Die Erben von Somerset - Leila Meacham

  • Englischer Originaltitel: Roses



    Klappentext
    Die Tolivers und die Warwicks sind die mächtigsten Dynastien von Howbutker, Texas. Seit Generationen halten sich die beiden Familien an ein ehernes Gesetz: ihre Geschäfte strikt voneinander zu trennen. Doch als Mary Toliver, die nach dem Tod des Vaters die Leitung der Baumwollplantage Somerset übernommen hat, in finanzielle Schwierigkeiten gerät, bittet sie in ihrer Not den Warwick-Erben Percy um Hilfe. Dies ist umso fataler, als Mary und Percy heiraten wollten. Als Percy jedoch von Mary verlangt, die Plantage zugunsten ihrer Ehe aufzugeben, widersetzt sie sich, obwohl sie Percy über alles liebt und von ihm schwanger ist. Ein fürchterlicher Streit entbrennt, und Percy setzt sich tief enttäuscht nach Kanada ab. Mary heiratet daraufhin Ollie Dumont, den Erben eines französischen Handelsimperiums, der schon lange in Mary verliebt ist. Eine folgenschwere Entscheidung, die das Schicksal der Familien auf lange Zeit bestimmen wird …



    Die Autorin
    Leila Meacham arbeitete als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt in San Antonio, Texas, wo sie an ihrer zweiten großen Saga schreibt.





    Wer ein Freund von Familiensagas ist, ist bei Leila Meacham richtig. Mary Toliver erbt Anfang des 20. Jahrhunderts die Familienplantage. Ihr gehört ihre ganze Liebe und fortan dreht sich alles um sie, um die Erhaltung der Tradition. Natürlich gibt es auch die ganz große Liebe, die sich aber ebenso unterordnen muss unter den Bedürfnissen der Plantage wie alles andere. Das Buch erzählt die Geschichte abwechseln in der "Gegenwart", sprich: 1985. Mary, inzwischen hochbetagt, hat ihr Testament geändert. Ihre Nichte Rachel ist eigentlich ihre Erbin, denn sie ist genau so besessen von der Plantage wie Mary selbst. Doch Mary quält der Gedanke, das sie die gleichen Fehler machen wird wie sie. Welche Fehler das waren, erfahren wir dann aus der Rückblende in Marys Jugend. Ab einem gewissen Punkt wird dann aus Percys Sicht weitererzählt. Die Gegenwart ist die Rahmenhandlung, die dann die Geschichte zu einem Ende bringt.


    Leila Meacham hat einen angenehmen Schreibstil. Die Seiten flogen nur so dahin. Ich bin kein ausgesprochener Fan von Familiengeschichten, aber ich habe das Buch gerne und flott gelesen. Allerdings wird kein Klischee, das man so kennt aus diesem Genre, ausgelassen: Schöne Menschen machen dumme Dinge, die ihr Leben verändern, sie leiden inbrünstig vor sich hin, tragen tapfer ihr Schicksal, hegen unerwiderte Liebe und erdulden Unrecht. Hach. Alle sind edel und gut und traditionsbewusst, so entschlossen in ihrem Wesen und ihren Entscheidungen, zu denen sie dann eisern stehen, das man sich als armer Leser so ganz trivial und wankelmütig vorkommt :grin. "Die Erben von Somerset" ist wie ein Märchen, eine andere, unwirkliche Welt, in die man eintauchen kann. Leila Meacham hat keine nobelpreisverdächtige Geschichte geschrieben, aber sie versteht es, den Leser in ihren kleine Geschichte zu entführen.


    Der Titel ist passend, natürlich geht um die Erben der Somersetplantage. Der englische Originaltitel "Roses" ist allerdings noch passender, den Rosen spielen eine melodramatische Rolle. Ich vergebe zufriedene 7 Punkte, denn ich bin gut unterhalten worden, auch wenn es hier und da mal ein bißchen dick aufgetragen ist. Empfehlen würde ich es nur jemanden, der wirklich etwas sehr leichtes und unkomplizertes sucht, evtl für den Urlaub.

  • Das Buch steht ja auf meiner Wunschliste.


    Ich stelle allerdings fest, das ich in letzter Zeit häufiger davon genervt bin, wenn die Klischees bedient werden.


    Habe neulich erst Der Duft der Wüstenrose - Beatrix Mannel unterbrochen, weil mich der tyrannische prügelnde Ehemann genervt hat.

  • Meine Meinung:
    In Howbutker, Texas, leben drei Familien, die schon immer miteinander befreundet waren: Die Baumwollfarmer Toliver, die Holzerverarbeiter Warwick und die Warenhausbesitzer Dumont. Als sie sich in dem kleinen Ort niedergelassen haben, machte einer der Freunde den Vorschlag, dass alle weiße und rote Rosen im Garten anpflanzen sollten. Wenn man sich jemals streiten oder über etwas uneins sein sollte, könnte man so dem Kontrahenten eine rote Rose als Entschuldigung senden. Wenn man verzeihen konnte und wollte, würde eine weiße Rose als Antwort zurückgesandt werden. Darüber hinaus gibt es die stillschweigende Übereinkunft, dass man sich bei finanziellen Problemen nicht an die Freunde wendet.


    Mary erbt als 16jährige die riesige Baumwollplantage Somerset als direkte Nachfolgerin ihres Vaters, der viel zu früh verstarb. Da sie noch lange nicht volljährig ist, kümmert sich ihr Bruder als ihr Vormund um die Plantage, was Mary überhaupt nicht gefällt, da ihr Bruder ganz andere Ansichten hat als sie. Sie übernimmt die Plantage doch sehr viel früher als geplant, da die Männer in den 1. Weltkrieg ziehen müssen und so arbeitet Mary jeden Tag bis zum Umfallen auf den Feldern. Ihr ganzes Denken und Handeln dreht sich nur um die Farm.


    Nach Kriegsende kehren die Männer zurück. Ihr Bruder Miles kommt jedoch nur, um sich zu verabschieden, da er in Frankreich eine Frau kennen gelernt hat. Zwischen Percy und Mary entwickelt sich eine zarte und immer stärker wachsende Liebe und als Mary nach einer Missernte Angst hat, die Farm zu verlieren, setzt sie alles auf eine Karte. Sie bittet Percy um Unterstützung, obwohl sie ihm versprochen hatte, dies niemals zu tun. Percy ist so entsetzt, dass er Hals über Kopf nach Kanada fährt und Mary verlässt. Die muss kurz nach seiner Abreise feststellen, dass sie schwanger ist und ihre Farm ist auch noch immer nicht gerettet…


    Rosen ziehen sich als roter Faden durch dieses wunderschön und süchtig machende Südstaaten-Epos, das aus verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Mary erinnert sich 1985 kurz vor ihrem Tod an ihr Leben ab ca. 1916. In wechselnden Abschnitten wird erst aus ihrer und danach aus Percys Sicht das Buch erzählt. Danach erfährt der Leser alles aus Rachels Sicht. Rachel – die eigentlich Somerset von Mary erben sollte und nach der Testamentseröffnung den Schock ihres Lebens erhält.


    Ich weiß nicht, wann mich ein Roman zum letzten Mal dermaßen in den Bann gezogen hat. Ich habe in nur 2 Nachmittagen die ca. 640 Seiten regelrecht verschlungen, weil ich von der Atmosphäre des Buches außerordentlich gefangen genommen wurde. Mary als starke Frau, die gegen alle Widrigkeiten des Lebens ankämpfen muss und das nicht nur ein paar Jahre, sondern im Grunde ihr ganzes Leben lang. Schicksalsschläge begleiten die Familien, Liebe und Freundschaft sind dabei ganz zentrale Themen. Wer Bücher wie "Vom Winde verweht" oder "Fackeln im Sturm" mochte, der sollte hier unbedingt zugreifen. Ich könnte mir eine Verfilmung bei diesem Stoff hervorragend vorstellen.


    Die Autorin Leila Meacham hat den Roman "Die Erben von Somerset" ca. 20 Jahre vor dem Erscheinungstermin entworfen und das Manuskript dann all die Jahre im Schrank liegen lassen. Erst nach ihrer Pensionierung als Lehrerin hat sie sich gefragt, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und sich dann an ihren Romanentwurf erinnert. Mit ca. 71 Jahren hat sie ihren ersten Roman veröffentlicht, der in den USA sofort ein großer Erfolg unter dem Titel "Roses" wurde. Leila Meacham wird im Sommer ihren zweiten Roman in den USA veröffentlichen. Sie schreibt zurzeit an dem Vorgängerroman von "Die Erben von Somerset", auf den ich schon jetzt sehr gespannt bin. Eine absolute Leseempfehlung für Leila Meacham!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Solche Geschichten habe ich früher heiß und innig geliebt. Werde auf jeden Fall ausprobieren, ob das immer noch so ist und dieses Buch auf der WL gespeichert.


    Ich habe das Buch als Wanderbuch angeboten, Lumos. Wenn sich viele dort melden, werden vielleicht auch mehr als 1 Exemplar wandern, klick :wave

  • Meine Meinung zu
    Die Erben von Sommerset


    Dieser Roman ist eine schöne Familiensaga.
    Es ist die Geschichte der Familien Toliver, Warwick und Dumont, die alle miteinander befreundet sind.
    Der Roman basiert auf der Erinnerung der Mary Toliver, die gerade ihr Testament geändert hat.


    Als ihr Vater stirbt erbt die 16jährige Mary die Baumwollfarm Sommerset. Ihre Mutter ist verärgert, sie hätte die Farm lieber verkauft und jetzt ist sie auf Mary angewiesen. Ihr Bruder möchte Geschichtsprofessor werden, muss jetzt aber erstmal die Farm leiten, weil Mary erst mit 21 geschäftsfähig wird.
    Dann kommt der 1. Weltkrieg dazwischen und Miles und seine Freunde ziehen in den Krieg.


    Das Geschäft mit der Baumwolle ist ganz schön schwer, Mary arbeitet wie ihre Arbeiter. Tja und da gibt es noch einen Familienfluch. Es passiert wirklich viel.
    Die Liebe kommt auch nicht zu kurz, aber das wichtigste ist Sommerset.


    Die Geschichte wird einmal aus Marys Sicht und dann aus Percy Warwicks Sicht erzählt, die sich abwechseln. Später kommt noch Marys Großnichte Rachel dazu.


    Ich war von dem Roman gefangen und habe alles miterlebt, ich war dabei. :-]


    Dann gibt es noch das Interwiev mit der Schriftstellerin, warum sie den Roman erst 20 Jahre in ihrem Schreibtisch hat, bevor er veröffentlicht wird. Hat mich sehr interessiert.


    Ich freue mich auf den nächsten Roman von Leila Meacham, hoffentlich wird er schnell ins Deutsche übersetzt



    :wave

  • Ich hatte durchwegs meine Freude dieselt diesem Buch.


    Der Einstieg ist mir leicht gefallen, ich war gleich bei den Familien mit dabei, auch ansonsten ließ sich die Geschichte gut lesen. Die Sprache war bestens gewählt für das Buch, nicht zu einfach, aber auch keine allzu komplizierten Sätze.


    Mir kam sehr zugute, dass die Anzahl der Personen überschaubar blieb und somit jeder für mich einen bleibenden Eindruck hinterließ. Die kurzen Kapitel animierten mich zum ständigen Weiterlesen, nach dem Motto eins geht noch :). Die Geschichte der beiden Dynastien war bis zum Ende interessant und ich werde auch die nächsten Tage gedanklich bei ihnen sein.


    Neben all den positiven Anmerkungen möchte ich noch schreiben was mir nicht so gefallen hat. Anfänglich empfand ich die Liebesgeschichte Percy - Mary - Olli ein wenig zu schmalzig, das hat sich aber bald wieder aufgelöst. Dann existierten ein paar Passagen in denen Mary mir zuviel klagte, hätte ich doch das und jenes gemacht, dann wäre ... passiert, aber auch das war nur ein kleiner Ausschnitt. Lucy verwendete an einer Stelle viele vulgäre Ausdrücke, auf die ich gerne verzichtet hätte. Und last but least hätte ich es toll gefunden, genauere Details über Marys Arbeit zu erfahren.


    Ich fühlte mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten und kann das Buch jedem, der Familiensagas liebt uneingeschränkt empfehlen. Dafür gebe ich 7 Punkte.

  • In dieser Südstaaten-Saga geht es um die Dynastien der Toliver (Baumwolle), Warwick (Holzhandel) und Dumont (Kaufhaus).


    Die 85-jährige Mary Toliver Dumont ändert ihr Testament und stirbt wenige Stunden später ohne ihre Großnichte Rachel über ihre Gründe für die Änderung und den Fluch, der über Somerset liegt, aufklären zu können.


    Mary blickt zurück und erzählt ihre Lebensgeschichte. Sie hat als junges Mädchen überraschenderweise die Baumwollplantage Somerset von ihrem Vater geerbt. Er hat sie zur Erbin eingesetzt, weil er um ihre Leidenschaft für die Farm wusste. Die Mutter und der Bruder bekamen nur Vermächtnisse. Sie wurde von Percy und Ollie (Söhne der anderen beiden Familien) umworben und hat sich schlussendlich wegen ihrer Liebe zu Somerset für Ollie entschieden. Die Liebe ihres Lebens war aber Percy und er schildert in einem zweiten Teil seine Sicht. Die Großnichte Rachel kommt in einem letzten Teil zu Wort.


    Schön waren für mich auch immer wieder die Geschichte der Rosen - wenn die richtigen Worte fehlten, kamen die Rosen in der entsprechenden Farbe zum Einsatz.


    Die Autorin hat einen Schreibstil, der sich angenehm und flüssig lesen lässt. Es ist eine Liebesgeschichte, die unterhaltsam, aber keinesfalls kitschig ist. Es werden viele Klischees bedient, aber trotzdem für mich ein echtes Wohlfühlbuch. Meine Meinung nach, wird es den Liebhabern von „Vom Winde verweht“, auf jeden Fall gefallen.



    Da ich in zwei Wochen in den Süden der USA reisen werde, war dieses Buch ein toller Einstieg. Außerdem gab es gestern einen Thementag USA im Sender Phoenix und ein sehr interessanter Teil befasste sich mit den Baumwollplantagen im Mississippi-Gebiet.

  • Auch mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Ich war sehr schnell in der Handlung drin und ich wollte eigentlich immer wissen, wie es weiter geht.
    Der Schreibstil und die Erzählweise aus verschiedenen Sichten empfand ich als sehr gelungen.
    Die Bedeutung die hinter den verschieden farbigen Rosen steckt, gefällt mir ebenfalls sehr gut. :-]
    Dieses Buch hat mir wirklich das lange Wochenende versüßt und ich möchte dieses Buch als leichte, entspannende Geschichte weiterempfehlen.
    Da mir die Geschichte aber wahrscheinlich nicht sonderlich lange im Gedächnis bleiben wird, vergebe ich 8 Punkte.

  • Darcys Einschätzung deckt sich ziemlich genau mit meinen Eindrücken.


    Familiensagas im Stil von „Vom Winde verweht“ habe ich schon immer gern gelesen und auch mit dieser Geschichte fühlte ich mich gut unterhalten.


    Wie in Margaret Mitchells Südstaatenepos gibt es auch hier eine starke Frau, die eine Plantage und deren Traditionen zum Mittelpunkt ihres Lebens macht, ohne Rücksicht auf persönliche Verluste. Vielleicht hat die Zeit meine Erinnerungen ein wenig verklärt ;-), aber was Tiefe, Spannung, Ausgestaltung der Charaktere und auch historische Hintergründe angeht spielt Mitchells Roman doch in einer anderen Liga.


    Wie schon in vorangegangenen Beiträgen erwähnt, wird die Geschichte von Mary, Percy, Ollie und deren Familien aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Während des Lesens hat mich das auch nicht weiter gestört, fand es im Gegenteil ganz interessant. Aber rückblickend denke ich, mir hätte es besser gefallen, wenn Mary Mittelpunkt geblieben wäre. Obwohl schwierig und nicht immer liebenswert, mit mir oft völlig unverständlichen Entscheidungen, war sie für mich doch die schillerndste und faszinierendste Persönlichkeit, deren Gedanken, Gefühle und Erlebnisse ich auch gern im weiteren Verlauf der Geschichte geteilt hätte, und nicht nur im ersten Teil.


    Handlung und historische Hintergründe kommen für meinen Geschmack ein bisschen zu kurz im Vergleich zu Emotionen, Beschreibungen, Gedankengängen und Erinnerungen. Manche Figuren wirkten auf mich etwas zu überzeichnet. Hierbei denke ich vor allem an Marys Mutter, Darla und Alice, die Mutter von Rachel.


    Der letzte Teil gefiel mir am wenigsten, diese ganze Fluch- und Erbschaftsgeschichte gestaltete sich zusehends verwickelter und undurchsichtiger.


    Und die Sache mit den Rosen…, na ja irgendwie ganz nett und nicht unoriginell, aber doch ein bisschen aufgesetzt.


    Das klingt jetzt nach ziemlich viel Kritik, aber wenn ich eine schriftliche Meinung zu einem Buch abgebe, lese ich einfach intensiver und pingeliger. Mir fallen dann Dinge auf, denen ich sonst keine große Beachtung schenken würde :rolleyes.


    Letztlich ein melodramatisches, aber unterhaltsames Lesevergnügen, an das man nicht allzu kritische Maßstäbe anlegen sollte.

  • In dem Buch "Die Erben von Somerset" der Autorin Leila Meacham wird die Familiengeschichte der Tolivers, Warwicks und Dumonts erzählt, von 1916 bis 1985.


    Mary Toliver erbt von ihrem Vater, gegen den Widerstand ihrer Mutter und ihres Bruders, die Baumwollplantage Somerset - und damit fangen ihre Schwierigkeiten an...


    Der Roman wird in wechselden Perspektiven erzählt, mit Sprüngen von der Gegenwart in die Vergangenheit. Auf diese Weise erfährt der Leser die Geschichte der drei Familien - und deren Geheimnisse! Die Spannung wird durch das ganze Buch hindurch aufgebaut - und endet in einem schönen Finale (mehr verrate ich hier lieber nicht :grin).


    Das Buch habe ich, trotz der vielen Seiten :chen, auch in einem Rutsch gelesen. Als ich einmal in die Geschichte der Tolivers "hineingerochen" hatte, mochte ich einfach nicht mehr aufhören (sehr zum Ärger meines Sohnes :rofl). Die Charaktere des Buches fand ich sehr gelungen - und alle Einzelstränge laufen am Ende zu einem "Ganzen" zusammen, sodaß keine offenen Fragen bleiben. Auch wenn mir der deutsche Titel gut gefällt, finde ich den Originaltitel "Roses" treffender. Für mich 8 von 10 Eulenpunkte!

  • Die Erben von Somerset beinhaltet die Geschichte der drei mächtigsten Familien von Howbutker, Texas. Die Baumwollfarmer Toliver, die Holzverarbeiter Warwick und die Warenhausbesitzer Dumont sind miteinander befreundet. Es gibt aber die stillschweigende Übereinkunft sich bei finanziellen Problemen nicht wegen Geld an die Freunde zu wenden.


    Die 85-jährige Mary Toliver Dumont ändert ihr Testament und stirbt überraschend, ohne ihrer Nichte Rachel ihre Gründe für die Änderung des Testamentes und den Fluch, der über Somerset liegt, zu erklären. In Rückblicken erfährt man ihre Lebensgeschichte. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Liebe, über die Verpflichtung dem Erbe gegenüber, über die Liebe zum Land, aber auch über Fehler, Schuld, verletztem Stolz und menschlicher Tragödien.


    Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm und flüssig lesen. Durch die verschiedenen Perspektivwechsel kommt auch keine Langeweile auf. Das Buch bedient sicherlich viele Klischees, aber das gehört für mich bei einer Familiensaga bzw. bei einem Südstaatenepos einfach mit dazu. Es ist für mich ein richtig schönes Buch zum Abtauchen in eine andere Welt, ein Wohlfühlbuch halt.


    Interessant war für mich auch das Interview mit der Autorin, auch wenn ich leicht irritiert war, da sich dieses am Anfang des Buches befindet. Ich bin wirklich froh, dass sie das Manuskript nach 20 Jahren aus der Schublade geholt und veröffentlicht hat. Der Hinweis auf das neue Buch „Thumbleweeds“ hört sich auch interessant an. Hoffentlich erscheint das auch in Deutschland.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Kurzbeschreibung bei Amazon:


    Eine starke Frau, in deren Hand das Schicksal von drei Familien liegt.


    Die Tolivers und die Warwicks sind die mächtigsten Dynastien von Howbutker, Texas. Seit Generationen halten sich die beiden Familien an ein ehernes Gesetz: ihre Geschäfte strikt voneinander zu trennen. Doch als Mary Toliver, die nach dem Tod des Vaters die Leitung der Baumwollplantage Somerset übernommen hat, in finanzielle Schwierigkeiten gerät, bittet sie in ihrer Not den Warwick-Erben Percy um Hilfe. Dies ist umso fataler, als Mary und Percy heiraten wollten. Als Percy jedoch von Mary verlangt, die Plantage zugunsten ihrer Ehe aufzugeben, widersetzt sie sich, obwohl sie Percy über alles liebt und von ihm schwanger ist. Ein fürchterlicher Streit entbrennt, und Percy setzt sich tief enttäuscht nach Kanada ab. Mary heiratet daraufhin Ollie Dumont, den Erben eines französischen Handelsimperiums, der schon lange in Mary verliebt ist. Eine folgenschwere Entscheidung, die das Schicksal der Familien auf lange Zeit bestimmen wird …


    Meine Meinung:


    Die Tolivers, die Warwicks und die Dumonts sind die mächtigsten Dynstien von Howbutker, Texas und ihre drei Söhne Percy, Miles und Ollie sind die besten Freunde. Ein ungeschriebenes Gesetz zwischen den Familien lautet, die Geschäfte und finanziellen Dinge strikt zu trennen. Keiner bittet den anderen jeh um Geld. Als wider Erwarten die junge Mary Warwick, anstatt ihrem Bruder Miles, die Baumwollplantage Somerset erbt, zerstört dies die ganze Familie. Ihre Mutter und ihr Bruder sind entsetzt und sie können es Mary nicht verzeihen, dass sie nun von ihr abhängig sind. Zwischen Mary und Percy Warwick entwickelt sich eine leise Liebesgeschichte, die ihr Ende allerdings jäh in ihrer Liebe zu Somerset findet. Somerset bedeutet Mary alles und sie ist fast besessen von ihr.


    „Die Erben von Somerset“ ist wunderbares Buch für alle die Familiensagas über mehrere Generationen hinweg mögen. Was ich sehr schön fand war, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Es beginnt im Jahr 1985 mit der Geschichte der ‚alten‘ Mary, die zu ihrem Anwalt kommt um ihm ein neues Testament zu bringen. Sie hat die Familienplantage nicht, wie alle erwartet haben, an ihre Großnichte Rachel vererbt, die dieselbe Leidenschaft für die Familienplantage hegt wie sie selbst. Sie möchte ihre Großnichte vor den Fehlern schützen, die sie selber einst begangen hat und sie vor dem Fluch der Tolivers bewahren.


    Anschließend geht es weiter mit der Geschichte der ‚jungen‘ Mary im Jahr 1916 und es wird erzählt wie alles begann. Wunderbare Charaktere und eine toll erzählte Geschichte… Mir hat es sehr gut gefallen…

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Howbutker, eine Baumwollplantage in Texas,an der Grenze zu Louisiana.
    Amor Hines Anwalt und Freund der Familien Toliver, Warwick und DuMont ändert das Testament der 85jährigen Baumwollkönigin Mary Toliver auf deren Wunsch. Mit verheerenden Auswirkungen für die weitere Genewration ?


    Die Geschichte beginnt allerdings viel früher, bereits 1916. Drei ehemals verfeindete Clans, die Baumwollpflanzer Toliver, die Holzverarbeiter Warwick und die Warenhändler DuMont siedeln in Howbutker, Texas. Aus den alten Zeiten nehmen sie folgende Regeln mit in ihr Leben: niemand aus den Familien würde den anderen jemals um finanzielle Unterstützung bitten oder sie einem anderen gewähren und drei verschiedene Rosenfarben sollen die Bitte um Verzeihung, die Ge- oder Verwährung dieser ausdrücken.


    Mary Toliver muss nach dem viel zu frühen Tod ihres Vaters das große Erbe von Somerset antreten, zuerst mit ihrem älteren Bruder als Vormund, als dieser aber wie die älteren Familienmitglieder der anderen Familien in den Krieg ziehen muss, tatsächlich selbst und früher als erwartet. Fortan steckt sie all ihre Energie und Kraft trotz aller Wiedrigkeiten in die Plantage.


    Meinung:


    Zuerst war ich ein wenig skeptisch, erinnerte die Kurzfassung der Handlung doch mächtig an den Klassiker Vom Winde verweht. Dennoch muss ich sagen, dieser Titel, den die Autorin so viele Jahre in der Schublade liegen hatte, bevor sie ihn veröffentlicht hatte, muss sich keineswegs verstecken. Die Familiengeschichten, die Tragödien, die sich rund um die Plantage Somerset ereignen, der sogar ein Fluch nachgesagt wird, ziehen den Leser sofort in seinen Bann und lassen einen nicht mehr los. Die über 600 Seiten waren weggelesen wie nichts und am Ende, nachdem ich wirklich die unterschiedlichsten Emotionen von Freude, über Wut, Trauer und sogar manchmal Hass auf die verschiedensten Figuren der Geschichte durchlebt hatte, war ich einfach traurig, dass es schon vorbei sein sollte.


    Der Orginaltitel "Roses" trifft es sicherlich noch besser, da sich Rosen tatsächlich als wichtiger Bestandteil der Handlung wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen.


    Das Buch selbst ist mit seinem schönen Cover, das sich über die ausklappbaren Buchdeckel auch nach innen weiterzieht schön aufgemacht, wobei der Preis durchaus meine Schmerzgrenze erreicht. Gut vorstellen könnte ich mir eine Verfilmung.

  • Ich bin fast durch. Mir gefällt es. Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar, meiner Meinung nach aber irgendwie zu sehr auf eine Verfilmung angelegt. Die Namen, die Beschreibungen, alles liest sich, als wenn es schon verfilmt oder irgendwo geschrieben ist. Kann es nicht besser erklären.


    Am besten ist die Autorin wenn sie die Gefühle beschreibt, dann hat sie mich. Insbesondere wenn die Rosen überreicht werden, besonders im Teil von Percy.
    Insgesamt hätte ich mir ein bißchen mehr Tiefe bzw. und weniger Zeitsprünge gewünscht.


    Gute 7 Eulenpunkte :-]

  • Ich hätte das damals gern als Wanderbuch gelesen, aber es wurde überraschenderweise ganz plötzlich gelöscht :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)