Englischer Originaltitel: Roses
Klappentext
Die Tolivers und die Warwicks sind die mächtigsten Dynastien von Howbutker, Texas. Seit Generationen halten sich die beiden Familien an ein ehernes Gesetz: ihre Geschäfte strikt voneinander zu trennen. Doch als Mary Toliver, die nach dem Tod des Vaters die Leitung der Baumwollplantage Somerset übernommen hat, in finanzielle Schwierigkeiten gerät, bittet sie in ihrer Not den Warwick-Erben Percy um Hilfe. Dies ist umso fataler, als Mary und Percy heiraten wollten. Als Percy jedoch von Mary verlangt, die Plantage zugunsten ihrer Ehe aufzugeben, widersetzt sie sich, obwohl sie Percy über alles liebt und von ihm schwanger ist. Ein fürchterlicher Streit entbrennt, und Percy setzt sich tief enttäuscht nach Kanada ab. Mary heiratet daraufhin Ollie Dumont, den Erben eines französischen Handelsimperiums, der schon lange in Mary verliebt ist. Eine folgenschwere Entscheidung, die das Schicksal der Familien auf lange Zeit bestimmen wird …
Die Autorin
Leila Meacham arbeitete als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt in San Antonio, Texas, wo sie an ihrer zweiten großen Saga schreibt.
Wer ein Freund von Familiensagas ist, ist bei Leila Meacham richtig. Mary Toliver erbt Anfang des 20. Jahrhunderts die Familienplantage. Ihr gehört ihre ganze Liebe und fortan dreht sich alles um sie, um die Erhaltung der Tradition. Natürlich gibt es auch die ganz große Liebe, die sich aber ebenso unterordnen muss unter den Bedürfnissen der Plantage wie alles andere. Das Buch erzählt die Geschichte abwechseln in der "Gegenwart", sprich: 1985. Mary, inzwischen hochbetagt, hat ihr Testament geändert. Ihre Nichte Rachel ist eigentlich ihre Erbin, denn sie ist genau so besessen von der Plantage wie Mary selbst. Doch Mary quält der Gedanke, das sie die gleichen Fehler machen wird wie sie. Welche Fehler das waren, erfahren wir dann aus der Rückblende in Marys Jugend. Ab einem gewissen Punkt wird dann aus Percys Sicht weitererzählt. Die Gegenwart ist die Rahmenhandlung, die dann die Geschichte zu einem Ende bringt.
Leila Meacham hat einen angenehmen Schreibstil. Die Seiten flogen nur so dahin. Ich bin kein ausgesprochener Fan von Familiengeschichten, aber ich habe das Buch gerne und flott gelesen. Allerdings wird kein Klischee, das man so kennt aus diesem Genre, ausgelassen: Schöne Menschen machen dumme Dinge, die ihr Leben verändern, sie leiden inbrünstig vor sich hin, tragen tapfer ihr Schicksal, hegen unerwiderte Liebe und erdulden Unrecht. Hach. Alle sind edel und gut und traditionsbewusst, so entschlossen in ihrem Wesen und ihren Entscheidungen, zu denen sie dann eisern stehen, das man sich als armer Leser so ganz trivial und wankelmütig vorkommt :grin. "Die Erben von Somerset" ist wie ein Märchen, eine andere, unwirkliche Welt, in die man eintauchen kann. Leila Meacham hat keine nobelpreisverdächtige Geschichte geschrieben, aber sie versteht es, den Leser in ihren kleine Geschichte zu entführen.
Der Titel ist passend, natürlich geht um die Erben der Somersetplantage. Der englische Originaltitel "Roses" ist allerdings noch passender, den Rosen spielen eine melodramatische Rolle. Ich vergebe zufriedene 7 Punkte, denn ich bin gut unterhalten worden, auch wenn es hier und da mal ein bißchen dick aufgetragen ist. Empfehlen würde ich es nur jemanden, der wirklich etwas sehr leichtes und unkomplizertes sucht, evtl für den Urlaub.