Sinn und Zweck von Buchmessen

  • Zitat

    Original von redator
    Dieses Gedränge brauche ich nicht, nur um an irgendwelchen Ständen Bücher zu sehen, die ich genauso im Buchladen sehen kann..


    Das ist ja gerade der Unterschied. Viele kleine Verlage schaffen es ja nicht ins Sortiment der großen Buchläden. Ich meide mittlerweile auch die großen Verlage (deren Angebot ich tatsächlich auch entspannter in den Buchläden angucken kann) und halte mich an die kleinen, deren Bücher ich anderswo nicht leibhaftig zu Gesicht bekomme. Was nicht bedeutet, dass es nicht auch bei den Kleinverlagen jede Menge Schrott gibt.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Edit meint, erläutern zu müssen, warum ich seit zwanzig Jahren brav jedes Jahr zu Buchmesse dackele: ich finde dort "physisch" immer wieder tolle Bücher, was etwas ganz anderes ist, als wenn mir amazon zuverlässig wieder den neuesten Islandkrimi serviert. Ich mag diese Atmosphäre, die mir Bücher vorstellen, aber nicht in erster Linie verkaufen will (was natürlich Quatsch ist, es geht ums Verkaufen, aber zumindest nicht so plakativ durch sensationelle Pappaufsteller oder kundenwirksam platzierte Bestseller-Haufen), ich mag es, meine "Stars", also Menschen, die mir ausgesprochenes Lesevergnügen bereitet haben, zu treffen wie ganz normale Menschen...


    Mitte der 90er bin ich zum ersten mal nach Frankfurt zur Buchmesse gefahren und dann auch für einige Jahre regelmäßig. Obwohl es am Samstag/Sonntag ein furchtbares Gedränge dort ist, macht es Spaß, wie Du sagst, sich Sachen anzuschauen, die normalerweise nicht im (Mainstream) Sortiment der Buchhandlungen zu sehen sind. Ich habe mir gerne die Kunstkalender und das "Papeterie" Zeug angesehen, da konnte man ja auch was kaufen, dann die Verlage der Kunst- und Bildbände, und bin immer in der Halle/den Hallen bei den englischen und amerikanischen Verlagen gewesen und habe mir da Bücher angesehen und Kataloge eingesammelt, um mir dann später über meine Buchhandlung vor Ort daraus was zu bestellen, was damals ja noch 2-4 Wochen gedauert hat.


    Mit dem Internet und Amazon zur Information über Bücher, sowie mangelnder Zeit und ausreichend SUB ist mein Interesse an der Buchmesse gar nicht mehr so groß, dass ich mich in der letzen Jahren nochmal auf die weite Reise nach Frankfurt gemacht hätte, in Leipzig war ich noch nie. Ich würde zwar ganz gerne irgendwann nochmal, aber muss ja nicht unbedingt dieses Jahr sein, das sage ich mir jetzt schon seit vielen Jahren ...



    .

  • also wenn die Buchmesse nicht direkt vor meiner Haustür wäre, würde ich da auch nicht unbedingt regelmäßig hingehen.


    aber stimmt, gerade die Bildbände verlocken mich immer, und gerade bei diesen "teuren" Büchern ist es ganz sinnvoll, vorher mal drin zu blättern. Außerdem geben sich viele Kleinverlage, etwa transit, Walde&Graf, orangepress, sehr viel Mühe, was Papierqualität, Bindung, Schriftbild und Layout angeht. Diese Bücher sind dann zwar nicht gerade billig, aber optisch und haptisch ein Genuss, den man natürlich nur Vorort erfahren kann.


    Natürlich kommen andere Verlage, vornehmlich solche, die Regionalkrimis verlegen, doch eher billig daher, einfaches Paper, billige Leimbindung, suboptimales Satzbild. Das ist natürlich logisch, schließlich wäre ich auch nicht bereit, für einen Regionalkrimi, der mich einen Nachmittag lang halbwegs ordentlich unterhält, mehr als zehn, zwölf Euro auszugeben

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Und bei Voland und Quist haben viele Bücher noch eine CD dabei, so dass man das Buch auch noch verkürzt hören kann. Finde ich auch eine gute Idee, die es nicht in jedem Laden zu finden gibt.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich gehe seit Jahren auf die Leipziger Buchmesse, da ich da als Umfragelady arbeite (bei den anderen Messen hier auch, aber hier gehts ja um die Büchermesse).
    Dieses Jahr habe ich die Aussteller befragt (ich war am Samstag da) und ich habe mal wieder einige Eindrücke gesammelt, die eigentlich abschreckend sind.
    Da ich lange und viel warten muss, kann ich natürlich einiges an den Ständen beobachten.


    An den Ständen der großen Verläge liegen die gleichen Bücher wie in der Buchhandlung herum, zudem haben die sich dort befindlichen Angestellten oft besseres zu tun, als sich mit dem Publikum zu befassen. Allerdings ist mir an vielen Ständen aufgefallen, dass die Verlagsmitarbeiter untereinander (also verlagsübergreifend) Leseexemplare abstauben und tauschen. Da kommen dann auch Gespräche zu Stande. Irgendwann gibts Alkohol.


    Die kleinen Stände teilen sich in zwei Kategorien auf: die, die Eigenverlag anbieten (da habe ich einige haarsträubende Unterhaltungen mitangehört: "super, sie haben ein Manuskript? Ich zeige ihnen mal, wie billig das ist, es zu verlegen!") und Bücher veröffentlichen, die Titel tragen wie "Geschichte einer Pupsmaus" (!!!), tatsächlich gestern gesehen.
    Dann eben kleine und spezielle Verlage, die wirklich schönes anbieten. Leider stehen da meist wenige Leute drin. Und ich fand es ziemlich schwer, die in dem ganzen Gedränge, Geschiebe und Gelärme wahrzunehmen, zu erkennen und von den Eigenverlagen zu unterscheiden.


    Zudem gibt es die obligatorischen Verkaufsstände (Postkarten, lustige Schilder etc.) und die, die einem Abos andrehen wollen.


    Am härtesten fand ich aber die Cosplay/Manga/Jugendecke. Dort gab es richtige Verkaufsstände, an denen Jugendliche gut und gerne 50 Euro für irgendwelche Videospielfiguren hinblättern, oder K-Pop Artikel (koreanischer Pop, hat J-Pop überholt) und Mangaartikel kaufen. Das ist ein unvorstellbares Gedränge, in dem man sich normal bekleidet fehl am Platz fühlt. Zudem, und hier will ich niemandem zu Nahe treten, sind Cosplay-Kostüme oft wirklich eine visuelle Zumutung, ich habe gestern definitiv viel zu viele nackte Bäuche gesehen, über die ein Sichtschutz gehört.


    Gratisartikel gibt es keine interessanten abzustauben und die ganzen Broschüren nehme ich zwar auch immer mit, lese sie aber nicht mal zur Hälfte.


    Aber irgendwie...würde ich die Messe wahrscheinlich privat auch besuchen. Und wenn nur, um aus der Ferne zu erahnen, was der Autor da ganz weit vorne sagt, und mich über die riesigen Mengen zu freuen, die immer noch das Medium Buch mögen.


    Viel interessanter finde ich die ganzen Lesungen in Leipzig, die lohnen sich wirklich!

  • Ich fahre seit einigen Jahren jedes Jahr nach Leipzig und freue mich schon immer aufs nächste Mal. Ich mag einfach das Feeling, das stundenlange Stöbern durch ganze Bücherstände. Besonders mag ich auch die Stände der kleinen Verlage, da gibt es immer was zu entdecken. Das stimmt, bei den großen Verlagen stehen die Bücher im Regal die man auch in der Buchhandlung gleich als erstes präsentiert bekommt. Die kleinen Stände sind die interessanten.
    Außerdem bietet Leipzig ein großes Angebot an Lesungen an, das macht alles noch viel interessanter und mir die Freude ein signiertes Buch zu bekommen :lache


    Zitat

    Original von DraperDoyle
    ... bei Goldmann (die in der Tat so konzipiert sind, dass der gemeine Leser nur als lästiger Frager, der vom Geschäft keine Ahnung hat, abgekanzelt wird) nicht die Bohne interessiert.


    Das kann ich gerade vom Freitag nicht bestätigen, ich sollte bei dem Verlag für eine Freundin nach einer Fortsetzung eines Buches fragen, die freundliche Dame was sehr hilfsbereit, sie schaute sehr ausführlich (mehr als notwendig gewesen wäre) im PC nach und ich hatte sehr genaue Infos bekommen. Und zu guter Letzt bekam ich auch noch ein Leseexemplar von ihr :-]


    Die Klauerei kann ich auch gar nicht nachvollziehen, was denken sich die Leute dabei? Ob die in Buchhandlungen die Bücher auch einfach nehmen und einstecken? :pille

  • Eines hat mich sehr gewundert: Am Eingang ein großes Schild, Rucksäcke und Taschen sind an der Garderobe abzugeben. Aber Tausende sind mit Rucksack reingekommen. Können diese nicht lesen? Warum stehen Ordner am Eingang? Wäre es nicht Aufgabe der Ordner, die Rucksackträger zur Garderobe zu schicken?

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Eines hat mich sehr gewundert: Am Eingang ein großes Schild, Rucksäcke und Taschen sind an der Garderobe abzugeben. Aber Tausende sind mit Rucksack reingekommen. Können diese nicht lesen? Warum stehen Ordner am Eingang? Wäre es nicht Aufgabe der Ordner, die Rucksackträger zur Garderobe zu schicken?


    Aber eine bequeme Tasche muss man ja mit reinnehmen um die Flyer, Broschüren und Lesezeichen zu transportieren, denn die Taschen die man an einigen Ständen bekommt sind auf Dauer sehr schlecht zu tragen weil sie überall einschneiden.
    Außerdem brauche ich ja innen meinen Geldbeutel und ein Getränk (ich weigere mich ein Wasser für 3 Euros zu kaufen) und meinen Autoschlüssel würde ich nie an einer Garderobe abgeben.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Es ist ja nichts gegen eine Handtasche einzuwenden. Und die ARD-Tüten sind doch super...


    Die wenn etwas voller sind schneiden total ein, ich mag die nicht zum tragen.
    Und wer Bücher klauen will der steckt sie warscheinlich in eine ARD-Tasche genauso wie in seine eigene Tasche.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Das ist ja gerade der Unterschied. Viele kleine Verlage schaffen es ja nicht ins Sortiment der großen Buchläden. Ich meide mittlerweile auch die großen Verlage (deren Angebot ich tatsächlich auch entspannter in den Buchläden angucken kann) und halte mich an die kleinen, deren Bücher ich anderswo nicht leibhaftig zu Gesicht bekomme. Was nicht bedeutet, dass es nicht auch bei den Kleinverlagen jede Menge Schrott gibt.


    Na gut... kommt vermutlich auch darauf an, was man so liest. Ich lese eh recht viel abseits wie es scheint (jedenfalls sind oft Bücher dabei, die hier noch nicht besprochen wurden), jedenfalls habe ich bisher nie Probleme gehabt, diese Bücher zu finden.
    Im Endeffekt hatte die Büchermesse für mich eher was von Reizüberflutung. ..
    Also wie gesagt, für mich ist das nichts. Ich habe bei den beiden Malen, wo ich da war auch keine Bücher für mich entdeckt, die nicht eh schon auf meiner WL standen... da sind Lesungen usw schon eher geeignet um mich auf ein Buch aufmerksam zu machen...

  • Ich bin eigentlich seit 2003 regelmäßig auf Buchmessen unterwegs. Seit zwei Jahren etwa nur noch Frankfurt, da sich Leipzig nur für einen Tag lohnt (da kleiner) und das wäre dann für mich definitiv der Samstag (wg. langer ab/anreise) und da ists mir zu voll in den für mich Interessanten Bereichen (Kinder, Jugend, Comic,...)
    Ich wunder mich übrigens immer wieder, wie man an einem Samstag mit einem Kinderwagen zur Buchmesse gehen kann, in den Kinderbuchbereich... schrecklich...


    Daher bevorzuge ich die Frankfurter Buchmesse mit Fachbesuchertagen. Ich fahre jetzt meist Fr-So hin, damit man sich auch alles mal anschauen kann. Ich informier mich gern über Neuerscheinungen und besonders mag ich Lesungen und Signierstunden, bzw. Fragerunden. Da hat man wirklich mal die Möglichkeit, Dinge zu erfahren, die man vielleicht sonst nirgendwo hört.


    Ich stöber gern bei Verlagen (groß oder klein) & man kommt oft mit den Verlags-Leuten und Autoren ins Gespräch. Klar gibts auch tolle GiveAways - die tollsten Sachen bekommt man aber imho direkt in die Hand gedrückt ;)


    Ich mag in Frankfurt natürlich auch den Verkaufstag, da nehm ich dann gern Lesestoff mit, denn als Fachbesucher zahlt man bei vielen Ständen um einiges weniger, wenn man sich ausweisen kann. Und auch die Kalenderausstellung ist immer ein Fixtermin für mich, da kann man einiges sparen.
    Fachlich mag ich noch die Halle 4 gern, und die auslandsverlage sind allemal einen Beusch wert (da findet man wahre Schätze! Ich hatte letztes Jahr einen russischen Lesezeichen-Verlag entdeckt, und mit denen hat es sich sehr nett gequatscht).


    Achja, und was Cosplayer angeht - ich bin auch so eine ;) aber ich finde es ganz schrecklich - auch für einen selbst - auf einer Messe ein unpraktisches (zu lange,s zu weites, zu "wuchtiges") Kostüm anzuhaben. Ich möchte ja schließlich was anschauen können und das Kostüm sollte dabei auch ganz bleiben (schade um die Arbeit!).
    Da es aber einerseits Wettbewerbe und andererseits billigere Eintrittskarten für Cosplayer gibt, wird sich an der Situation nichts ändern.


    Fazit:
    Insgesamt machen die Buchmesse Spaß, ich hab da schon viel tolles erlebt, Autoren & Freunde getroffen, und einge tolle Geschenke bekommen. Außerdem mag ich das Flair - solang es nicht zu voll ist.
    Was mich stört sind die Hotelpreise zu Messezeiten - das ist echt Wucher!
    Auch das Messeticket (Fachbesucher Dauerkarte) ist dieses Jahr wieder um 8 Euro (!) teurer geworden...

  • Als absoluter Buchmesseneuling bin ich ganz frisch von der Leipziger Buchmesse zurück und kann nur eins sagen: ich bin absolut begeistert! Vielleicht stumpfe ich ab und bin in fünf Jahren nicht mehr so enthusiastisch, aber für mich war es gestern und heute einfach nur toll!


    Und das wichtigste hat Maggy schon angesprochen:


    Zitat

    Ich mag einfach das Feeling, das stundenlange Stöbern durch ganze Bücherstände.


    Die Atmosphäre war einfach toll. Ich hab Samstag ein (!!!) Buch längere Zeit in der Hand gehabt, weil ich den ganzen Tag mit Schauen, Rumlaufen, Schauen, Cosplayers fotografieren, Schauen, Rumlaufen, Schauen beschäftigt war. Einfach das ganze Messegeschehen in mich aufnehmen. Und es hat mich überwältigt. Was mich noch begeistert hat:


    1) die Cosplayers (fand ich einfach toll zum Anschauen)


    2) die vielfältigen Lesungen (und ich hab bei jeder einen Sitzplatz bekommen, wohl auch, weil ich bei eher kleineren Krimilesungen war)


    3) die wahnsinnige Büchervielfalt


    4) die Möglichkeit, stundenlang ohne blöd angeguckt zu werden, in Büchern zu schmökern (sollte jemand blöd geguckt haben, hab ich das nicht gemerkt, ich hab ja gelesen :-])


    Mein Fazit: Da muss ich unbedingt wieder hin!!!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Also ich war noch nie an einer Buchmesse. Nehme es mir aber jedes Jahr immer wieder vor, mal nach Frankfurt zu gehen. Einfach nur, um mal das Feeling mitzubekommen.
    Jedoch gibt es auch einiges, das mich abschreckt. Und ihr bestätigt mir diese Punkte auch. Ich kann mir schon vorstellen wie das ist, mit den ganzen Menschenmassen umd dem Gedrängel.
    Daher bin ich mir nicht sicher, ob so eine Messe auch wirklich was für mich ist. Die Bücher kann ich mir doch auch in meiner Buchhandlung anschauen.
    Dieses Jahr klappt es sowieso nicht, ganz vielleicht nehme ich das mal nächstes Jahr in Angriff.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • wir waren vor ein paar Jahren mal als Besucher auf der Frankfurter Buchmesse und ich muss sagen, ich war nach einem Tag total PLATT!!!!
    Wenn man mich gefragt hätte, was wir da so alles gesehen, angeschaut und gelesen haben - ich hätte es nicht beanworten können....es war voller Menschenmassen, BERGE voller Bücher (was auch sonst... :grin) und mich hat das ganze doch etwas überfordert.....

  • Eine Büchermesse ist zwar schon toll so viele Bücherstände anzuschauen aber so richtig kann man es auch nich,t wie schon viele Eulen mittgeteilt haben ist es voller Leute und nur gedränge. Deshalb war ich bis jetzt nur 1 mal dort:


    Lg :wave




    :lesend Der Todeskünstler

  • Zitat

    Original von verena
    Also ich war noch nie an einer Buchmesse. Nehme es mir aber jedes Jahr immer wieder vor, mal nach Frankfurt zu gehen. Einfach nur, um mal das Feeling mitzubekommen.
    Jedoch gibt es auch einiges, das mich abschreckt. Und ihr bestätigt mir diese Punkte auch. Ich kann mir schon vorstellen wie das ist, mit den ganzen Menschenmassen umd dem Gedrängel.
    Daher bin ich mir nicht sicher, ob so eine Messe auch wirklich was für mich ist.


    :write


    War auch noch nie da, zum einen wegen der doch recht langen Anfahrt und zum zweiten wegen der Massen - ich würde mich aber gerne mal abends dort einschließen lassen und dann völlig allein die ganze Nacht dort stöbern. Ich bräuchte auch keine "Betreuung" an den Ständen, um über die Bücher zu quatschen, ich würde wirklich nur überall mal reingucken wollen. Hm, vielleicht sollte ich mich mal als Nachtwächter bewerben? :lache

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Buchmessen sind Verkaufs- und Marketingveranstaltungen, aber um den Buchverkauf an Endkunden (=Leser) geht es prinzipiell nur am Rande. Hinter den Kulissen werden Lizenzen und Nebenrechte (Audio, Film, Ausland) vertickt, die Buchhändler werden an den Ständen hofiert, die Presse ist deutlich aufmerksamer als sonst (weil Autoren und Neuerscheinungen en masse zur Verfügung stehen), es werden ein paar Buchpreise verliehen, die Branche feiert sich. Die relevantere Buchmesse ist in dieser Hinsicht Frankfurt, aber auch in Leipzig werden hin und wieder - aber seltener als in FFM - fette Deals verhandelt. Auf den diversen Partys spielt nicht nur im Sinne des Wortes die eigentliche Musik. Handschlagverträge sind dort keine Seltenheit.


    Frankfurt ist die Messe, die sich für die Verlage stärker auszahlt, Leipzig ist ein Jahrmarkt, eine Messe vorrangig (aber nicht nur) fürs Publikum.


    Ich war bisher ein paar Male in Frankfurt und auch "nur" als Autor. Das war interessant, spannend, lustig und anstrengend, aber wenn ich dann in der freien Zeit durch die Hallen geschlurft bin, habe ich mich zweifelnd gefragt, was mir der Besuch einer solchen Messe als Leser bringen würde. Ich bin zu keinem Ergebnis gekommen. Der Besuch einer netten, gut sortierten Buchhandlung bringt mir da mehr.

  • Ich war am Samstag zum 2. Mal privat auf der Buchmesse in Leipzig und fand es super. Allerdings sollte man sich vorher überlegen weshalb man da hin fährt bzw. was man machen will.
    Wenn man einfach nur durch Bücher blättern will macht es mehr Sinn sich Leseproben übers Internet zu besorgen oder in die gut sortierte Buchhandlung um die Ecke zu gehn. Auf der Buchmesse ist es vor allem am Wochenende viel zu voll um mal in Ruhe irgendwo reinzulesen und hinsetzen kann man sich i.d.R. auch nicht.
    Wir wollten uns vor allem die eine oder andere Lesung anhören und Bücher signieren lassen. Wenn man an sowas Spaß hat, wird einem da einiges geboten. Allerdings sollte man immer frühzeitig bei der nächsten Veranstaltung sein, weil es furchtbar voll wird. Ärgerlich ist dabei nur das unübersichtliche und unvollständige Programm das es Online und gedruckt gibt. Viele Veranstaltungen stehen da gar nicht drin und bei denen ist es dann um so schöner, weil es nicht so voll ist. Wir haben z.B. Markus Heitz am Samstag Nachmittag zufällig an einem Stand, bei einer Signierstunde getroffen. Die war zumindestens bis Freitag abend nicht im Programm und dementsprechend leer war es da auch. Wir haben uns gefreut. So hatte er wenigstens Zeit und Ruhe uns 2 Bücher zu signieren und noch nen bißchen zu reden.