Tolles Cover = tolles Buch? Wie oft passiert euch das?

  • Mein erster Blick fällt bei den Eulen immer auf das Cover, zumindest in diesen Threads wie "Meine neuen Bücher ..." etc. Auch in der Buchhandlung muss mich ein Cover anspringen, wenn ich es sehen kann, dann nehme ich es eher in die Hand, wenn es gut aussieht.


    Wenn ich dagegen nach speziellen Rezis in der Eule suche oder einfach in den Unterforen stöbere, ist mir das Cover egal, ebenso in der Buchhandlung, wenn ich nur die Buchrücken sehe.


    Die Cover von der Reihe um Ethan Gage von William Dietrich finde ich zum Beispiel unheimlich schön, und auch die Bücher sind richtig gut - also, hier trifft die Aussage "Tolles Cover = tolles Buch" auf jeden Fall zu.


    Und das Buch "Submarino" als Beispiel "Cover - na ja; Buch dagegen sehr gut".


    Über weitere Fälle muss ich jetzt erst nachdenken ... :gruebel

  • Manchmal habe ich den Eindruck, die Verlage vertrauen nicht auf das Urteilsvermögen der Leser, sondern versuchen, durch Konditionierung im pawlowschen Sinne irgendwelche Kaufreflexe auszulösen.
    Isländische Krimis, die meistens im "rauen" Reykjaviker "Großstadtmillieu" spielen, tragen auf ihrem Cover meistens einsame Landschaften, vereinzelt einsame Häuser. Das ist zwar genau das, was inbesondere Deutschen sofort beim Stichwort "Island" einfällt, hat aber mit dem Inhalt der Bücher überhaupt nichts zu tun.
    Die Leserin hat mittlerweile gelernt: Einsames Haus am Fluss = isländischer Krimi. Würde ein Verlag nun ein Buch mit einem solchen Cover über eine Liebesgeschichte, die in einem einsamen Haus am Fluss spielt, herausbringen, würden sich sicher einige beschweren, dass sie bei einem solchen Cover eine ganz andere Geschichte erwartet hätten ;-)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • [quote]Original von Weidenkätzchen


    1) Wie sehr lasst ihr euch bei eurer Entscheidung für ein Buch vom Cover beeinflussen?


    Eigentlich kaum - der Inhalt zählt. Sonst würde ich vermutlich zum Beispiel sehr viel weniger Fantasy lesen als ich es tue. In diesem Genre waren die Cover lange Zeit über größtenteils zum Davonlaufen. Allerdings habe ich auch schon eine recht nette Buchreihe gefunden, weil mir ihre tschechischen (!) Cover so gut gefielen. Hin und wieder schaue ich im Laden auch mal Bücher mit interessant aussehenden Covern an - aber wenn mir schon der Klappentext nicht gefällt, landet das Buch schnell wieder im Regal.



    2) Passiert es euch auch - wie mir - dass ihr euch immer wieder von einer bestimmten Art Cover-Bild "täuschen" lasst, zum Buch greift und dann merkt, dass es eigentlich gar nichts für euch ist?


    Das ist mir mit der Heyne Fantasyvölker-Reihe passiert, in der ja die unterschiedlichsten Werke mit fast identischen Covern zusammen in einen Topf geworfen wurden. Manche waren wirklich gut, manche mäßig, eines habe ich nach einem Drittel abgebrochen. Hin und wieder schaue ich im Laden auch mal Bücher mit interessant aussehenden Covern an - aber wenn mir schon der Klappentext nicht gefällt, landet das Buch schnell wieder im Regal.


    3) Wie oft trifft das tatsächlich für euch zu?
    Tolles Cover = tolles Buch
    Unattraktives Cover = langweiliges/enttäuschendes, ... Buch


    Eigentlich gar nicht - wie gesagt, Cover sind für mich nicht sonderlich wichtig. Meine Lieblinge haben sowohl schöne als auch hässliche Cover, und die grässlichen amerikanischen Cover, die sie neuerdings verpasst bekommen, machen die Romane von Terry Pratchett auch nicht schlechter.

  • Zitat

    Original von Weidenkätzchen
    1) Wie sehr lasst ihr euch bei eurer Entscheidung für ein Buch vom Cover beeinflussen?


    ]2) Passiert es euch auch - wie mir - dass ihr euch immer wieder von einer bestimmten Art Cover-Bild "täuschen" lasst, zum Buch greift und dann merkt, dass es eigentlich gar nichts für euch ist?


    3) Wie oft trifft das tatsächlich für euch zu?
    Tolles Cover = tolles Buch
    Unattraktives Cover = langweiliges/enttäuschendes, ... Buch


    1) Also wenn ich in der Buchhandlung ein hübsches Cover sehe, werde ich immer darauf aufmerksam. Für mcih ist ein schönes Cover eine Nachricht auf der steht: "Los, lies schon den Klapptext!"


    2) Nein. Wenn der Klapptext nicht nach meinem geschmack ist, dass lass ich das Buch halt liegen. Und falls es wirklich unglaublich schön ist, les ich hier bei den Eulen mehr darüber!


    3) So kann ich es nicht sagen. Aber ein hässliches Cover schreckt mich oft schon ab. Da auf den Covers der fantasyliebesgeschichte allerdings meistens Personen sind, kann ich mich nicht zu sehr davon beeinflussen lassen.

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Zitat

    Original von Suzann
    das letzte Buch, das ich nach dem Cover gekauft habe, war ein totaler Reinfall:


    Oh ja, da kann ich dir absolut recht geben. Das einzige was an dem Buch gut war, war ja wohl das Cover. Der Rest war ein Reinfall

  • Also in der Buchhandlung schau ich schon oft nach den Covern. Wenn mich eines anspricht, dann nehm ich das Buch, lese den Klappentext und ggf. die ersten Sätze und entscheide dann, ob ich es mitnehme oder nicht.


    Aber z.B. auf die Markby-und-Mitchell-Reihe von Ann Granger bin ich nur über die Cover gekommen und bei der Reihe haben Cover und Text mich total begeistert!
    Dann hatte ich aber ein ähnlich gestaltetes Buch gekauft (Titel weiß ich gerade nicht) und war sehr enttäuscht... Passiert mir aber nur selten.


    Ich muss aber dazu sagen, dass ich bei Tipps z.B. hier von den Eulen zwar durchaus auch mal Bücher kaufe, bei denen mir das Cover nicht gefällt, aber ich tue mich schon schwer damit... Manchmal warte ich auch und hoffe einfach, dass das Buch noch einmal mit einem schöneren Cover rauskommt oder das die CLub-Ausgabe schöner ist.
    Wenn es aber ein Buch eines Lieblingsautors ist, dann ist mir das Cover fast egal.

  • Unbewusst mag das Cover eine Rolle spielen, wenn ich denn mal einfach so nach einem Buch stoeber. Aber ich stoebere auch sehr selten nach Buechern. Und selbst wenn ich dann ein Buch wegen des Covers in die Hand nehme, muss mich der Klappentext ansprechen.


    Als Beispiel eines eher abschreckenden Covers, hinter dem ein super unterhaltsames Buch steckt, moechte ich hier wiedermal "The Price of Temptation" nennen. Aber unsere Leserunde konnte sich dann auch mit viel Spass ueber genau dieses Cover auslassen :lache

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • 1) Ich gestehe, ich lasse mich sehr vom Cover beeinflussen - wobei ich das jetzt nur noch bei allem tue, wo ich nichts fürs Buch bezahlen muss (Bücherei). Beim Buchkauf bin ich versucht, bewusst mit hellem Köpfchen an die Sache ranzugehen und mich nicht von den schönen Fantasy-Covern beeinflussen lassen, dann ich habe bereits viel zu oft (also in der Bücherei) die Erfahrung gemacht, dass sich hinter bombastischen Covern Texte verbergen, die nichts für mich sind.


    2) Ja, ich lasse mich oft von einer bestimmten Art Cover täuschen und ich lasse mich auch oft von einer bestimmten Art Cover abschrecken. Aber mittlerweile nehme ich in der Bücherei ohnehin meist "irgendwas" aus meinem Genre mit, das gerade da ist und lasse mich überraschen. Aber ich gebe zu, selbst bei diesem "Irgendwas" spielt das Cover ein wenig eine Rolle.


    3) Interessante Frage!! Danke für die Frage (hab ich heute in einem anderen Forum auch schon gesagt). Da ich ein Statistik/Umfragen-Fan bin und Listen über meine gelesenenen Bücher führe, werde ich das mal für mich untersuchen, bin gespannt auf das Ergebnis! :-)

  • Das Cover ist für mich die erste Empfehlung für ein Buch, von dem ich vorab noch nichts gehört habe. Spricht es mich an, nehme ich das Werk genauer unter die Lupe.
    Allerdings würde ich sagen, dass nur maximal in 50 % der Fälle auch ein Buch nach meinem Geschmack dahinter steckt.
    Heute gibt es ja sehr viele und schöne Cover (noch schönere sogar in GB), dass schon die Auswahl schwer fällt.


    Allerdings finde ich immer wieder bestimmte Arten von Cover, die alle im gleichen Schema F gestaltet sind, von denen ich automatisch die Finger lasse (z.B. die "Wanderhuren"-, "Hebammen"-, "xxx-in"-Cover).
    In diesen Fällen entfaltet das Cover für mich genau die gegenteilige Wirkung, die es beabsichtigt: es disqualifiziert sich.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Natürlich sind die Cover zuerst DAS Hauptaugenmerk schlechthin. Ich muss allerdings sagen, dass das Cover noch so schön sein kann, wenn mich der Klappentext nicht anspricht, kaufe ich es nicht.
    Und leider hatte ich es auch schon öfter, Cover = toll, Klappentext = interessant, Inhalt = totaler Reinfall. :rolleyes

  • Bei mir ist es so, dass ich ein Buch niemals wegen des schönen Covers *kaufen* würde - da muss ich schon viel mehr über das Buch wissen, um sicher zu sein, dass es kein Fehlkauf wird.


    Ich kann aber an gewissen Covern - englische Cottages und so :) - einfach nicht vorbeigehen: Diese Bücher muss ich mir immer ansehen! Obwohl ich eigentlich schon ahne, dass sich dahinter meistens dieselbe Art von Story verbirgt ... Ich springe aber irgendwie jedes Mal wieder darauf an.


    Ist ein Cover z.B. sehr modern oder abstrakt gestaltet (was mir nicht so gefällt), dann drehe ich das Buch meistens nicht einmal um ...


    Für mich ist es so: Das Cover erregt meine Aufmerksamkeit, dann entscheiden Klappentext und vor allem Anlesen des Buches.


    Im letzten Jahr ist es mir aber einmal passiert, dass ich ein mir völlig unbekanntes Buch ("Susanna sees Stars" von Mary Hogan) aus der Bücherei mitgenommen habe, nur weil mir das Cover so gut gefallen hat (wenn ich es jetzt angucke, wundert mich das ein bisschen) - und dann fand ich das Buch auch tatsächlich toll!


  • Ich werd mich mal kurzfassen (ähm...kein Kommentar :grin), weil Ähnliches ja anderen Threads besprochen wurde (wie man die Kaufentscheidung trifft und so).


    Zu den Fragen:
    1) Ein Cover, das mir nicht gefällt, hält mich nicht vom Kauf ab, wenn mich das Buch anspricht und ich darüber Gutes gehört habe, aber ein hübsches Cover bekommt eben schneller meine Aufmerksamkeit. Ich sehe zuerst das Coverbild. Gefällt es mir, lies ich die Beschreibung usw. und guck bei Eulen nach. Gefällt mir das Cover nicht, kann es sein, dass ich das Buch erstmal nicht in die Hand nehme. Daher ist es natürlich wahrscheinlicher, dass ich ein Buch kaufe, wenn mir das Cover gefällt, weil ich eher darauf aufmerksam werde.


    2) Kann ich so nicht sagen. Was mich abschreckt, ist rosa und kitschiges Zeug. Aber mehr weiß ich nicht....


    3) Kann ich auch nicht sagen, wie oft diese Gleichung zutrifft. :gruebel

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Also ich achte schon auf die Cover, wenn mir die überhaupt nicht gefallen, lese ich gar nicht erst den Klappentext. Habe ich aber viel gutes darüber gehört, lese ich diese Bücher auch.


    Ich habe viele Bücher auf die das passt Cover und Story super ;-) Klar gab es auch schon ein paar Fehlentscheidungen, aber die hab ich dann auf Ebay verkauft.

  • Hallo!


    Guter Thread, das ist tatsächlich ein Problem heutzutage!


    Zitat

    Manchmal habe ich den Eindruck, die Verlage vertrauen nicht auf das Urteilsvermögen der Leser, sondern versuchen, durch Konditionierung im pawlowschen Sinne irgendwelche Kaufreflexe auszulösen.


    Davon bin ich sogar überzeugt. Obwohl sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden, weil Covers genauso Abwehrreflexe auslösen. Wenn man ein Cover ganz im Stil einer bestimmten Richtung macht, ist die Konsequenz, dass das Buch vielleicht von denen, die die Richtung mögen, deshalb gekauft wird, aber eben von vielen auch deshalb nicht. Ich denke an die Blümchen-Pastell-Kombination, die Historische-Frau-Kombination oder die aktuelle Skyline-SexyFrau-Kombination.


    Ich persönlich mag Covers, die herausstechen, weil sie sich eben nicht an eine Optik anpassen, sondern ganz anders sind. In diese Richtung fand ich zum Beispiel die Bücher von Conni Lubek toll, auch Walter Moers, als er noch neu war, oder, ehe es alle kopiert haben, die ersten Bücher mit nichts als roter Schrift auf weiß. Ein Cover muss mich ansprechen, denn bei der Masse an Büchern in einer Buchhandlung ist das Cover das Werbebild, wegen dem ich ein Buch in die Hand nehme und überhaupt den Klappentext lese. Auch wenn es uns nicht so vorkommt, wir Aktive in Bücherforen, die Rezensionen schreiben und lesen, wir sind die Minderheit, die Masse trifft Kaufentscheidungen vor Ort und wegen dem emotionalen Zusammenspiel von Cover und Klappentext. Früher habe ich das auch so gemacht, jetzt bin ich froh, andere Kriterien zu haben, weil viele Fehlkäufe mit tollen Covers zu tun hatten.


    Zum Beispiel dieses. Die Kombination Titel, Cover, Klappentext und erster Satz fand ich hinreißend, aber daheim hab ich dann nicht wirklich was damit angefangen, ich hab mir ganz was anderes vorgestellt...


    lg Waltraud

  • Ich finde das Cover schon sehr wichtig, schließlich haben sich die Macher ja was dabei gedacht, genau dieses Cover zu verwenden (jedenfalls sollte es so sein). Ein Beispiel für ein tolles Cover, das wunderbar zu dem tollen Buch passt: Tom Finnek - Unter der Asche.
    Aber schlechte Cover sagen nicht immer was über das Buch aus (ist ja auch Geschmackssache). Die abgeschnittenen Frauenköpfe auf Historischen Romanen finde ich zum Beispiel fürchterlich. Während bei Iny Lorentz der Inhalt entsprechend ist, sind die Romane von Sina Beerwald (mit ähnlichen Covers) sehr lesbar.

  • Ein originelles und gut gemachtes Cover wirkt auf mich wie Honig auf Bären.
    Ich wundere mich immer wieder, weshalb die Verlage eine solche Werbefläche nicht besser nutzen, da glänzen sie häufig durch extreme Phantasielosigkeit. (Verschiedene Bücher - gleiche Cover)

    Der Mensch kann fast von Geburt an sehen, sprechen und lesen kommt erst später, muß erst erlernt werden. Wir treffen unbewusst sehr viele Entscheidungen emotional auf den ersten "Blick", eine Buchbe"schreibung" ist eher rational, das wird manchmal unterschätzt.