Wolfgang Herrndorf gestorben

  • Schade, dass er nur 48 Jahre alt werden durfte.


    Wer sich für die Person und ihren persönlichen sowie künstlerischen Weg nach der Diagnose interessiert, dem sei Wolfgang Herrndorfs Blog "Arbeit und Struktur" empfohlen, den er während der letzten dreieinhalb Jahre zu einem beeindruckenden Dokument hat werden lassen.


    http://www.wolfgang-herrndorf.de/

  • Zitat

    Original von Tom
    Schade, dass er nur 48 Jahre alt werden durfte.


    Wer sich für die Person und ihren persönlichen sowie künstlerischen Weg nach der Diagnose interessiert, dem sei Wolfgang Herrndorfs Blog "Arbeit und Struktur" empfohlen, den er während der letzten dreieinhalb Jahre zu einem beeindruckenden Dokument hat werden lassen.


    http://www.wolfgang-herrndorf.de/


    Den Blog kann man leider nicht mehr lesen.

  • Ich weiß gar nicht, ob das so bedauerlich ist. Immerhin hat sich Wolfgang Herrndorf immer gegen Betroffenheitsjournalismus seine Geschichte betreffend gewehrt. Vielleicht wollte er auch nur den Leuten, die sich jetzt nach seinem Tod sensationslustig auf seinen Blog stürzen, eins auswischen.


    Ich finde es jedenfalls nicht schlimm. Vieles von "Arbeit und Struktur" hat mich in den letzten beiden Jahren so beeindruckt, dass ich es ohnehin nicht vergessen werde.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich weiß gar nicht, ob das so bedauerlich ist.


    Ich bedauere, wie wohl die meisten hier, dass die Welt ein besonderes literarisches Talent verloren hat. Wenn jemand noch jung aus dem Leben scheidet, ist es einfach traurig. Ich kann es durchaus verstehen, dass er letztlich die Entscheidung selber getroffen hat. Macht es nicht weniger traurig.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Ich bedauere, wie wohl die meisten hier, dass die Welt ein besonderes literarisches Talent verloren hat. Wenn jemand noch jung aus dem Leben scheidet, ist es einfach traurig. Ich kann es durchaus verstehen, dass er letztlich die Entscheidung selber getroffen hat. Macht es nicht weniger traurig.


    Es ist mir schleierhaft, weshalb Du nun einen Satz völlig aus dem Zusammenhang reißt. Es ging nämlich ausschließlich um die Fehlermeldung beim Versuch, das Blog zu lesen. :rolleyes Ich habe ihn in den letzen zweieinhalb Jahren aufmerksam verfolgt, beim Lesen geheult und gelacht. Herrndorfs Tod kam alles andere als überraschend, aber als ich das gestern beim Autofahren in den Nachrichten gehört habe, musste ich doch erstmal kurz rechts ranfahren. Ich weiß auch nicht, weshalb es nun aller Welt so wichtig ist, WIE er gestorben ist.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe mir gestern auch ein paar Worte aus dem Blog durchgelesen und es wühlt ganz schön auf. Ich habe selbst einige Menschen im Hospiz in den Tod begleitet, die einen Hirntumor hatten. Und es sei ihm dieser letzte Weg gegönnt, den er gegangen ist. Sein Blog zeigt sehr eindrücklich, wie der Krebs ihn zerstört. Sowohl psychisch als auch physisch. Wobei er, wie es ein paar Auszüge im Blog erahnen lassen, sicherlich auch eine psychische Vorerkrankung hatte. Letztlich egal.


    Der Blog ist im übrigen nichts für Depressive - wenn ich mal ein Zitat anfügen darf.


    Zitat

    Wobei an die Medikamente, wie gesagt, gar nicht ranzukommen war. An überhaupt nichts Sicheres. Nichts Einfaches, nichts Hundertprozentiges. Erschießen ist in 76 bis 92 Prozent der Fälle tödlich, bei Schüssen in den Kopf liegt die Quote noch etwas höher. Aber auch da überleben 3 bis 9 Prozent, und die haben dann Hirnschäden und sind entstellt. Erhängen fühlt sich schätzungsweise an, wie es aussieht, und hat wie die meisten anderen Methoden den Nachteil, daß man Erfahrung damit bräuchte und nur einen Versuch hat. Man kann aus dem zwölften Stock springen und überleben. Man kann aus dem zwölften Stock springen und noch dreißig Minuten als blutiger Matsch auf dem Trottoir die Passanten erschrecken, und wenn man wochen- und monatelang durch das Labyrinth geirrt ist auf der Suche nach dem sicheren Ausgang, versteht man irgendwann, wie vollkommen vernünftige und zurechnungsfähige Menschen auf die Idee kommen können, sich auf eine ICE-Trasse zu stellen im vollen Bewußtsein, einen Lokführer für den Rest seines Lebens zu traumatisieren.


    Edit: Zitat

  • Zitat

    Original von rienchen


    Es ist mir schleierhaft, weshalb Du nun einen Satz völlig aus dem Zusammenhang reißt. Es ging nämlich ausschließlich um die Fehlermeldung beim Versuch, das Blog zu lesen. :rolleyes


    Der Satz war aus dem Zusammenhang gerissen, weil du in deiner Antwort kein Zitat eingefuegt hattest, was den Zusammenhang haette erklaeren koennen. Ich dachte dein Satz bezog sich auf den Selbstmord, bin nicht auf die Idee gekommen es haette sich auf den Blog beziehen koennen. Danke fuer die Erklaerung.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich