Die Hütte: Ein Wochenende mit Gott - William P. Young

  • Ein Treffen der Herzen heißt ein Kapitel dieses Buches. Ich würde die ganze Geschichte so nennen.
    Während eines Familienausflugs wurde Macks jüngste Tochter entführt und wahrscheinlich ermordet. Die ganze Familie leidet deswegen, aber besonders Mack, der sich schuldig fühlt. Seine Trauer und die grenzenlose Wut auf Gott bestimmen sein Leben, er wurde depressiv. Doch vier Jahre später, er ist immer noch in „großer Traurigkeit“, bekommt er einen seltsamen Brief. Es ist eine Einladung vom Papa (so nennt Nan, seine Frau, den Gott). Er lädt ihn für ein Wochenende in die Hütte, wo die kleine Missy entführt wurde. Obwohl Mack an der Glaubwürdigkeit des Briefes zweifelt, nimmt er die Einladung an und fährt hin. Dort verbringt er die Zeit mit dem Gott, der sich ihm in drei ungewöhnlichen Personen darstellt, damit er ihn besser kennenlernen und verstehen kann. Es ist ein Wochenende, das Macks Leben vollkommen verändern wird.
    Es ist ein außergewöhnliches Buch über Gott und menschliches Schicksal, über Leid und Tränen, Glauben und Freude. Hier findet man einfache Antworten an manche scheinbar unerklärbaren Fragen. Diejenigen, die an Gott glauben, werden ihn noch mehr lieben und viele werden das Buch, wie ein Gebet, immer wieder lesen wollen. Alle Leser gewinnen den Mut ein bisschen besser zu sein und hoffnungsvoller in die Zukunft schauen.

  • Auch ich habe nun das Leseexemplar im Urlaub durchgelesen. Es hat mir vom Grundtenor her gut gefallen, denn der kann für mich nur ganz klar heißen: Vertrauen haben!
    Teilweise ziemlich amerikanisch kitschig, ich wage nicht an eine Verfilmung zu denken... :lache Wahrscheinlich mal wieder DIE Paraderolle für Tom Hanks :grin


    Die ganze Idee ist einfach schön und ich freue mich, daß die Umsetzung geklappt hat!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Gerade eben lese ich das Buch und obwohl ich mich normalerweise vor dem eigenen Lesen von den Rezithreads fernhalte, hat mich das Buch so aufgewühlt, dass ich doch mal kurz einen Kommentar loswerden möchte.


    Ich habe jetzt die "Vorgeschichte" gelesen und bin sehr postiv überrascht, dass der Autor diese schreckliche Tat so gut rüberbringen konnte. Zum einen hat mich diese Schilderung (natürlich) mitgenommen und sehr betroffen gemacht, zum anderen hat er es aber durch eine angenehme Distanzierung geschafft, es "verkraftbar" zu schreiben. Das ist meiner Meinung nach eine große Kunst und ich bin gespannt, ob es in auch so weitergeht!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe die Buchempfehlung für *Die Hütte* irgenwo im TV gesehen- und bin seit dem immer wieder über das Buch *gestolpert. Jetzt habe ich nachgegeben- und es auf meine Einkaufsliste gesetzt. :-]

  • Puh, was für ein Buch. Mack, ein von schrecklichen Geschehen gebeutelter Mann, trifft auf Gott.Genauer: auf den christlichen Gott, der sich ihm in seiner Dreifaltigkeit auf ungewöhnliche Art zeigt.

    Es ist ein ganz besonderes Buch, das sich auf alle Fälle zu lesen lohnt, auch wenn ich manchmal anderer Meinung bin wie der Autor. In mir herrschen eine Flut unterschiedlichster Eindrücke vom Buch.

    Den Schreibstil empfand ich als überraschend angenehm zu lesen, obwohl der Inhalt zum Teil anstrengend war. Der Autor differenzierte in seinem Stil zwischen der Vorgeschichte und dem Hauptteil des Buches. Die grausliche Vorgeschichte wirkt mit ihren vielen Zeit- und Ortsangaben (mit denen ich als Ortsfremder leider wenig anfangen konnte) und genauen Schritten fast wie ein Bericht und löst dadurch ein Gefühl der Distanziertheit aus, das es erträglich machte, von dieser schrecklichen Tat zu lesen. Die Gefühle des Protagonisten werde anschaulich geschildert, ohne zu emotional zu sein. Die Begegnung mit Gott dagegen ist in einem viel poetischeren Stil gehalten und das passt haargenau zu diesem „märchenhaften“ Teil der Geschichte.

    Zunächst gibt es einen Rückblick auf die Vorgeschichte und dann die Begegnung mit Gott. Es passiert sehr viel Überraschendens und trotz vieler (manchmal komplizierter) Dialoge über abstrakte Themen wird das Buch nie langweilig. Die Kapiteleinteilung macht es noch lesefreundlicher.

    Dem Gottesbild, das der Autor entworfen hat, konnte ich in vielen Punkten zustimmen, obwohl mir diese dauernde Betonung und Darstellung von Liebe und perfekt funktionierender Beziehung etwas auf die Nerven ging. Ich mag es halt etwas weniger gefühlsbetont. Auffassungen, die ich so mit meiner (katholischen) Religion nicht in Einklang bringen konnte, habe ich als Idee aufgenommen, nur fand ich es schade, dass Gott in dem Buch ein sehr schlechtes Bild von uns Menschen hat. Positive Beispiele werden nicht genannt.

    Das Buch lebt von vielen verschiedenen Gedanken über Liebe und Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Viele habe ich dabei leider in ihrer vollen Bedeutung nicht verstanden. Mir haben konkrete Handlungsmuster gefehlt – eigentlich etwas, was laut Buch nicht nötig ist, Menschen wie ich aber trotzdem brauchen. Dennoch hat mich das Buch über viele Dinge zum Nachdenken angeregt und ich konnte einige Kernaussagen für mich herausziehen. Es wird sicher lange nachwirken und ich habe auf alle Fälle vor, es irgendwann noch mal zu lesen. Meinen Glauben und mein Leben hat es zwar nicht nachhaltig verändert, trotzdem war es ein sehr interessantes und auch lehrreiches Buch mit einer ganz ungewöhnlichen Herangehensweise an ein religiöses Thema.

    Die grafische Gestaltung des Covers finde ich sehr gelungen und passend. Über das ungewöhnliche Buchformat habe ich mich sehr gefreut.

    Fazit: Auf alle Fälle lesenswert zum Bilden einer eigenen Meinung, von mir gibts 8 Punkte.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin bin einer gewissen Skepsis an das Buch herangegangen. Ich habe etwas Schmalziges, Tränenrühriges und Religiöses erwartet. Aber ich bin positiv überrascht worden!


    Ich mag die Art wie William Paul Young an dieses Thema herangegangen ist. Vor allem "Gottes Besetzung" hat mir gefallen. Gott als dicke, energische schwarze Mama, Jesus als Zimmermann mit muskulösen Oberarmen und der heilige Geist als zierliche Asiatin, super. Diese Drei zu erleben war stellenweise einfach nur witzig.


    Natürlich hat das Buch auch seine Schwachstellen, mir waren die Dialoge manchmal zu abgehoben und unkonkret und dann manchmal doch zu betont liebend...


    Grundsätzliches Fazit: Ein Buch das es schafft religiöse Themen zu behandeln, ohne übermäßig belehrend oder schmalzig zu sein. Mich hat das Buch gerührt und dann aber auch wieder zum Lachen gebracht. Ich würde es jemandem empfehlen, der dem christlichen Glauben aufgeschlossen ist, da ich glaube, dass man durchaus Gewinn daraus ziehen kann, sein eigenes Gottesbild zu überdenken. Jemandem der dem christlichen Glauben dagegen ablehnend gegenübersteht, wird das Buch eher abschrecken...

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Und schon gibt es ein Buch dazu, das sich kritisch mit der "Hütte" auseinandersetzt. Wäre Gerth Medien nicht ein christlicher Verlag, der auch Titel im Angebot hat, die in eine fundamental-evangelikale Richtung gehen, die mir ganz und gar nicht zusagt, würde mich das sogar interessieren...


    Ich besitze einige Bücher von Gerth Medien. (und nicht nur die typischen Frauen-Romane, die der Veralg herausgibt) Überlege mir gerade, ob ich fundamental-evangelikal bin?!? Also ich hab noch nie einen Terroranschlag geplant, obwohl, jetzt wo doch bald Eulentreffen ist, vielleicht sollte ich da doch vorbeischauen :grin

  • Zitat

    Original von Königstochter


    Ich besitze einige Bücher von Gerth Medien. (und nicht nur die typischen Frauen-Romane, die der Veralg herausgibt) Überlege mir gerade, ob ich fundamental-evangelikal bin?!? Also ich hab noch nie einen Terroranschlag geplant, obwohl, jetzt wo doch bald Eulentreffen ist, vielleicht sollte ich da doch vorbeischauen :grin


    Ganz so war mein Kommentar nicht gemeint. Einige (und nicht alle!) Bücher gehen jedoch in Richtung eines recht wörtlichen, fundamentalistischen und in meinen Augen nicht immer unproblematischen Bibelverständnisses (=subjektive Wertung ;-)). Vom eher in evangelikalen und freikirchlichen Kreisen verbreiteten Alphakurs bis hin zu der Reihe "Heiße Eisen angepackt", die sich mit Themen wie Sexualität und Umgang mit anderen Religionen befasst, auf eine Art und Weise die mir zu rigoros, intolerant und unserer Gesellschaft nicht immer angemessen erscheint.
    Eine Verbindung zu Terroranschlägen oder ähnlichem habe ich damit aber gewiss nicht ziehen wollen, sondern nur eine subjektive Meinung äußern wollen. ;-)


    Edit: Ich muss mich korrigieren, die Reihe "Heiße Eisen angepackt" ist lediglich über den Online-Shop von Gerth Medien zu beziehen, aber in einem anderen Verlag erschienen. :rolleyes
    Ähnliche Ansätze hab ich aber auch in hauseigenen Büchern entdeckt.

  • * schleicht sich hier mal herein *


    Ich habe den Eindruck, daß sich Gerth-Medien (als Verlag) in den letzten Jahren verändert hat. Inzwischen gehört der ja auch zu Bertelsmann (Randomhouse). Früher (also vor sehr etlichen Jahren) habe ich um Bücher aus dem Verlag auch eher einen Bogen gemacht, weil die in eine Richtung gingen, mit der ich gar nichts anfangen konnte.


    Inzwischen habe ich etliche Bücher aus dem Gerth-Verlag da, einige (mit Begeisterung) gelesen und noch einige auf dem diesjährigen Leseprogramm stehen. Als Nicht-Evangelikale, nicht mals als Evangele (der ich nicht bin) komme ich mit den Büchern gut klar.


    Im Online-Shop muß man halt schauen, weil dort viele Produkte auch aus anderen Verlagen angeboten werden.



    Ansonsten steht "The Shack" immer noch neben mir und harrt einer Zeitlücke (zwischen den derzeitigen Leserunden), um gelesen zu werden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe das Buch am Wochenende fertig gelesen und war/bin überrascht, dass es mir recht gut gefallen hat.
    Normalerweise kann ich mit solchen "Glaubensbüchern" nicht viel anfangen. Bei "The Secret" hat es mir fast den Magen umgedreht, aber hier war es anders.
    Ich behaupte mal von mir, dass ich gläubig bin aber keine Kirchengeherin. Bei diesem Buch hat mir die Erklärung der Dreifaltigkeit sehr gut gefallen. Wer hat sich nich schon die Frage gestellt und konnte keine gute Erklärung dazu finden? Gewisse religiöse Themen sind auf neue Weise beleuchtet worden und haben mich doch zum Nachdenken gebracht. Wie weit wäre ich bereit zu vergeben? Welche Schuld habe ich mir selbst aufgeladen? Könnte ich mein Leben komplett in Gottes Hand geben?


    Dieses Buch hat mich jetzt nicht komplett verändert, aber es hat mir weitere Sichtweisen gegeben und mich bestärkt, dass die Institution Kirche nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Ich mit mit einem liebenden Gott aufgewachsen und niemals mit einem strafenden! Ich kann nur hoffen, dass alle Kinder mit diesem Zugang zu Gott finden.


    Von mir gibts 8 von 10 Punkten


    EDIT: Bewertung vergessen

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von sollhaben ()

  • Mackenzie hält nicht viel von Gott - schon in seiner Kindheit fühlte er sich von Ihm verlassen. Und das änderte sich auch nicht, als er älter wurde, zumindest glaubte Mack, dass Gott ihm nicht mehr zur Seite stand. Erst durch seine Frau Nan schafft er es, Gott wieder in einem einigermaßen positivem Licht zu sehen, denn er ist Gott (auch "Papa" genannt) dankbar für seine Frau und seine Kinder.


    Bis die "große Traurigkeit" kommt. Seine kleine Tochter Missy wird entführt und ermordert. Mack gibt Gott die Schuld dafür und wendet sich immer weiter von Ihm ab.


    Doch Gott will ihm zeigen, dass er nicht gegen Mack ist, sondern ihn immernoch liebt und auf seiner Seite steht. Deshalb lässt er ihm eine Botschaft zukommen und fordert Mack dazu auf, zu der Hütte zu kommen, in dem seine kleine Tochter ermordert wurde. Mackenzie hält das für einen schlechten Scherz, aber dennoch fährt er zu der Hütte. Vielleicht hat ihn die Hoffnung angetrieben, etwas über den Tod seiner Missy zu erfahren?


    Und tatsächlich: Gott wartet auf ihn. Doch Gott ist eine sie, eine dicke, schwarze Frau. Diesen Gedanken finde ich sehr interessant und positiv, da der Autor ein ganz anderes Bild von Gott zeigt, als man es sich selbst vorstellt.


    Obwohl ich den Anfang noch sehr spannend fand, weil ich wissen wollte, was mit Missy passiert ist und ob Gott Mack wirklich helfen würde, diesen Verlust zu verarbeiten, nahm mein Interesse an dem Buch nach und nach ab. Kaum ist Mack nämlich in der Hütte angekommen, wird nur noch über religiöse Themen geredet. Zwar habe ich von dem Buch nichts anderes erwartet, aber meiner Meinung nach ist die Umsetzung von dem Thema nicht ganz so gut gelungen. Die Fragen, die in dem Buch aufgeworfen werfen, sind zwar teilweise interessant, die Antworten darauf aber größtenteils an den Haaren herbeigezogen. Beim Thema "Glaube" gibt es keine falschen und richtigen Antworten, aber dennoch kann ich die Gedankengänge des Autors nicht immer nachvollziehen.


    Ich persönlich finde das Buch langweilig, da es meiner Meinung nach einige Längen aufweist, deshalb empfehle ich das Buch nur denjenigen, die ernsthaftes Interesse an religiösen Themen haben. Der Schreibstil ist nämlich sehr gelungen und auch der Protaginist ist sympathisch, nur der Inhalt ist eben nicht für jeden interessant.

  • Nachdem ich nochmal kurz einen Blick in diverse Beurteilungen geworfen habe, bin ich doch überrascht wie unterschiedlich die Meinungen sind. Obwohl es bei diesem Buch sehr schwierig ist, eine eindeutige Meinung zu haben.
    Kitschig - möglich, versöhnend - mit wem? Mit Gott, seinem eigenen Schicksal, das mag jeder für sich selbst entscheiden.


    Der Autor hat es, wie auf dem hinteren Einschlagblatt zu lesen für seine Kinder geschrieben. Daraus erklärt sich für mich vieles.
    Manche Stellen fand ich wieder für Kinder sehr philosophisch und schwer zu verstehn.
    Mir hat das Buch trotz von anderen schon angeführten Schwachstellen, gut gefallen. Die Grundidee, die Dreifaltigkeit Gottes und sein Bild vom Universum und der Menschheit kindern verständlich zu erklären gelingt dem Autor wahrscheinlich eher als allen Kirchen zusammen.

  • Ich habe das Buch endlich geschafft fertig zu lesen. Selten habe ich so lange an 300 Seiten rumgelesen weil sich die Geschichte für mich ziemlich gezogen hat und ich nicht einmal überlegt habe lieber abzubrechen. Erst gegen Ende gewinnt das ganze ein bisschen an Spannung und da hab ich es gerne gelesen. Ich vermute, das ich für das Buch derzeit auch nicht die passende Stimmung habe den vom Schreibstil her und der Idee gefällt es mir schon sehr gut. Alleine das es zwar um Gott geht aber meiner Empfindung nach nicht strikt religiös ist sondern die Grenzen verwischt finde ich schon sehr schön. Es wird alles ein bisschen anders beleuchtet und an Strenge genommen bzw. aufgehoben. Man kriegt ein bisschen einen anderen Blick auch dafür und mir gefällt, das nicht alles so starr ist sondern sehr aufgelockert wird. Auch die Hintergrundgeschichte um die es zwar eigentlich geht aber meiner Meinung nach einfach nur ein Aufhänger ist um Gott näher ins Bild zu rücken ist gut beschrieben. Leid kennt jeder von uns, egal auf welche Weise und es gibt für Eltern nichts schlimmeres als sein Kind zu verlieren und gleichzeitig niemals wieder mehr zu finden.


    Irgendwann werde ich es bestimmt nochmal lesen und dann sicher auch eine bessere Meinung davon haben aber jetzt beim ersten Mal lesen hat es sich leider wie Kaugummi gezogen. Das falsche Buch zum derzeit falschen Zeitpunkt - aber ich freue mich auf den richtigen Zeitpunkt!

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Bisher habe ich immer gezweifelt, ob ich das Buch lesen soll. Nachdem ich verschiedene Rezis gelesen habe, die am allegmeinem immer Positiv ausfielen, habe ich mich entschieden mir das Buch zu besorgen. Es ist jetzt schon mal auf meiner Wunschliste.

  • Ich warte ja schon die ganze Zeit, dass SiCollier das Buch liest und dann auch noch eine Rezi schreibt ;-)


    Ich weiß gar nicht, wie ich auf das Buch aufmersam wurde. Hier bei den Eulen war es nicht. Jedenfalls dachte ich mir beim ersten Mal: Aha... (mit dem Gedankenzusatz, dass ich das Buch nicht lesen möchte...).
    Einige Zeit später wurde ich wieder auf das Buch aufmerksam, quasi, als wollte es von mir gelesen werden ...


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen!
    Young hat einen tollen Schreibstil, der mich schon auf den ersten paar Seiten fesselte. Realistisch und aufwühlend hat er Missys Verschwinden beschrieben. Die Gefühle der Angehörigen, die Verzweiflung, die Hoffnung, dass man sie doch noch (lebend) finden würde.
    Und genau mit der gleichen einfühlsamen Sprache führt Young den Leser mit Mack zur Hütte. Was für eine Idee auch... ein Wochenende mit Gott (ich musste sehr lachen, als Willie meinte, Mack solle einen armen Wanderer nicht erschrecken ;-) ).


    Wie Idgie fand ich das Buch an einigen Stellen sogar sehr tröstlich und sehr viele Gedanken haben mir sehr gut gefallen; einige Dinge, mit denen ich mich bislang vom Verständnis her schwer getan haben, wurden mir (ich betone das mir) auf eine Weise näher gebracht, die es mir ermöglichten, einen Zugang dazu zu finden.
    Ja es stimmt, das Buch wurde in Zucker getaucht, aber ich mag es sehr süß. Ich wäre fast dahin geschmolzen, als Jesus zu Mack meinte, er wäre auch nur für ihn am Kreuz gestorben. Ich fand es toll, wie Mack näher gebracht wurde, warum Jesus am Kreuz für uns gestorben ist. Mir gefiel auch die Aussage besonders, dass man nicht um denjenigen vergibt, der einem ein Übel angetan hat, sondern um seiner Selbst willen (zumindest habe ich das so verstanden ;-) ). Und auch das Gottesbild gefiel mir sehr gut, gerade deswegen, weil Gott zu Mack meinte, er erscheine deswegen u.a. als Frau und noch dazu schwarz, weil er sein vorgefertigtes Gottesbild durchbrechen möchte.


    Befremdet haben mich vor allem gegen Ende hin einige Aussagen... ganz generell wurde mir es gegen Ende hin etwas zu lange. Befremdend fand ich auch, dass Gott seine eigene Schöpfung verspeist... aber sie müssten ja nicht essen, gegessen wurde wegen Mack und er würde ja den Fisch töten und essen... (das erklärt in dieser Hinsicht allerdings nicht alles... ich spiele auf eine gewisse Forelle an, will aber nichts vorweg nehmen). Etwas unglaubwürdig fand ich, dass alle Mack sein Erlebnis mit Gott geglaubt haben... jap.


    Sehr oft musste ich beim Lesen unglaublich lachen und hab mich sehr amüsiert. Oft stand in meinem Gesicht dasselbe Fragezeichen, dass ich auch in Macks Gesicht sehen konnte, vor allem, als es um das Begreifen des Heiligen Geistes ging ;-)


    Obwohl ich mit manchen Gedanken des Autors wenig anfangen konnte (obwohl ich sie durchaus logisch nachvollziehbar fand), hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen!


    Ich kann mir vorstellen, dass das Buch vielen nicht gefällt. Sei es, weil es zu positiv ist oder weil die Gottesdarstellung überhaupt nicht mit der Gottes- bzw Weltsicht vereinbar ist, die jemand hat. Mir aber hat das Buch sehr, sehr gut gefallen (9 von 10 Punkte)!

  • Zitat

    Original von Prombär
    Ich warte ja schon die ganze Zeit, dass SiCollier das Buch liest und dann auch noch eine Rezi schreibt ;-)


    Da wirst Du vermutlich noch etwas warten müssen. Das Buch steht zwar immer noch hier direkt neben mir, aber ich bin mit meiner Leseplanung etwas durcheinander geraten und kann momentan nicht überblicken, wann dieses Buch "dran" ist. Ich denke aber, dieses Jahr noch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Da wirst Du vermutlich noch etwas warten müssen. Das Buch steht zwar immer noch hier direkt neben mir, aber ich bin mit meiner Leseplanung etwas durcheinander geraten und kann momentan nicht überblicken, wann dieses Buch "dran" ist. Ich denke aber, dieses Jahr noch.


    Das freut mich. Ich bin ganz gespannt auf deine Meinung :wave

  • Nach mehreren Anläufen habe ich es nun geschafft, das Buch zu lesen. Es wurde mir von einer Bekannten empfohlen.
    Es bestätigt vieles, was ich "glaube" nämlich, das ich keine Kirche zu meinem Glauben brauche und das ich nicht automatisch ins Fegefeuer komme, wenn ich was angestellt habe...
    Ansonsten fand ich es manchmal sehr kitschig und zu gut. Etwas zu viel.
    Wer sich kritisch mit dem Thema "Glauben" auseinandersetzen möchte, der sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Ich überlege, ob ich es einer Freundin gebe, die sehr katholisch erzogen wurde und jetzt gar nichts mehr mit der Kirche am Hut hat.