Das Salz der Erde - Daniel Wolf

  • Taschenbuch: 1152 Seiten



    Kurzbeschreibung
    Ein grandioses Mittelalter-Epos ... um Liebe, Freiheit und das weiße Gold!


    Herzogtum Oberlothringen, 1187. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt der junge Salzhändler Michel de Fleury das Geschäft der Familie. Doch seine Heimatstadt Varennes leidet unter einem korrupten Bischof und einem grausamen Ritter, der die Handelswege kontrolliert – es regieren Armut und Willkür. Als Michel beschließt, Varennes nach dem Vorbild Mailands in die Freiheit zu führen, steht ihm ein schwerer Kampf bevor. Seine Feinde lassen nichts unversucht, ihn zu vernichten. Nicht einmal vor Mord schrecken sie zurück. Und schließlich gerät sogar seine Liebe zur schönen Isabelle in Gefahr ...


    >> Leseprobe vom Verlag <<



    Über den Autor
    Daniel Wolf, geboren 1977, arbeitete u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und im Öffentlichen Dienst, bevor er freier Schriftsteller wurde. Schon als Kind begeisterte er sich für alte Ruinen, Sagen und Ritterrüstungen; seine Leidenschaft für Geschichte und das Mittelalter führte ihn schließlich zum historischen Roman. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einer der ältesten Städte Deutschlands.


    Der Autor ist als "Daniel Wolf" auch hier bei den Eulen zu finden.



    Meine Meinung
    Das ist eines der Bücher, das man nicht mehr weglegen kann, wenn man erst einmal damit angefangen hat es zu lesen. Alles andere muss sich hinten an stellen.
    Daher an dieser Stelle nocheinmal einen riesiges Dankeschön an Wolke und den Goldmann Verlag, die uns dieses umfangreiche Lesevergnügen samt Leserunde beschert haben.


    Bevor die Leserunde gestartet ist, habe ich den Fehler begangen das Buch zum Anlesen weiterzugeben. Das Ergebnis war, dass "Das Salz der Erde" wohl der erste Roman in meinem Leben war in dem konstant zwei Lesezeichen mitgewandert sind und in dem zu fast jeder Tages- und Nachtzeit gelesen wurde.


    Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte um Michel und seine Familie in ihren Bann gezogen und trotz der über 1000 Seiten dieses Romans, habe ich keine Längen darin entdecken können.
    Der Schreibstil Daniel Wolfs ist angenehm und mühelos zu lesen und auch die Perspektivenwechsel im Roman sind so ausgearbeitet, dass sie den Lesefluss nicht stören, sondern viel eher noch dafür sorgen, dass dieser angeregt wird.
    Die Liebesgeschichte um Michel und Isabelle zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman, wird aber dennoch nicht übermäßig in den Vordergrund gerückt.
    Dort steht viel eher das Streben Varennes nach Freiheit, mit allen seinen Höhen und Tiefen. Steine liegen wohl genügend auf diesem Weg und als Leser fieber man nur so mit, was wohl als nächstes passiert.


    Durch viele kleine Details in der Sprache der Figuren und deren Handlungsweise, schafft der Autor eine faszinierende kleine Welt.
    Man folgt den Kaufleuten auf diverse Messen, dem Kaiser zum Hoftag, bekommt Einblicke in einen Kreuzzug, lernt kirchliche und weltliche höhergestellte Persönlichkeiten kennen und ebenso viele Normen und Werte der damaligen Zeit (sofern man damit noch nicht bekannt war).


    Besonders gut hat mir gefallen, dass eigentlich alle Aktionen der Figuren einen Hintergrund hatten und nicht ausschließlich aus Prinzip gehandelt wurde.
    Auch Probleme werden nicht kryptisch à la 'Sie dachten über das Problem nach, fanden eine Lösung, handelten entsprechend und das Ergebnis war toll.' gelöst, sondern die Ideen werden erklärt und sind wirklich nachvollziehbar, statt an den Haaren herbeigezogen.


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch gefunden, nämlich was die Bindung des Buches angeht. Dabei löst sich der Buchdeckel bereits etwas von der darauffolgenden Seite - bisher scheint allerdings alles zu halten. Für ein Buch, welches mit über 1000 Seiten im Handel, dennoch nur knapp 10€ kostet, kann ich jedoch gut und gerne darüber hinweg sehen, dass die erste Seite nicht mehr fest verleimt ist. Im Regal sieht es zudem noch Top aus, da sich der Buchrücken weder knickt noch biegt.


    Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch!


    10/10 Punkte

  • Wolkes Begeisterung für diesen Roman hat mich zum Lesen dieses Brockens verführt, und auch mir hat er gut gefallen.


    Obwohl das Buch mit seinen 1135 Seiten ganz schön viel ist, verliert man die Lust am Lesen nie. Für mich gab es keine Längen.


    Die Aufmachung finde ich sehr schön und auch jetzt sieht das Buch noch gut aus, obwohl ich es nicht gerade schonend gelesen habe. Die dünnen Blätter gefallen mir, so mag ich Bücher gerne. Sonst wäre es mir viel zu schwer geworden.


    Der Roman spielt um 1187 in einer fiktiven Stadt, Verennes und den Kampf seiner Bevölkerung, um ein einigermaßen besseres Leben.
    Die Protoganisten sind sehr gut beschrieben. Die Brüder Michel und Jean führen, den von ihrem Vater hinterlassenen Salzhandel trotz aller Widrigkeiten von allen Seiten, weiter. Michel verliebt sich in Isabelle, die Schwester seines einstigen Freundes, die Liebesgeschichte geht durch den ganzen Roman.


    Die Probleme der Kaufmannsgilde, mit dem Bischof und dem Burgherrn, können wir hautnah, über viele Jahre, miterleben. War richtig spannend.


    Mir gefielen auch die Nebenfiguren gut.


    Alles ist eingebunden in die politischen Vorkommnisse, da wird Barbarossa und sein Kreuzzug erwähnt. Nach seinem Tod gibt es Streitereien um die Nachfolge, die zum Krieg führen.


    Ich war so eingefangen in die Geschichte, das mir das schlechte Wetter diese Woche fast egal war, so hatte ich mehr Zeit zu Lesen.

  • Ich habe es befürchtet, Widerstand war zwecklos und auch die temporäre Abwesenheit hat nichts dazu beigetragen, dass man hier mit guten Buchtipps nur so zugeworfen wird. Ab auf die WL...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Für mich als Leseneuling im Bereich Historische Bücher war das Buch ein absoluter Lesegenuß. Ich hatte ja so erst meine Bedenken, wird mir ein historisches Buch und dann noch in dieser Stärke gefallen? Aber die Zweifel wurden schnell beseitigt, das Buch packte mich gleich auf den ersten Seiten und ließ mich einfach nicht mehr los.


    Die Geschichte um Michel de Fleury spielt in einer fiktiven Stadt in Oberlothringen. Man erfährt viel über das Leben zur damaligen Zeit, über Kaufmannsgilden und wie die Leute abhängig vom jeweiligen Herrscher ( Kirche oder Lehnherr ) waren. Dabei wurde im Buch ein guter Mittelweg zwischen der Geschichte um Michel und den historischen Tatsachen gefunden.


    Die Protagonisten fand ich authentisch und ich entwickelte gleich eine Beziehung zu ihnen, im positiven wie aber auch im negativen Sinne. Dadurch habe ich mich mit ihnen gefreut, geärgert und auch mitgefiebert, ob sie so manches Hindernis überwinden können. So kam im Buch trotz der vielen Seiten keine Langeweile auf und ich wurde gut unterhalten.


    Auf jeden Fall kann ich für das Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen.


    10 Punkte gibt es für das Buch von mir. :-]


    PS:
    Bei meinem Buch gab es keinerlei Probleme mit der Bindung des Buches. Es zeigt keinerlei Auflösungserscheinungen und sieht noch aus wie neu.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Meine Meinung zu diesem Buch ist nicht ganz so begeistert wie die meiner Vorposter. Hätte ich es nicht für die Vorableserunde vom Verlag geschenkt bekommen, was für mich zumindest mit der moralischen Verpflichtung des vollständigen Lesens verbunden ist, ich hätte das Buch bei Seite 100 abgebrochen. Zu eindimensional und flach sind die Personen auf den ersten 400 Seiten, erst allmählich zeigen die "Bösen" die Vergangenheit, die sie werden lies, wie sie beschrieben werden, erst allählich zeigen die "Guten" ihre Schattenseiten. Sicher bieten 1132 Seiten einem Autor die Möglichkeit seine Figuren zu entwickeln, mich zumindest hat der Autor aber nicht sofort an der Hand genommen und mir gezeigt warum mich diese Entwicklung interessieren sollte.


    Nach dem ersten Drittel aber kam das Interesse auf, wie es mit der Stadt weitergeht und ob und wie sich die Liebenden kriegen. Dabei ist diese Reihenfolge nicht willkürlich. Die größte Spannung erzeugt die Entwicklung der (fiktiven) Stadt Varennes an der Mosel, beeinflusst von den geschichtlichen Zeitläufen und vom Handeln der Figuren, die Daniel Wolf in das Setting dieser Stadt gestellt hat, den Bischof, den Landesherrn, den Ritter aus der Nachbarschaft, die Saline, Händler, Handwerker und Beginen, ein farbiges Bild einer Stadt im Mittelalter und ihrer Entwicklung zur bürgerlichen Freiheit. Die Hauptpersonen sind eingebettet in diese Entwicklung, die Hauptfigur Michel treibt diese Entwicklung aktiv voran, alle Rückschläge, die die Entwicklung der Stadt betreffen sind persönliche Rückschläge für ihn, alle persönlichen Rückschläge für ihn berühren die Entwicklung der Stadt. Das war dann ein Aspekt, den ich etwas überzogen fand. Historische Entwicklungen kann man zwar an Vorreitern ausmachen, aber sie hängen nicht allein am Schicksal eines Vorreiters. So ist Varennes eben nicht isoliert in der Welt in seiner Entwicklung und seine Händler, nicht nur Michel, sind als Fernreisende vielen Eindrücken aus fremden Städten ausgesetzt, die sie als Ideen mitbringen in ihre Heimatstadt. Da ist mir der in Mailand ausgebildete Michel zu sehr Einzelkämpfer und Rufer in der Wüste.


    Was an historischem Hintergrund eingebaut wurde ist gut erzählt, gerade diese Emanzipation der Städte, die Entwicklung des Großbürgertums durch die reichwerdenden Fernhändler und die Attraktivität der Städte wird sehr gut deutlich.


    Insgesamt, trotz einiger Schwächen ein sehr lesenswertes Buch, das den Einsatz der über tausend Seiten lohnt.

  • Ich durfte das vom Verlag gespendete Buch hier in einer vom Autor engagiert begleiteten Leserunde lesen, für beides noch einmal herzlichen Dank!
    Das Cover und auch das sonstige "Drumherum" gefiel mir gut, ich bin ein Fan von Karten, Glossaren, Erläuterungen, Danksagungen und Personenregistern, letzteren besonders dann, wenn wie hier ersichtlich ist, wen es wirklich und wen nur in der Phantasie des Autors gegeben hat. Beim Thema Karten sind wir bei einem der beiden Minuspunkte (beide haben nichts mit dem Buchinhalt, also der Geschichte als solcher zu tun, der Punktabzug geht also allein an den Verlag):
    Im Buch befinden sich eine Skizze der fiktiven Stadt Varennes und eine Landkarte der Gegend aus der Zeit der Romanhandlung. Letztere ist klein, dunkel und undeutlich und überdies mit lateinischen Namen bestückt, also in keiner Weise hilfreich, den Ort des Geschehens zu lokalisieren. Achja, wo wir gerade dabei sind: Ich mag es nicht, wenn Buchteile mit lateinischen Überschriften ohne deutsche Übersetzung bestückt werden. Zwar hatte ich zwei Jahre Latein, aber die reichen dafür meist nicht aus. Hier hat der Autor im Rahmen der Leserunde sowohl eine brauchbare Karte geliefert als auch eine Übersetzung der Überschriften, aber als "normaler Käufer" hätte ich diese Hilfe ja nicht gehabt. Ich habe immer den Eindruck, dass mit diesem Lateingedöns ein Touch Intellektualität (?) oder bei historischen Romanen ein zusätzlicher Bezug zur Vergangenheit geliefert werden soll, als ob man eine neue Jeans "getragen" aussehend machen will. Das hat dieser tolle Roman von Daniel Wolf überhaupt nicht nötig!
    Zum Inhalt wurde schon etwas geschrieben, daher beschränke ich mich auf meine Meinung dazu: Die Geschichte ist spannend erzählt, die Love Story geschickt in den historischen Hintergrund eingebaut, Glaubwürdigkeit, Handlung und Charakterentwicklung der Hauptpersonen sind für mich stets schlüssig gewesen.
    Der zweite Minuspunkt: Innen löst sich das rote Vorblatt, obwohl ich das Buch so vorsichtig behandlet habe, dass weder Buchrückenleserillen noch -wölbungen aufgetreten sind. Natürlich ist der Preis für ein so umfangreiches Werk supergünstig, aber das sollte keinesfalls durch schlechtes Verleimen erkauft werden, dann lieber ein paar Cent mehr.
    Insgesamt gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung und inhaltlich 10, insgesamt aber nur 9 Punkte.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich durfte auch an der Leserunde teilnehmen und danke nochmals Wolke und dem Verlag für die Spende.


    Zuerst sticht ins Auge, daß es sich hier wirklich um einen Wälzer mit über 1100 Seiten handelt. Das Cover gefällt mir sehr gut, auch die Klappen mit dem Innendruck. Die Landkarten, Personenregister, Anhang, Glossar und natürlich die Danksagung runden das Ganze ab. Hier kommt jetzt leider mein Kritikpunkt, denn auch bei mir hat sich die erste rote Seite gelöst und hat dem Lesen nicht standgehalten, obwohl ich vorsichtig umgegangen bin und keinen Leseknick im Buchrücken habe.


    Zum Buch selbst. Wir begleiten Michel de Fleury während der Zeitspanne von 1173 bis 1206. Von einem Kind, das mit dem Vater und seinen Geschwistern fliehen muß, über seine Jugend, während der er drei Jahre in Mailand lernt und dann nach seiner Rückkehr nach Varennes. Der Leser erfährt viel über sein Leben als Kaufmann in einer Gilde und von seinen Problemen mit der Obrigkeit. Seinen Traum aus Varennes eine Stadt nach dem Vorbild von Mailand zu machen, verliert er nie aus den Augen. Denn Mailand hat ihn sehr geprägt und erscheint ihm, auch nach seinem Weggang, als das Paradies. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, ebenso die Kirche, der Lehnherr und sogar Barbarossa.


    Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen, die Seiten flogen förmlich dahin. Die Beschreibungen der Personen, der Örtlichkeiten und des Lebens waren sehr anschaulich und bildhaft, für den Leser ein echtes Kopfkino. Positiv wäre noch anzuführen, daß Kriege, Verbrennungen, Folterungen etc. stattfanden, aber nicht zu blutig und detailliert beschrieben wurden.


    An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Daniel für die Begleitung der Leserunde und seinen schnellen, bereichernden Beiträge.

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich durfte auch an der Leserunde teilnehmen und danke nochmals Wolke und dem Verlag für die Spende.


    An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Daniel für die Begleitung der Leserunde und seinen schnellen, bereichernden Beiträge.


    :write


    Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
    Das Schicksal Michel de Fleurys und seiner Familie sowie den Bürgern von Varennes und Oberlothringen im frühen Mittelalter wurde hier anschaulich und detailgetreu geschildert.


    Erschreckend ist immer wie wenig die Menschen damals zu sagen hatten und auf Gedeih und Verderb der Obrigkeit ausgeliefert waren. Da bekommt das Wort Bürgerrechte wieder eine Bedeutung die man heute garnicht mehr zu schätzen weiß.


    Dass Michel der privilegierten Kaufmannszunft angehören konnte, hatte er erstmal seinem Vater zu verdanken, der es gewagt hat mit seiner Familie aus der Leibeigenschaft zu fliehen und in Varennes mit Hilfe des Kaufmanns Caron ein neues Leben zu beginnen.
    Ein bewegendes Auf und Ab beginnt mit Gewinnen und Verlusten das sich über fast 40 Jahre erstreckt.


    Die Aufmachung des Buches ist gewollt historisch mit einer schönen farbigen Prägung im Titel.
    Die innenseitige Karte von Varennes aber ist total überflüssig da sie die tatsächlichen Verhältnisse kaum oder nur ungefähr wiedergibt.
    Zudem löste sich, wohl weil man immer mal nachschaut das rote Innenblatt das schlecht geklebt wurde. Der Buchrücken jedoch ist völlig intakt ohne jeden Knick.

  • Ich hatte auch das Vergnügen, das Buch zu lesen.
    In der Historischen Sparte bin ich seltener vertreten und als Vertreter der Thriller/Krimigemeinde lese ich meist dann historische Krimis.
    Doch hier wurde ich nicht enttäuscht.


    Ein Epos um eine Familie in der Zeit um Barbarossa, der Gewiss nicht sich um den bekanntesten mittelalterlichen Epos ähnlichen Namens, sich verstecken muss.


    Die Geschichte, ein guter Mix aus Liebe, Tragik und Humor, den ich jedem Empfehlen kann!


    Danke für dieses Lesevergnügen... 10 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Auch ich durfte an der Leserunde teilnehmen und habe es in keinster Weise bereut. :grin


    Die Geschichte war sehr flüssig zu lesen, ohne große Zeitsprünge, die ich von anderen historischen Romanen kenne. Es wurde sehr spannend geschrieben, so daß ich immer Mühe hatte, daß Buch mal aus der Hand zu legen.
    Für meine Verhältnisse hätte es ruhig weitere 1000 Seiten haben können, denn ich bin ein bisschen traurig, daß schon alles vorbei ist :lache


    Das Leben Michels wird sehr schön erzählt.

    .


    Diese wunderbare Geschichte wurde sehr schön in die frühe mittelalterliche Geschichte verpackt.


    Auch ich gebe diesem Buch 10 von 10 Punkten.


    Bedanken möchte ich mich auch an Wolke, den Verlag aber auch natürlich an Daniel für die Begleitung der Leserunde :kiss :wave


    Edit: Spoiler gesetzt, da hier sehr viel vom Inhalt verraten wird. LG JaneDoe

  • Zitat

    Original von Hoffis


    Als Vertreter der Thriller/Krimigemeinde hier und lese meist dann historische Krimis.
    Ein Epos um eine Familie in der Zeit um Barbarossa, der Gewiss nicht sich um den bekanntesten mittelalterlichen Epos ähnlichen Namens, sich verstecken muss.


    Sorry, bei diesen Sätzen kann ich dir nicht folgen.


    @ Marita65:
    Findest du nicht, dass du jemandem, der das Buch gern selbst lesen möchte, schon viel zuviel vom Ende erzählt hast?


    :wave
    Edit: Ich habe einen Spoiler eingefügt. LG JaneDoe

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)



  • Ich finde Hoffis Worte auch verwirrend und nachdem ich Maritas Rezi gelesen habe, stimme ich Dir zu, sie sollte spoilern. Denn der Inhalt oder noch wichtiger der Verlauf und das Ende werden zu deutlich.

  • Das Salz der Erde ist der erste historische Roman erschienen unter dem Pseudonym Daniel Wolf. Man merkt dem extra-dicken Buch an, dass der Autor kein Anfänger mehr ist sondern die Mischung aus Erzählkunst, Spannung und geschichtlichen Fakten geschickt miteinander zu einem ausgefeilten Epos verweben kann.
    Um das Leben und Leiden des Kaufmanns Michel de Fleury entspinnt er eine interessante über die letzten 30 Jahre des 12. Jahrhunderts reichende Geschichte einer kleinen Stadt in Lothringen. Sehr gut wird die Entwicklung der Stände, der Kaufmannsgilde, des Herrschaftswesens und Bürgertums erzählt und anhand des Schicksals einzelner der geschichtliche Ablauf historischer Ereignisse und Entwicklungen nicht nur informativ sondern durchaus spannend und unterhaltsam vor dem Leser ausgebreitet.
    Die Sprache und der Erzählstil sind angenehm und angenehm anspruchsvoll, das Tempo über weite Strecken hoch und für die Dicke des Buches gibt es wirklich nur sehr selten mal einen kleinen Durchhänger. Die Figuren haben Dank der über 1100 Seiten viel Raum und brauchen deshalb auch ein wenig, bis sie all ihre Facetten entfalten und der Held Michel ist manchmal wohl als der Gute ein bisschen zu gut und eindimensional und entwickelt erst im „Alter“ ein paar Ecken und Kanten. Dem gegenüber ist auch sein hartnäckigster Gegner Aristide durch und durch ein ernst zunehmender Feind. Es gibt aber durchaus einige Personen in dem Buch, die durch ihre menschlichen Höhen und Tiefen schillern und das Buch mit ihrem Leben bereichern. Hier ist auch mein größter Kritikpunkt, dass ebendiese für meinen Geschmack viel zu schnell von der wieder Bildfläche verschwinden.
    Alles in allem war es ein wirklich lesenswerter historischer Roman, den ich zügig und mit Vergnügen genossen habe und den ich jedem empfehle, der nicht vor der Dicke zurückschreckt und der neben einer unterhaltsamen Geschichte auch gerne geschichtlich fundierte Unterhaltung liest.
    Vielen Dank bei Wolke für diese tollen Leserundenvorschlag.
    Ich vergebe 9 von Punkten

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Michel de Fleury ist als Kaufmann in Mailand um dort bei einem Kollegen seines Vaters das Handwerk zu lernen.
    Aber dann erhält er von zuhause die Nachricht das sein Vater verstorben ist und Jean sein Bruder bittet ihn nach Varennes St. Jaques zu kommen.
    Michel macht sich auf die lange Reise nach Lothringen um zusammen mit Jean die Geschäfte seines Vaters weiter zu führen.
    Als er allerdings in der Stadt ankommt stellt Michel sehr schnell fest was sich alles während seiner Abwesenheit verändert hat.
    Aristide de Guillory der Ritter drangsaliert mit seinen Wegzöllen die Bürger und auch Bischof Ulmann der die Stadt führt ist nur auf das schnelle Geld aus und schröpft seine Bürger wo es nur geht.
    Die Kaufmannsgilde will dies so nicht mehr hinnehmen, Gaspard der alte Freund von Michel will dies auf seine Weise machen, doch Michel ist klar das dies nicht der richtige Weg ist.
    Michel tut sich mit anderen Gildemitgliedern zusammen und mit diesen gelingt es das sie langsam Gehör finde. Doch der Weg ist beschwerlich und lange. Michel muss viele Rückschläge hinnehmen, aber er muss für die Freiheit auch vieles Opfern, zuballerst die Freundschaft zu Gaspard aber auch seine große Liebe.
    Ob all diese Opfer es Wert waren ist noch nicht abzusehen und Michel ist sehr oft hin und her gerissen.


    Ein Historischer Roman, der mich in meiner Einstellung und Lesefreude hin und her gerissen hat. Denn Einerseits war die Geschichte sehr lebhaft und gut geschrieben, Andererseits war es manchmal etwas langatmig, was mich auch etwas im Lesefluss gestört hat.
    Wobei ich finde, das der Autor Daniel Wolf die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert hat und man dies auch in der Erzählung des Romans merkt.
    Da die Geschichte über gut 33 Jahre erzählt wird, Wiederholt sich einiges auch, was dann doch etwas Schade ist.
    Was ich allerdings als gut empfunden habe, war das es den Ort so nicht gibt, aber die Geschichte laut Überlieferung so ähnlich wohl in Lübeck stattgefunden haben soll
    Auch die Zerrissenheit von Michel bzw. die Entschlossenheit mit der er seine Pläne verfolgt und auch wenn er erkennt wann es besser ist zurück zu stecken war wirklich sehr gut beschrieben und man konnte alles relativ gut nachempfinden.
    Aber auch die anderen Personen waren gut beschrieben und hatten auch eine eigene Persönlichkeit.
    Ebenso waren die Beschreibungen von Landschaften, Gegenden und Städten so das man alles gut nachvollziehen konnte. Geholfen hat da aber auch der Stadtplan von Varennes St. Jaques im Einband des Buches, aber auch die Landkarte von Lothringen und den Umliegenden Ländern.
    Sehr gut fand ich auch das es ein Personenregister gab, denn im Laufe dieses dicken Buches konnte man sich einfach nicht jeden merken oder welche Rolle er wann und wo gespielt hat.
    Alles in allem hat mir das Buch recht gut gefallen und ich bin schon gespannt auf ein neues Buch des Autoren.

  • Zitat

    Original von Findus


    Ich finde Hoffis Worte auch verwirrend und nachdem ich Maritas Rezi gelesen habe, stimme ich Dir zu, sie sollte spoilern. Denn der Inhalt oder noch wichtiger der Verlauf und das Ende werden zu deutlich.


    Ich wurde da beim Schreiben gestört, und da war vieles im Kopf, und zu wenig auf dem Schirm....

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Dieser über 1.000 Seiten dicke Historien-Schmöker ließ sich wirklich wunderbar flüssig lesen. Anhand des fiktiven Varennes-Saint-Jacques zeigt Daniel Wolf spannend und anschaulich die Bemühungen einer Stadt um Unabhängigkeit von Adel und Klerus, unter deren Willkür sämtliche Bewohner, insbesondere Handel und Handwerk zu leiden hatten.


    Michel de Fleury ist die zentrale Figur in dieser Geschichte, die treibende Kraft im Kampf um Rechte für die Stadt. Liebe, Eifersucht, Neid und Missgunst, Siege und Niederlagen pflastern den Lebensweg dieses intelligenten Kaumannes, der seiner Zeit manchmal weit voraus ist und der für seinen Traum von einer selbstbestimmten Heimatstadt lebt, dafür große Risiken eingeht und viele Verluste hinnehmen muss.


    Für mich hatte das Buch einen hohen Unterhaltungswert, bot es doch eine angenehme und informative Mischung aus historischen Fakten und Fiktion, vermittelte den Eindruck von guter und umfangreicher Recherche, die gut und unaufdringlich verarbeitet und vermittelt wurde. Manche Entwicklungen waren vorhersehbar, andere kamen überraschend, auch hier eine ausgewogene Mischung.

  • Ein Historienschmöker mit über 1100 Seiten - da hatte ich vor Lesebeginn trotz der vielen begeisterten Stimmen doch etwas Sorge, ob ich so lange Lust auf ein Buch habe...


    Aber "Das Salz der Erde" hat mich von den ersten Seiten an in seinen Bann gezogen und es war keine Seite langweilig. Ich habe Michel, seine Familie, Freunde und Feinde gern durch 20 Jahre in der Stadt Varennes begleitet. Dabei fand ich den Alltag genauso interessant wie die Intrigen der Stadtoberen und das Leben der Kaufleute. Das damalige Leben wird anschaulich beschrieben und geschichtliche Details werden ganz ohne erhobenen Zeigefinger eingeflochten.
    Gut gefallen hat mir auch, dass Zeitsprünge auch immer rein im Text nachvollziehbar waren und man die angegeben Jahreszahlen zu Beginn der Kapitel nicht unbedingt gebraucht hat. Ebenso waren auch alle Details immer stimmig. Die Willkür der Oberen und das Grauen von Krieg und Todesurteilen wird deutlich, doch es wird auf blutige Details verzichtet.
    Eine Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen, doch sie spielt nicht die Hauptrolle.
    Obwohl viele Personen in dem Roman vorkommen, habe ich das Personenregister nie benötigt, alle waren so toll beschrieben, dass ich jeden immer gleich wieder zuordnen konnte.


    Alles in allem: wunderbares und kurzweiliges Lesevergnügen - dafür bekommt das Buch von mir 10 Punkte.


    Und da die Bindequalität immer wieder angesprochen wird: mein Buch ist völlig in Ordnung, da löst sich nix. :grin