'Der Schwur der Jungfrauen' - Teil 4

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    Original von Waldmeisterin


    Jetzt wollte ich die beiden grad auf meine Wunschliste setzen, aber die Kosakenbraut gibts wohl nur noch gebraucht :-( Ist da eine Neuauflage geplant? Oder sollte ich lieber zusehen, dass ich überhaupt noch ein Exemplar bekomme? :wave


    Nein, eine Neuauflage ist nicht geplant. Bei Amazon kriegst du aber die sehr schöne Hardcover-Ausgabe neu ab 4,95 €.

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    Original von Katerina


    Mein Arbeitstitel war nicht sooo sehr anders, es war "Der Jungfrauenpakt". Der Verlag meinte, das klinge zu hart und so ein langes Wort passe nicht gut auf ein Cover. Von dem zweiten Argument habe ich mich dann überzeugen lassen. (Wobei es nicht wirklich eine große Rolle spielt, ob ein Autor mit dem Titel einverstanden ist oder nicht.)


    Also den Titel fand ich jetzt auch nicht so gut - ich finde, er hört sich zu "kitschig" an im Vergleich dazu, worum es dann tatsächlich geht. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich aufgrund des Titels in einer Buchhandlung wohl eher nicht in Versuchung geführt worden wäre, das Buch in die Hand zu nehmen... das Cover wiederum hätte mich eher angesprochen, aber hat ja mit dem Inhalt auch rein gar nichts zu tun (es kommt ja nicht eine höhergestellte Frau vor).


    Nun ja, ich muss daraus wohl die Lektion lernen, dass auch Bücher, die mich nicht auf den ersten Blick ansprechen, interessant sein können (und in diesem Fall auch sind) :chen und natürlich, dass Marketing vor Authentizität kommt :-(

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Katerina


    Nein, eine Neuauflage ist nicht geplant. Bei Amazon kriegst du aber die sehr schöne Hardcover-Ausgabe neu ab 4,95 €.


    Na, dann werde ich mich mal ranhalten und ein Exemplar bestellen, bevor die auch noch "alle" sind :-)


    edit sagt: Danke für die schnelle Info :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

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    Original von Lipperin


    Nachdem ich jetzt dreimal drumherum geschlichen bin, trau ich mich doch zu fragen: Warum Fantasyroman?


    Ich weiß nicht, ob jemand schon mal eine schlüssige Theorie entwickelt hat, warum so viele Autoren als Erstes einen Fantasyroman schreiben. :gruebel Vielleicht ist es eine Art Spielwiese, auf der man seiner Fantasie im wahrsten Sinne des Wortes erstmal völlig freien Lauf lassen kann, bevor man sich dann vielleicht doch für ein anderes Genre entscheidet.
    Oder meintest du die Frage nicht allgemein, sondern speziell in meinem Fall?
    Autoren schreiben das, was sie am liebsten lesen, und das waren bei mir überwiegend Fantasy- und historische Romane.

  • .... Ende :grin


    Ich war sehr überrascht, was das Buch noch so an "Überraschungen" parat hatte. Ich liebe die Art "Verwirrungen" sehr und habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen.


    Schade, daß der Hans eingentlich so hinters Licht geführt wurde, war er mir doch anfangs sympatisch. Aber als er dann zum Verräter wurde, war er mir nur noch unsympatisch :chen


    Schön finde ich, daß Kathrin und Lux noch zueinander gefunden haben :knuddel , bzw. eine richtige Familie geworden sind, ist doch Wendel wirklich sein leiblicher Sohn. Auch der alte Wendel akzepiert Kahrin jetzt...


    Überraschend fand ich die Neigungen von Michel und Jutta :rolleyes , die ich so klar eigentlich nicht rausgelesen hatte, aber dank der Postings hier wurde ich aufgeklärt, vielen Dank :kiss


    Alles in allem ein tolles Buch, wo ich mir auch eine Fortsetzung vorstellen könnte :anbet

  • Mir hat die Kosakenbraut auch sehr gut gefallen, so wie auch die Hexenschwester. Und es stimmt, obwohl es sich um historische Romane mit weiblichen Hauptpersonen handelt sind sie total verschieden.


    Was hat es mit dem Fantasyroman auf sich, Katerina? Hab ich richtig verstanden, dass er noch in der Schublade liegt? Könntest du ihn nicht vielleicht veröffentlichen *hoffnungsvoll fragt*?

  • Zitat

    Original von Marita65
    Überraschend fand ich die Neigungen von Michel und Jutta :rolleyes , die ich so klar eigentlich nicht rausgelesen hatte, aber dank der Postings hier wurde ich aufgeklärt, vielen Dank :kiss


    Deutlicher wollte ich das nicht machen, da ja auch Kathrin nicht wirklich begreift, was da los ist. ;-)


    Zitat

    Alles in allem ein tolles Buch, wo ich mir auch eine Fortsetzung vorstellen könnte :anbet


    Danke schön! :schuechtern
    Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen, aber schau'n wir mal!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Was hat es mit dem Fantasyroman auf sich, Katerina? Hab ich richtig verstanden, dass er noch in der Schublade liegt? Könntest du ihn nicht vielleicht veröffentlichen *hoffnungsvoll fragt*?


    Da spricht einiges dagegen. :grin
    Die meisten Autoren schreiben so zwischen fünf bis zehn Romane für die Schublade, bis einer gut genug ist, dass man einen Verlag dafür interessieren könnte.
    So frech, zu behaupten, gleich mein erster sei gut genug für die Leser, bin ich nicht.
    Zudem gibt es in jedem Genre Moden. Ich habe zwar erst vor etwa acht Jahren angefangen, den Fantasyroman zu schreiben, aber in meinem Kopf war er schon etwa zwei Jahrzehnte länger. Und zu seiner Entstehungszeit (wenn ich ihn dann aufgeschrieben hätte, was aber gar nicht möglich war, weil er ja zwei Jahrzehnte brauchte, bis er in meinem Kopf fertig war :grin) wäre er vielleicht markttauglich gewesen, aber diese Art von Fantasy ist inzwischen nicht mehr gefragt.
    Nee, ich fürchte, der war wirklich nur zum Üben. :-)

  • Zitat

    ok ich geb zu, ich hab genauso wenig wie die Kathrin begriffen, warum der Michel und die Jutta nie miteinander geschlafen haben. Erst als die Jutta die Kathrin geküsst hat, wurde mir klar, dass Juttas Neigung eher bei Frauen liegt. Und der Michel dürfte dann eher den Männern zugetan sein.


    Und dennoch schafft sie es, mit dem Hans zu schlafen? Komische Sache...



    Hans war hier wohl wirklich nur Mittel zum Zweck. Aber wie geht es mit ihm weiter? Er denkst ja nach wie vor, dass Wendel sein Sohn ist und er will ihn sich holen.. ist da vielleicht eine Fortsetzung geplant? Noch muss Kathrin befürchten, dass Hans eines Tages auftauchen und Anspruch auf Wendel erheben wird.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass das für Frauen einfacher ist. Ums mal blöd zu sagen: die müssen ja einfach nur da liegen und nix tun. So wie das vermutlich eh in vielen Ehen gewesen sein dürfte.
    Ein Mann, der aber gar nicht auf Frauen steht, der dürfte ein Problem damit haben, wie der Michel eben. Tote Hose quasi...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich könnte mir vorstellen, dass das für Frauen einfacher ist. Ums mal blöd zu sagen: die müssen ja einfach nur da liegen und nix tun. So wie das vermutlich eh in vielen Ehen gewesen sein dürfte.
    Ein Mann, der aber gar nicht auf Frauen steht, der dürfte ein Problem damit haben, wie der Michel eben. Tote Hose quasi...


    Und es ist bestimmt einfacher, dafür jemanden zu nehmen, der gar nix davon weiß (heute vielleicht in Form eines Samenspenders), als dass die beiden beschlossen hätten: Okay, wir tun es so lange, bis ein Kind kommt. Sie wollten sich in ihrer Beziehung ja gerade das Freundschaftliche, Geschwistermäßige bewahren.
    Ich kenne das auch so von homosexuellen Paaren (männlich oder weiblich), die ein Kind wollen. Das kommt dann üblicherweise auch nicht durch Geschlechtsverkehr mit einem gegengeschlechtlichen Partner (z.B. Bekannten) zustande. Sondern durch Samenspende, Adoption etc.
    Und Jutta wollte halt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Schwanger werden und Kathrin davor bewahren, Lux untreu zu werden.

  • So, jetzt habe auch ich alle Verwirrungen durchschauen können. Jutta war doch eine gute Freundin, na ja, eigentlich wäre sie vielleicht lieber mehr als das gewesen. Ehrlich gesagt war ich auch überrascht, ich hatte mich gefragt, was denn mit ihr und Michl los ist, dass sie beide partout nicht miteinander wollen. Bei ihm dachte ich mir, dass er evbtl. schwul ist, aber bei Jutta kam ich nicht drauf, denn zunächst dachte ich ja, sie wär in Lux verliebt gewesen und außerdem hatte ich manchmal den Eindruck, dass sie ein bisschen mit Hans flirtet.
    Zum Thema weibliche Homosexualität: man weiß wenig dazu zur damaligen Zeit. Aber ich bin glaube ich auf ein paar Hinweise gestoßen, dass Nonnen dessen manchmal verdächtigt wurden. Es wurde aber nicht so hart bestraft wie bei Männern. Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass so veranlagte Frauen gern in Klöster gingen, selbst wenn sie garnicht wussten, was wirklich mit ihnen los war. Dort mussten sie keinen Sex mit Männern haben und waren dauernd mit Frauen zusammen. Nur konnte ein einfaches Bauernmädel eben nicht ins Kloster, da kostete die Aufnahme zuviel.


    Besonders gefallen hat mir an diesem Buch Kathrins Entwicklung und ihr allmähliches Zusammenkommen mit Lux, der sich auch langsam zum Besseren entwickelt. Um Hans ist es natürlich schade, aber ich glaube, auch als Kathrins Mann hätte er immer wieder unsympathische Seiten gezeigt.
    Die Vorstellung der zwei Bauernaufstände war ebenfalls sehr interessant, denn von denen wusste ich bisher fast nichts.
    Jetzt bin ich gespannt, worum es im nächsten Buch geht.


    LG


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza
    So, jetzt habe auch ich alle Verwirrungen durchschauen können. Jutta war doch eine gute Freundin, na ja, eigentlich wäre sie vielleicht lieber mehr als das gewesen. Ehrlich gesagt war ich auch überrascht, ich hatte mich gefragt, was denn mit ihr und Michl los ist, dass sie beide partout nicht miteinander wollen. Bei ihm dachte ich mir, dass er evbtl. schwul ist, aber bei Jutta kam ich nicht drauf, denn zunächst dachte ich ja, sie wär in Lux verliebt gewesen und außerdem hatte ich manchmal den Eindruck, dass sie ein bisschen mit Hans flirtet.


    Ich denk auch nicht, dass man da drauf hätte kommen können. Dazu ist, wie ja auch schon erwähnt wurde, das Thema in historischen Romanen zu selten. Ich konnte das auch nicht andeuten, ohne zu viel zu verraten, was die fragliche Nacht betroffen hat.


    Zitat

    Zum Thema weibliche Homosexualität: man weiß wenig dazu zur damaligen Zeit. Aber ich bin glaube ich auf ein paar Hinweise gestoßen, dass Nonnen dessen manchmal verdächtigt wurden. Es wurde aber nicht so hart bestraft wie bei Männern. Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass so veranlagte Frauen gern in Klöster gingen, selbst wenn sie garnicht wussten, was wirklich mit ihnen los war. Dort mussten sie keinen Sex mit Männern haben und waren dauernd mit Frauen zusammen. Nur konnte ein einfaches Bauernmädel eben nicht ins Kloster, da kostete die Aufnahme zuviel.


    Ja, das könnte ich mir auch gut vorstellen, dass da das Kloster - soweit man sie ließ - für einige Frauen eine Alternative war.


    Zitat

    Die Vorstellung der zwei Bauernaufstände war ebenfalls sehr interessant, denn von denen wusste ich bisher fast nichts.


    Eines meiner Probleme war, dass der eigentliche Aufstand(sversuch) nur eine kurze Zeitspanne umfasste. Im Herbst 1501 fing Joss Fritz an, Leute anzuwerben, und im Frühjahr 1502 war der Aufstand schon niedergeschlagen. Aber mir war es halt auch wichtig zu zeigen, wie es dazu kam, und das habe ich am Beispiel von Kathrins Vater getan.
    Die Hans-Böhm-Geschichte, also eine Generation vorher, hatte mehrere Funktionen: Zum einen sollte sie zeigen, dass es auch schon ein bzw. zwei Generationen vor dem Bauernkrieg brodelte, zum zweiten, wie sowas auch ausgehen kann, und zum dritten, wodurch Kathrins Mutter so geworden ist, wie sie ist.

  • So, das Buch hatte mich bis zuletzt ganz schön am Wickel! Ich konnte die Hände nicht mehr davon lassen, bis ich durch war. :grin Einerseits wollte ich natürlich so schnell wie möglich erfahren, wie sich alles klärt, andererseits habe ich das Buch vorhin mit einem erleichterten und zugleich bedauernden Seufzer zugeklappt, denn es ist schade, dass ich mich schon wieder von Kathrin und ihren Lieben verabschieden musste.
    Bouquineur hat alles bestens zusammengefasst, das kann ich so unterschreiben. :write
    Dass sich die Beziehung zwischen Kathrin und Lux so entwickelt hat, fand ich sehr schön und zufriedenstellend. Jutta hat das ja alles sehr klug und raffiniert eingefädelt ;-) und damit nicht nur sich und Michel einen Gefallen getan, sondern auch noch ihrer besten Freundin zum Glück verholfen, auch wenn die "Verschwörer" die arme Kathrin schon lange haben leiden lassen.
    Gut gefallen hat mir auch die Abschiedsszene auf Seite 431, denn Kathrin erkennt, dass sie Lux zwar liebt, aber dass er halt auch nur ein Mensch mit Fehlern ist, zu dem sie letztendlich trotzdem Vertrauen entwickelt.

    Zitat

    Er würde es schaffen, die Beständigkeit über den Augenblick zu stellen. Oder nicht.


    Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Letts und den Simons sind nun auch geklärt, und hier hat mir besonders die Entwicklung von Lux' Vater gefallen.
    Hans war, ist und bleibt wohl der herrenlose Streuner. Ich hatte eine Zeitlang gehofft, dass er sich ändern könnte, aber das war wohl dann doch nicht möglich. Manche werden halt nie gescheiter.
    Der strickende Vater ist gar nicht so außergewöhnlich für die damalige Zeit. Da ich selbst gerne stricke und mich auch für die historischen Hintergründe und Muster interessiere, habe ich schon häufiger gelesen, dass in früheren Zeiten das Stricken reine Männerarbeit war.
    Liebe Katerina, vielen Dank für die nette Begleitung dieser Leserunde und für deine Geduld mit unseren Fragen und Spekulationen. :wave Es war mein erster Roman von dir, aber ganz sicher nicht der letzte!

  • Zitat

    Original von Klusi
    Bouquineur hat alles bestens zusammengefasst


    Das finde ich auch! :-)


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    Gut gefallen hat mir auch die Abschiedsszene auf Seite 431, denn Kathrin erkennt, dass sie Lux zwar liebt, aber dass er halt auch nur ein Mensch mit Fehlern ist, zu dem sie letztendlich trotzdem Vertrauen entwickelt.


    Ja, anders wäre das für mich psychologisch auch nicht glaubwürdig gewesen. Dass der Moment, in dem etwas bewusst wird (in diesem Fall Lux, warum er immer so hinter den Mädels her war und was er wirklich gesucht hat), dazu führt, dass jetzt alles gut ist, daran hat noch Hitchcock geglaubt, aber das glaubt man heute nicht mehr.


    Zitat

    Hans war, ist und bleibt wohl der herrenlose Streuner.


    Das hast Du sehr schön gesagt. Kathrin meint ja am Ende auch, er habe viel mehr verloren als sie, er habe sich selbst verloren. Ich denke auch, selbst wenn er jetzt beim Bischof die dicke Karriere machen sollte - so zufrieden und "angekommen", wie er sich auf der Burg gefühlt hat, wird es nicht mehr sein.
    Er ist für mich - trotz seines unverzeihlichen Schrittes - die tragische Figur in der Geschichte.


    Zitat

    Liebe Katerina, vielen Dank für die nette Begleitung dieser Leserunde und für deine Geduld mit unseren Fragen und Spekulationen. :wave Es war mein erster Roman von dir, aber ganz sicher nicht der letzte!


    Das freut mich sehr!!! :-)

  • Ich bin ja seit Sonntagabend mit lesen fertig aber ich habe die Geschichte bewusst noch etwas setzen lassen. Inhaltlich und von der Handlung her wurde ja alles schon zusammengefasst und detailliert erläutert.


    Ich bin vom Stil wie das Buch geschrieben wurde begeistert und mir gefällt die Art und Weise wie Katerina Timm die Geschichte erzählt. Alles wirkt authentisch und der damaligen Zeit angepasst, wobei mir der lokale Dialekt in der direkten Rede besonders gut gefallen hat. Vielleicht fällt mir als Schweizer dies eher auf da ich sonst eher die klassische Hochdeutsche Sprache gewohnt bin. Die Namen der Personen sind etwas altbacken aber natürlich genial gewählt :fingerhoch und passen wunderbar zur Handlung, sie sind sogar kleine "Wirkungsverstärker". Die Handlung selbst ist kein atemloses Gehetze von einem Abenteuer ins nächste sondern die verschieden Personen erleben das, was eine Person eben real erleben kann, wobei wir wieder beim Punkt Authentisch wären.


    Für mich als männlicher Leser steht aber der Handlungsstrang und die Fragen "Wer mit Wem, ein Kind von jenem oder doch nicht" etwas zu sehr im Vordergrund. Ich bevorzuge eigentlich Historische Romane in der die Liebe und ihre Auswirkungen und die manchmal seltsamen Wege die sie geht eher dezent im Hintergrund bleiben. Hier ist sie dominant und stellt den (versuchten) Bundschuh-Aufstand deutlich in den Hintergrund. Verständlich das ich von den vier Teilen mit dem dritten am ehesten etwas Mühe bekundete. Die ist ist keine Kritik am Roman sondern er geht in diesem Bereich einfach etwas an meinen persönlichen Vorlieben vorbei.


    Meine Gesamtrezension folgt in den nächsten Tagen. :wave


    Edit: Die Sätze, Sprichworte zu jedem Teil sind genial gewählt! Ich werde mir eventuellermöglichweise eines davon für meine Meinungsäusserung stibitzen.

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    Original von sapperlot
    Ich bin vom Stil wie das Buch geschrieben wurde begeistert und mir gefällt die Art und Weise wie Katerina Timm die Geschichte erzählt. Alles wirkt authentisch und der damaligen Zeit angepasst, wobei mir der lokale Dialekt in der direkten Rede besonders gut gefallen hat. Vielleicht fällt mir als Schweizer dies eher auf da ich sonst eher die klassische Hochdeutsche Sprache gewohnt bin. Die Namen der Personen sind etwas altbacken aber natürlich genial gewählt :fingerhoch und passen wunderbar zur Handlung, sie sind sogar kleine "Wirkungsverstärker". Die Handlung selbst ist kein atemloses Gehetze von einem Abenteuer ins nächste sondern die verschieden Personen erleben das, was eine Person eben real erleben kann, wobei wir wieder beim Punkt Authentisch wären.


    Es ist immer toll, wenn die Sachen so beim Leser ankommen, wie sie ankommen sollten! :-)


    Zitat

    Die ist ist keine Kritik am Roman sondern er geht in diesem Bereich einfach etwas an meinen persönlichen Vorlieben vorbei.


    Das musste dann zwangsläufig auch leider so sein :grin, denn mir geht es bei männlichen Autoren (die ich kaum lese), meist umgekehrt: Zu wenig Liebe. Ich bin bekennende Schreiberin (und Leserin) von Romanen, bei denen eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht. Und mich ärgert es immer ein wenig, wenn das abgewertet wird.
    Du hast das mit Deiner Formulierung allerdings in keiner Weise getan, was ich sehr angenehm finde!


    Zitat

    Die Sätze, Sprichworte zu jedem Teil sind genial gewählt! Ich werde mir eventuellermöglichweise eines davon für meine Meinungsäusserung stibitzen.


    Aber gern! Ich hab sie auch allesamt stibitzt, aus einer Sammlung von Bauernweisheiten.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    ...
    Für mich als männlicher Leser steht aber der Handlungsstrang und die Fragen "Wer mit Wem, ein Kind von jenem oder doch nicht" etwas zu sehr im Vordergrund. Ich bevorzuge eigentlich Historische Romane in der die Liebe und ihre Auswirkungen und die manchmal seltsamen Wege die sie geht eher dezent im Hintergrund bleiben. Hier ist sie dominant und stellt den (versuchten) Bundschuh-Aufstand deutlich in den Hintergrund. ...


    Mir war es auch als weibliche Leserin ein Schlag zuviel an Liebesdingen und deutlich zu wenig Bauernaufstand. Allerdings finde ich den Schreibstil so konsequent auf Kathrin ausgerichtet, dass jede ausführlichere Ausführung um die Bundschuh-Vereinigung die authentische Darstellung beeinträchtigen würde. Kathrin wuchs ja relativ unbedarft auf dem Dorf auf und hatte überhaupt keine politischen Ambitionen. Wenn die Aufstände also stärker ins Spiel kommen sollen, müsste es irgendwo auch einen Charakter geben, der sich dahingehend einbringt. Im Nachwort erklärt Katerina aber, dass sie hier nur einen Aufstandsversuch beschrieben hat.