...


    ganz klar 10 von 10 Punkten

  • Als Eddard Stark, der Herr von Winterfell, von seinem Freund und König Robert Baratheon an den Hof gerufen wird, wagt dieser nicht dessen Angebot abzulehnen. Doch die Reue folgt auf dem Fuße, denn der König ist von Ränkeschmieden umgeben, die ein dichtes Netz aus Lügen und Intrigen um ihn gewoben haben. Allen voran seine Königin, die eine starke Gegenpartei zu Stark bildet, denn Roberts neue rechte Hand gefährdet ihre ehrgeizigen Pläne.
    Während Eddard am Königshof in einem Sumpf aus Intrigen zu versinken droht, fällt zu Hause seine Familie auseinander. Einer seiner Kinder überlebt schwerverletzt einen Mordanschlag, und sein unehelicher Sohn Jon verlässt Winterfell um sich den Wächtern der Schwarzen Festung an der Nordmauer anzuschließen. Zuletzt verlässt auch noch seine Frau die sichere Festung, um ihren Mann vor den Attentätern zu warnen, und den Anschlag auf das Leben ihres Sohnes aufzuklären.
    Während Starks Familie um ihr Überleben kämpft, zieht im Süden ein Krieg auf, der alle sieben Königreiche des Landes bedroht.
    Irgendwie scheint alles miteinander zusammenzuhängen, denn auch hoch im Norden des Reichs braut sich etwas zusammen. Eine dunkle Macht, so alt wie das Land selbst, verschluckt immer mehr Wächter an der Nordmauer, und der Winter naht ...



    Ich muss zugeben, dass ich mit spitzen Fingern an diesen Roman herangegangen bin. Immer wieder höre ich von neu entdeckten Tolkiens und den "größten Fantasy-Sagen unserer Zeit", bei denen mir am Ende vor lauter Langeweile die Füße einschlafen. Der Markt ist mittlerweile derart überfüllt von Möchtegern-Tolkienschen-Epen, dass mir die Lust auf dieses Genre beinah schon vergangen ist. Nicht selten wird viel versprochen und wenig gehalten.


    Mit seinem Roman "Die Herren von Winterfell" hat George R.R. Martin eine ganz eigene Welt erschaffen, die sich meiner Ansicht nach weder mit Tolkien noch mit anderen Romanen vergleichen lässt. Dies ist ein eigenständiges Werk, vielschichtig wie komplex, ganz hervorragend erzählt.
    Die Geschichte entfaltet sich allmählich und gewinnt mit jedem Kapitel an Dichte. Als Leserin wurde ich unwillkürlich immer tiefer in Martins Welt hineingezogen, bis ich diesen 570-Seiten Klopper nicht mehr aus der Hand legen konnte.
    Das Ganze ist eine fast schon haptische Erzählung, fühl- und erlebbar, rund und in sich stimmig, mit einem Spannungsbogen der bis zur letzten Seite aufrecht erhalten wird. Der Roman lebt von seinen starken Charakteren, die voller Ecken und Kanten sind, und sich bis zum Schluss nicht in die Karten sehen lassen. So überrascht die Story mit ihren unerwarteten Plots und Wendungen, die für mich an keiner Stelle vorhersehbar waren.


    Fazit:
    "Die Herren von Winterfell" ist der hochspannende Startschuss einer fantastischen Reihe, die ich nicht nur Genrefreunden ans Herz legen möchte. Volle Punktzahl für einen genialen Lesespaß der mich einige Fingernägel gekostet hat.



    Zur Übersicht:
    Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell
    Das Lied von Eis und Feuer 02: Das Erbe von Winterfell
    Das Lied von Eis und Feuer 03: Der Thron der Sieben Königreiche
    Das Lied von Eis und Feuer 04: Die Saat des goldenen Löwen
    Das Lied von Eis und Feuer 05: Sturm der Schwerter
    Das Lied von Eis und Feuer 06: Die Königin der Drachen
    Das Lied von Eis und Feuer 07: Zeit der Krähen
    Das Lied von Eis und Feuer 08: Die dunkle Königin



    PS:
    Die "Herren von Winterfell" war ein ganz tolles Lesevergnügen, Teil 2 ist bereits auf dem Weg zu mir.
    Aber: Mittlerweile habe ich mitbekommen, dass Heyne die Originalbände halbiert, und zwei deutsche Teile daraus gemacht hat. D.h. 2 deutsche Teile entsprechen einem Originalband. Das finde ich ziemlich daneben, zumal der dt. Band mitten in der Story endet.
    Dabei sollte man nicht vergessen, dass so ein (halber) deutscher Teil 15.- € kostet.
    Bestellt man das englische 4er Box Set, bezahlt man für 4 Teile (= 8 deutsche Bände) zusammen 19.- € (!)
    Für die dt. Bände macht das 120.-, also gut 100.- an Mehrkosten verglichen mit dem Original. Nicht schlecht Herr Specht.



    Edit: Vettippelt

  • Ich schlawenzel auch um diese Bücher.
    Ich muß gestehen das ich auf diese Reihe durch den Trailer der Fernsehserie aufmerksam geworden bin und doch schon sehr neugierig geworden bin.
    Arrrgh.
    Erstmal ab auf die WuLi. Bei all den guten Stimmen kann man ja eigentlich gar nicht nein sagen... Abschreckend finde ich immer nur wenn über die so komplexe Welt geschrieben wird. Ich hoffe das ich da noch den Überblick behalten kann...
    Leider ist mein Englisch not so gut und ich werde wohl auf die deutsche Ausgabe zurückgreifen (müssen). Deshalb habe ich auch versucht die Mehrkosten zu überlesen :rolleyes

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott