Am Ende des Schweigens von Charlotte Link

  • Mir hat das Buch auch ausgesprochen gut gefallen, sehr spannend und auch das Ende hat mich überrascht. Ein echter Pageturner.


    Was mich wundert. Die Meinungen zu diesem Buch sind doch fast durchweg positiv, warum hat es nur einen Daumen. So etwas finde ich sehr irritierend. Ich schaue eigentlich immer auf die Anzahl der Daumen und wenn ich ein Buch noch nicht kenne würde ich bei einer 1-Daumen-Bewertung wahrscheinlich noch nicht mal die Rezi lesen. Mich schreckt das immer etwas ab.


    Übrigends sehr interessant finde ich die Meinung von Bea. :grin
    Am 3.8.2004 schreibt sie: "Das Ende des Schweigens" hat mir bisher am wenigsten gefallen.


    Und gestern dann: Ich lese gerne C. Link und dieses Buch ist eines ihrer Besten. :gruebel


  • Vielleicht liegt es daran, dass die 1-10 Punkte-Bewertung im
    Eingangsposting mehr genutzt wird...
    Ich geb jetzt auf jeden Fall mal 4 von 5 Daumen!


    edit: geht gar nicht mehr. Hatte meine Daumen wohl schon vergeben!

  • Habe "Am Ende des Schweigens" heute beendet und es hat mir gefallen.
    Man kann es nur schlecht vergleichen mit den Thrillern der Autorin wie "Der fremde Gast" oder "Der Vehrerer". Auch dieses Mal spielen zwar schwache und hilflose Menschen - von der Gesellschaft ausgegrenzt - eine beachtliche Rolle. Doch hier weicht sie von ihrem sonst sehr reißerischen Thrillerstil etwas ab und ich kann nachvollziehen, dass manch ein Leser die Geschichte als "langezogen" empfand, obwohl es mir nicht so erging.


    Charlotte Link hat einen sehr angenehmen wenig blumigen aber trotzdem atmosphärischen Stil. Ihre große Liebe zu England überträgt sich beim Lesen auf den Leser. Man wünscht sich die idyllischen Örtchen aufsuchen zu können, die sie beschreibt. Ein wesentlicher Grund, warum ich ihre Bücher so gerne lese.


    Ansonsten ist die Geschichte wirklich nicht neu und auch die Auflösung nicht überraschend. In diesem Zusammenhang empfand ich persönlich die Story eher flach und überaus vorhersehbar, aber trotzdem nicht langweilig oder abgedroschen. Gestört haben mich die doch sehr unerschütterlichen Protagonisten, bei denen es die Autorin verpasst hat, die entsprechende Gefühlswelten aufzubauen. Sie möchte eine an Fürchterlichkeit nicht zu überbietende Geschichte erzählen, leider baut sie aber ihre Figuren nicht dementsprechend aus. Es bleibt eben flach. Auch ihr Stil ist nicht anspruchsvoll oder aussergewöhnlich. Ich denke jedoch nicht, dass Frau Link solchen Ansprüchen genügen möchte.


    Wenn es ihr Ziel ist zu unterhalten, dann hat sie es bei mir mit "Am Ende des Schweigens" wieder voll erfüllt! Auch wenn mich die Teilnahmslosigkeit der Hauptfiguren in diesem Fall sehr gestört hat.

  • Auch ich fand das Buch "Am Ende des Schweigens" sehr spannend.
    Aber, im Gegensatz zu anderen Schreibern hier im Forum, bin ich der Meinung, dass das Ende des Buches durchaus nicht klar vorhersehbar ist. Dies kommt leider bei anderen Büchern von Charlotte Link eher vor.
    Nur die zweite Hälfte des Buches zieht sich schon etwas hin, hier hätte man durchaus ein paar Seiten einsparen können. Deshalb gibt's "nur" 9 Punkte.

  • Trotz der über 600 Seiten hatte ich das Buch relativ schnell durch, was an der Spannung lag, die durch Charlotte Link meisterlich aufgebaut wurde. Von Beginn an herrscht zwischen den Freunden, die in dem alten Landhaus Stanbury ihre Ferien verbringen, eine unterschwellige Spannung, die Jessica verstört, sich aber nicht erklären kann, doch nach und nach fügt sich ein Detail ans andere. Bis der schreckliche Mord an 4 ihrer Mitreisenden passiert.


    Zwischendurch hätte ich mir etwas mehr Tempo gewünscht, aber grundsätzlich hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Auf den Täter und die Tathintergründe kam ich allerdings relativ schnell, doch die Auflösung war gelungen.


    Von mir gibt es dafür 8 Punkte.

  • Ein Buch spannend von der ersten bis zur letzten Seite. An der Autorin schätze ich sehr, dass sie die Charakteren in ihren Bücher so grossartig beschreiben kann und da wurde ich auch in diesem Buch nicht enttäuscht, eine Gruppe nur scheinbar bester Freunde, bei denen vieles nur gespielt ist. Bis zum Schluss ist man als Leser nicht sicher, wer der Täter war, noch weniger welche Motive da mitspielten. Grossartiges Buch!!

  • Am Ende des Schweigens war mein erstes Buch von Charlotte Link und hat mich echt überzeugt.


    Aufgrund des doch beachtlichen Volumens hab ich gut eine Woche einkalkuliert, doch spätestens ab ca S150 war ich so an die Handlung gefesselt, dass ich das Buch kaum noch weglegen konnte. Hab die letzen 450 Seiten an einem einzigen Sonntag gelesen.


    Ich finde das Buch zeichnet sich insbesondere durch die enorm guten Charakterbeschreibungen aus, die allerdings nicht geballt kommen und sich über Seiten ziehen, sondern man macht sich nach und nach ein richtig lebendiges Bild von allen beteiligten Personen. Das traf bei mir v.a. für Patricia, Tim, Evelin und Ricarda zu.


    Ganz am Anfang hatte ich allerdings leichte Probleme die ganzen Namen einzuordnen.


    Zur Hilfe


    Tim + Evelin
    Tim ist Psychotherapeut
    Evelin übergewichtig und hat Kind verloren


    Leon + Patricia
    Kinder: Diane und Sophia
    Leon ist selbstständiger Anwalt


    Alexander + Jessica
    Jessica Tierärztin, Alexander kann ich mich nimmer erinnern
    erst seit 1 Jahr verheiratet, Jessica schwanger
    Ricarda ist Alexanders Tochter aus dessen früheren Ehe mit Elena


    Das Buch sprüht vor Spannung bis zu den letzten Seiten!

  • Ein echter Pageturner - hat mir absolut gut gefallen und ich fand es durchweg sehr spannend - auch wenn ich ziemlich schnell wusste, wer da gemeuchelt hat - ein Zweifel blieb immer und das war dann doch immer Spannung pur. Ein paar Längen hätten nicht sein müssen, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch...
    Sehr empfehlenswert - wie alle Link-Romane, die ich bisher gelesen hatte (mir fehlen leider noch ein paar)

  • Zitat

    psychologisch, spannend und abgründig. Unbedingt lesenswert!


    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
    Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und das Gefühl, dass Charlotte Link Persönlichkeitsstrukturen unterschiedlichster Charaktere hervorragend in diesem Roman/Thriller vereinigt hat. Das setzt nicht nur eine sehr gute Beobachtungsgabe, sondern auch das Geschick, diese Eigenschaften in einer Erzählung zusammenzufassen, voraus. Liest man diesen Roman hintergründig, erkennt man zum Teil sein eigenes Umfeld wieder: Probleme werden verschwiegen, es wird nur auf Außenwirkung Wert gelegt und Jeder ist darauf bedacht, eine möglichst dicke Schicht Lack auf seinem eigenen ICH zur Schau zu stellen. C.Link lässt den Leser hinter die Kulissen sehen und mit der Eskalation der Situation, durch die Morde werden dann die persönliche Abgründe offen gelegt, reißt sie die nur mühsam aufrecht erhaltene Fassade der Freunde nieder und stellt sie bloß. Es erscheint mir nur zu logisch, dass die 15 jährige Ricarda aus diesem Umfeld ausbrechen will... .
    Ein hervorragendes Buch!
    10 von 10 Punkte!

  • "Am Ende des Schweigens" hat mir sehr gut gefallen! Die Geschichte ist sehr dicht, man erfährt durch die Perspektivwechsel sehr viel über die einzelnen Figuren, was sie bewegt, ihre Motive, und dazu die abgeschiedene Welt von Stanbury House, wo die Freunde (?) in einer zwanghaften Gemeinschaft sämtliche Ferien zusammen verbringen.


    Nicht nur die Geschichte der Stanbury-House-Bewohner, bei denen einiges im Argen zu liegen scheint und deren jeweilige biographische Hintergründe dem Leser nach und nach auf unaufdringliche Weise präsentiert werden, ist spannend, sondern auch die von Philip Bowen, der besessen ist von der Idee, ein Recht auf das Haus zu haben, und die seiner Freundin Geraldine. Die Schicksale der Beiteiligten werden sorgsam und mit viel Verständnis für die menschliche Psyche herausgearbeitet und raffiniert miteinander verwoben.


    Nach "Der fremde Gast", was mir gut gefiel und "Die Täuschung", was mir nicht so sehr zusagte (vielleicht las ich beide Bücher aber mit zu wenig Abstand) finde ich "Am Ende des Schweigens" am stärksten. Dem Genre "psychologischer Spannungsroman" wird die Autorin absolut gerecht und während der 600 Seiten habe ich mich nicht ein einziges Mal gelangweilt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dieses Buch später noch einmal zu lesen, da ich mich bestens unterhalten gefühlt habe und Charlotte Link es auch wieder geschafft hat, mir die Figuren, vor allem die Hauptfigur Jessica, nahe zu bringen.


    9 von 10 Punkten

  • Das Buch hatte ich schon fast vergessen. Ich wollte es immer mal lesen und bin nun dran erinnert worden. Irgendjemand aus meinem Bekanntenkreis wollte es mir mal leihen.
    ?(Ich weiß nur nicht mehr, wer.
    Ich werd´s aber rausfinden.

  • Die ersten 440 Seiten waren tatsächlich auch für mich wahre Page-Turner.
    Aber danach ließ die Story echt nach und wurde doch recht vorhersehbar.
    Die Spannung war raus.
    Vieles fand ich leider zu unglaubwürdig und Charlotte Link versammelt hier doch ein paar zu viele durchgeknallte Typen. Ein bisschen mehr Normalität hätte dem Buch nicht geschadet. Aber was ist schon normal?


    Fazit ist, dass es sich um ein zuerst spannendes Buch handelt, dass dann zum Ende hin immer mehr abflacht, was ich sehr schade finde und dafür auch nur gerade noch 7 Punkte vergeben kann.


    Gruß vom killerbinchen :wave


    P.S. Von ihren Krimis war ich bisher allerdings immer eher enttäuscht, fand dafür aber z. B. "Das Haus der Schwestern" und "Die Rosenzüchterin" ganz großartig.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“