Tatort - Das Sonntag-Abend-TV-Programm?

  • Ich finde die richtig gut. :dafuerAuch und gerade als Kontrastprogramm zu den vielen weichgespülten Bubis mit Hipsterbärten im deutschen Fernsehen. ;)

    Als bekennende TV-Verweigerin frage ich mal unbedarft: Wann und wo kann ich mir Hipster im deutschen Fernsehen, etwas noch GEZ-finanziert, ansehen?

    Vorweg trete ich gleich aufkommenden Unterstellungen entgegen: Hipster fallen nicht in mein Beuteschema, ich möchte lediglich wissen, auf welchem Stand sich die deutsche Fernsehlandschaft befindet.

  • Der Allrounddigitaldruckladen bei mir an der Ecke stellt solche Transparente auch in Übergrößen direkt aus der digitalen Vorlage innerhalb einer Stunde her.

  • Der Allrounddigitaldruckladen bei mir an der Ecke stellt solche Transparente auch in Übergrößen direkt aus der digitalen Vorlage innerhalb einer Stunde her.

    Echt? Selbst in 8x10 Meter, oder wie groß das Ding auch immer war? :wow

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Als bekennende TV-Verweigerin frage ich mal unbedarft: Wann und wo kann ich mir Hipster im deutschen Fernsehen, etwas noch GEZ-finanziert, ansehen?

    Die Frage müsste eigentlich lauten: Wann und wo nicht. Zum Einstieg würde ich eine beliebige Daily Soap empfehlen, für Fortgeschrittene mit Interesse an eintätowierten Kalendersprüchen alles ab 20.15 bei RTL und insbesondere RTL 2. :kreuzWobei es Geschmackssache sein dürfte, was so alles als "hip" durchgeht.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Die Frage müsste eigentlich lauten: Wann und wo nicht. Zum Einstieg würde ich eine beliebige Daily Soap empfehlen, für Fortgeschrittene mit Interesse an eintätowierten Kalendersprüchen alles ab 20.15 bei RTL und insbesondere RTL 2. :kreuzWobei es Geschmackssache sein dürfte, was so alles als "hip" durchgeht.

    Aber das habe ich doch schon früher auf arte gesehen, nur gingen die Filme nicht als hip, sondern als Sozial- oder Milieudrama durch :gruebel.

  • Gestern, Köln. Eine Psychiatrie-Patientin schmiedet ein kompliziertes Komplott, um freizukommen und sich gleichzeitig an den beiden Männern zu rächen, die dafür verantwortlich sind, dass sie in der geschlossenen Abteilung ist.


    Nein, wenn Psychiatriepatienten fixiert werden, kniet keineswegs ein Pfleger auf deren Brust und zwingt sie brutal in die Manschetten, und eine Patientin, die soeben kooperativ war und sich Argumenten gebeugt hat, würde man ohnehin nicht so behandeln - oder dazu noch sedieren. Wäre ich ein Psychiater, der eine Patientin auf eine Weise kontraindizierter Medikamententherapie ausgesetzt hat, dass sich ihre Erkrankung verstärkt, was im Ergebnis jemand feststellen kann, der selbst kein Psychiater ist, sondern "nur" Psychotherapeut (die keine Medikamente verschreiben), dann würde ich einen Teufel tun und das auch noch haargenau in der Patientenakte auflisten, so dass es sofort auffällt, wenn diese - übrigens rechtswidrig - an ermittelnde Kriminalbeamte ausgehändigt wird. Ich würde selbstverständlich die Dokumentation fälschen. Nichts leichter als das.


    Aber hiervon und einigen anderen schrägen Details aus einem doch sehr fiktiven und siebzigerjahremäßigen Psychiatrieklinikalltag abgesehen war das eine gut angelegte, gut gespielte, interessant und überraschend aufgebaute "Tatort"-Folge mit zwei alten Hasen in den Hauptrollen, die inzwischen so sehr in ihren Ermittler-Alter-Egos aufgehen, dass sie beinahe richtig glaubwürdig sind. Für mich war's gelebte Nostalgie, denn fast denselben Strich-Achter, den Freddy Schenk in dieser Folge fuhr, hatte ich auch jahrelang.


    Sehr klug, recht unterhaltsam. Daumen hoch.

  • Durchaus spannend. Auflösung spektakulär. Kritiker mögen monieren, dass sie doch sehr weit hergeholt ist, zumal die Grundannahme des Planes doch auf sehr wackligen Beinen steht. Aber es gibt bekanntlich nichts, was es nicht gibt: Wenn mitten im Pazifik ein Hai gefangen wird, in dessen Magen man einen menschlichen Arm findet, anhand dessen der Besitzer identifiziert und letztlich dessen Mörder überführt wird – so würde sich auch fast ein jeder mit dem Finger an die Stirn tippen. Ist aber passiert.

    Ballauf wollte ich eigentlich ignorieren, nachdem er seine Kollegin abgeknallt hat ;), aber eine psychiatrische Klinik ist ein spannender Ort, wiewohl klar war, dass es kein zweites „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ werden wird.

    Ja, die Akte. Sehe ich ähnlich wie Tom. Und: Die Therapeutin blättert zwei Sekunden lang durch die Akte und bemerkt (als Therapeutin!) sofort, dass die Medikamente kontraindiziert sind. Schenk nimmt die Aktie und verschwindet. Schnitt. „Sie hat die Akte rübergeschickt“, meint er. Gut, sie könnte eine Vorzimmerdame haben. Vielleicht sitzt sie ja in einer Gemeinschaftspraxis. Aber man will ja nicht päpstlicher sein als der Papst.

    "wenn Psychiatriepatienten fixiert werden, kniet keineswegs ein Pfleger auf deren Brust und zwingt sie brutal in die Manschetten"

    In der Theorie natürlich nicht, in der Praxis wird das gewiss zuweilen geschehen, diese Patienten entwickeln oft enorme Kräfte.



    7,5-8/10

  • in der Praxis wird das gewiss zuweilen geschehen

    In dieser Praxis würdest Du dann eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung riskieren, und außerdem die Schließung der Pflegeeinrichtung. Vor den Augen ermittelnder Kriminalbeamter würde das sicher keine Krankenpflegekraft tun.

  • Konventioneller Racheplot mit früh bekannter Täterin. Nicht einfach, setzt immer ein gutes Script voraus (z.B. Columbo). Gelingt hier. Motivation, nach 45 Minuten bekannt, steht auf wackligen Beinen, mir ist kein realer Fall von Rachemorden infolge unterlassener Hilfeleistung bekannt, möglich ist es aber ...

    Gelungen:

    -kein Verständnisgesäusel bei der Festnahme, sondern einfach nur das angemessene: „Abführen!“

    -starker Soundtrack

    -die Erwähnung des legendären Kommandante Dagobert.

    -die Burka ist eine ideale Tarnung

    -ein schräger Gag. Polizistin zu Polizist: „Ich trage seit zwei Tagen die gleiche Unterwäsche, und ich erwarte, dass Sie das zu schätzen wissen“

    -der kauzige Tabaksladenbesitzer


    7,5-8/10

  • Das war keine Wiederholung, Findus, sondern der 25. Fall der Stuttgarter.;)

    Den ich eigentlich vorab beim SWR Sommerfestival angeguckt hätte. Was aber leider dank Corona nicht möglich war.:(

    Mir hat er auch gefallen.

    Besonders auch, dass man sehr viel von Stuttgart gesehen hat.

    Karl Markovics hätte ich auf den ersten Blick gar nicht erkannt.

    Gute Soundtrack.:thumbup:

    Stuttgart ist mit München derzeit mein Team der Wahl beim Tatort.

    Und wenn ich mich amüsieren will sind gucke ich Tschirner/Ulmer.

    Ach ja, Dortmund ist auch klasse.

  • Kein Erpresser, der alle acht Sinne beieinander hat, macht sich heutzutage noch die hochriskante Mühe, eine verdammte Bargeldübergabe zu organisieren. Kryptowährungen sind nicht ohne Grund in der kriminellen Szene so überaus beliebt. Lösegeld, das in Krytocoins gezahlt wurde, kommt sofort an und hinterlässt keine Spur, mit der irgendeine Ermittlungsbehörde etwas anfangen könnte. Aus Erpressersicht ist das nahezu völlig risikolos. Die "Hersteller" von Verschlüsselungstrojanern machen auf diese Weise Millionenumsätze, und zwar ungestraft.


    An dieser Stelle habe ich deshalb zum ersten Mal in Erwägung gezogen, dass die Erpresserei nur vorgetäuscht sein könnte. Dass sich an dieser Stelle keiner der Ermittler diese Gedanken gemacht hat, hat mich ein wenig gewundert. So ein Nebendialog "In bar? Echt? Macht das heute überhaupt noch jemand?" hätte das abgefedert.


    Aber hiervon abgesehen war das ein klug aufgebauter, spannender, sehr gut besetzter "Tatort", der keine Durchhänger hatte, auch im Detail stimmig war und auf angenehme Weise unprätentiös daherkam. Schön!

  • ... und nachdem ich jetzt den ganzen Morgen darüber nach gegrübelt habe, woher ich den rauchenden Laden Besitzer kenne fiel es mir eben wie Schuppen von den Augen... das war einer der Kommissare bei Kommissar Rex mit Tobias Moretti :licht