'Zertrennlich' - Seiten 168 - 254

  • Viola ist immer noch in der Klinik und beobachtet ab und zu ein kleines Mädchen, welches zwischen den anderen Patienten hin- und herhuscht. Da die anderen Patienten und auch das Personal nicht auf die Kleine reagieren, vermute ich, dass Viola sie halluziniert. Vielleicht ein Abbild ihres eigenen, kindlichen Ichs??


    Issy verarbeitet den Jobverlust und macht sich auf den Weg nach Suffolk. Ihre Gedanken sind sehr traurig, deprimierend und trübsinnig. Ich vermute, dass sie schon sehr früh, sogar schon vor den Tod der Mutter, die Verantwortung für Viola und sich übernommen hat. Und ich denke auch, dass Isolte in gewisser Hinsicht auch die Verantwortung für ihre Mutter übernommen hat.


    Das letzte Kapitel hat mich aus den Socken gehauen, wobei ja noch nicht mal das große Geheimnis, um das es ja zu gehen scheint, gelüftet wird. Das Buch ist definitiv nichts für leichte Lesestunden.

  • Ich vermute auch, dass Viola halluziniert.
    Polly ist doch ganz nett, aber die Zwillinge sehe sie als Konkurrenz, da kann sie sich noch so Mühe geben.


    John hat seinen eigenen Bruder erstochen. Heftig, was da alles passiert.
    Passiert in dem Buch auch mal was Positives? Also jemandem, der Depressionen hat, dem würde ich es definitiv nicht empfehlen.

  • Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Mädchen was schlimmes getan haben. Haben sie Polly was angetan? Haben John und Michael dabei geholfen? Vielleicht endete ein Streich böse? Die Jungs waren auch als Kinder ziemlich gewalttätig. Das wurde ja schon beschrieben. Wie die Gewalttätigkeit in einer Familie, in der der Vater nur schlägt und trinkt die Kinder prägt und selbst aggressiv werden lässt.


    Dass Isolte erfährt, dass John seinen Bruder erstochen hat, bestätigt mir, dass irgendetwas passiert ist. Dass John und Michael als Kinder schon von Gewalt angetan waren, erst die ganzen Tiere, die sie töteten .... Vielleicht haben Isolte und Viola die beiden angestachelt, Polly zu erschrecken oder gar mehr anzutun?..


    Rose hat dann ihr Glück mit Frank verloren und sich umgebracht. Ich weiß, das ist drastisch, ich habe hoffentlich nur zuviel Phantasie ....

  • Bei dem kleinen Mädchen, das Viola sieht, musste ich erst einmal an eine Verkörperung des Todes denken, an einen Reaper oder ein Omen. Aber da habe ich wohl zu viel Mystery gesehen und gelesen, in dieser Geschichte ist eine Halluzination wohl dochiü wahrscheinlicher.


    Mit Issy geht der Plot ein wenig voran und auch in der Vergangenheit werden neue Figuren eingeführt. Ich bin gerade bei dem Brief von '75 von Viola an John. Was hat sie getan? Meint sie, dass sie weggezogen ist? Inwiefern hat sie die Jungs im Stich gelassen? Ist es mit dem Vater schlimmer geworden? Oder haben die Mädchen aktiv etwas Böses getan?


    Judys Reaktion lässt mich denken, dass John und Michael schon lange tot sind.

  • John hat seinen Bruder also im Suff erstochen. Wirklich schockiert hat mich das nicht.
    Jetzt hab ich 254 Seiten gelesen, aber nicht das Gefühl, viel Inhalt gelesen zu haben. Die Rückblenden überwiegen und scheinen auf ein Ereignis hinzuarbeiten. Passiert noch etwas mit Polly? So eifersüchtig, wie die zwei sind, würde es mich nicht wundern.

  • Durch diesen und den nächsten Abschnitt bin ich nur so durchgeflogen. Wegen der wechselnden Zeitebenen weiss ich gar nicht so genau was ich spoilerfrei schreiben kann, daher fasse ich mich kurz.


    Violas schlechter Zustand und der Jobverlust bringen Issy dazu sich zurück nach Suffolk zu begeben und nochmal die Wunden aus der Vergangenheit aufzureissen. Dem großen Geheimnis bringt uns das zwar nicht näher, aber Polly und/oder Frank kommen als neue Opfer ins Visier. So wie Rose sich verhält ist das aber auch kein Wunder. Das Picknick am Strand war schon bitter, so wie sie Frank und Polly umwirbt und ihren Mädchen nicht einmal den gekauften Kuchen gönnt. Ihn finde ich sehr unsympathisch, die Kleine ziemlich nervig, aber die kann ja eigentlich nichts dafür.


    Zitat

    Original von Minusch
    Passiert in dem Buch auch mal was Positives?


    Die Hoffnung darauf habe ich schon fast aufgegeben. Insgesamt finde ich es aber toll mal was so bedrückend-düsteres zu lesen, das hatte ich schon länger nicht mehr ... jedenfalls nicht so konsequent und mitreissend wie in diesem Buch.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • In diesem Abschnitt ist mir besonders aufgefallen, dass vor allem Viola und John sich als Zwilling eigentlich nicht besonders wohl fühlen. Die Unterhaltung der Beiden über das Zwillingsdasein auf S. 214 finde ich sehr aufschlussreich ("Hast Du es manchmal auch einfach satt?" fragte er .... " einen Zwilling zu haben, meine ich. Jemanden, der Dir ständig in die Quere kommt, dich rumkommandiert, dir deine Sachen klaut?" Ich nickte, erleichtert, es endlich einmal gestehen zu können.)
    Das ist wohl das zentrale Thema des Buches. Wahrscheinlich hat Viola sich durch ihr ganzes Verhalten als Teenager und junge Frau ( Magersucht, punkiges Outfit) ganz bewusst von Isolte abgegrenzt.
    Tja, und John hat seinen Bruder schlicht und ergreifend getötet....


    Ich denke, Frank und Polly werden eine Rolle bei Roses Selbstmord spielen. Zum Zeitpunkt ihres Todes schien Rose ja nicht mehr mit Frank zusammen zu sein. Ob die Mädchen gegen die Beziehung intrigiert haben? Könnte schon sein, so eifersüchtig wie die beiden auf Polly und Frank sind.

  • In diesem Abschnitt wird richtig klar, das Viola eine andere Erinnerung hat wie Isolte was vielleicht auch mit John zusammenhängt.
    Die beiden sind also ein Paar wenn man es so nennen will aber keiner weiß es. Ich denke hier liegt auch der Grund der Krankheit aber sie hätte sich eben im Laufe der Jahre auch mal irgendjemand anvertrauen können und alles wäre vielleicht anders ausgegangen.
    Was ich von Viola halten soll bin ich mir ehrlich noch nicht sicher, wobei nicht mal Isolte traue ich so richtig einzuschätzen.
    Beide haben es mit ihrer Mutter nicht leicht nur die eine tut sich dann nach ihrem Tod nicht so schwer wie die andere was wohl wirklich daran liegt, das die eine etwas zurückgelassen hat und die andere völlig frei in London angekommen ist.
    Ich bin mal gespannt was noch so alles ans Tageslicht kommt.

  • Ich kann Magersucht einfach nicht verstehen. Wie kann man sich nur so langsam, aber sicher zu Tode hungern?
    Und was ist das eigentlich für eine Klinik? Viola wird ernährt und ärztlich versorgt, aber ansonsten habe ich den Eindruck, man lässt sie einfach gewähren. Ist sie ein hoffnungsloser Fall und man hat sich damit abgefunden?


    Die Kindheitserinnerungen zeigen, dass sich damals zwischen John und Viola eine tiefere Freundschaft entwickelt hat.
    Warum konnten sie denn nicht einfach Kontakt halten, als sie zu Hettie gezogen sind? Briefe, Telefon, wäre das nicht möglich gewesen?


    Frank und seine Tochter Polly scheinen für Rose schon fast zur Familie zu gehören, zumindest hätte sie das gerne. Aber ob der spießige Frank zu ihr passt? Auf Dauer kann das doch nicht klappen.
    Dass die Mädchen eifersüchtig sind, ist kein Wunder, immerhin hatten sie bisher ihre Mutter für sich und nun taucht da ein Typ auf und noch schlimmer, ein weiteres kleines Mädchen...


    Isolte macht sich auf eine Reise nach Suffolk, um vielleicht die Zwillinge wiederzufinden. Aber was sie da erfährt, dass John Michael im Suff umgebracht hat, ist nun bestimmt nicht die Nachricht, die sie Viola überbringen möchte.
    Und dann noch dieses beunruhigende Schlafwandeln, da hätte ich an ihrer Stelle ja jetzt richtig Angst!

  • Das Krankenhaus finde ich auch etwas seltsam, aber immerhin wird Viola doch von einem Therapeuten betreut, oder? Ob man als gesunder Mensch Magersucht verstehen muss, lasse ich mal offen, aber es ist auf jeden Fall eine ernstzunehmende Krankheit. In Viola schlummerte ja schon lange der Wunsch, fliegen zu können und leicht wie ein Vogel zu sein - da ist das mit der Magersucht gar nicht so weit hergeholt.


    Warum John und Viola keinen Kontakt gehalten haben?


    LG, Bella

  • Ich glaub so langsam wird das noch was.
    Issy fängt an die Vergangenheit aufzuarbeiten indem sie zurückfährt.
    Sie trifft Judy und John.
    John soll seinen Bruder umgebracht haben.
    Da frag ich mich was ist da wirklich passiert.
    Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Irgendwie sind alle so distanziert, lassen keinen Raum zu.
    Alles ist so düster und makaber.
    Und stimmt schon ständig tote Tiere.
    Man hat fast das Gefühl, es gäbe nichts positives in diesem Buch.


    Aber die Jungs scheinen genauso unter dem Verlust zu leiden wie die Mädchen.


    Das Schlafwandeln fand ich auch beängstigend, Ben hat ihr das Leben gerettet.
    Nun frage ich mich natürlich auch, ob Rose nicht damals vielleicht auch schlafgewandelt ist?
    Hätte sie ihre Mädchen einfach so im Stich gelassen?
    Welche mutter würde so etwas tun?


    Violas Zustand macht mir auch etwas Angst, ist das Ende da etwa schon absehbar?

  • Dass John Michael im Vollrausch erstochen hat, finde ich ziemlich hart. Obwohl sich ja in der Vergangenheit die Brüder immer wieder geprügelt haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass man seinen Zwilling ersticht. Ein weiteres Ereignis in der Düsternis dieses Romans. Auch dass Isolte sich plötzlich im Wasser wiederfindet, ist schon beängstigend. Der Alptraum zum Tod ihrer Mutter scheint sie immer mehr zu belasten.
    Die Rückblicke lassen langsam die Geschichte etwas schlüssiger werden.
    Der Gesundheitszustand von Viola wird nicht besser, ihre Gedanken sind dafür immer öfter bei John. Wie wird sie reagieren, wenn sie erfährt, dass John im Gefängnis ist?

  • Uff.


    Diesen Abschnitt muss ich erst mal verdauen.
    Man erfährt so einiges, obwohl immer noch nichts wirklich klar ist.
    Ich vermute, dass Isolte und Viola die Beziehung zwischen Frank und Rose aus Eifersucht sabotiert haben, was Rose letztlich in den Suizid getrieben hat.
    Eine Beziehung zu Frank hätte ja auch finanzielle Sicherheit versprochen.


    Dass John Michael umgebracht hat, finde ich extrem heftig, aber bei dieser Kindheit durchaus nicht unglaubwürdig. Ich war überhaupt nicht überrascht, dass Isolte einen der Zwillinge unter den Sträflingen auf dem Gestüt getroffen hat.


    Dieses Buch ist auf seine Art sehr krass. Sehr ungewöhnlich und durchaus faszinierend.

  • Dies ist der erste Abschnitt, mit dem ich so wirklich was anfangen konnte. Es wird langsam konkreter und ergibt Sinn, wenn auch vieles noch im Dunkeln ist.


    Ich denke auch, dass die beiden Mädchen etwas Schlimmes getan haben müssen, vielleicht tatsächlich mit der kleinen Polly, woraufhin sich Frank von Rose getrennt hat und diese sich dann ertränkte... Aber das ist wirklich noch reine Spekulation.


    Und warum nur hat John seinen Bruder ermordet? Wird John von Violas schlimmem Zustand erfahren und sie vielleicht noch rechtzeitig aufsuchen?


    Langsam fesselt mich das Buch nun doch.

  • Trotz der weiterhin sehr traurigen Grundstimmung des Buches, gefällt es mir doch immer besser...


    Als "positive" Abschnitte würde ich doch die Kindheitserinnerung von Viola sehen - schließen waren die beiden damals glücklich...


    Zitat

    Original von pinky75
    Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Mädchen was schlimmes getan haben. Haben sie Polly was angetan? Haben John und Michael dabei geholfen? Vielleicht endete ein Streich böse? Die Jungs waren auch als Kinder ziemlich gewalttätig. Das wurde ja schon beschrieben. Wie die Gewalttätigkeit in einer Familie, in der der Vater nur schlägt und trinkt die Kinder prägt und selbst aggressiv werden lässt.


    Dass Isolte erfährt, dass John seinen Bruder erstochen hat, bestätigt mir, dass irgendetwas passiert ist. Dass John und Michael als Kinder schon von Gewalt angetan waren, erst die ganzen Tiere, die sie töteten .... Vielleicht haben Isolte und Viola die beiden angestachelt, Polly zu erschrecken oder gar mehr anzutun?..


    Rose hat dann ihr Glück mit Frank verloren und sich umgebracht. Ich weiß, das ist drastisch, ich habe hoffentlich nur zuviel Phantasie ....


    Genau dasselbe befürchte ich allerdings auch - schließlich wiederholt Isolte wieder, dass sie und Viola an dem Selbstmord ihrer Mutter Schuld sind. Dabei scheint Rose mit Frank und Polly wirklich glücklich zu sein und scheint auch das Trinken aufgegeben zu haben...


    Dass John seinen eigenen Bruder getötet hat, finde ich schon ziemlich krass... Und ich glaube auch nicht, dass er nicht mehr den Grund für den Streit weiß.. Es muss ja was ziemlich heftiges gewesen sein..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. John bringt seinen Zwillingsbruder um, schwer vorstellbar. aber gut, bei dem familiären Hintergrund ist manches möglich. Was mag da nur genau geschehen sein? Und wie hängt Roses Tod mit Frank und Polly zusammen. Haben die Schwestern hintertrieben? Das sind die Fragen, die die Autorin aufwirft. So richtig fesseln tut mich das zwar nicht, aber anerkennenswert geschrieben und durchdacht ist auch diese Phase des Buches.

  • 3 Stunden beim Doc gesessen und einen Abschnitt weiter...


    Also diesen Abschnitt fand auch ich so richtig heftig. Irgendwie macht es mich total traurig, dass John Michael getötet hat. Was Alkohol und eine Kindheit, die von Gewalt geprägt war, doch so anrichten können.


    Und wie das mit Polly weiter geht. Hm, ich bin gespannt. Die Mädchen haben ja einen ziemlichen Hass auf sie, weil sie ihnen ihre Mutter wegzunehmen scheint. Was auch sehr verständlich ist. Ich finde nicht gut, wie Rose auf die Anfeindungen reagiert. Aber anderes hätte ich von Rose auch nicht erwartet. Ich kann nur hoffen, dass Frank und seine Tochter "einfach so" aus ihrem Leben verschwinden und nicht durch irgendwas schreckliches.


    Zitat

    Ich kann Magersucht einfach nicht verstehen. Wie kann man sich nur so langsam, aber sicher zu Tode hungern? Und was ist das eigentlich für eine Klinik? Viola wird ernährt und ärztlich versorgt, aber ansonsten habe ich den Eindruck, man lässt sie einfach gewähren. Ist sie ein hoffnungsloser Fall und man hat sich damit abgefunden?


    Hm, also in vielen Fällen hängt Magersucht damit zusammen, dass die Betroffenen die Kontrolle haben wollen. Niemand kann sie zwingen, zu essen (zwangsernährung bei Erwachsenen ist - soweit ich weiss - sogar inzwischen in Deutschland verboten). Nur sie selber haben die Macht über ihr Gewicht. Hinzu kommt dann auch noch das zerstörte Selbstbild und die Unfähigkeit, ihre eigenen Proportionen korrekt einzuschätzen. In der Regel sehen die Betroffenen nicht, WIE dürr sie sind.
    Bei der Klinik vermute ich, dass es zwar irgendwo eine therapeutische Station ist, dass es bei Viola aber zunächst nur darum gehen soll, dass sie an Gewicht zulegt um außer Lebensgefahr zu kommen. Durch ihre körperliche Schwäche und ihren schlechten Zustand ist sie ja auch wohl kaum therapiefähig.


    Lg
    wölfchen :)