Schrottplatz oder Goldgrube - bietet der Indie E-Book Markt wirklich eine Chance für Autoren?

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Da das hier ein Forum von Leser für Leser ist - werden es sich die Damen und Herren der Autorenriege einfach gefallen lassen müssen, dass sich die dummen und unwissenden Leser einfach mal einmischen. Elitäres Verhalten finde ich persönlich einfach nur zum kotzen.


    :write
    Danke für die Unterstützung. Aber soll er machen. Da verliert er Leser. Muss er selbst wissen, ob er gut genug im Geschäft ist, dass er sich das erlauben kann, sich durch solche Aussagen potentielle Leser zu vergraulen.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen


    :write
    Danke für die Unterstützung. Aber soll er machen. Da verliert er Leser. Muss er selbst wissen, ob er gut genug im Geschäft ist, dass er sich das erlauben kann, sich durch solche Aussagen potentielle Leser zu vergraulen.


    Ich habe mir sein Buch einfach mal bestellt - und werde es natürlich nun ganz besonders kritisch lesen..... :rofl :rofl :rofl :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Ich freue mich schon auf Deine Rezi! :lache


    Ich werde das schreiben was ich denke. Wenn das Buch gut ist werde ich es sagen - taugt es nichts, wird das natürlich auch gesagt werden. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Das mache ich davon abhängig, wer konkret die Empfehlungen ausspricht. Die Büchereule zeigt, dass Buchempfehlungen dann gut funktionieren, wenn ich gemeinsame Lieblingsautoren mit dem "Ratgeber" teile oder seinen Buchgeschmack schon kennengelernt habe. Empfehlungen nehme ich gerne an, wenn ich sie in die Lesebiografie meines Gegenübers einordnen kann.


    :write


    Der Dschungel wird immer dichter. Ich bin Indie-Autoren gegenüber aufgeschlossen, habe aber auch keine Lust, mit Schrott meine Zeit zu verballern.


    Umso wichtiger sehe ich Foren wie dieses hier, in dem ich hilfreiche Meinungen finden kann und selbst auch meine Einschätzungen weitergebe.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Ich werde das schreiben was ich denke. Wenn das Buch gut ist werde ich es sagen - taugt es nichts, wird das natürlich auch gesagt werden. :wave



    Voltaire das tust du doch immer ;-) :grin



    jeder Autor, egal wie erfolgreich, ist auf seine Leser angewiesen und sollte sie entsprechend respektvoll behandeln ... den die Leser sind nicht auf einen einzelnen Autor angewiesen .. den Lesestoff gibts genug ;-) :grin



    nur mal als Anmerkung :wave


    edit: Buchstaben verwuselt

  • Zitat

    Original von Frettchen


    :write
    Danke für die Unterstützung. Aber soll er machen. Da verliert er Leser. Muss er selbst wissen, ob er gut genug im Geschäft ist, dass er sich das erlauben kann, sich durch solche Aussagen potentielle Leser zu vergraulen.


    Liebes Frettchen, das tut mir ja leid, wenn Du Dich von dieser Klarstellung unangemessen persönlich betroffen fühlst, mir ging es bei dem Satz darum klarzustellen, dass ich mich mit meinem Vergleich auf die Rolle der Autoren und deren Situation innerhalb der derzeitigen Umwälzung im Buchegeschäft bezog. Und ...ach ja...so wie damals Schauspieler Techniker Produzenten und Scriptautoren vom Studiosystem zum TV wechselten (und ab und zu auch wieder zurück) so finden heute auch Coverdesigner, Lektoren und Techniker Arbeit bei und mit Indies, die ihnen früher so nur Verlage boten. Daher habe ich in dem Vergleich bewusst von anfang an eben auch diese Berufe / Tätigkeiten einbezogen (Ich bin zum Beispiel technisch zu unbegabt um ein Cover zu gestalten, weshalb ich das seit 2 Jahren von einer Fachfrau erledigen lasse) :wave


    Voltaire : Oha ... da werden mir wohl demnächst einzeln die 78 Kommafehler und 14 Typos vorgerechnet (zu Recht - keine Frage)... aber davon abgesehen bin ich auch sehr gespannt auf Deine Meinung zu meiner Holmes Novelle .... :rolleyes :lesend



    Immerhin hat das Buch einem Forummitglied hier offenbar schon recht gut gefallen ....

  • Zitat

    Original von David Gray


    Voltaire : Oha ... da werden mir wohl demnächst einzeln die 78 Kommafehler und 14 Typos vorgerechnet (zu Recht - keine Frage)... aber davon abgesehen bin ich auch sehr gespannt auf Deine Meinung zu meiner Holmes Novelle .... :rolleyes :lesend


    Kommafehler interessieren mich nicht - produziere davon doch selbst genug, da muss ich nicht bei anderen suchen. Mich interessiert die erzählte Geschichte, mich interessiert der Stil, mich interessiert die Schlüssigkeit - das Suchen nach Kommafehlern würde mich nur vom Wesentlichen ablenken.


    Edit:
    Die Rezi von BJ ist natürlich sehr schön. Aber ich bilde mir grundsätzlich meine eigene Meinung und lass mich dabei von niemanden beeinflussen - egal wer immer das auch ist; unabhängig davon dass ich die Erstrezensentin durchaus schätze.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Da das hier ein Forum von Leser für Leser ist - werden es sich die Damen und Herren der Autorenriege einfach gefallen lassen müssen, dass sich die dummen und unwissenden Leser einfach mal einmischen. Elitäres Verhalten finde ich persönlich einfach nur zum kotzen.


    Kann ich so nur :write


    Edit: ein Autor ist ohne Leser genauso wenig wie ein Arzt ohne Patient ;-)

    Liebe Grüße :wave
    Kirsten



    eine Welt ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen



    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Kirsten S. ()

  • David Gray


    Dein Vergleich mit der Verbreitung des Fernsehens hinkt. Diejenigen, die von den Filmfirmen zum Fernsehen wechselten, wechselten nur die Unternehmen. NBC gehörte eng zusammen mit RCA, da die Elektronik-Industrie ja das Gerät entwickelt haben, nur eins der Beispiele. Die Arbeit fürs Fernsehen war keineswegs freier oder unabhängiger, Zensur galt auch hier, wo hätten sich die Leute denn 'freier' entwickeln sollen? Das Fernsehen brachte auch massiv Werbung, mitten in Filmen und auch in Shows.
    Es war eventuell eine weitere Möglichkeit, Geld zu verdienen, aber doch keine, unabhängiger zu arbeiten? Was im Fernsehen gezeigt wurde, hing genauso von Vorgaben ab, wie bei den Filmstudios auch.


    Das Beispiel Fernsehen würde passen, hätten sich die, die für die Filmstudios arbeiteten, von der Schneiderin bis zur Schauspielerin, aufgemacht und eigene Filme gedreht.
    Leute, die eigene Produktionsfirmen gegründet haben, sind da wohl eher zu nennen.


    Ich sehe im Selbstverlegen keine neue Freiheitsbewegung. Ich sehe in dem Bereich auch keine Neuansätze inhaltlich, keine sperrigen Texte und nichst Außergewöhnliches. Was ich sehe, ist handelsübliches Unterhaltungsmaterial. Die Geschichten sind vom Aufbau, der Idee, den Gedanken, die dahinter stecken, nicht anders, als das, was ich im Laden finde.
    Sie sind allerdings weit weniger professionell. Geschrieben, präsentiert, angeboten.



    Andrea Martini


    zu Deiner Frage zu quindie.
    Ich verstehe, wie man auf die Idee kommt. Auf den SelbstverlegerInnenmarkt bezogen war es auch bitter nötig.
    Ich fürchte nur, daß es eine Einrichtung von SelbstverlegerInnen für den kleinen Kreis bleiben wird, die sich auch jetzt schon für diese neue Art überhaupt interessieren.
    Zudem kann es passieren, daß sich im Lauf der Zeit noch andere aufmachen und Gütesiegel verteilen. Dann wird's munter. :grin


    Ich warte ab. Bis jetzt hat mich auch aus dem Quindie-Bücherregal leider nichts gereizt.
    Und, wie ganz oben erwähnt, mir reicht der Buchmarkt mit den Verlagsbüchern völlig.
    Aber so was von.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Kirsten Slottke


    Edit: ein Autor ist ohne Leser genauso wenig wie ein Arzt ohne Patient ;-)


    Stimmt. Aber ein Arzt ohne Patienten kann immer noch umschulen. Ein Kranker ohne Arzt hingegen hat eventuell ein größeres Problem. :grin


    Und was wären all die Lesebegeisterten dieser Welt ohne Autoren?


    Nur so als klitzekleiner Einwurf. Ich mag auch kein elitäres Verhalten (habe David Grays Einwurf aber nicht so empfunden) und bin generell der Meinung, dass Menschen respektvoll miteinander umgehen sollten. :wave


    :schnellweg


    Tereza


  • Darüber könnte man jetzt wunderbar streiten - ich lasse es aber besser. Sonst eskaliert das Ganze evtl. - und das möchten wir ja nicht. :grin :grin


    Ich empfand die kritisierte Bemerkung von David Gray als elitäres Gesülze. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Respektvolles Umgehen miteinander gehört zu meinen Lebensprinzipien. :wave


    Ich habe den Umkehrschluss einfach unterschlagen :grin


    Edit: habe David Grays ich mal auf meinen Reader geladen ... und werde berichten.

  • Zitat

    Original von magali


    Sie sind allerdings weit weniger professionell. Geschrieben, präsentiert, angeboten.


    Und ich wüsste nicht, wie man dieses Problem beheben könnte. Die Investition von Dienstleistungen wie Lektorat, Korrektorat und Coverdesign würde in ein dickes Minusgeschäft münden. Es sei denn, man findet einen, der es günstig macht, aber was wenig kostet, ist in der Regel auch nicht mehr wert.

  • Zitat

    Original von Kirsten Slottke



    Respektvolles Umgehen miteinander gehört zu meinen Lebensprinzipien. :wave


    Echt? Respekt muss man sich aber auch verdienen. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Echt? Respekt muss man sich aber auch verdienen. :grin


    Ja und nein. Ich habe beruflich mit vielen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Intelligenz zu tun. Und ich bemühe mich, jedem mit dem gleichen Respekt und der gleichen Achtung zu begegnen. Man kann das auch vorleben. Natürlich kann man sich Respekt auch verdienen, aber was geschieht, wenn man jedem erstmal nicht respektvoll begegnet?
    Wenn der Andere sich allerdings derart benimmt, dass ich ihn nicht respektieren kann, behandele ich ihn natürlich auch dementsprechend :grin

  • jeder Mensch mit dem ich zu tun hab hat bei mir erstmal einen Basiswert an Achtung und Respekt ... dieser Wert ist aber durchaus variabel ;-). Das hängt dann nicht von seiner gesellschaftlichen Stellung,Bildung, Erfolgen usw ab sondern von seinem Menschsein .. seinem Wesen, Charakter ( so wie er sich für mich darstellt) seinem Sozialverhalten und ähnlichem.





  • magali Kann es sein, dass Du vielleicht RCA mit RKO-Pictures verwechselst? :wow


    Letzteres war Teil des Hollywood-Studiosystems ersteres war ein Radiounternehmen. Ich will meinen Vergleich hier auch nicht zum x-ten Mal „reiten“, aber RKO Pictures zählte zwar noch zu den besseren Hollywoodstudios, da es das kleinste war und daher eher gezwungen war sich durch Innovationen von den drei Großen Konkurrenten abzusetzen, aber Knebelverträge haben die genauso geschlossen wie die anderen. Mister Selznick, der einige Zeit Boss bei RKO war, entwickelte darin eine gewisse Meisterschaft.


    Und ja – das Fernsehen war gemessen am Kino – in seinen ersten Jahren gar nicht mal so strikt und einfallslos. Einige der Autoren (Regisseure, Produzenten) von McCarthys berüchtigter „Schwarzer Liste“ zum Beispiel fanden dort Arbeiten, weil zunächst nur wenige Profis für das neue Medium arbeiten wollten. :wave


    United Artists (zwar schon 1919 von C. Chaplin und M. Pickford gegründet) war eines der Unternehmen, die mit dem Niedergang des Hollywoodstudiosystems sich vom Verleih aufs Produzieren verlegten und als unabhängiges Studio vielen Talenten einen Chance eröffnete, aufregende Filme zu gestalten. Aber UA war die Ausnahme, die übrigen Studios hielten verbittert an ihren Knebelverträgen fest, bis ihnen dann von Mitte der 50er Jahre bis Anfang der 60er gar nichts anderes mehr übrig blieb als Kompromisse einzugehen.


    Und – ja – ich bleibe trotzdem bei meiner Ansicht, dass der Vergleich zwischen der Situation der Autoren mit der der Musiker nach dem Aufkommen des MP3 Formats, eher hinkt, als der zwischen der aktuellen Situation der Autoren und der der Scriptautoren, Techniker, Kameraleute und Schauspieler mit dem Aufkommen des TVs.


    Was die Zweifel an der Stellung der Autoren betrifft, liebe Magali, so ist es doch derzeit einfach so, dass wir Autoren in der Lage sind für den zu produzieren, der uns wirklich am Herzen liegt ( und am Herzen liegen muss) den Leser nämlich. :anbet


    Denn das sind die Leute für die Autoren wirklich arbeiten, nicht für irgendeinen Verlag, so bequem das in einiger Hinsicht auch im Vergleich zum Indiedasein sein mag.


    Doch schon lange vor den E-Books und Create Space waren wir darauf angewiesen unsere Titel selbst zu vermarkten, da die Marketingbudgets für Midlisttitel kontinuierlich schrumpfen. So gesehen war / ist der Unterschied zwischen Indie und Verlagsautoren gar nicht mehr so groß. :knuddel1


    Ich kann aber mal eine Beispielrechnung aufmachen:


    Die Lektorats und Cover und Formatierungskosten für mein Buch „Wolfswechsel“ zum Beispiel betrugen ca. 1.900 Euro. Verkauft habe ich bisher von dem Titel etwa 18.000 Stück, zu einem Preis von 2,99 wobei ich mit der 70% Tantiemenoption bei Amazon (bei den anderen Plattformen Thalia, Weltbild und so ist mein Anteil etwas geringer) etwa 2 Euro pro Verkauf verdiene. Diese Kosten hatte ich nach ca 3 Monaten eingespielt, alles darüber war Einnahme, das Buch zu verfassen kostete mich sicher über 10.000 Euro, da es ein historischer Roman ist und so einiges an Recherche in ganz Deutschland bzw. Polen / Russland erforderte.


    Das höchste Verlagsangebot, das ich je für den Titel erhielt kam (seinerzeit ca 2007/8) von Blumenbar und hätte mir 3.500 Euro Vorschuss bei einer Auflage von 5000 Stück gebracht.


    Das gelingt natürlich nicht mit jedem Titel so reibungslos, wie mir das mit Wolfswechsel gelang, ein anderes Buch „Der Preis“, ein Thriller, zum Beispiel hat erst wesentlich später Geld verdient.


    Wolfswechsel ist eine Holocaust / Liebes / Horrorgeschichte und daher definitiv eher unter schon von seinem Genremix als „sperrig“ zu werten. :wow


    Während „Der Preis“ ein klassischer Psychothriller ist. :-)


    Ich kann also – zumindest für mich - schon sagen, dass sperrig und ungewohnt, auch als E-Book funktioniert.


    Aber richtig ist schon, dass es A) im Indie Bereich viele schlechte Titel gibt, und es B) viele gute Titel nur schwer schaffen sichtbar zu werden. Beides ist traurig. ?( :gruebel



  • Das ..... :write ich doch :-]