Buchhandel heute

  • Habe mich mal durch die zahlreichen Beiträge gelesen und möchte meinen Senf nun auch dazu geben.


    Also ich bin super zufrieden mit unserer groß Buchhandlung in Wiesbaden, das Personal ist immer freundlich und hilfsbereicht. Kann also über unfreundliche Erlebnisse im Buchladen nicht berichten. Auch kann man sich dort hinsetzen und in ruhe lesen, da schaut keine böse wenn man das Buch mal ne halbe Stunde in der Hand hat und darin liest.


    Ich weis meistens was ich möchte und muss mich deswegen nicht durchfragen, aber wenn ich eine Frage haben antworten sie mir auch ganz freundlich und ich habe den Eindruck das sie mir gerne Helfen.


    Zu dem Ladenschluss möchte ich allesdings noch was sagen. Ich meine ich arbeite auch im Dienstleistungsbereich und kenne das, wenn man mit Kunden den ganzen Tag zu tun hatte, hat man kurz vor Schluss nicht wirklich Lust, aber bei uns wird die EDV auch erst runter gefahren, wenn alle Kunden bedient sind und nicht schon ne halbe Stunde vorher, dass geht ja mal gar nicht.


    Hab ich erst letztens beim Arzt erlebt. Da ist die Sprechstunde bis 18 Uhr und ich war um 17:45 Uhr da und da flaumt mich die Sprechstundenhilfe an, dass ich Glück hätte sie wollten gerade gehen :gruebel Alles sehr seltsam. Ich kam noch nie auf die Idee vor 18 Uhr zu gehen, wenn auf dem Schild 18 Uhr steht. Klar will man pünktlich gehen, versteh ich auch alles, aber frühzeitig alles dicht zu machen, um genau Punkt 18 Uhr den Laden raus zustürmen na ich weis nicht.

    LG Anita


    :lesend Katia Fox "Der goldene Thron" :lesend


    Aktueller SUB: 24

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  • Wenn ein Laden seine Öffnungszeiten außen anschreibt bis 20 Uhr, dann heißt das für mich, daß man dort bis 20 Uhr einkaufen kann und nicht da die Verkäufer um 20 Uhr aus dem Laden sein wollen und darum schon 15 min in Lauerstellung stehen und alles tun, nur keine Fragen mehr beantworten.
    Ich kann auch nur sagen, daß es in allen Läden, wo ich gearbeitet habe, ziemlich Ärger gegeben hätte, wenn sowas, wie hier beschrieben passiert wär.
    Die Ladentür wurde zum ausgeschriebenen Ladenschluß zugemacht: danach erst wurden die Kassen abgerechnet, die Rechner runtergefahren.
    Und Kunden, die noch im Laden waren, wurden zuerst noch fertig bedient.


    Da ich jetzt in einem Bürojob arbeite und gezwungermaßen nur abends in die Läden komme, muß ich mich auch darauf verlassen können, als Kunde, daß ich 15 min vor Ladenschluß noch meine Einkäufe erledigen kann.
    Ich tue das als Kunde nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Notwendigkeit - und ein Laden, wo ich dafür dumm angemacht werde, sieht mich als Kunde nicht wieder.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Das die Verkäufer teiweise schon früher Kasse machen, liegt wohl daran, daß es auch heute noch üblich ist, die Angestellten nur bis zum ladenschluß zu bezahlen.
    Die Halbe Stunde, die man nach Ladenschluß noch im Laden ist, um aufzuräumen und Kasse zu machen ist teilweise die Freizeit der Angestellten.


    Wobei ich als Kunde auch gerne bis zu Ladenschliessungszeit einkaufen möchte, da muss ich euch schon recht geben.
    Und unfreundlich sein, weil man gleich in Feierabend gehen möchte und den Kunden als Störung sieht, geht gar nicht!

  • Zitat

    Original von Seestern

    Du meinst sicher BuchHÄNDLER, gell? ;-) :lache


    ich meine jemanden, der bücher verkauft, egal, wie du es auch bezeichnest. die klassische buchVERKÄUFERIN nenne ich so, weil sie ja als angestellte nicht handelt, sondern eben "nur" verkauft. zu einem händler gehört ein wenig mehr, und das wird gerade in größeren buchhandlungen von eigenen abteilungen erfüllt (zB. dem einkauf). ich werde also weiterhin von buchverkäufern reden.

    Mögen die kommenden Jahre für euch alle von Nutzen sein.
    aus: Trudi Canavan, "Die Gilder der schwarzen Magier, Bd. 1"

  • Zitat

    Original von SargAsmus
    ich meine jemanden, der bücher verkauft, egal, wie du es auch bezeichnest. die klassische buchVERKÄUFERIN nenne ich so, weil sie ja als angestellte nicht handelt, sondern eben "nur" verkauft. .


    Der Ausbildungsberuf und daher auch die Berufsbezeichnung heißt :
    Buchhändler/Buchhändlerin!
    Was jemand in seinem Beruf tatsächlich macht, ist völlig uninteressant.


    Zitat

    zu einem händler gehört ein wenig mehr, und das wird gerade in größeren buchhandlungen von eigenen abteilungen erfüllt (zB. dem einkauf). ich werde also weiterhin von buchverkäufern reden.


    Was ist denn das für ein Quatsch :pille


    Unterscheide doch einfach in kompetente und semi-kompetente Buchhändler ;-)


    Augenverdreh Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Was jemand in seinem Beruf tatsächlich macht, ist völlig uninteressant.


    das sehe ich nicht so. was er macht, war in meinem beitrag ursprünglich der entscheidende faktor, weshalb ich von buchverkäufern und nicht von buchhändlern rede. alles andere ist doch nur augenwischerei, was zählt ist das, was letztendlich geschieht. und das ist eben verkauf, nicht handel (jedenfalls in größeren filialen).


    abgesehen davon ist es doch völlig egal, buchverkäufer ist doch nichts schlechtes! ich sehe in der bezeichnung kein problem, und ein deutsches wort ist es auch!

    Mögen die kommenden Jahre für euch alle von Nutzen sein.
    aus: Trudi Canavan, "Die Gilder der schwarzen Magier, Bd. 1"

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  • Was heißt der entscheidene Faktor?


    Fakt ist, das die korrekte Berufsbezeichnung : Buchhändler lautet
    und sie nicht nach Ermessen geändert werden sollte.


    Ein Florist, der den ganzen Tag Grabgestecke verkauft, ist noch lange kein Verkäufer.
    Er ist eben Florist.


    Eine Groß- und Außenhandelskauffrau, die den ganzen Tag Logistikabwicklungen betreut, ist auch nicht Logistikfrau, sondern eben das, was sie gelernt hat.


    Mir geht der Begriff des "Verkäufers" im Zusammenhang mit gelernten Buchhändlern einfach nicht runter :nono


    entschiedene Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Zitat

    Original von Elbereth
    Mir geht der Begriff des "Verkäufers" im Zusammenhang mit gelernten Buchhändlern einfach nicht runter :nono
    entschiedene Grüße von Elbereth :wave


    macht ja nix, das nehme ich dir nicht übel :wave

    Mögen die kommenden Jahre für euch alle von Nutzen sein.
    aus: Trudi Canavan, "Die Gilder der schwarzen Magier, Bd. 1"

  • Zitat

    Original von SargAsmus


    ich meine jemanden, der bücher verkauft, egal, wie du es auch bezeichnest.


    Die Eulen, die mich kennen wissen, wie das gemeint war.
    Über das Thema an sich diskutiere ich nicht mehr, ich stimme Elbereth in allen Punkten zu.

  • @ Streifi: ich weiß, dass Verkäuferinnen schlecht bezahlt werden, aber wenn ich über jede unbezahlte Überstunde täglich Buch führen würde, bekäme ich wahrscheinlich selbst das Grausen.


    Im Dienstleistungsbereich gehören Überstunden (unbezahlt und ohne Freizeitausgleich) schlichtweg dazu.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Anita
    Da ist die Sprechstunde bis 18 Uhr und ich war um 17:45 Uhr da und da flaumt mich die Sprechstundenhilfe an, dass ich Glück hätte sie wollten gerade gehen :gruebel


    Das müsste ich mal im Krankenhaus bringen.. :lache
    ,,Tut mir Leid, Herr xy, ich kann Ihnen jetzt nicht mehr helfen, ich habe Feierabend.."

  • Zitat

    Original von SargAsmus


    ich meine jemanden, der bücher verkauft, egal, wie du es auch bezeichnest. die klassische buchVERKÄUFERIN nenne ich so, weil sie ja als angestellte nicht handelt, sondern eben "nur" verkauft. zu einem händler gehört ein wenig mehr, und das wird gerade in größeren buchhandlungen von eigenen abteilungen erfüllt (zB. dem einkauf). ich werde also weiterhin von buchverkäufern reden.


    Das ist leider falsch.
    Ich war eine BuchHÄNDLERIN in einer großen Ketten, nach deiner Definition. (Wobei mich der Begriff Verkäuferin auch nicht stört... ist ja nichts ehrenrühriges, oder? :lache )
    Ich hatte eine Warengruppe zu betreuen und war dort nicht nur für den Verkauf, sondern auch für den Einkauf mit allen Komponenten verantwortlich: ich habe nachbestellt, bei Novitäten entschieden und im Rahmen eines Budgets über Aktionen entscheiden können.
    So ist es bei vielen Filialisten auch heute noch üblich.

    :lesend
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von janda ()

  • Zitat

    Original von streifi
    Das die Verkäufer teiweise schon früher Kasse machen, liegt wohl daran, daß es auch heute noch üblich ist, die Angestellten nur bis zum ladenschluß zu bezahlen.
    Die Halbe Stunde, die man nach Ladenschluß noch im Laden ist, um aufzuräumen und Kasse zu machen ist teilweise die Freizeit der Angestellten.


    Dann muß das die Verkäuferin mit ihrem Chef klären - aber kann es doch nicht am Kunden auslassen.
    Da gibt es viele Servicebereiche in Deutschland, wo das gewährleistet ist, daß man im vollen Umfang bedient wird, solange der Laden auf ist, gemäß der Öffnungszeiten... und nicht 15 min vorher schon auf grundlegende Möglichkeiten verzichten muß.
    Verkäufer sind nicht die einzigen, die Vorlauf vor Arbeitsbeginn und Nacharbeit nach Ladenschluß zu leisten haben.

    :lesend
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  • Ich hatte letztlich eine sehr schöne Erfahrung ausnahmsweise mal....


    Ich war mit den Jungs in der Mayerschen in Aachen. Meine Mutter turnte im "Freche Frauenbereich" herum, was mich jedes Mal in den Wahnsinn treibt, aber sie liest den Kram nun mal gern.


    Auf jeden Fall stand dort ein wenig lustlos eine VERKÄUFERIN (duckt sich) herum.
    Meine Mutter stöberte und stöberte und ich war mit den Kids beschäftigt.
    Irgendwann stellte meine Mutter dann wohl eine Frage zu irgendeinem Buch, die Augen der Dame begannen zu leuchten und ab da wühlten sich zwei ältere Damen (meine Mutter und die Verkäuferin) durch die Regale auf der suche nach Titeln die meiner Mutter gefallen könnten.
    Zu wirklich jedem Titel konnte die Dame etwas sagen und wenn sie ihn nicht selbst gelesen hatte, dann gab sie immerhin eine Rückmeldung, wie gut er sich verkauft oder welche Kunden ihn gut fanden.


    Fand ich sehr gut und meine Mutter auch.


    War uns eine Email an die Mayersche wert... :anbet


  • Lobenswert!!! :anbet

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von janda


    Dann muß das die Verkäuferin mit ihrem Chef klären - aber kann es doch nicht am Kunden auslassen.
    Da gibt es viele Servicebereiche in Deutschland, wo das gewährleistet ist, daß man im vollen Umfang bedient wird, solange der Laden auf ist, gemäß der Öffnungszeiten... und nicht 15 min vorher schon auf grundlegende Möglichkeiten verzichten muß.
    Verkäufer sind nicht die einzigen, die Vorlauf vor Arbeitsbeginn und Nacharbeit nach Ladenschluß zu leisten haben.



    haut mich doch nicht gleich ;-)
    Ich finde es ja auch nicht gut, daß die Verkäufer da an den Knden auslassen. Das ist nicht in Ordnung, das hatte ich ja so auch geschrieben.


    Ich wollte eigentlich nur ne Erklärung liefern, warum manche Leut's sich so seltsam verhalten. Ich wollte sie nicht verteidigen.
    Mir hat es auch nicht gefallen unbezahlte Überstunden machen zu müssen, aber ich hab das damals nicht an meinen Kunden ausgelassen. Ist halt alles eine Frage der Berufseinstellung.

  • Leider, da muß ich einigen hier Recht geben,vergessen einige Einzelhändler oft, das es der Kunde ist, welcher ihr Gehalt bezahlt, und deswegen, jenseits der "Berufsehre", das Recht auf den entsprechenden Gegenwert hat.
    Ich bestehe allerdings auch darauf, das ich BUCHHÄNDLER bin, da meine Aufgaben über der bloßen Verkauf ( und das ist auch nicht so einfach, wie man es vielleicht glaubt) weit hinausgehen.

  • Na ja- im Zuge der allgemeinen Namensveränderug von Berufen spricht nicht viel gegen den Buchhandlungsfachsverkäufer im Gleichklank zum Fleischereifachverkäufer - alles nach dem Motto es lebe die SoFa [SIZE=7]Sozialversicherungsfachangestellte[/SIZE]

  • :gruebel
    a) Für mich sind Buchhändler Buchhändler Punkt. Wer der seinen Beruf gerne ausübt, wird auch Wert auf dessen korrekte Bezeichnung legen.



    b) Und ehrlich gesagt, solange ich denken kann, habe ich es immer vermieden kurz vor Ladenschluss in ein Geschäft zu gehen, denn ich denke, bei diesen langen Öffnungszeiten muss ich nicht kurz vor knapp irgendwo reinschneien und anderen Leuten wegen mir Überstunden verordnen. Die meisten Angestellten im Einzelhandel haben einen langen Arbeitstag hinter sich und ich verstehe, wenn sie auf ihren Feierabend warten.