Die dreizehnte Stunde - Richard Doetsch

  • Originaltitel: The Thirteenth Hour (2009)
    Lübbe Verlag 2010, 409 S.


    Über den Inhalt:
    Nicholas Quinn sitzt im Verhörraum der Polizei. Seine Frau wurde ermordet, und man hält ihn für den Täter. Doch er ist unschuldig. Ihr Tod ist mit einem Flugzeugabsturz verbunden denn eigentlich sollte Nicholas Frau an Bord dieser Maschine sein. Doch aus irgendeinem Grund hat sie die Maschine in letzter Minute verlassen. Dann betritt ein Fremder das Verhörzimmer und überreicht Nicholas eine goldene Uhr. Ihre Frau ist nicht tot. Sie lebt noch. Und mit dieser Uhr können Sie sie retten.


    Über den Autor:
    Richard Doetsch ist Inhaber einer Immobilien- und Investmentfirma. Während andere Autoren nur aufregende Thriller schreiben, führt er auch ein aufregendes Leben: Er ist Extremsportler und springt mit Fallschirmen und Gummibändern von Brücken, Klippen und Hochhäusern. In ruhigen Stunden spielt er Gitarre und Klavier. Er ist seit über zwanzig Jahren mit seiner Jugendliebe verheiratet und hat drei Kinder.


    Meine Meinung:
    Autoren müssen sich ja immer wieder etwas Neues einfallen lassen.


    Zunächst klingt die Geschichte simpel: Nicholas Quinn wird von der Polizei unter dem Verdacht verhaftet, seine Frau Julia umgebracht zu haben. Am Morgen desselben Tages ist ein Passagierflugzeug abgestürzt und hat 212 Menschen in den Tod gerissen. Julia hätte an Bord dieser Maschine sein sollen. Und dann wird es phantastisch: ein geheimnisvoller Mann erscheint im polizeilichen Verhörraum und bietet Nick die Chance, über einen Zeitraum von 12 Stunden rückwärts durch die Zeit zu reisen und damit die Ereignisse zu verändern.


    Und so läuft die komplette Geschichte in der Zeit rückwärts, optisch unterstützt durch die hinten im Buch beginnende Seitenzählung und die absteigend nummerierten Kapitel. Ich dachte zunächst, ich müsste das Buch auch von hinten nach vorne lesen, aber das stellte sich als Irrtum heraus. Allerdings verläuft die Zeit nicht linear, sondern in Sprüngen. Nick durchlebt eine Stunde und wird dann um zwei Stunden erneut zurückversetzt. Zwei Schritte vor und einen zurück sozusagen. Da er alles schon einmal erlebt hat, bekommt er nun die Chance, in die Ereignisse einzugreifen, um den Mord an seiner Frau ungeschehen zu machen. Die Suche nach dem wahren Täter und seinem Motiv erfolgt also quasi in umgekehrter Reihenfolge. Das Buch wird hauptsächlich aus der Perspektive von Nick erzählt. Zwischendurch gibt es kurze neutrale Sequenzen und dadurch erhält der Leser einen kleinen Informationsvorsprung.


    Nick schlägt sich tapfer, kann er doch auf wenig Hilfe hoffen. Seinem Freund Marcus muss er jede Stunde erneut erklären, was passiert ist. So kommt es zu spannenden, actionreichen und dramatischen Szenen, die immer wieder im passenden oder auch unpassenden Moment unterbrochen werden durch einen erneuten Sprung in die Vergangenheit. Damit ist ein flottes Tempo vorgegeben, das durch das gesamt Buch anhält. Nick gönnt sich und dem Leser keine Verschnaufpause.


    Das eigentlich Spannende an dem Buch aber ist nicht die Suche nach dem Mörder oder der Ursache des Flugzeugabsturzes, sondern ob es Nick tatsächlich gelingen wird, die Zukunft so zu verändern, dass er die Katastrophen verhindern kann. Das ist recht unterhaltsam gemacht, denn jede seiner Handlungen hat entscheidenden Einfluss auf die Zukunft und man kann gespannt sein, ob es ihm am Ende – nein, am Anfang smile - gelingt, seine Frau zu retten und vielleicht auch noch den Flugzeugabsturz zu vereiteln.


    Mit Zeitreisen und den daraus entstehenden Paradoxa ist das so eine Sache. Man sollte sie besser gar nicht erst hinterfragen. Das gibt der Geschichte zwar den besonderen Reiz, geht aber manchmal auf Kosten der Logik und ist somit gleichzeitig auch die Schwachstelle des Romans. An einigen Stellen macht der Autor es sich recht leicht, indem er sich die Dinge zurechtlegt, dass man sie besser nicht weiter hinterfragt.


    Insgesamt kann ich den Versuch des Autors, einen Thriller komplett anders aufzuziehen als gewöhnlich, honorieren, denn ich fand ihn bei leichten Schwächen in der Konstruktion spannend und dank der flotten Schreibe gut zu lesen.

  • Danke für die Rezi! :wave
    Ich bin noch ein wenig am Überlegen, ob das was für mich ist...
    Die Zeitreisen-Krimis o.ä. sind eigentlich schon ziemlich unrealistisch, wie du eh schön geschrieben hast:


    Zitat

    Mit Zeitreisen und den daraus entstehenden Paradoxa ist das so eine Sache. Man sollte sie besser gar nicht erst hinterfragen. Das gibt der Geschichte zwar den besonderen Reiz, geht aber manchmal auf Kosten der Logik...

  • Rezension


    Am Anfang steht man vor einem Haufen von Fragen und einer Reihe von Ereignissen, bei denen man den Zusammenhang nicht erkennt. Mit jeder Zeitreise werden aber weitere Zusammenhänge deutlich – oftmals ergeben sich aber auch neue Fragen.
    Diese Unklarheit macht das Buch so spannend und zu einem richtigen Page-Turner. Dadurch wird das Manko wieder wettgemacht, dass Nicholas eigentlich immer kurz vor Ende einer Stunde in eine gefährliche Situation gerät und durch die Uhr der Gefahr entkommt. Das wird irgendwann etwas langweilig, tut der Grundspannung aber eigentlich keinen Abbruch und am Ende fügt sich alles ganz logisch ineinander, sogar die kleinsten Details passen einfach optimal zusammen.


    Es gelingt dem Autor außerdem, den Leser schon auf der ersten Seite gefangen zu nehmen. Man ist direkt in der Handlung und auch im weiteren Verlauf gibt es keine langatmigen Passagen, die man am liebsten überspringen würde. Der Schreibstil ist genauso wie die Handlung: ohne Schnörkel und Ausschweifungen und das macht diesen Thriller noch mal fesselnder. Ein scheinbar beim Autor beliebtes Stilmittel, der Cliffhanger, wird passend und wirkungsvoll eingesetzt.


    Emotional ohne kitschig. Das gelingt hier: Ein sehr sympathischer Protagonist, der sich mit dem Tod seiner Frau konfrontiert sieht und diesen rückgängig zu machen versucht. Natürlich gibt es Momente der Verzweiflung und der Trauer, in der deutlich wird, wie sehr er seine Frau liebt. Aber diese Momente sind kurz und intensiv, man kann also mitfühlen ohne zu denken: „Ach hör doch auf, du Jammerlappen!“


    Gibt es überhaupt etwas Negatives über dieses Buch zu sagen? Ja.


    Bei aller Spannung stellt man sich am Ende doch die Frage: Warum konnte Nicholas nicht direkt zwölf Stunden zurück reisen, anstatt diese kleinen Schritte zu machen? Klar: sonst gäbe es wesentlich weniger zu erzählen. Weniger Gefahren, weniger Schicksalsschläge. Es war die erste Frage, die ich mir nach Beenden des Buches gestellt habe. Die einzige plausible Lösung dafür ist, dass er ohne diese vielen Zeitsprünge eben die Zusammenhänge der Ereignisse nicht verstanden hätte und somit nichts hätte tun können, wenn er nur einen einzigen, großen Zeitsprung gemacht hätte.
    Naja, so was wirklich negatives war das ja jetzt auch nicht. Ganz einfach, weil irgendwie alles, was im ersten Moment als störend empfunden wird, eigentlich notwendig für die Geschichte ist.


    Okay, jetzt habe ich so viel geschrieben, hier mein Fazit: Schnörkellos und spannend!

  • 410 Seiten
    Lübbe Verlag, Mai 2010
    Originaltitel: The Thirteenth Hour
    Übersetzt von Dietmar Schmidt


    Kurzbeschreibung
    11:00 Uhr. Ein Passagierflugzeug stürzt ab. 212 Menschen sterben
    18:00 Uhr. Deine Frau wird ermordet. Sie kannte die Absturzursache
    20:00 Uhr. Man hält dich für ihren Mörder.


    Du bist unschuldig Was wäre, wenn du alles ungeschehen machen könntest?


    21:00 Uhr. Du machst dich auf den Weg


    Nicholas Quinn sitzt im Verhörraum der Polizei. Seine Frau wurde ermordet, und man hält ihn für den Täter. Doch er ist unschuldig. Ihr Tod ist mit einem Flugzeugabsturz verbunden denn eigentlich sollte Nicholas Frau an Bord dieser Maschine sein. Doch aus irgendeinem Grund hat sie die Maschine in letzter Minute verlassen. Dann betritt ein Fremder das Verhörzimmer und überreicht Nicholas eine goldene Uhr. Ihre Frau ist nicht tot. Sie lebt noch. Und mit dieser Uhr können Sie sie retten.


    Über den Autor
    Richard Doetsch ist Inhaber einer Immobilien- und Investmentfirma. Während andere Autoren nur aufregende Thriller schreiben, führt er auch ein aufregendes Leben: Er ist Extremsportler und springt mit Fallschirmen und Gummibändern von Brücken, Klippen und Hochhäusern. In ruhigen Stunden spielt er Gitarre und Klavier. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
    Die dreizehnte Stunde wird derzeit von New Line Cinema verfilmt.


    Meine Meinung
    Dies ist kein gewöhnlicher Roman: Sowohl die Seiten als auch die Kapitel sind rückwärts nummeriert. So einen Aufhaub habe ich bisher, mit Einschränkungen, nur bei „Der Seelenbrecher“ von Sebastian Fitzek erlebt. Das Buch wird jedoch ganz normal von vorne nach hinten gelesen, weiter unten mehr dazu.


    Aber erst mal der Reihe nach.
    Die Geschichte wird hauptsächlich von der Hauptperson Nicholas aus der Ich-Perspektive erzählt. Immer wieder sind Abschnitte, die die Situation aus der Sicht von Nebenfiguren schildern, eingestreut und nicht extra gekennzeichnet. So erhält man mehr Einsichten in die Gefühle und Gedanken der Personen, die mehr oder weniger stark an der Geschichte beteiligt sind und Nicholas bewusst oder unbewusst bei seiner Aufgabe helfen.
    Denn Nicholas Frau wurde am Abend ermordet und er wird verdächtigt, diese für ihn unvorstellbare Tat, begangen zu haben. Er wird zur örtlichen Polizeistation gebracht, die unterbesetzt ist, da ganz in der nähe ein vollbesetztes Verkehrsflugzeug abgestürzt sind und alle dort sind, um zu helfen und zu ermitteln.
    Da betritt ein Unbekannter das Zimmer und händigt Nicholas eine goldene Uhr und einen Briefumschlag, in dem Anweisungen sowie eine genauere Erklärung für das, was gleich passieren soll, enthält. Zu jeder vollen Stunde wird Nicholas von jetzt an um jeweils eine Stunde in die Vergangenheit reisen, in die Zeit, die für ihn zwar vergangen ist und die er erlebt hat. Aber er kann die jeweilige Stunde neu erleben und sich anderes verhalten, und damit auch seine Frau retten. Aber das klingt einfacher als er denkt.
    Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.


    Jedes Kapitel erzählt jede der 13 Stunden, die Nicholas gegeben wurden, um seine Frau zu retten. Zwar wird die Geschichte vom Abend bis zum Morgen quasi rückwärts geschildert, und auch die Seitennummerierung ist rückwärts. Allerdings muss man dieses Buch wie ein gewöhnliches von vorne nach hinten lesen. So zumindest habe ich es gehandhabt.


    Man sollte keine wissenschaftliche Erläuterungen dafür diese Zeitreisen bzw. -sprünge erwarten. Ganz logisch war es nicht immer, der eine oder andere Fehler wird sich eingeschlichen haben. Es ist jedoch auch sehr komplex und sehr interessant, wie sich Nicholas mit den wiederkehrenden Zeitsprüngen zurecht findet und seiner Aufgabe erfüllen will.


    Durch die Perspektivewechsel wird dem Thriller etwas an Spannung genommen. Auch erfährt man mehr über die Hintergründe und die Motive für die Ereignisse.
    Mit Nicholas erlebt man seinen Tag noch mal, allerdings in anderer Reihenfolge von Abends bis zum Morgen. Dies ist mit unter verwirrend und es ist nicht immer einfach, sich zurecht zu finden.
    Die Motive für den Mord an Nicholas' Frau waren für mich eindeutig, wie auch die Verbindung zu dem Flugzeugunglück.
    Es wird aufgezeigt, wie viel manchmal von Kleinigkeiten, von unseren Entscheidungen und Handlungen abhängt. Fallen sie anders aus, entwickelt sich die Zukunft anders.


    Es ist mal etwas anderes als der übliche Thrillereinheitsbrei und ist gut aufgemacht. Einzig das es sich um eine Hochklappbroschur handelt gefiel mir während des Lesens nicht sehr gut, lässt sich nur mit größeren Kraftaufwand als ein übliches Taschenbuch halten und lesen.
    Allerdings war mir das eine oder andere nicht ganz klar.

  • Oh wie schön, dass es hier schon ein paar Rezis gibt.
    Danke JaneDoe, Bücherjunky und Wiggli :wave
    Ich LIEBE Zeitreiseromane, deshalb kommt dieses Buch gleich mal auf meine WL.
    Das klingt ja alles total spannend :-]

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

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  • Zitat

    Original von Wiggli


    Es ist mal etwas anderes als der übliche Thrillereinheitsbrei und ist gut aufgemacht.


    Ach herrje, das magische Wort. Und schon will ich dieses Buch haben.... :grin
    Danke euch 3en für die Rezis. Das kling wirklich interessant.

  • Klingt super, kommt sofort auf meine Wunschliste!
    Danke für die tollen Rezis!


    Edit:
    Inzwischen sogar gekauft und gerade am verschlingen - liest sich bis jetzt so weg!


    Edit2:
    Und inzwischen (Im Urlaub - bin wieder da!) durch. War ein super Tipp, kann ich nur weiter empfehlen.


    :lesend"Labyrinth - Elixier des Todes: Agent Pendergast 14" von Douglas Preston & Lincoln Child


    "Wenn man liebt, sind Pockennarben so hübsch wie Grübchen."

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  • Nicolas Quinn,ebenso der Leser finden sich bereits auf den ersten Seiten des Buches in purem Chaos wieder. Nick befindet sich in einem Verhörraum der Polizei wo ihm, seiner Meinung nach, Unfassbares vorgeworfen wird.


    Kurz zuvor ist ein Flugzeug mit 212 Passagieren abgestürzt, bei dem keiner der Insassen überlebt hat. Auch Julia, Nicks Frau hätte mit in dieser Maschine sitzen sollen. Doch aus irgendwelchen Gründen ist sie kurz vorm Abflug aus der Unglücksmaschine ausgestiegen. Tot ist sie dennoch. Julia wurde umgebracht und Nick soll der Mörder sein, behauptet zumindest die Polizei.


    Doch Rettung naht: Ein geheimnisvoller Mann bietet Nick die Chance alles ungeschehen zu machen. Julia könnte wieder leben. Das alles wäre nie passiert. Eine Uhr, die der Fremde Nick überreicht, soll dies alles möglich machen. Mit ihrer Hilfe kann er Stunde um Stunde insgesamt zwölf Stunden in die Vergangenheit reisen und so den Tod seiner Frau verhindern. Zunächst hält Nick das Ganze für Unfug, doch schon bald läuft die Uhr rückwärts und er merkt, dass ihm die Zeit davon rennt. Und hier kommt auch das Besondere an diesem Buch, genau wie die Geschichte laufen auch die Seiten dieses Buches rückwärts. Diese sind nämlich absteigend nummeriert.


    Während Nick versucht den Tod seiner Frau zu verhindern und ihren Mörder in die Finger zu kriegen, wird ihm klar, dass dies nicht die einzige Katastrophe in der Vergangenheit war, die er verhindern muss. Da Nick der Einzige ist, dem bewusst ist, dass die Zeit rückwärts läuft, wird ihm das Geradebiegen der Geschichte ganz schön schwer gemacht.


    Zwar erhält er Hilfe von seinem Freund Marcus, jedoch muss er diesem Stunde um Stunde die unglaubliche Situation immer wieder von vorne erklären. Zusammen nehmen die beiden den Kampf gegen die Zeit an.


    Als Leser hat man überhaupt keine Ahnung obs ein Happy End geben wird. Nick scheitert immer wieder und erlebt mehrmals wie seine Frau trotz seiner Bemühungen ermordet wird. Als sich auch noch andere Personen in die Geschichte einmischen wirds ganz schön turbulent. Der Autor legt ein ganz schönes Tempo an den Tag. Eine Actionszene folgt der anderen. Und das ist genau das was mir etwas zu viel war. Es hat zwar die Spannung fast ins Unerträgliche gesteigert, jedoch war es immer mit Kämpfen und Auseinandersetzungen verknüpft, die mich bei der Aufklärung der Story etwas gestört haben.


    Das Buch hat mir trotzdem sehr gut gefallen, weil und vielleicht gerade deswegen, die Spannung nie nachlässt.Die Idee mit der rückwärtslaufenden Zeit finde ich spitze und soviel ich weiß gibt es auch kein vergleichbares Buch was das angeht.

  • Ich war ja schon ziemlich angefixt von der Idee des Buches. Aber jetzt, nach dem Lesen, bin ich doch etwas enttäuscht. Die Idee ist immer noch gut und originell, aber ich fand es absolut unspannend umgesetzt. Immer wieder verfällt der Autor in den unpassensten Momenten in Geschwätz über Gedanken und Hintergründe der Personen. Nicht, das ein wenig Charakterausfeilung was schlechtes wäre, aber hier war es so unelegant eingefügt. Das nahm für mich enorm die Spannung raus. Und irgendwie fand ich es auch ermüdend, Nick immer wieder ähnliche Situationen durchspielen zu sehen. Das Schicksal holt ihn immer wieder ein. Leider wurde es nicht wirklich spannend erzählt.


    Für mich war es ein zähes Leseerlebnis. Es kam bei mir keine Spannung auf und ich fand Doerschs Schreibstil ziemlich schlicht. So wurde die gute Idee leider ein Opfer des drögen Schreibstils.

  • Klappentext:
    Nicholas Quinn sitzt im Verhörraum der Polizei. Seine Frau wurde ermordet, und man hält ihn für den Täter. Doch er ist unschuldig. Ihr Tod ist mit dem Schicksal von 212 Menschen verbunden, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind, denn eigentlich sollte Nicholas` Frau an Bord dieser Maschine sein. Doch aus irgendeinem Grund hat sie das Flugzeug in letzter Minute verlassen. Dieser Grund ist für den Absturz verantwortlich. Und für ihren Tod.
    Ein Fremder betritt das Verhörzimmer. „Ihre Frau lebt noch“, sagt er. „Sie können sie retten und die 212 Passagiere des Flugzeugs.“ Er überreicht Nicholas eine goldene Uhr, auf der die Zeit rückwärts zu laufen scheint. „Sie haben dreizehn Stunden.“
    Der Countdown läuft.



    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich bereits durch seinen Klappentext in seinen Bann gezogen. Die Idee hinter der Geschichte, jemanden einen Fehler, den er gemacht hat, rückgängig machen zu lassen, ist sicherlich nicht neu. Wohl jeder hat sich das schon einmal gewünscht. Das Konzept, die Story mithilfe von Zeitsprüngen rückwärts zu erzählen, war mir allerdings bisher in der Literatur noch nicht begegnet und hat mich von der ersten Seite an begeistert. Selten hat mich ein Buch so gefesselt wie dieser Thriller von Richard Doetsch. Mit jeder gelesenen Seite gelangt man tiefer in die Handlung, in den Fall hinein, man erlebt ihn quasi mit. Die Geschichte rast mit atemberaubender Geschwindigkeit vorwärts, die Entwicklung ist atemberaubend und der Fall verändert sich mit jeder neuen Stunde.
    Ein interessantes Detail stellen die rückwärts laufenden Seitenzahlen dar, die mich zu Beginn dieser Lektüre ein wenig verwirrten. Aber zu einer rückwärts laufenden Geschichte gehören eigentlich auch rückwärts laufende Seitenzahlen, die meiner Meinung nach ein Zeichen dafür sind, wie gut diese Geschichte und alles, was dazu gehört, durchdacht ist.


    Für mich bietet das Buch äußerst spannenden Lesestoff, der mich zu jeder Sekunde fesselt. Kaum ein Buch habe ich in so kurzer Zeit durchgelesen. Der packende Schreibstil von Richard Doetsch und die großartige Idee den Fall von hinten aufzurollen macht den Thriller für mich absolut empfehlenswert.

  • Oh was hab ich mich auf dieses Buch gefreut. Ständig hatte ich es in der Hand und wollte es kaufen - ermahnte mich ständig dazu zu warten und es bei TT zu tauschen. Und endlich fand sich ein gutes Angebot. Es kam an, sieht toll aus und endlich konnte es los gehen.


    Und ich konnte es ganz schnell nicht mehr erwarten, dass es endlich vorbei war. Es war einer der schlechtesten Thriller, die ich jemals gelesen habe. Dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung!!
    Aber das erste Kapitel habe ich zur Vorsicht direkt zwei mal gelesen um sicher zu sein, dass ich das Prinzip der Zeitreisen verstehen werde.
    Die Geschichte an sich, fand ich auch spannend und interessant. Aber die Art, wie dieses Buch geschrieben war, ließ mich lediglich schaudern.
    Ich mag es nicht, wenn mir vermittelt wird "Ich weiß, dass das alles nicht wirklich passt, aber nimm es einfach so hin". Denn der Autor selbst konnte zu keinen Moment erklären wieso Gegenstände bei ihm blieben und manche nicht. Dies wurde mit der Umschreibung "paradox" abgetan und der Leser kann sich seinen Teil einfach ausdenken oder am besten einfach nur hinnehmen.
    Und dies ist für mich einfach ein No Go in Büchern.
    Vieles wurde natürlich aufgeklärt - aber einiges auch einfach nicht. Und das stört mich sehr!
    Wahrscheinlich müsste ich es ein weiteres Mal lesen, um kleine Unklarheiten einfach zu klären - aber das wäre purer Masochismus.
    Desweiteren war ich auch von den ständigen Wiederholungen einfach nur noch genervt. Ich muss nicht 7x lesen, dass der Mörder die Personen A,B,C,D und E getötet hat; die Hauptperson sich 5x mit der selben Person prügelt usw.


    Ich würde das Buch jedenfalls nicht weiter empfehlen! Die Zeit kann man für tollere Bücher nutzen.

  • Schade, dass dieses Buch nicht so gut sein soll. Die Handlung hört sich eigentlich ganz interessant an. Aber wenn natürlich die Umsetzung nicht klappt, dann ist es nichts..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von verena ()

  • Zitat

    Original von verena
    Schade, dass dieses Buch nicht so gut sein soll. Die Handlung hört sich eigentlich ganz interessant an. Aber wenn natürlich die Umsetzung nicht klappt, dann ist es nichts..


    Wieso, einigen hat das Buch doch gut gefallen, auch die Umsetzung. :gruebel

  • In einer schier ausweglosen Lage überreicht ein Fremder Nicholas eine antike Taschenuhr, mit der in der Zeit reisen kann: er wird zur vollen Stunde für zwei Stunden in der Zeit zurückversetzt, hat dort eine Stunde und reist dann erneut zwei Stunden zurück: ein Schritt vor und zwei zurück. Doch kann er innerhalb dieser Zeitspanne wirklich das Leben seiner Frau retten? Schon bald stellt Nicholas fest, daß jede seiner Taten Konsequenzen hat und daß jeder einzelne Schritt wohlbedacht sein will.


    Ein bißchen erinnert die Geschichte mit den ungewollten Konsequenzen an den Film "The Butterfly Effect", wenn auch die Geschichte völlig anders gelagert ist. "Die 13.Stunde" ist vor allem ein rasanter Thriller, dem eine nette Idee zugrundeliegt. Zwar hätte die Geschichte hier und da ein wenig gestrafft werden können und war auch nicht durchgehend logisch, aber ich habe mich beim lesen großartig unterhalten gefühlt, und was will man schließlich mehr? :-]

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Cover: Das Cover finde ich sehr ansprechend und es hat mich auch dazu bewogen, dass Buch genauer anzuschauen.


    Inhalt: Nicholas Quinn sitzt im Verhörraum der Polizei. Seine Frau wurde ermordet, und man hält ihn für den Täter. Doch er ist unschuldig. Ihr Tod ist mit dem Schicksal von 212 Menschen verbunden, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind ? denn eigentlich sollte Nicholas? Frau an Bord dieser Maschine sein. Doch aus irgendeinem Grund hat sie die Maschine in letzter Minute verlassen. Dieser Grund ist für den Absturz verantwortlich. Und für ihren Tod. Ein Fremder betritt das Verhörzimmer. Er überreicht Nicholas eine goldene Uhr. "Ihre Frau ist nicht tot", sagt er. "Sie lebt noch. Und mit dieser Uhr können Sie sie retten. Sie haben 13 Stunden." Der Countdown hat begonnen ... (Klappentext)


    Meine Meinung:


    Für mich ein sehr gelungener Thriller mit einer gut durchdachten Story. Als Leser begleitet man Nicholas Quinn wie er versucht den Mord an seiner Frau ungeschehen zu machen. Dabei wird er immer zwei Stunden in die Vergangenheit zurück versetzt und erlebt die Stunde dann erneut. Schritt für Schritt kommt er so den tatsächlichen Ereignissen die zum Flugzeugabsturz und dem Tod seiner Frau geführt haben auf die Schliche. Allerdings scheint jede seiner Veränderungen auch wieder eine neue Wendung zu nehmen, die nicht immer so endet wie er es sich wünscht. Dadurch bleibt das ganze spannend und es kommen immer wieder neue Variablen in Spiel.


    Die Charakter finde ich sehr gut gelungen, sowohl Nick und seine Frau als auch die " Bösen" sind sehr gut dargestellt, so dass man in der Geschichte gefesselt bleibt. Es bleibt bis zum Ende spannend und selbst zum Schluss kommt es nochmal zu Wendungen die mich überrascht haben. Auch den Schreibstil finde ich gut, somit lässt sich die Geschichte sehr schön flüssig lesen.


    Fazit: Ein spannender und durchdachter Zeitreisethriller, der einen gut unterhält.


    Von mir gibt es stabile 8 Eulenpunkte

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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