'Der Name des Windes' - Kapitel 28 - 41

  • Juhuu, Kvothe verlässt diese elende Stadt und das Straßenkind-Dasein und macht sich auf den Weg zur Universität. Während der Reise und an der Universität findet er wieder etwas zu sich selbst zurück und blüht auf. Wissbegierig, talentiert, gewitzt.
    Einfach grandios wie er es geschafft hat, nicht nur an der Uni aufgenommen sondern auch noch dafür bezahlt zu werden.

  • Kvothes Zeit in Tarbean neigt sich ihrem Ende. Auslöser dafür war die Verhaftung des Geschichtenerzählers. Kvothe wollte eigentlich mehr über die Geschichte von Lanre erfahren, was durch die Priester aber zunichte gemacht wurde. Jetzt bleibt seine einzige Chance, an Informationen zu kommen, die Archive der Universität zu durchforsten.


    Er kauft sich also neue Kleidung, indem er sein Buch verpfändet, und verabschiedet sich noch bei Trapis.


    Kvothe reist gemeinsam mit einer kleinen Gruppe. Bei dieser Reise fällt ihm seit langer Zeit wieder eine Laute in die Hände. Sein Spiel hat alle Anwesenden ... sprachlos gemacht.


    Er schafft es bei seiner Ankunft an der Universität die Meister zu überzeugen und aufgenommen zu werden. Er trifft neue Leute und zieht sogleich den Zorn des Meisters Hemme auf sich. Am Ende wird er zwar mit Peitschenhieben bestraft, dafür aber auch in das Arcanum befördert. Normale Schüler müssen darauf mehrere Jahre hinarbeiten. Kvothe schafft dies in ein paar Tagen.


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    Mit dem großartigen, zweiten Abschnitt konnte dieser Abschnitt zwar nicht mithalten, er ist aber auch weit davon entfernt, schlecht zu sein.


    Ich habe mich an Kvothes trostloses Leben in Tarbean und an seine Bemühungen, am Leben zu bleiben, schon so gewöhnt gehabt, dass der Tapetenwechsel ziemlich plötzlich kam. Aber die Universität scheint auch ihren Reiz zu haben. Kvothe ist auf alle Fälle ein Student, der in Erinnerung bleibt.


    Das Kapitel, dass sich mit Kvothes Reise zur Universität beschäftigt hat, scheint mir auch noch wichtig zu werden. Wer war dieses komische Mädchen? Warum hat sie sich so merkwürdig verhalten? Und dann diese seltsame Verabschiedung...


    Ich freue mich auf das Weiterlesen!

  • Mir hat dieser Leseabschnitt nach den traurigen Ereignissen in den vorangegangenen Kapiteln wieder besser gefallen. Kvothe entschliesst sich, die Stadt Richtung Universität zu verlassen. Nachdem er so lange ein Betteldasein geführt hat, kommt der Entschluss ziemlich plötzlich und wird konsequent innerhalb kürzester Zeit umgesetzt. Ich fand es sehr mutig von ihm, dass er dem Geschichtenerzähler beistehen wollte und sehr mysteriös von diesem, mit welchen Worten er ihn davon abgehalten hat. Woher kannte er Kvothes Namen. Irgendwie drängt sich mir das Gefühl auf, dass die Begegnung der beiden kein Zufall war.


    Kvothe zeigt zum ersten Mal Interesse am weiblichen Geschlecht und turtelt auf der Reise mehr schlecht als recht mit dem Mädel, muss es dann aber glücklicherweise für sein Ziel an die Universität zu gehen recht schnell wieder verlassen.


    Auf der Universität macht er sich gleich bei diversen Leuten ziemlich "beliebt". Er verhält sich teilweise ziemlich rüpelhaft, eigensinnig und überheblich. Ich verstehe, dass Meister Hemme seine Probleme mit ihm hat. Seine Entschuldigung, dass er eigentlich nicht so schnell Ärger machen wollte, fand ich ziemlich witzig.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich fand es sehr mutig von ihm, dass er dem Geschichtenerzähler beistehen wollte und sehr mysteriös von diesem, mit welchen Worten er ihn davon abgehalten hat. Woher kannte er Kvothes Namen. Irgendwie drängt sich mir das Gefühl auf, dass die Begegnung der beiden kein Zufall war.


    Hab ich etwas übersehen? Ich dachte bei der ersten Begegnung hätte Kvothe dem Geschichtenerzähler seinen Namen mitgeteilt.

  • Es ist schön zu lesen, dass Kvothe sich aus dem Dreck Tarbeans zurück ins Leben kämpft. Das die "Verwandlung" so schnell geht, nachdem er mal den Entschluss gefasst hat, kommt überraschend und ich hatte auch irgenwie erwartet, dass Pike noch einmal auftritt (Oder war der doch im Feuer umgekommen und nicht nur schwer verletzt worden? Ich weiß es grad nicht mehr).

    Es gibt keine Tasse Tee die groß genug- und kein Buch das lang genug für mich ist. - Lewis Carroll

  • Diesen Abschnitt fand ich ok, allerdings nicht ganz so gut wie den davor. Ich mag auch hier die Charaktere, allerdings ist das Setting meiner Meinung nach weniger interessant als die sehr lebendig beschriebenen Straßen der Stadt.


    Bewundernswert, wie Kvothe die Aufnahme schafft (und amüsant, dass er nicht mitbekommt, was -3 Talent Studiengebühr bedeuten), sich gleich Freunde und Feinde unter Meistern und anderen Studenten schafft und die Aufnahme ins Arkanum ein wenig schneller als der Durchschnitt schafft.


    Alles in allem war der Abschnitt ok, las sich flüssig, aber war weniger interessant als die vorherigen.

  • Ich finde es toll, wie Rothfuss unterschiedliche Stimmungen darstellen kann, zuerst das unbeschwerte Leben Kvothes bei seiner Gruppe, dann die schlimme Zeit als Obdachloser und jetzt die Zeit an der Universität, die mich zeitweise an Harry Potter und Hogwarts erinnerte, naja, bis auch die letzte Szene, das Auspeitschen, das Kvothe, wenn auch offenbar mit Hilfe von Drogen, aber gut gemeistert hat.


    Die Professoren finde ich durchweg interessant, bin gespannt, was sich da noch so alles zeigt. Hemme ist ein Mistkerl, aber so einen muss es in Romanen ja immer geben ...


    Ja, Kvothe hat es an die Universität geschafft - und auch, wenn nicht alles so klappt, wie er es sich vorgestellt hat - er meistert die Sache bisher bravourös - dabei sind erst 3 Tage vergangen. Erzählt wird das Ganze (von ihm selbst) sehr sachlich, wie ich finde.


    Vorher hat er sich noch ein bisschen verliebt, ich bin gespannt, ob Denna noch einmal auftaucht, sie scheint ja kein wirkliches Ziel gehabt zu haben. Ich fand überhaupt die ganze Gruppe, mit der er da unterwegs war, sehr sympathisch.


    Das Ende von Kapitel 34 fand ich sehr gelungen, da spricht Kvothe von sich in der 3. Person und genau deshalb wirkt dieser Abschnitt so besonders ergreifend.

  • Ich bin mit diesem Abschnitt noch nicht ganz fertig, aber ich finde nicht, dass er schlechter ist als die beiden ersten Abschnitte.
    Ich finde es gut, dass Kvothe endlich das Leben als Straßenjunge hinter sich lässt und versucht etwas aus seinem Leben zu machen.
    Die Szene, als er sein Buch verpfänden will fand ich sehr lustig! Als der Mann ihm den Zettel zum unterschreiben gibt auf dem steht, dass derjenige weder lesen noch schreiben kann. :lache
    Auf der Reise zur Universität lernt er in der Gruppe ein ganz besonderes Mädchen kennen. Ich hoffe irgendwie, dass Denna in der Handlung noch mal vorkommt. Auch die Szene, als Kvothe nach so langer Zeit wieder eine Harfe in der Hand hält hat mich bewegt.
    Die Aufnahmeprüfung schafft Kvothe mit Bravour und die Schilderungen seiner ersten Tage an der Universität haben mir gut gefallen.
    An Harry Potter und Hogwarts erinnert mich das Ganze aber auch sehr. :-)

  • Hmm, wie bringe ich nur rüber, was ich meine.


    Der Abschnitt ist nicht schlechter geschrieben, ich finde ihn nur weniger ansprechend, weniger interessant als die Beschreibung des pulsierenden Lebens in der Stadt, mit all ihrem Unrat und ihren finsteren Seiten.


    Die Studenten/Meister sind durchaus interessant, allerdings verfällt Rothfuss meiner Meinung nach hier ein bisschen in Klischees - Hemme ist der typische Antagonist, der Lehrer, der dem Protagonisten das Leben zur Hölle macht (so einen gibt es eigentlich in jedem Roman, der in einer Schule/einer Uni spielt), ebenso Ambrose, der, wie die Feinde, die sich der Protagonist unter der Schülerschaft macht, eigentlich meistens, aus einer deutlich höheren Gesellschaftsschicht stammt und entsprechend mächtig ist.


    Trotzdem ist auch dieser Abschnitt lesenswert und nicht ohne Witz.

  • @ ellemir
    mir geht es da ähnlich. Tarbean war bei aller Grausamkeit dort irgendwie lebendiger als die Universität bis jetzt. Das mit den Klischees sehe ich auch so.


    Sehr berührt hat mich die Szene, als kvothe nach all der zeit wieder eine laute in der Hand hält.

  • Vorher habt ihr euch beschwert, dass kein mädchen vorkommt. Jetzt war da Denna. Sie hat ihm angedroht, dass sie ihn suchen geht.


    Und was die Uni betrifft: sehr schwer, so eine geschichte nicht mit stereotypen zu erzählen: das ist ein typisches spektrum von leuten, die man an einer x-beliebigen ausbildungsstelle triffft: es gibt immer leute die man mag, leute die man fürchtet, leute, die man mag, obwohl man sie fürchtet, leute bei denen man nur lernt, weil man sich vor ihnen nicht blamieren möchte, genauso wie leute, die man einfach nicht ernst nehmen kann, wie sehr man sich auch immer darum bemüht.
    Auch bei den studenten gibt es kampfhähne, unterdrückende mistkerle, so-freunde, echte freunde und mehr oder weniger skurrile underdogs, da ist keine große mögliche bandbreite.


    Kvothe ist zunächst mal der underdog, er hat keine beziehungen, er hat nur seinen verstand und seine unverschämtheit, kein wunder, dass er da beim schulestablishment aneckt.


    Obwohl es an universitäten in der regel auch zwischen professoren wie in einem kindergarten zugeht, gefällt mir diese uni hier, wenn man den abschnitt unter 'schulroman' einteilt, wesentlich besser als Hogwarts. Es ist irgendwie 'erwachsener', und hat mehr witz.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ich bin nun auch fertig mit diesem Abschnitt und mir hat die Verwandlung vom Straßenjungen zum Studenten gut gefallen. Ich habe mehrfach über seine Schlagfertigkeit und Gerissenheit grinsen müssten, was nach den schrecklichen Ereignissen des letzten Abschnittes gut getan hat. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. :-)

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Die Studenten/Meister sind durchaus interessant, allerdings verfällt Rothfuss meiner Meinung nach hier ein bisschen in Klischees - Hemme ist der typische Antagonist, der Lehrer, der dem Protagonisten das Leben zur Hölle macht (so einen gibt es eigentlich in jedem Roman, der in einer Schule/einer Uni spielt), ebenso Ambrose, der, wie die Feinde, die sich der Protagonist unter der Schülerschaft macht, eigentlich meistens, aus einer deutlich höheren Gesellschaftsschicht stammt und entsprechend mächtig ist.


    Ich kann MagnaMater nur zustimmen. Auch wenn es klischeehaft erscheint, aber Patrick Rothfuss beschreibt eine ziemlich normale Uni mit den Leuten, die man auch im wahren Leben dort antrifft. Nur den Streit mit Ambrose, dem Erstgeborenen aus reichem Hause, da stimme ich dir zu, den trifft man in abgewandelter Form in vielen Romanen wieder.


    Aber immerhin ist die Uni schon so fortschrittlich, dass dort Frauen studieren dürfen, auch wenn sie wohl ziemlich in der Unterzahl sind.


    edit war sich bei einem Punkt nicht sicher, ob es ein Spoiler ist oder nicht.

  • Ja, das mit den Frauen ist mir auch 'angenehm' aufgefallen. Bringt im gegensatz zu einem mittelalterlichen roman, wo bestenfalls ein als mönch verkleidetes mädchen studiert, oder frauen auf der zuschauertribühne bei den vorlesungen sitzen etwas abwechslung in das Talar-gewurl.


    Aber bei den Arkanumstudenten wird's so sein, dass es schon nciht viele magisch begabte gibt, und dass deshalb die mädchen auch dürfen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Die Angelegenheit mit dem Geschichtenerzähler ist wieder so ein merkwürdiger Zufall, ähnlich wie das Verlassen der Truppe durch Ben. Die Chandrian scheinen also auch verdeckt oder indirekt zu agieren und zu manipulieren. Zumindest vermute ich das. Ich mag hier nicht an Zufälle glauben.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Die Angelegenheit mit dem Geschichtenerzähler ist wieder so ein merkwürdiger Zufall, ähnlich wie das Verlassen der Truppe durch Ben. Die Chandrian scheinen also auch verdeckt oder indirekt zu agieren und zu manipulieren. Zumindest vermute ich das. Ich mag hier nicht an Zufälle glauben.


    Ich habe auch bei beiden Vorfällen nicht an einen Zufall glauben können. Die Chandrian stecken bestimmt irgendwie dahinter.
    Ich bin eh gespannt ob und wann Ben wieder in der Geschichte auftaucht. Ich hoffe sehr, dass er noch eine Rolle im weiteren Geschehen spielt.

  • Zitat

    Original von Rouge


    Ich habe auch bei beiden Vorfällen nicht an einen Zufall glauben können. Die Chandrian stecken bestimmt irgendwie dahinter.
    Ich bin eh gespannt ob und wann Ben wieder in der Geschichte auftaucht. Ich hoffe sehr, dass er noch eine Rolle im weiteren Geschehen spielt.


    Ich glaub nicht, dass es die Chandrian sind. Ich denke, Kvothe wird von etwas / jemandem geschützt. Jemand hat ja die Chandrian damals verjagt, vielleicht ist der Amyr-orden noch herum.


    Ich denk, seine lehrmeister wurden auch zu ihm 'geschickt'.


    Und auch der zufall, dass er nach der ermordung seiner eltern an einem wegestein schutz suchte.
    (mein gedächtnis ist schlecht, ich hab mit dem zweiten band in der mitte aufgehört, und kann nicht mehr sagen, ob ich recht hab. Es ist nur so ein gefühl, dass er nicht allein ist. Er trifft immer die 'richtigen' leute in seiner situation.)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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