Kritische Diskussion zu den "Biss-Romanen"

  • Ich hab da jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich kann mich insoweit mit Bella identifizieren, als ich auch einen "leichten" Hang zur Tollpatschigkeit habe ;-)


    Alles andere finde ich auch... seltsam. Irgendwo hab ich mich ja schon mal dahingehend geäußert, dass Edward nicht mein Traummann ist, weil er Bella so bevormundet (und sie sich bevormunden lässt :rolleyes ).


    So, das wollte ich nur schnell los werden und jetzt les ich eure Beiträge :grin

  • Mir ging es so das ich die ersten 3 Bände gelesen hab und total begeistert war usw...
    den ersten fand ich immer am besten
    und jetzt lese ich (is noch gar nicht so lange her) da alle meine Freundinnen das buch zu dieser zeit gelesen haben das buch noch mal und :wow :wow
    :gruebel .....plötzlich fand ich es mies :gruebel
    ich weis immer noch nicht so ganz woran das liegt vl auch einfach weil es mittlerweile so ausgelutscht ist oder ich einfach angefangen habe eine andere Sorte von Büchern zu lesen ...
    ich hab eure t´s davor nur kurz überflogen aber, auch wenn ich jetzt nur für mich sprechen kann, ich konnte mich in keinsterweise mit Bella identifizieren es war eher so das ich fand das sie das schlechteste im ganzen buch war
    und zu Edward sage ich jetzt mal nix :lache :lache ich glaube da kommt einfach die Pubertät durch und da reicht es schon wenn der Typ gut aussieht und nett ist.

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Bei genaueren hinsehen ist die Beziehung zwischen Bella und Edward aber alles andere als perfekt. ;-)


    Zum Beispiel im dritten Teil wird Edward sehr besitzergreifend und verbietet Bella Dinge.( Z.b. sich mit Jakob zu treffen)
    In einer glücklichen Beziehung sollte sowas aber nicht der Fall sein.


    Ich bin mir da nicht so sicher....Es gibt viele Mädchen, die genau das wollen. Bevormundet werden, keine eigenen Entscheidungen treffen und so mit keine Verantwortung über nehmen.
    Verstehen kann ich das aber auch nicht.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Ich muss schon sagen, nachdem ich diese Diskussion hier gelesen habe, finde ich es noch viel bedenklicher, dass meine "kleine" Schwester die Bücher so toll findet (sie ist 18). Sie beharrt darauf, dass ihr die Hauptperson ziemlich egal ist und überhaupt "ist das doch nur ein Buch". Na ja.
    Wahrscheinlich benehmen sich die Mädels in ihrem Umfeld gerade so pubertär und nervig, dass sie schon abgestumpft ist und es ihr in einem Buch nicht mehr so wirklich auffällt...
    Aber bei so rückschrittigen Tendenzen stellen sich mir einfach die Nackenhaare hoch; da hilft es auch nicht, wenn es "nur" in einem Buch ist. :bonk
    Nee, was weiß ich definitiv, was ich NIE lesen werde

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Ich finde die Bücher wundervoll :)
    Mit Bella kann ich mich wunderbar indentifizieren,in der letzten Zeit lese ich eigentlich nichts mehr,was mit Fantasy etwas zutun hat,aber für diese Romane mache ich gerne eine Ausnahme ;)

  • Hallo Regenbogenratte :wave
    Nimm das nicht so ernst. Ich finde die Bücher auch gut und bin nicht so wie Bella.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Ja, ich weiß. Wenn man nach ihrem Bücherschrank urteilen würde, wäre meine Schwester ganz furchtbar. Und ich erst!! :-)
    Überall düstere Dramen, schräge Familien, Mord und Totschlag...

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Die Biss-Bücher kenne ich nicht, und werde sie auch nicht lesen.


    Ich weiß auch nicht, ob es wirklich eine immer größer werdende Gruppe junger Mädchen und Frauen gibt, die eine sehr konservative Lebenseinstellung und vor allem absolut unselbständige Lebensvorstellungen haben. Könnte aber durchaus sein. Bei dem Riesenbohei, der um die unsäglichen Eva-Herman-Bücher gemacht wird und solange es Lieder der Sorte: Frauen haben manchmal ein bißchen Haue gern gibt und die auch noch gehört werden, wundert mich das nicht wirklich. Ich bin aber durchaus zuversichtlich, dass es noch vernunftgesteuerte weibliche Wesen gibt.


    13jährige Mädchen kann man sicher noch sehr leicht begeistern und sie sind noch leicht zu beeinflussen. Wenn die also nach der Lektüre eines Biss- oder ähnlichen Buches, das solche Lebensplanungen glorifiziert, meinen, dass Kinderkriegen das Maß aller Dinge ist, dann gehören zu diesen Mädchen verantwortungsbewußte Eltern, die ihnen klarmachen sollten, dass das nur ein scheinbares Patentrezept für ein zufriedenes Leben ist. Auf den Unterhalt eines zukünftigen Ehemannes und Ernährers zu setzen, grenzt an Russisches Roulette. Und wenn die dann auch noch der Auffassung sind, dass man für diesen Lebenstraum gleich alle schulischen Anstrengungen unterlassen kann (braucht man ja eh nicht zum Windeln wechseln und Befehle empfangen) :grin dann wäre elterliches Einschreiten dringend vonnöten. Denn soviel Weitblick sollte man in diesem Alter nicht unbedingt immer als selbstverständlich voraussetzen.

  • Was Ihr alles in diese Bücher reinlest, verblüfft mich doch beträchtlich.


    Niemand fordert mit diesem Buch junge Mädchen auf, alles stehen und liegen zu lassen und dem nächsten Mann in die Arme zu sinken, wo sie für den Rest ihres Lebens liegenbleiben. Es ist eine Geschichte.
    Allein durch den Umstand, daß Edward ein Vampir ist, ist das Ganze so weit der Realität enthoben, daß ich mir keine lesefähige Zwölf-, Dreizehn oder auch Achtzehnjährige vorstellen kann, die nach dem Modell ernsthaft ihr Leben baut.
    Eventuell würde sie es mit einem Vampir an ihrer Seite tun, bloß ...


    Ich jedenfalls habe seit Erscheinen des vierten Bands weder von einem Run Fünfzehnjähriger auf die Standesämter noch von einem Hochschnellen der Zahl der Schwangerschaften bei Minderjährigen gehört.


    Wenn Mädchen heutzutage eher auf Ehe und Familie schielen sollten, was alles andere als sicher ist, so liegen die Gründe dafür vielleicht beim Nicht-Vorhandensein von Lehrstellen sowie späteren sicheren und qualifizierten Arbeitsplätzen?
    Das wäre das wichtigere Diskussionsthema.





    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Dass das Buch großen Vorbildcharakter hat, bezweifle ich. Wie meine Schwester so schön sagt: "Ich les ja auch Harry Potter und ritz mir kein Zeichen in die Stirn".
    Was mich allerdings irritiert, ist, dass ich von diesen ähem..konservativeren Tendenzen in den Büchern hier zum ersten Mal lese oder höre. Ich habe bei zahlreichen Zugfahrten schon öfters Teenie-Mädchen darüber reden hören, wie toll doch die Bücher seien, und selbst meiner im realen Leben doch eher emanzipierte Schwester ist so ein Weltbild, das aus den Pucki-Büchern der 50er Jahre stammen könnte, nicht sauer aufgestoßen.
    DAS ist es, was ich nicht verstehe. Fällt das denen beim Lesen gar nicht mehr auf??
    Wär' vielleicht gar nicht schlecht, wenn dieser reaktionäre Buchtrend noch ein bisschen weiter ginge. Nächstes Jahr um diese Zeit bräuchte ich ein Thema für meine Diplomarbeit... :write

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Zitat

    Original von Regenbogenratte
    Fällt das denen beim Lesen gar nicht mehr auf??
    :write


    Ich denke nicht. Viele Jungendliche nehmen doch freiwillig kein Buch in die Hand und sind quasi unerfahren im lesen. Früher war mir eine teifere Bedeutung auch egal ich hab nur das Oberflächliche, Offensichtliche gesehen. Die Geschichte, Buchstaben schwarz auf weiß, das was dort geschrieben wurde. Über Hintergründe, das zwischen-den-Zeilen-lesen usw hab ich mir keine Gedanken gemacht.
    Ich denke vielen Jungendlichen geht es ähnlich: Sie haben die typische " cooler Typ verliebt sich in das schüchterne Mädchen"-Story, das Buch gibt ihnen Hoffnung, dass sie doch noch ihre große Liebe finden, nach der sie schon soooo lange suchen.
    Ich glaube kaum, das sie beim lesenan das Thema Emanzipation o.ä. gedacht haben.

  • Zitat

    Original von Idgie
    solange es Lieder der Sorte: Frauen haben manchmal ein bißchen Haue gern gibt und die auch noch gehört werden, wundert mich das nicht wirklich.


    Für diesen Spruch kassiert der Mann übrigens einen Tritt seiner Freundin in seine Weichteile. Das Lied hat nämlich genau die gegenteilige Aussage.


    Manchmal...

  • Bin grad erst jetzt auf diesen Thread gestoßen, weil ich mir ein Biss-Buch zulegen wollte :grin und es vermutlich auch tun werde


    Zitat

    Original von Tom
    Aber die Frage lautet ja nicht, warum Frau Meyer, Mitglied der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", das geschrieben hat (das dürfte sich vor dem Hintergrund von selbst erklären), sondern warum so viele weibliche Leser darauf abfahren, ein Pusselchen dabei zu erleben, wie es ihrem persönlichen Vampir und gleichzeitig einem Frauenbild aus dem neunzehnten Jahrhundert folgt. Ich nehme hiermit einen Teil der Ironie von oben zurück und behaupte, dass sich diese Leserinnen nach einer "klaren" Geschlechter-/Rollenverteilung sehnen. ;-)


    Bei vampiren gehts um den traum von ewiger schönheit und jugend, für die zu tun man alles bereit ist, neurotischen sex und sado-masochismus... - hab ich zumindest so verstanden...
    Warum ich vampirbücher lese? :chen Weil ich in meiner phantasie den Vampir mit beuteverhalten anlocke, ihn mir dienstbar mache und ihn unterwerfe und zuletzt vernichte und seinen platz einnehme... (erinnert mich irgendwie an eine kurzbeschreibung der ehen meiner großmütter...)


    BIN SCHON WEG :schnellweg

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von Regenbogenratte
    Dass das Buch großen Vorbildcharakter hat, bezweifle ich. Wie meine Schwester so schön sagt: "Ich les ja auch Harry Potter und ritz mir kein Zeichen in die Stirn".
    Was mich allerdings irritiert, ist, dass ich von diesen ähem..konservativeren Tendenzen in den Büchern hier zum ersten Mal lese oder höre. Ich habe bei zahlreichen Zugfahrten schon öfters Teenie-Mädchen darüber reden hören, wie toll doch die Bücher seien, und selbst meiner im realen Leben doch eher emanzipierte Schwester ist so ein Weltbild, das aus den Pucki-Büchern der 50er Jahre stammen könnte, nicht sauer aufgestoßen.
    DAS ist es, was ich nicht verstehe. Fällt das denen beim Lesen gar nicht mehr auf??
    Wär' vielleicht gar nicht schlecht, wenn dieser reaktionäre Buchtrend noch ein bisschen weiter ginge. Nächstes Jahr um diese Zeit bräuchte ich ein Thema für meine Diplomarbeit... :write


    Danke Regenbogenratte, genau das ist es, was ich versucht habe zu formulieren. Mir geht es ja eben darum, dass kein Mensch, bei allen Rezis, diesen Punkt, dieses ultrakonservative Weltbild angesprochen hat.
    Mir geht es nicht um die Einstellung zu Sex, wie es in manchen Antworten erwähnt wurde, Sex erwartet ja keiner in einem Jugendbuch. Mir geht es auch nicht darum, die Bücher als qualitativ schlecht darzustellen (wie gesagt: ich habe sie gerne gelesen). Sondern darum, einfach mal mehr über den Subtext der Bücher zu debattieren. Das ist auch hier auch auf sehr interessante Art und Weise geschehen.


    Aber ich bleibe dennoch der Überzeugung, dass insbesondere Jugendbücher und ihre Motive hinterfragt werden sollen und dürfen. Es geht nun mal um eine Thematik, die mir, als relativ aufgeklärte junge Frau, bitter aufstösst.
    Vielleicht wäre die Biss-Reihe auch eine interessante Schul-Lektüre oder ähnliches? Da könnte man dann auch kritisch auf das Gelesene eingehen. Bei so einem Phänomen fände ich das nicht verkehrt, und vielleicht sogar sehr nötig.


    Danke für eure zahlreichen Antworten!


    MagnaMater : es geht ja nicht um Vampire, sondern um das propagierte Frauenbild.

  • Cookiemonster


    selbstverständlich sollen und dürfen Jugendbücher nach den dahinterliegenden Motiven befragt werden, mehr, sie müssen es sogar.
    Nur kann und darf man Aussagen über Tendenzen in der Jugendliteratur nicht an einer bestimmten Geschichte festmachen, auch nicht, wenn sie in vier Bänden erschienen ist.


    Inwieweit die Bis(s)-Tetralogie 'ultrakonservativ' ist, muß im Einzelnen nachgewiesen werden. Abgesehen davon, daß zuerst einmal der Begriff 'ultrakonservativ' definiert werden muß.
    Danach muß untersucht werden, ob etwas, das in unserer Welt als 'konservativ' gilt, überhaupt auf eine völlig fiktionale Welt, nämlich der der Vampire anwendbar ist. Diese ist eine grundlegend andere Welt, in der andere gesellschaftliche Regeln gelten, gelten müssen, da sich das Leben für Vampire doch etwas anders darstellt als für Menschen?
    Von daher gesehen, muß man auch einmal genau durchüberlegen, was es für Bella bedeutet, wenn sie sich für Edward entscheidet.
    Meyer bewegt sich in diesen Büchern auf Pfaden, die erst einmal erkundet werden müssen.
    In meinen Augen ist die Autorin in nicht wenigen Bereichen ziemlich mutig. Für mich weist sie durchaus vorwärts, nicht nur rückwärts. Und zwar vorwärts in eine fremdartige Welt. Ich verweise hier mal auf die spannende Diskussion in der gerade laufenden Leserunde 'Landung auf Darkover' von MZB.


    Ich halte es für ziemlich kurzsichtig, wenn man Meyers weibliche Hauptfigur an Begriffen wie Emanzipation und Selbstverwirklichung mißt, die sich wiederum nur daraus ergeben, was in unserer Gesellschaft darunter verstanden wird.


    Die Nennung der Pucki-Bände allerdings müßte diejenigen, die die Bis(s)-Romane für die ultimative antiemanzipatorische Kampfschrift halten eigentlich endgültig zum Nachdenken bringen.
    Das vermisse ich hier etwas. Hier wird behauptet.


    Zunächst einmal: die zeitliche Einordnung ist falsch, die Pucki-Bücher entstanden nicht in den 1950er Jahren, sondern zwischen 1935 bis 1941.


    Zum zweiten sind sie wahrscheinlich eine Auftragsarbeit, die nach einem vorgegebenen Muster gestrickt wurden.


    Zum dritten sind sie im Gesamtwerk von Magda Trott eine Ausnahmeerscheinung. Keines ihrer sonstigen Bücher, weder die für Mädchen noch ihre Romane für erwachsenen Leserinnen enthält dieses konservative Frauenbild. Im Gegenteil.


    Zu fragen ist also, wieso gerade die Pucki- Bücher seit den fünfziger Jahren des 20. Jh. in der BRD unablässig nachgedruckt wurden, bis heute übrigens, Puckis erste Abenteuer, der zweite Band, erschien zuletzt 2003. :grin


    Der Aufschrei bezüglich eines konservativen Frauenbilds in Mädchenbüchern müßte doch wohl eher dieser Kontinuität gelten?
    Von Trotzköpfchen gar nicht erst anzufangen.


    Einen weiteren Aufschrei würde ich überdies gern in Richtung solcher Reihen wie 'Freche Mädchen, freche Bücher' hören oder der Klon-Marke eines Konkurrenzverlags 'Ich bin Ich'. Allein von FMFB existieren um die 80 Bücher, die Mädchen zwischen ca. 10 bis 14 gezielt einreden, daß es für ein Mädchenhirn nur um eine Frage geht: liebt er mich oder liebt er mich nicht?
    Von der Conni-Reihe für dieses Lesealter erst gar nicht anzufangen.


    Ich meine ja nur, wenn man schon auf der Suche nach einem 'ultrakonservativen' Weltbild ist, nicht wahr. ;-)


    Meyers Bis(s)-Bücher sind nicht das Problem, sie sind höchstens ein Symptom und, für sich betrachtet, ein eher kleines. Sie bieten Raum für noch einige andere Lektüren.
    Was 'ultrakonservative' Jugendbücher in der Regel nicht tun.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Aber ich bleibe dennoch der Überzeugung, dass insbesondere Jugendbücher und ihre Motive hinterfragt werden sollen und dürfen. Es geht nun mal um eine Thematik, die mir, als relativ aufgeklärte junge Frau, bitter aufstösst.


    Da gebe ich dir Recht. Ich bleibe dabei, dass Literatur grundsätzlich geeignet ist, gerade bei jungen Menschen die Meinung mitzubilden. Klar, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und so wird ein Buch mit erzkonservativer Heldin noch nicht die Lebensansichten einer ganzen Generation prägen, aber aus einem Trend wird manchmal schon ein hype, dem viele nacheifern. Die Protagonisten und ihre Lebenseinstellung werden nicht mehr separat, sondern als Einheit wahrgenommen. Soll heißen: wenn man die Heldin schon so cool findet, dann erstreckt sich das auf die Person als Ganzes. Die Botschaft wird subtil und hübsch verpackt serviert.

  • Bitte sagt mir, was an einer Heldin erzkonservativ ist, die




    Danke.



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich frag mich, was an ihrer Entscheidung so konservativ ist.

    *Spoiler Band 4*


    [sp]Sie setzt ihren Willen durch, mit 18 zum Vampir zu werden und damit für alle Ewigkeit (ich hätte fast gesagt, für den Rest ihres Lebens :lache) untot zu sein. Sie setzt sich damit durch, vor ihrer Verwandlung Sex mit Edward zu haben, obwohl er Angst hat, die Kontrolle zu verlieren und sie in der Luft zu zerreissen.


    Sie geht davon aus, niemals Kinder zu haben und die nächsten Jahre als rotäugiger, blutrünstiger Zombie in Alaska zu verbringen, bis sie sich soweit unter Kontrolle hat, dass man sie wieder auf die Menschheit loslassen kann. Sie geht davon aus, dass sie nie wieder Kontakt zu ihren Eltern haben wird.


    Ok, es kommt anders, aber das kann sie ja vorher nicht wissen. Ihre Lebensplanung ist sicher nicht "Hausfrau und Mutter von drei Kindern". Und da das Kind in Überschallgeschwindigkeit erwachsen wird und ein weiteres Kind nicht möglich ist, hat sie noch die Ewigkeit Zeit, mehr Studiengänge zu belegen als wir alle zusammen.[/sp]


    [edit]Ooops, Magali war schneller.