'Im Land der weißen Wolke' - Seiten 187 - 288

  • Zitat

    Original von Bumkin
    Ja, da magst du Recht haben, Primavera ... war ja auch nur ein Gedankenspiel :brabbel


    Ja, ich hatte diesen Gedanken ja auch. Aber wer moechte schon so nen Mann wie Howard? Auch damals wollte wohl kaum ne Frau so einen. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Primavera


    Das dachte ich mir zu Beginn auch. Aber ich denke Gwyn waere mit Howard auch nicht gluecklich.


    Den Gedanken hatte ich, bevor wir die Männer kennenlernten, auch, aber zumindest in Bezug auf Howard und Gwyn habe ich die Idee direkt verworfen, als er auftauchte...nee, der ist nischt für Gwyn, den wünsche ich keiner Frau. :lache

  • Zitat

    Original von Sarah
    Das Ganze, Ihr Lieben, spielt im Viktorianischen Zeitalter. Und die Queen rügte es schon als unsittlich, wenn das Wort 'Bein' in ihrem Beisein im Zusammenhang mit einem Tisch fiel! Ist es da ein Wunder, dass die Frauen zu den Organen oberhalb erst recht kein Wort herausbrachten??


    Ein Wunder ist es nicht, aber ein wenig mehr Vier-Augen-Offenheit von Mutter zu Tochter hatte ich mir schon vorgestellt. Ich stelle das aber nicht in Frage, war beim Lesen halt nur überrascht, aber man lernt ja nie aus. ;-)


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Ich finde die Prüderie der viktorianischen Zeit gut beschrieben.
    Helen, die keine weibliche Bezugsperson in England mehr hatte, ist tatsächlich kein Stück aufgeklärt worden. Gwyneira, das Mädchen vom Land, ist nur durch ihren täglichen Umgang mit Tieren etwas informiert gewesen.
    Und im, von England und Queen Viktoria weit entfernten Neuseeland, werden diese Themen etwas offener angesprochen. Bedingt zum einen durch die unbefangenen Maoris, zum anderen durch die überlebenswichtige Notwendigkeit, dass Frauen über Körperfunktionen Kenntnisse haben mussten.


    Was mir immer wieder auffällt: die Maoris sind so nett! Ausgeglichen, unkompliziert und großzügig. Einfach sympathische Menschen.
    Waren die wirklich so?
    Mich würde mal interessieren, ob das Zusammenleben mit den Europäern tatsächlich von Anfang an so harmonisch verlaufen ist. Denn kulturelle Unterschiede waren ja nun vorhanden und damit einhergehend müssten doch auch Probleme entstanden sein...

  • Zitat

    Original von Queedin
    oh je, beide Männer sind nun wirklich nicht dass, was sich die beiden Frauen gewünscht haben. Howard scheint nicht so wirklich der "Gentleman"-Farmer zu sein und auch Lukas ist wohl alles andere als der Cowboy, den sich Gwyn wünscht. meine Vermutung geht auch dahin, dass der Schöngeist vielleicht eher auf Männer, denn auf Frauen steht...


    Genau so sehe ich das auch. Beide haben aus dem Lostopf wohl eher die Nieten gezogen. Aber wenn es nicht so wäre, wäre der Roman ja auch nicht so interessant.

  • Was die Maoris angeht, gibt es wohl unterschiedliche Sichtweisen, je nach Zeitabstand und auch nach Gegend. Auf der Südinsel ist das Zusammenleben mit den Weißen wohl immer sehr harmonisch gewesen. Eine Maori und Völkerkundlerin, die ich zu ihren Sitten und Gebräuchen ausführlich befragen durfte, meinte, sie hätten die Weißen und ihre Kultur praktisch mit offenen Armen empfangen, weil sich dadurch viel für sie besserte. Sie assimilierten sich auch sehr schnell, hörten z. B. auf, sich zu tätowieren und kleideten sich westlich (was auch wärmer war, ein grundlegender Maori-Charakterzug scheint Pragmatik zu sein). Auf der Nordinsel gab es erheblich mehr Reibereien, auch ein paar ernsthafte Kämpfe. Dort gab und gibt es inzwischen auch Bestrebungen, die Maori-Kultur deutlich wiederzubeleben. Die Maori fühlen sich untergebuttert und sind zornig. Ob das aber von vorne herein so war, oder erst aus moderner Sicht, da sie sehen, was aus ihrem Land unter weißer Herrschaft geworden ist, kann ich nicht beurteilen. Tatsache ist, dass sich auch die weißen Siedler sehr viel zivilisierter verhielten als in anderen Kolonien. Die Maori hatten z. B. schon seit 1867 Sitze im Parlament.

    Sarah Lark: Das Lied der Maori
    Ab Mai bei Lübbe!
    Und der versprochene 'Wink mit dem Zaunpfahl':
    Ricarda Jordan: Die Pestärztin
    Ab Juli bei Weltbild

  • Zitat

    Original von milla



    Das fand ich allerdings auch erschreckend. Mir ist schon klar, dass über diese Themen nicht offen gesprochen wurde, aber dass selbst die Mütter nicht ein minikleines bisschen Wissen an ihre unbedarften Töchter weitergeben, sondern sie mit Blabla abspeisen, finde ich schon heftig :wow! Sie müssten doch aus eigener Erfahrung wissen, dass ein wenig Vorwissen nicht schaden kann...


    Wenn ich mich recht entsinne, ist mir dieses (völlige Unwissenheit um "gewisse" Körperfunktionen und Fortpflanzung) schon in Laila El Omaris Buch "Der Duft von Sandelholz" begegnet, das spielt allerdings rund hundert Jahre früher in Indien. Es scheint sich in den rund hundert Jahren im britischen Empire in dieser Hinsicht nicht allzuviel verändert haben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Stimmt, auf der Nordinsel schlugen die Maoris sich auch unter sich. Heute führen sie es darauf zurück, dass sie sich so leicht von den Pakeha unterjochen ließen, necken sich aber immer noch mit ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Stämmen.

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  • Geschickt, wie in Kapitel 2 dieses Teiles fast parallel geschildert wird, wie das Treffen der Paare, Helen und Howard sowie Gwyneira und Lucas verläuft.


    Zitat

    Original von Bumkin
    Soweit ich im Moment in diesem Abschnitt bin, würde ich sagen, die Mädels sollten ihre Männer tauschen


    Das dachte ich auch spontan! :grin


    Weiter geht es mit Kapitel 3!

  • Sehr gemein fand ich in diesem Stück das ständige Springen zwischen Helen und Gwyn, ich konnte den Augenblick, in dem sie auf ihre Zukünftigen treffen, kaum noch abwarten... Aber sehr spannend.


    Nun ja, Gwyn scheint es besser zu haben, auch wenn ihr Lukas tatsächlich nicht sehr viel an ihr findet... Er scheint dennoch ein recht umgänglicher Mensch zu sein.


    Howard hingegen entspricht überhaupt nicht dem Ideal der Gouvernante. Das kann ich verstehen... Aber ihn deswegen gleich so zu verdammen, wie es einige hier tun? Es gab bestimmt viele (einsame) Farmer seiner Art, die eine Farmersfrau suchten, die ihnen das Haus führt. Ich finde sein nächtliches Vorgehen zwar rabiat, aber ansonsten scheint er Helen zu respektieren - er hat sich vielleicht auch etwas Anderes vorgestellt - und bekommt dann eine Gouvernante ohne praktische Erfahrung in der Hauswirtschaft vorgesetzt.
    Helen hat es zwar schlechter als in ihrem vorherigen Leben, aber sie hätte auch einen solchen Lüstling, wie Daphnes Herrn begegnen können. Da finde ich den pragmatischen, nicht sehr feinfühligen Howard, der sich dennoch mehr oder minder um sie sorgt, gar nicht soooo schlimm in bezug auf die damaligen Verhältnisse.


    Stellenweise finde ich das Buch direkt amüsant. Gwyns einwörtige Kommentare im Gespräch mit Lukas, die Kochversuche beider Frauen :lache


    Ich würde nur zu gerne wissen, woher der Hass zwischen O'Keefe und Warden kommt... :gruebel

  • Auch dieser Abschnitt hat mir wieder gut gefallen. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und ich bin schon gespannt wie es weitergeht.


    Endlich haben Gwyn und Helen ihre Ehemänner kennengelernt - auch wenn beide nicht gerade den Traummännern entsprechen.
    Lucas finde ich immer noch sehr undurchsichtig und ich könnte mir immer noch vorstellen, dass er schwul ist... naja, abwarten...


    Anfangs hatte ich mal befürchtet, dass sich Howard als gewalttätig herausstellen würde, aber er ist ja soweit zum Glück wenigstens friedlich, wenn auch nicht gerade der liebevolle und verständnisvolle Ehemann.
    Schön, dass wir nun auch endlich wissen, wer seine schmalzigen Briefe geschrieben hat! :lache


    Zitat

    Original von bartimaeus
    Stellenweise finde ich das Buch direkt amüsant. Gwyns einwörtige Kommentare im Gespräch mit Lukas, die Kochversuche beider Frauen :lache


    :write Stimmt, ich musste ab und zu auch grinsen.. besonders beim Irish Stew :grin

  • Zitat

    Original von bartimaeus


    Ich würde nur zu gerne wissen, woher der Hass zwischen O'Keefe und Warden kommt... :gruebel



    Oh ja, darauf warte ich auch mit Spannung.
    Ich erwarte mir ein schon mal einen Antwort im nächsten Kapitel, da ich hoffe Gwyn & Helen werden sich treffen und der "nette" Howard wird dann garantiert ausflippen, wenn er Gwyn begegnet.


    Ein sehr schönes kapitel, gerade die Beschreibung der "Glücksgriffe" der Mädchen in Bezug auf ihre Ehemänner.


    Sympathisch ist mir keiner der beiden.
    Aber ich glaube noch nicht so recht daran, dass es Gwyn besser getroffen haben soll.
    Howard ist zwar ein trampelig, gefühlloser Mann, bisher scheint er aber noch nicht zur gewalt zu neigen, seinen Ausbruch über die Wardens einmal abgesehen.
    Bei Lucas habe ich das Gefühl, da kommt noch was.
    Er wirkt so still, ZU still, zu distinguiert fast schon als wäre da eine latente Persönlichkeitsstörung in ihm verborgen....


    Spätestens Gerald wird noch offener sein Gesicht und vor allem seine Erwartungen zeigen.


    Interessant und neuigierig machend fand ich besonders, dass es keine Möglichkeit gab, Daphne zu erreichen.
    Keiner wußte, wie er den Morrison ereichen soll, wo er wohnt. Dass die
    Pfarrersfrau da auch angelblich ahnungslos war, finde ich doch mehr als merkwürdig.
    Immerhin hat sie ihn ja auf ihrer "Warteliste". Da kann man doch erwarten, dass sie zumindest weiß wo er lebt. Wie hätte sie ihm sonst die Ankunft seines "Dienstmädchens" mitteilen können?



    Ich bin bisher völlig begeisterr von dem Buch.
    Daher habe ich auch bis 4:00 nicht mit dem lesen aufhören können und werde mich auch gleich wieder über drüber hermachen :-]



    Ach ja, die Menung, dass James noch eine große Rolle spielen wird bei Gwyn, teile ich auch unbedingt...

  • Zitat

    Original von Johanna
    Ich bin bisher völlig begeisterr von dem Buch.
    Daher habe ich auch bis 4:00 nicht mit dem lesen aufhören können und werde mich auch gleich wieder über drüber hermachen :-]



    Ach ja, die Menung, dass James noch eine große Rolle spielen wird bei Gwyn, teile ich auch unbedingt...


    Ich habe letzte Nacht auch bis um 4 gelesen, da sind mir dann aber auch die Augen zugefallen. Heute morgen habe ich auch direkt weitergelesen.


    Anfangs dachte ich auch, die müssen die Männer tauschen, aber Howard scheint für keine von Beiden der rechte Ehemann zu sein.


    Das Buch zwingt einen zum weiterlesen. Es fiel mir echt schwer, es zwischendurch zur Seite zu legen.

  • Da ich heute morgen 2 1/2 Stunden im Wartezimmer meines Arztes verbracht habe, bin ich nun auch mit Abschnitt 3 fertig.


    Was mich momentan am meisten beschäftigt, ist, was zwischen Howard und Gerald vorgefallen ist. Gerald hat bzgl. Howard noch eher amüsiert reagiert, aber Howard hatte einen richtiggehenden Wutausbruch, als er hörte, daß Helen mit Gwyn befreundet ist. Ich bin gespannt, ob der Grund für diesen Haß noch ans Licht kommt.


    Helen hat es übel erwischt. Howard verlangt von ihr ein Leben, daß sie so niemals führen wollte. Als Gesprächspartner bleiben ihr eigentlich nur ein paar Maori-Kinder. Ich mußte lachen, als Howard zu Helen meinte, sie solle ein Huhn schlachten. Sie kann das wohl genauso wenig wie ich...


    Gwyn kann ihr Leben zum großen Teil so weiterführen, wie sie es gewöhnt ist. Mit Pferden, Schafen und den Hunden. Lucas hält sich weitgehend aus ihrem Leben heraus. Und ich denke mal, daß sich da zwischen Gwyn und James was entwickeln wird. Er paßt auch viel besser zu ihr.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Naja, die besten Ehemänner haben die beiden wirklich nicht bekommen. Aber auch mir hat sehr gut die Treffenzenerie, die wirklich ziemlich zeitgleich war, gefallen.
    Mal sehen, welchen Nutzen oder Schaden beide Frauen aus diesen Ehen ziehen werden.
    Das Hühnerschlachten wäre auch nicht mein Ding, aber irgendwie wird sich Helen durchwursteln.
    Ist ganz schön spannend, wie sich alles entwickelt.

  • ich habe diesen teil jetzt auch gelesen und kann mich dem gesagten weitestgehend anschließen.
    die ehemänner sind kein glücksgriff (wobei howard seinerseits vermutlich auch etwas enttäuscht sein dürfte), die sich am horizont abzeichnenden probleme machten lust am weiterlesen.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Beide Frauen haben nicht den Glücksgriff bei den Ehemännern gemacht. Glaube auch, dass es Gwyn besser getroffen hat. Bin mal gespannt was aus ihr und MCKenzie wird. Das gibt bestimmt noch einige Probleme.


    Hoffentlich treffen sich Helen und Gwyn in Haldon. Bin mal gespannt wie Howard dann reagiert. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er Helen irgendwann mal verbietet den Maori Kindern das Lernen beizubringen.