'Tanz auf Glas' - Kapitel 17 - 23

  • Book Club Discussion Questions


    13. There comes a time when Lucy knows in her bones that she's not going to survive the cancer this time around. Do you think she was really capable of knowing this? Do you think she should've fought for her own life harder, or do you agree with her decision?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()

  • Da sich das Buch absolut fesselnd, aber leicht lesen lässt, kann ich auch tagsüber ganz gut was "schaffen".


    Dass sich Lucy gegen die Abtreibung entscheidet, obwohl der Druck von aussen unglaubglich ist, finde ich absolut realistisch und nachvollziehbar.


    Mehr Unterstützung hätte ich hier von ihrer Schwester Lily erwartet, die ja nun auch schon selber 2 Babys verloren hat.


    Wie kann man von einer werdenden Mutter, die sich auf ihr Kind freut (!) und bereits in der zwanzigsten Woche ist und die ersten Bewegungen spürt, so etwas auch erwarten?
    Ich denke, vor allem Männer werden wohl nie verstehen, was es bedeutet, ein Leben in sich zu tragen.
    Wie soll man eine Chemo überleben, wenn man vorher dafür sein Kind umgebracht hat?
    Mickey verhält sich m. E. egoistisch und nicht gerade liebenswert, ganz unabhängig von seiner Krankheit.


    Ich bin wieder gespannt, wie es weitergeht, denke aber auch, dass nun eine harte Zeit bevorsteht, in der beide Krankheiten ihre hässlichen Gesichter zeigen werden.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Mickey verhaelt sich auch so negativ gegenueber dem Baby, da er eben keinerlei direkte Vorstellung hat, wie es sich anfuehlt ein Baby im Koerper zu haben. Fuer Lucy ist es sehr real, es ist staendig praesent. Fuer ihn ist es dagagen nur eine vage Vorstellung, der man sich leicht entziehen kann.


    Man koennte seine Einstellung egoistisch nennen, weil er selber nicht ohne Lucy leben will. Aber ist es sooo egoistisch zu sagen, ich will dass DU lebst? Es ist ja ziemlich klar, dass die Entscheidung pro Baby fuer Lucy einem Selbstmord gleichkommt.


    Was ich mich frage - und nicht beantworten kann - ist, ob man sich wirklich so sicher sein kann, nicht zu ueberleben. Rein rechnerisch sind Lucys Chancen diesen Krebs zu ueberleben ja laut Diagnose sehr gering: Krebs in Phase 4 hat sehr sehr geringe Ueberlebenschancen, auch mit aggressiver Behandlung. Aber eine kleine Chance bleibt. Wuerde ich trotzdem alles versuchen wollen??? Keine Ahnung, ist sicherlich eine der Fragen, ueber die man nur theoretisieren kann, aber nicht wirklich weiss wie man sie beantwortet bis man selber in der Situation ist.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()

  • Ich bin noch nicht durch mit dem Abschnitt, muss aber schon etwas los werden. Bei all dem Leid, dass die Autorin den LEsern zumutet wundert es mich, dass sie die Abtreibung, die Lucy hätte durchstehen müssen derart verharmlost.


    In der 20. SSW ist soweit ich weiß, keine Absaugung mehr möglich. Das Kind ist knapp unter der Schwelle der Überlebensfähigkeit, aber der 23. SSW haben Frühchen die Chance zu überleben. Ein Abbruch in diesem Stadium der Schwangerschaft bedeutet in der Realität, dass zunächst ein Gift in die Nabelschnur gespritzt werden muss, um den Fötus zu töten und dann die Mutter das Kind gebären muss.


    Gerade in einer Situation, wie der, in der Lucy ist, kann man das von ihr kaum verlangen. Dieses Kind MUSS ein Wunder für sie sein, so kompromisslos, wie es sich in ihr Leben geschlichen hat. Und selbst wenn sie durch einen Abbruch eine erneute Behandlung erhalten könnte, sind die Chancen, dass sie überlebt, sehr schlecht.


    Sie muss sich also entscheiden, ihr Kind zu töten, um VIELLEICHT zu leben, aber wahrscheinlich doch zu sterben, in der Gewissheit ihr Kind getötet zu haben, oder zu wissen, etwas wirklich WICHTIGES hinterlassen zu haben. nämlich ein Leben. Diese Entscheidung ist so grausam in ihrer Absolutheit, dass ich mich nicht einmal gedanklich wirklich darauf einlassen kann, mich zu fragen, wie ich in so einer Situation gehandelt hätte.

  • Die Liebe von Mickey und Lucy gerät in eine Krise. Mickey kann und will nicht akzeptieren, dass Lucy das Kind bekommen will. Ich kann es zwar auch nicht verstehen aber naja. Akzeptieren müsste er es schon und ihr helfen. Ich habe das Gefühl, die Krankheit alleine ist nicht Schuld an seinem neuen Schub und seinem Verhalten. Ich denke, hier ist auch sein Unverständnis und seine Wut im Spiel. Ich habe das Gefühl, er droht Lucy mit seiner Krankheit.


    Ein Abbruch in so fortgeschrittenem Stadium wäre tatsächlich nicht mehr so einfach gewesen. Aber es ging hier ja wohl mehr um die prinzipielle Frage, ob sie das tun will oder nicht, vielleicht wurde deshalb nicht genauer auf den Ablauf eines solchen Eingriffs eingegangen. War eh schon genug Drama fand ich.


    Inzwischen nervt mich das Buch mit seiner Theatralik. Und das liegt auch an so Sätzen wie " mein schöner Mann" oder "meine wunderschöne Schwester". Das denkt Lucy ständig. Schönheit ist hier schon wahnsinnig wichtig.


    Ich persönlich finde ja, dass in traurig-schönen Büchern, in denen viel Gefühl rüberkommt, nicht unbedingt alles zerredet werden muss, um den Leser mitzureissen, sondern dass oft kleine Hinweise und zarte Andeutungen ein viel erschütternderes Beispiel der Tragik der Umstände geben können, als dieses Seitenlange drüber Erzählen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Menschen in diesem Buch kann man wohl kaum mit normalen Maßstäben messen.
    Ich weiß nicht, inwieweit man Mickey egoistisch nennen kann und wieviel auf seine Krankheit zurückzuführen ist. Ich kann es irgendwie verstehen, wenn er sagt (sinngemäß), das Baby kennt er ja noch nicht und kann deshalb eher darauf verzichten als auf Lucy, die den absoluten Mittelpunkt seines Lebens bedeutet.
    Aber ich kann auch nachvollziehen, dass Lucy ihr Baby nicht töten will für die winzige Chance, vielleicht doch zu überleben. Sie möchte diesem Kind, dessen Leben nun schon so deutlich zu spüren ist, eine Chance geben. Wenn sie abtreibt und gegen alle Wahrscheinlichkeit überlebt, würde sie sich das nie verzeihen - und auch nicht denen, die sie dazu gedrängt haben. Stirbt sie, war es erst recht falsch. Das versucht sie auch Mickey zu vermitteln, aber er nimmt das so nicht an.
    Letztlich finde ich Lucys Entscheidung richtig.

  • So, der nächste Abschnitt ist durch.


    Jetzt geht es doch ein wenig mehr drunter und drüber, nicht mehr nur heile Sonnenschein (im Sinne von, wir sind ja alle so hamonisch :grin). Das Lucy das Kind in allerletzter Minute nicht abtreibt, habe ich fast schon erwartet. Diese Entscheidung finde ich sehr mutig, wenn auch sehr gefährlich. Trotzdem kann ich es vom Herzen her auch verstehen... ;-(
    Die Reaktion von Mic finde ich hingegen etwas zwiespältig, wahrscheinlich kann er sich noch nicht so richtig auf das Vaterwerden einspielen. Natürlich hat er Angst, wie es ohne Lucy weitergehen soll, ist er doch sehr abhängig von ihr.


    Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird Lucy wohl an ihrer Krankheit sterben... ob ihre Schwester sich dann wohl ihrer Tochter annimmt :gruebel
    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt. :lesend

  • Hallo Alle,


    ich bin gespannt, ob das Buch weiter so vorhersagbar bleibt....eine potentielle neue Pflegemutter haben wir ja schon präsentiert bekommen, die ja so sehr traurig ist und leidet, weil sie ein Pflegekind wieder abgeben musste....und hups....kommt eine neue Chance.
    Gut, das ist nun ein Blick in die Glaskugel, ich habe ja noch nicht weiter gelesen. Aber ich fürchte, dass auch Lucys Tod (sofern meine Wahrsagung stimmt) sehr "rund und hübsch" bleiben wird, trotz all des Leids.


    Und nach wie vor glaube ich nicht, dass Menschen in einer Stadt SO leben. Alle haben sich so furchtbar lieb...Ron lässt alles stehen und liegen und steht Lucy bei.....sie suchen Mick, sie kümmern sich, alles so toll.


    Ich muss zu geben, ich bin leicht genervt, aber ich werde weiter lesen um herauszufinden, ob noch eine Wendung kommt.


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Ich muss zu geben, ich bin leicht genervt, aber ich werde weiter lesen um herauszufinden, ob noch eine Wendung kommt.


    buntfisch, mir scheint, wir sind Seelenverwandte. :knuddel1

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Genervt bin ich nicht von dem Buch, entspricht es doch in etwa meinen Erwartungen.
    Auch fühle ich mich nicht manipuliert, jedoch völlig erschlagen von dem Übermaß an Gefühlen der Protagonisten sowie der Flut von Tränen, die unentwegt vergossen werden.
    Für mich bleibt hier einfach kein Raum für meine eigenen Gefühle und Gedanken. Alles und jedes wird vorweggenommen, in jede Richtung in epischer Breite ausgeführt.
    Das ist für mich persönlich die größte Schwäche dieses Buches.

  • Zitat

    Für mich bleibt hier einfach kein Raum für meine eigenen Gefühle und Gedanken. Alles und jedes wird vorweggenommen, in jede Richtung in epischer Breite ausgeführt.


    Sehr gut beschrieben. Ich habe es genau so Empfunden. Toll finde ich Bücher in denen oft die Gefühle nur in der Mimik und Gestik beschrieben werden oder im Dialog herauskommen. Geschichten, bei denen der Leser mitdenken und mitspüren muss. Hier wird alles in Worten ausgedrückt - in sehr vielen Worten und wie Du schon sagst in epischer Breite.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Sehr gut beschrieben. Ich habe es genau so Empfunden. Toll finde ich Bücher in denen oft die Gefühle nur in der Mimik und Gestik beschrieben werden oder im Dialog herauskommen. Geschichten, bei denen der Leser mitdenken und mitspüren muss. Hier wird alles in Worten ausgedrückt - in sehr vielen Worten und wie Du schon sagst in epischer Breite.


    Ich bin normalerweise kein gefühlsduseliger Mensch, aber mich stört die epische Breite überhaupt nicht. Vermutlich deshalb, weil ich mich so gut n Lucy hinein versetzen kann. Lucy ist mir zutiefst sympathisch. Sie hat bisher noch keine Entscheidung getroffen, die mir widerstrebt hätte, bis auf die gleich zu Beginn, als sie sich für den bipolar gestörten Mickey entschieden hat. Aber das war wohl keine Entscheidung. Wo die Liebe hinfällt, da hört die Vernunft auf, sag ich nur. Ihre Gefühle und Empfindungen sind für mich natürlich und folgerichtig. Sie ist kein Mensch der jammert, mit dem Schicksal hadert. Sie macht das Beste aus ihrer Situation. Sie ist mutig und liebevoll und von Grund auf positiv und das bei diesen ultraschlechten Voraussetzungen. Dabei lässt sie sich aber nicht zum "Fußabtreter" oder "Spielball" machen, sondern macht sich immer wieder bewußt, was sie selbst will und für richtig hält und kämpft dann dafür, auch wenn es ihren Mitmenschen oder ihrer Familie nicht passt. Ich mag die Figur der Lucy total gern.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Inzwischen nervt mich das Buch mit seiner Theatralik. Und das liegt auch an so Sätzen wie " mein schöner Mann" oder "meine wunderschöne Schwester". Das denkt Lucy ständig. Schönheit ist hier schon wahnsinnig wichtig.


    Ich denke, das ist eine amerikanische Eigenart, der man gar nicht so viel Bedeutung beimessen sollte. In USA ist doch alles was ganz normal läuft great und beautiful. Auf unserer Amerikareise hab ich des öfteren Leuten zugehört, die sich in meiner Nähe unterhalten haben und die meisten haben voll dieses amerikanische Klischee erfüllt. :grin

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    ch denke, das ist eine amerikanische Eigenart, der man gar nicht so viel Bedeutung beimessen sollte. In USA ist doch alles was ganz normal läuft great und beautiful. Auf unserer Amerikareise hab ich des öfteren Leuten zugehört, die sich in meiner Nähe unterhalten haben und die meisten haben voll dieses amerikanische Klischee erfüllt.


    In der Umgangssprache mag das ja noch angehen, aberr in einem geschriebenen Text finde ich solche aufdringlichen Wiederholungen ärgerlich. Ich habe in der Schule beim Aufsatz-Schreiben noch gelernt, dass man nicht immer die gleichen Begriffe verwenden soll. :grin


    Und in meinem Regal stehen wirklich einige Romane amerikanischer Autoren und so was ist bei denen definitiv nicht die Norm.
    Und nur weil die Welt immer mehr amerikanisiert wird muss ich doch nicht gut finden, wenn sie oberflächlicher wird. Und ich finde es oberflächlich, wenn die Menschen immer mit ihren Äußeren bewertet werden. Zumindest in einem Roman gefällt mir so was halt nicht, wenn es ständig vorkommt.. Und ich finde wirklich, die Autorin vertut ihr Potential mit sowas. Denn Potential hätte sie wirklich. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Du hast Recht, holly. Das mit den Wiederholungen lernt wohl jeder der Aufsätze schreiben muss. Aber das kann auch ein Stilmittel sein, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen und bei mir kommt das gut an. Es versetzt mich in diese spezielle amerikanische Stimmung, die ich als Deutsche so gar nicht verstehe. Deswegen kommt sie mir immer wieder abhanden und die Wiederholungen erinnern mich daran. Das ist wie Gehirnwäsche ;-) Außerdem verdeutlicht es immer wieder Lucys grundpositive Einstellung zum Leben und zu ihren Mitmenschen.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Book Club Discussion Questions


    13. There comes a time when Lucy knows in her bones that she's not going to survive the cancer this time around. Do you think she was really capable of knowing this? Do you think she should've fought for her own life harder, or do you agree with her decision?


    Ob sie wirklich dazu fähig ist, ist eigentlich zweitrangig. Für Lucy ist es real und das ist das einzig wichtige. Sie muss sich an etwas festhalten, um ein wenig Stärke für die notwendigen Entscheidungen zu ziehen. Und dieses "Pseudowissen" gibt ihr die nötige Kraft.
    Ich vermute, dass ich mich ähnlich wie Lucy verhalten hätte. Sie hat schon einmal die Hölle durch gemacht und überlebt. Vermutlich denkt sie, dass sie das nicht noch einmal durchsteht und überlebt und schon gleich gar nicht, wenn sie dafür ihr Baby opfern muss.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich denke auch, dass Mickey das Baby leichter ausblenden kann, weil er es nicht selber spürt. Ich vermute, er bemüht sich richtig seine Gefühle für das Baby auszublenden, weil er nur so aus dem Dilemma herauskommt und ein klares Ziel hat. Auf diese Weise denkt er "Wenn sie abtreibt, kann sie die Chemo machen und dann wird sie gesund." und dadurch fühlt er sich weniger hilflos. Aber mit ihrer Entscheidung, die für ihn Passivität bedeutet, kommt er als Mensch der Tat nicht klar.


    Zitat

    Original von colimuc
    Sie muss sich also entscheiden, ihr Kind zu töten, um VIELLEICHT zu leben, aber wahrscheinlich doch zu sterben, in der Gewissheit ihr Kind getötet zu haben, oder zu wissen, etwas wirklich WICHTIGES hinterlassen zu haben. nämlich ein Leben. Diese Entscheidung ist so grausam in ihrer Absolutheit, dass ich mich nicht einmal gedanklich wirklich darauf einlassen kann, mich zu fragen, wie ich in so einer Situation gehandelt hätte.


    :write Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Schön gesagt. :-)


    Für mich erklären sich diese Wiederholungen, wie "meine wunderschöne Schwester" durch Lucys Zustand. Sie nimmt langsam Abschied von dem Gedanken, dass sie noch lange leben wird und ihre Familie aufwachsen und alt werden sieht. Dadurch hebt sie in Traurigkeit die schönen Dinge hervor. Sie liebkost ihre Familie in Gedanken mit Worten. Ich habe die Äußerungen immer als Ausdruck ihrer Traurigkeit, dass sie die Welt bald nicht mehr sehen kann, verstanden.


    Zur Diskussionsfrage: Ich glaube schon daran, dass es Momente gibt in denen man die Gewissheit hat, dass man bald sterben wird. Und bei einer so aggressiven und weit fortgeschrittenen Krankheit wie Lucys kann ich mir das durchaus vorstellen. Wie man dieses Gefühl einkleidet, wie Lucy als "Todesfee" basierend auf ihren Kindheits- und Jugenderlebnissen, oder irgendwie anders ist dabei ja zweitrangig, weil sehr individuell von der Person abhängig.

  • Dass Lucy sich für das Kind und damit gegen eine sofortige Chemotherapie entscheidet und ihre Überlebenschancen damit noch weiter reduziert finde ich nachvollziehbar. Sie denkt, dass sie so oder so nicht überleben wird - warum also eine Abtreibung?


    Mickey ist mit der Situation komplett überfordert. Er will keinesfalls Lucy verlieren und traut sich auch nicht zu, ein guter, alleinerziehender Vater zu sein. Er hat als Kind Ähnliches mit seiner Mutter durchgemacht, daher sind seine Ängste nachvollziehbar.


    Ich denke nicht, dass er einfach nur egoistisch ist, er sieht keinen Ausweg, er weiß sich nicht mehr zu helfen.


    Langsam muss ich sagen, dass mir die hohe Emotionalität und das immer wieder Durchkauen der Gefühle doch auch etwas nervt. Klar, Lucys Situation ist dementsprechend und die Autorin bringt das ja auch gut rüber, aber dennoch beginnt es mich zu stören.