Unvollendete Bücher lesen?

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    Original von Glass


    Oh je, das mag ich aber auch nicht. Aber ist für mich auch nochmal was anderes, weil ich finde, dass die Berühmtheit des verstorbenen Autors dadurch ausgenutzt wird.


    ja, da hast du natürlich Recht. Fiel mir nur ein, da es meist unvollendete Werke bleiben, weil der Autor gestorben ist.

  • Ich hab ein unvollendetes Buch im RUB. Grisel hat mir gesagt, dass es sich lohnt und ich glaub das mal. :knuddel1 Da es sich bei der Hauptfigur um eine historische Persönlichkeit handelt, kann ich ja zur Not auch im Netz nachgucken, wie es weitergegangen ist.
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  • Zitat

    Original von Annorra
    Als ich den Thread anfing zu lesen, war ich überrascht, dass wir hier von "hohen Autoren" reden.


    Ging mir genauso. Ich dachte, es wäre irgendwelche Neuautoren, die ihr halbvollendetes Buch veröffentlichen (was wahrscheinlich kein Verlag macht, oder? :gruebel).


    Aber zur eigentlichen Frage: So ein Buch habe ich bis jetzt noch nicht gesehen bzw. gelesen. Und ich denke nicht, dass ich so ein Buch lesen würde, weil mir der Schluss des Buches fehlt, und ich will ja schließlich wissen, wie es ausgeht. Wenn ich nicht darauf hoffen kann, dass das Buch irgendwann vollendet wird, werde ich es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht lesen.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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    Original von Mairedh
    Ich dachte, es wäre irgendwelche Neuautoren, die ihr halbvollendetes Buch veröffentlichen (was wahrscheinlich kein Verlag macht, oder? :gruebel).


    Aber zur eigentlichen Frage: So ein Buch habe ich bis jetzt noch nicht gesehen bzw. gelesen. Und ich denke nicht, dass ich so ein Buch lesen würde, weil mir der Schluss des Buches fehlt, und ich will ja schließlich wissen, wie es ausgeht. Wenn ich nicht darauf hoffen kann, dass das Buch irgendwann vollendet wird, werde ich es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht lesen.


    Och, wenn du dir den "richtigen" Verlag aussuchst und bereit bist, eine Menge Geld auszugeben, könnte das vielleicht sogar klappen ... :grin


    Ich denke, das käme auf das unvollendete Buch an, ob ich es lese oder nicht. Gerade in Rattentods Fall mit Patrick O'Brian - ich denke, da würde ich auch das unvollendete Buch lesen, wenn mir die Reihe so gut wie ihr gefällt, einfach, weil ich wissen will, was die letzten Gedanken des Autoren gewesen sind.


    Ich mag zwar keine Cliffhanger, aber wenn ich weiß, dass niemals eine Fortsetzung bzw. der Rest eines Buches erscheinen werden, könnte ich damit leben ...


  • 1. :lache Da hast du schon Recht, aber ich habe herausgefunden (nach etwa 10 Minuten), dass es hier um verstorbene Autoren geht... :grin Ist doch richtig, oder?


    2. Wenn es eine Reihe ist, die ich schon angefangen habe zu lesen, oder die mich interessiert und der Autor ist schon längst tot oder erst kürzlich verstorben, dann würde ich auf jeden Fall weiterlesen. Aber es würde mich trotzdem wahnsinnig machen, weil ich nicht weiß, was nach diesem Cliffhänger kommt, ob noch irgendwas Bestimmtes mit den Charakteren passieren soll oder so. Das würde mich wahrscheinlich noch ein halbes Jahr danach beschäftigen...


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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  • Ich hatte mir vor Jahren einmal ein Buch von Oliver Stone (?) ausgeliehen, da stand auf einmal: Buch nicht komplett, aber man könne es gegen eine vollständige Ausgabe umtauschen :schlaeger .

  • Vollendet oder nicht - diesen Schinken von Dumas werde ich auf jeden Fall lesen! Es ist ein DUMAS!!!!!


    Ansonsten kommt es ganz auf den Autor an - wenn ich mir vorneme das Gesamtwerk zu lesen mache ich vor dem letzten, unvollendeten Werk sicherlich nicht halt.


    Schlimm ist es häufig wenn ein anderer Autor eine Geschichte beendet, Chandlers letzter Roman wurde so vollkommen verhunzt.

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    Original von Bell
    "Das Schloss" von Kafka ist auch unvollendet, es endet in der Originalfassung sogar mitten im Satz - da habe ich zugegebenermaßen etwas geschluckt, als ich am Ende ankam. Zwar wusste ich, dass das Buch nicht beendet wurde, aber dass es mitten im Satz endete, war schon schwer zu verdauen. Nichtsdestotrotz fand ich den Roman faszinierend und es wäre schade gewesen, hätte ich ihn nicht gelesen, weil er unvollendet ist. Für mich ist das also kein Grund, ein Buch nicht zu lesen.


    Oh, das wusste ich bisher gar nicht, aber gut zu wissen. "Das Schloss" ist für mich das interessanteste von Kafka und habe es mir mal als ME zugelegt. Wann ich es lesen werde weiß ich noch gar nicht.

  • Hallo Wiggli, es gibt aber auch eine bearbeitete Version, bei der auch das Ende dann nicht so abrupt kommt, ich weiß nicht, ob es dann ein plausibles Ende ist, aber jedenfalls nicht mitten im Satz. Diese Version ist aber auch sonst bearbeitet - musst mal schauen, welche Du hast.

  • Ich habe die Höhlenwelt-Saga von Harald Evers mit Begeisterung verschlungen und dachte eigendlich, dass die serie mit ihren acht Bänden abgeschlossen ist. Da Band 8 aber wieder mit einem Mega Cliffhanger endet, hatte ich mich schlau gemacht und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass noch vier Bände geplant waren, der autor aber leider schon verstorben ist. :-(

  • Zitat

    Original von Bell
    Hallo Wiggli, es gibt aber auch eine bearbeitete Version, bei der auch das Ende dann nicht so abrupt kommt, ich weiß nicht, ob es dann ein plausibles Ende ist, aber jedenfalls nicht mitten im Satz. Diese Version ist aber auch sonst bearbeitet - musst mal schauen, welche Du hast.


    Hallo Bell, ich habe die unten verlinkte Ausgabe von Aufbau aus dem Jahr 2007, 4. Auflage. Der Roman endet abrupt mitten im Satz. Die Textgrundlage ist auf der Grundlage der Brodschen Ausgabe der "Gesammelten Werke" Franz Kafkas, herausgegeben von Klaus Hermsdorf (1983). Klaus Hermsdorf hat auch die 2,5 seitige Nachbemerkung verfasst, welches in meiner Ausgabe abgedruckt ist.
    Im Impressum steht auch nichts über eine Bearbeitung. Ich kann also davon ausgehen, dass ich eine unbearbeitete Ausgabe habe.
    Gelesen habe ich "Das Schloß" noch nicht, daher weiß ich auch nicht, wie ich die Geschichte gefällt.


    Vielen Dank für diese Informationen, das werde ich gleich in Bookcook beim Buch vermerken.


    Edit hat einen unlogischen Satz logischer gemacht.

  • Auf Anhieb fällt mir da auch nur "Amerika" von Kafka ein, ich hoffe mal das ist auch ein Fragment und nicht ich habe es zu einem gemacht :wow
    Da hat es mich nicht gestört, schwer hab ich es mit so abenteuerlichen Mittelalterromanzen, die mittendrin aufhören und man nicht weiß ob der Autor gestorben ist oder der Rest verloren gegangen ist, ich aber mag wissen welcher Drache, welche Magd als nächstes dran ist :rolleyes
    Nein, ich denk das grausame an Fragmenten ist einfach dass man sich beim Lesen ständig bewusst ist, dass da einfach etwas bereits erdachtes für immer verloren ist :cry Andererseits, wären mehr Römer früher gestorben wäre der Weg zum Latinum vielleicht weniger steinig :gruebel
    Fortsetzungen ?
    Also "Vom Winde verweht" kommt meinereiner auch ganz gut ohne aus, aber was es so an Potter7 Versionen im Netz gibt, da möcht ich lieber das Original missen :rolleyes

  • Woyzeck hat mir auch nicht so gut gefallen.


    Sonst habe ich aber nichts dagegen, unvollendete Bücher zu lesen (gerade Kafka, Steinbeck, Austen, Dickens). Warum auch, sie können trotzdem gut sein, auch wenn man am Schluss vielleicht enttäuscht ist, dass es nicht weiter geht.
    Das Schloss von Kafka liegt auch noch auf meinem SUB.


    Zitat

    Original von Bodo
    Vollendet oder nicht - diesen Schinken von Dumas werde ich auf jeden Fall lesen! Es ist ein DUMAS!!!!!


    der steht mir auch noch bevor :chen

  • Ich glaube das wäre nichts für mich. Mich nerven ja allgemein schon Bücher mit offenen Enden und dann noch unvollendete Bücher? :gruebel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zu einer bestimmten Zeit meines Lebens habe ich mich mit dem Oxford-Professor und Schriftsteller C.S.Lewis auseinandergesetzt. http://www.cs-lewis.de/index.html


    Seine Autobiographie "Surprised by Joy"/"Überrascht von Freude" zeigte mir Gemeinsamkeiten im Empfinden und dem Umgang mit Fantasie, z.B. mit dem Gefühl, das Lewis als die "Sehnsucht nach dem Horizont" umschrieb, und ich war überrascht, meine eigenen Bilder in der Arbeit solch eines begabten Menschen wiederzufinden. Also las ich alles von ihm, was mir "vor die Flinte" kam.


    Als Anfang der 80er "Der dunkle Turm", eine nicht beendete Fantasy, von einem damaligen Weggefährten herausgegeben wurde, war ich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, wieder etwas Ungelesenes von Lewis zu "erleben" und der Abneigung, mittendrin gezwungenermaßen abbrechen zu müssen.


    Die Neugier hat gesiegt. Aber die Abneigung war nicht unberechtigt, denn das Gelesene war wirklich so wie der Titel "dunkel" im Wortsinn und konnte nicht mehr geklärt werden. Dieses "Unaufgelöste" hatte zur Folge, dass ich immer wieder mal in Folge an spontanem "Kopfkino" litt, wenn meine eigene Fantasie Lösungszenarien entwickeln wollte. Diese ungewollten "Eingebungen" empfand ich als ziemlich frustrierend; ich hätte lieber eine vollendete Arbeit des Autoren gelesen. Dennoch denke ich, dass ich in diesem Fall, bei diesem Schriftsteller und meiner eigenen Einstellung zu ihm, nochmals so handeln und meiner Neugier nachgehen würde. :-)

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

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  • Auf das Buch „Morbus Dei: Die Ankunft“ von Bastian Zach und Matthias Bauer hatte ich mich gefreut, aber Gott sei Dank habe ich durch eine Amazon Bewertung erfahren, dass das Buch ein offenes Ende hat und der Schriftsteller, bzw. die Schriftsteller haben dem Rezensenten geantwortet, das Buch wäre auf eine Trilogie ausgelegt und der 2. Teil solle im Februar 2012 erscheinen, jetzt haben wir schon April und so wie es aussieht ist der 2. Teil doch noch nicht erschienen. Jetzt warte ich erst mal noch ab.

  • Ich mag schon keine Bücher mit offenem Ende. Das finde ich grässlich. Irgendwie fehlt da doch etwas. Wirklich nichts für mich. Und Bücher OHNE Ende. Wenn ich das von vorneherein weiß, lasse ich die Finger davon.
    Ein Buch muss ein Ende haben. Ob positiv oder negativ. Denn wozu liest man, manchmal mehrere hundert Seiten, wenn man das Buch dann unzufrieden zur Seite legt, weil der oder ein richtiger Schluss fehlt.
    Nichts für mich - aber die Geschmäcker sind ja verschieden. :-)