ZitatOriginal von Cathrine
Der Film hatte so gar nichts mit dem Buch gemeinsam..außer den Namen vielleicht.
So ist es. Und grottenschlecht gemacht ist er auch noch ...
ZitatOriginal von Cathrine
Der Film hatte so gar nichts mit dem Buch gemeinsam..außer den Namen vielleicht.
So ist es. Und grottenschlecht gemacht ist er auch noch ...
Wenn Du ihn Dir ansiehst, versuch ihn innerlich vom Buch abzuspalten und als einen eigenständigen Film zu sehen.
So ist es "erträglicher".
Dann hat man das Gefühl einen beliebigen Film mit Matthias Koeberlin (Der als Hörbuch Sprecher übrigens richtig gut ist) zu sehen.
Sobald man den Film aber mit dem Buch in Verbindung bringt, ist er absolut entäuschend, da er doch inhaltlich ganz anders ist.
Gerade wichtige Szenen wurden gnadenlos verändert und das Ende ist völlig anders.
Mit dem Wissen gewappnet, könntest Du es eventuell riskieren
Ich finde dann kommt unterm Strich ein einfach grottenschlechter Film bei raus.
Ich wollte einen Zeitreiseroman lesen und da ist mir dieses Buch in die Hände gefallen. Obwohl ich der katholischen Kirche sehr nahe stehe und es mich daher gerne nervt, wenn "die Kirche" immer als der Bösewicht sondersgleichen dargestellt wird, habe ich mir dieses Buch angetan, denn, was ich aufgrund der vielen positiven Bewertungen vermutet hatte, wenn es spannend geschrieben ist ... (und so ein Buch wird an meinem Naheverhältnis zur Kirche nix ändern).
Tja ... ANFÄNGLICH fand ich das Buch auch noch ganz toll, aber leider betraf dieses Gefühl der Beisterung nur etwa das erste Fünftel des Buches, dann ging es mit der Spannung stetig bergab und erreichte irgendwann den Tiefpunkt, sodass ich gar nicht mehr unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte eigentlich ausgeht. Die Handlung war mir viel zu konstruiert, viel zu unglaubwürdig (abgesehen von dem Zeitreiseaspekt, no na) und diese wilde Verfolgungsjagd durch die Wüste ... ähm ja. Was mir aber gut gefallen hat, war, dass am Schluss von sämtlichen Personen aufgezeigt wurde, was aus ihnen geworden ist.
Dass die Kirche nicht gut wegkommen wird, wusste ich, bevor ich das Buch überhaupt aufgeschlagen hatte, dennoch hätte ich mir manchmal am liebsten ans Hirn gegriffen. Vor allem am Schluss (schon im Epilog) hätte ich mir gewünscht, dass Stephen einfach mal nachliest, WAS Christen denn nun eigentlich wirklich glauben ...
Was mir ein bisschen den Lesespaß genommen hat, war der Zeitreiseaspekt. Ja, ich wollte einen Zeitreiseroman lesen, aber das hier war eben KEIN Zeitreiseroman (zumindest nicht das, was ich darunter verstanden hätte). Das hier war ein stinknormaler Thriller, wo zufällig das Element Zeitreise mal eben so vorkam und dafür, pardon, wurde mir von den handelnden Personen zu schnell (und daher zu unglaubwürdig) der Aspekt der Zeitreise als gegeben hingenommen. Haaaalloooo?
Was mir an dem Buch aber gefallen hat, waren zwei Zitate. Eines von einem Prälaten: "Die Wahrheit ist nicht demokratisch" (oder so ähnlich) und das zweite war eine Aussage von Stephen auf Judiths Äußerung "Was für ein Ausblick" - ich habe mich darin selbst erkannt und darum fast kringelig gelacht!
Insgesamt fand ich das Buch im Großen und Ganzen eher mau: sehr langweilig, den Schreibstil nicht sehr packend, die Personen wenig durchdacht.
edit: Oft habe ich mich dabei ertappt, genau das zu denken, was Eisenhart (hieß der so?) auch gedacht hat. Ging das anderen auch so?!?
Ich hatte das Buch vor 15 Jahren oder so mal gelesen und fand es auch recht spannend. Mehr weiß ich nicht mehr
Habe dann auch Eschbach lange nicht in der Hand gehabt, bis ich dann 2009 oder so regelmäßiger seine Bücher gelesen habe. Auch wenn mir seine Charaktere öfters nicht so gefallen sind die Grundideen doch ansprechend. Als mir das Jesusvideo dann preiswert über den Weg lief (vorher wars geliehen) habe ich zugeschlagen und es jetzt nochmal gelesen. Da ich von der Story eh kaum mehr was wusste war das in Ordnung.
Im Großen und ganzen schließe ich mich Tom an. Interessante Idee, aus der man mehr hätte machen sollen. Besonders bei den Charakteren hapert es doch. Beim Ende bin ich zwiegespalten. Wie er es gelöst hat war in Ordnung. Ich hätte es aber viel passender gefunden, wenn alles mit den Zeitsprüngen weggelassen worden wäre und das Buch damit geendet wäre das die Kamera zerstört wurde.
Ja, die Protagonisten sind in diesem Buch wirklich ein wenig klischeehaft gezeichnet.
Dafür ist die Grundidee spannend und hält einen bei Laune. Die Spannung steigert sich bis zum Ende immer weiter.
Da es bereits mein zweites Buch von Eschbach war, wusste ich bereits, was mich erwartet. Herr aller Dinge fand ich trotzdem deutlich besser.
Von mir gibt es 6 von 10 Punkten.
Anfang Oktober erscheint die Fortsetzung von "Das Jesusvideo", die eigentlich die Vorgeschichte sein soll.
Die Ausgangsbasis, das Grab in Jerusalem, in dem die Anleitung einer Videokamera gefunden, die erst in einigen Jahren auf den Markt kommen soll, klingt ebenso interessant wie phantastisch. Allein die Vorstellung, dass da möglicherweise ein Zeitreisender beerdigt wurde, birgt so viele spannende Möglichkeiten. Von denen Andreas Eschbach in seinem Roman viele ausschöpft. Es macht Spaß, die Hauptperson Stephen Foxx und seine Gegenspieler dabei zu begleiten, wie sie dem Geheimnis immer weiter auf die Spur kommen und dabei einige Rückschläge hinnehmen müssen. Die Geschichte ist zu keiner Zeit langweilig und schafft sogar das Kunststück, Religion und Altertumsforschung weitgehend außen vor zu lassen. Auch technische Feinheiten kann der Autor leicht verständlich erklären.
Ein wenig erinnert die Handlung an Wolfgang Hohlbeins "Paulus-Evangelium", kann aber an dessen Schwachstellen punkten.
Durch die letzten Kapitel erhält Eschbachs Roman einen angenehm runden Abschluss, der eigentlich keine Fragen offen lässt. Dennoch erschien 2014 die Fortsetzung "Der Jesus-Deal", den ich mir als nächstes vornehmen werde. Ich bin schon sehr gespannt.
Da ich diesen Sommer 3 Monate auf einer archäologischen Ausgrabung geholfen habe, wollte ich das Jesus-Video noch einmal lesen. Inzwischen ist das Buch über 20 Jahre alt und ich bin sehr erstaunt, dass mich heute eine Sache sehr stört, die mir beim ersten Lesen überhaupt nicht aufgefallen ist.
In dem ganzen Buch gibt es nahezu ausschließlich männliche Protagonisten. Frauen kommen nur in ganz nebensächlichen Rollen vor (Eisenhardts Frau z.B.). Nur Judith hat eine Art zweite Hauptrolle, ist aber im Wesentlichen Sexobjekt. Stephen ist nicht etwa wirklich in sie verliebt, er will sie nur ins Bett bekommen und so wird immer wieder genüßlich beschrieben, wie rassig und scharf sie aussieht. Und obwohl sie eigentlich tough, selbstbewusst und nahkampferfahren ist, bringt sie die Geschichte nirgends voran, sondern ist immer nur schmückendes Beiwerk, ein Sidekick für Stephen. Die einzige Szene (bisher, ich bin noch nicht ganz durch), in der sie tatsächlich mal aktiv was beiträgt, ist die Szene im Labor, als sie ihren Bewacher ausknockt. Aber das macht sie nicht etwa aus wohlkalkulierter Überlegung, sondern weil er sie sexuell belästigt und sie dann "ohne zu überlegen" (Frauen sind ja soooo emotional) reagiert. Und die Krönung: Sie flüchten, müssen im Auto schlafen, mussten alles Gepäck zurückgelassen, Killer hinter ihnen her... Stephen überlegt, wie er wieder an einen Laptop kommt, ihr fällt nichts Besseres ein, als sich einen Kamm zu wünschen
Sollte sich tatsächlich in den letzten 20 Jahren doch etwas getan haben hinsichtlich Gleichberechtigung, dass mir das jetzt so negativ auffällt? Vorher habe ich "Blackout" von Marc Elsberg gelesen, da ist die Darstellung eine ganz andere, die Frauen spielen genauso wichtige Rollen und bringen die Geschichte voran wie die männliche Hauptperson.
LG Saskia
Ich hab das Buch auch vor ca. 20 Jahren gelesen - und mir ist das mit Judith und den Kerlen nicht erinnerlich. Heute kriege ich bei sowas Reißzähne. Damals hab ich vermutlich eher auf die Handlung an sich geachtet und mich gefragt, wie Eschbach aus der Jesusnummer wieder rauskommt. Ich erinnere mich, wie ich das Buch, solange ich darin las, täglich mit dem Kollegen diskutierte, der es mir geliehen hatte.
Ich glaube, man/frau wird kritischer mit den Jahren. Und ich habe inzwischen gelernt, auf mehr zu achten als nur auf den Plot.
Es ist aber auch viel in Bewegung, und ich bin mir sicher, Andreas würde den Roman heute etwas anders schreiben und besetzen. Das hat er u.a. in "NSA" auch getan, allerdings vor einem anderem Hintergrund.
Denkt mal an die Indiana Jones-Reihe und daran, wer da was gespielt hat. Daran, dass "Tomb Raider" als Spiel mit einer weiblichen Heldin erst 1996 Zeichen setzte, indem es mit (aber auch längst nicht mit allen) Rollenklischees brach - und trotzdem erfolgreich war, in einem fast vollständig von Männern (als Kunden, wohlgemerkt) besetzen Konsumsegment. Was natürlich auch daran lag, wie Lara Croft gestaltet worden war.
Ich find's ein bisschen ärgerlich, einem Autor vorzuwerfen, dass er vor zwanzig Jahren noch nicht absehen konnte, wie seine Leser heute auf etwas reagieren würden, das eben vor zwanzig Jahren dem Standard entsprach. Gerade Abenteuerromane und SF (da ist es immer noch so), aber auch Thriller und andere Genres haben Rollenbilder transportiert, nicht zuletzt, weil kaum ein Verlag dabei mitgemacht hätte, damit zu brechen. Und die Leser haben das auch erwartet. Selbst weibliche.
Kein Vorwurf, wirklich nicht! Über manches ist die Zeit eben hinweggegangen. Nicht nur ich war früher jünger und hab manches noch nicht so bewusst/so kritisch wahrgenommen - der Eschbach auch.
Lange Zeit unterschied ich in Romane, die handlungsgetrieben sind und bei denen man bei der Personenchrakterisierung ein paar Abstriche machen musste, und in solche, bei denen die Personen und ihre Konflikte im Vordergrund stehen.
Wenn mir heute jemand mit so einer Frauen-als-Deko-Geschichte kommt, kann's aber schon sein, dass ich ungehalten werde.
Ich hatte auch eher Sasdi gemeint.
Ich wollte Eschbach auch keinen Vorwurf damit machen. Ich bin mir sicher, dass er den Roman heute etwas anders besetzen würde. Ich finde auch die Story und die Idee nach wie vor klasse. Mich hat es eher erstaunt, dass mir das beim ersten Lesen so gar nicht aufgefallen ist und jetzt eben schon. Noch dazu, wo ich übertriebenen (!) Feminismus eigentlich gar nicht leiden kann. Ich fühle mich nicht grundsätzlich diskriminiert oder denke, dass alle Männer frauenfeindlich sind. Deshalb achte ich normalerweise auf solche Rollenklischees in Romanen nicht so, vor allem nicht, wenn mich die Handlung an sich fesselt. Deshalb hat es mich erst gewundert, dass mir das hier so aufgefallen ist und dann ist mir klar geworden, dass sich in den letzten 20 Jahren doch einiges (auch bei mir) verändert hat.
Vielleicht ist es mir auch nur deshalb so aufgefallen, weil mir beim Lesen das Alter des Buches nicht so bewusst war und ich es unbewusst mit "moderneren" Romanen verglichen habe. Ich wundere mich ja z.B. auch nicht über die reine Männergesellschaft bei Karl May .
LG Saskia
Ich habe diesen Roman gerade zum ersten Mal gelesen. Die Verfilmung hatte ich vor x Jahren mal im Fernsehen gesehen und das Gemetzel dort hat mich so genervt, dass ich keine Lust hatte, mich dem Roman anzunähern. Nun habe ich ein Exemplar in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden und mitgenommen, weil ich von Kelwitts Stern und Exponentialdrift recht angenehm überrascht war und gern gelesen hatte.
Das Jesus Video (ich vermisse hier auch den Bindestrich) liest sich gut, ist fast durchwegs spannend und etwas lehrreich. Die Vorstellung der Charaktere kommt zwar etwas platt daher, aber das verbuche ich unter Nebensächlichkeiten. Das Thema ist spannend genug. Ich war einige Male versucht auf die letzten Kapitel vorzugreifen, um zu sehen, wer von den eingeführten Figuren am Schluss noch übrig ist (und nicht wie im Film dahingerafft wird). Aber ich habe mich bezwungen und der abwechslungsreiche Stil hat mich auch in der vom Autor vorgesehenen Zeitlinie gehalten.
Dann hat einer der Vorbesitzer aus meinem Exemplar einfach 15 Seiten sauber heraus getrennt, was mich schon erstmal geärgert hat. Dann fand ich es aber spannend, wie viel Relevantes dadurch von dem Roman verloren gegangen ist. Und siehe da, es ist kaum aufgefallen. Mir bleibt davon nur die Frage, warum Stephen nicht mehr tauchen gehen wollte.
Ich hatte mich auf ein Zeitreise-Abenteuer eingestellt, aber am Schluss war ich mit dieser Wunderlösung auch einverstanden. Man könnte also eine göttliche Absicht in dem Ganzen erkennen. Was auch den unglaublichen Zufall der letzten Begegnung im USA-Nirgendwo erklären würde.
Ich find's ein bisschen ärgerlich, einem Autor vorzuwerfen, dass er vor zwanzig Jahren noch nicht absehen konnte, wie seine Leser heute auf etwas reagieren würden, das eben vor zwanzig Jahren dem Standard entsprach. Gerade Abenteuerromane und SF (da ist es immer noch so), aber auch Thriller und andere Genres haben Rollenbilder transportiert, nicht zuletzt, weil kaum ein Verlag dabei mitgemacht hätte, damit zu brechen. Und die Leser haben das auch erwartet. Selbst weibliche.
Einerseits stimme ich Tom generell zu, dass man keinem Autor irgendwelche Vorwürfe machen kann über sein Rollenverständnis oder die Nichtbeachtung eventueller Reaktionen seiner Leser*innen (egal ob nach 2, 20 oder 200 Jahren) dazu.
Andererseits gab es bestimmt vor 20 Jahren heftigere Emanzen als heutzutage, die sich über derartige Ungleichbehandlung deutlicher aufgeregt hätten und denen es damals ein politisches Anliegen gewesen wäre, dass Frauen handlungstragend sein können.
Außerdem hatte ich von Judith gar keinen so Frauen-als-Deko-Eindruck. Sie schien mir als eine durchaus selbstbewusste junge Frau dargestellt, die sich zu wehren weiß und Stephen auch nicht so einfach ranlässt, obwohl sie ihn attraktiv findet. Da machen eher die verschiedenen Machos schwache Figuren, weil sie Judith unterschätzen.
Und dann ist es ihre Entscheidung zu Stephen in den Brunnenschacht zu steigen und ihm weiterzuhelfen.