'Zertrennlich' - Seiten 001 - 084

  • Mir geht es wie vielen, richtig drin bin ich noch nicht nach dem ersten Abschnitt. Aber ich will wissen wie es weitergeht, das ist ein gutes Zeichen.


    Die Sprünge an sich machen mir keine Probleme, da die Vergangenheit auch im Präteritum und die Gegenwart im Präsens beschrieben ist, das erleichtert die Zuordnung ungemein. Leider ist es allerdings doch etwas verwirrend, dass die EInblicke in die Vergangenheit sehr ungeordnet erscheinen und eher Schnipsel sind, die man irgendwie zusammenlegen muss. Ohne Rahmen ist das bisher aber schwer.


    Mit beiden Mädchen kann ich bisher nicht viel anfangen. Klar, Isolte ist eher Sympathieträgerin, aber das ist durch die Formulierungen und den Anteil, den sie bisher an der Geschichte hat, auch durchaus gewollt.


    Die Kitzszene fand ich überhaupt nicht schlimm, die Mutter hat recht, sie sind Selbstversorger. Das ist eine Lektion, die gelernt werden muss, auch wenn das mit dem Eimer hart war, das stimmt.
    Wesentlich bedrückender war für mich die Szene in der Gegenwart, in der Isolte abends bei Ben war. Ihre Einsamkeit war richtig zu spüren und ich habe sehr gelitten. Ich war so wütend auf diesen Kerl und war richtig froh, als das vorbei war.
    Kennt jemand das PS3 Spiel Heavy Rain? Daran erinnerte mich das extrem (ist übrigens ein fantastisches Spiel!).


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, was eigentlich passiert ist, was auch das ganze Land wochenlang in Aufregung gehalten hat. Die Zwillinge habe ich gar nicht so sehr im Verdacht (also Michael und John) sondern eher dieses komische Paar, was bei der Familie wohnt.

  • Ich habe das Buch bereits durch - habe gerade sehr viel Lesezeit und wollte mir das Buch auch nicht rationieren, weil ich Angst hatte, den Faden zu verlieren.


    Übrigens ist das schon symptomatisch: ich habe das Buch zwar sehr gerne gelesen und mich besonders an der leicht gruseligen Atmosphäre und der bildhaften Sprache gefreut, aber der Plot kam für mich immer wieder so rüber, dass ich das Gefühl hatte, unter Wasser eine Qualle greifen zu wollen.


    Es gibt Unmengen von Einzelheiten in der Schilderung, und ich wusste nie, was wichtig ist und was nicht. Alles weist auf ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit hin, besonders der Tod der Mutter.


    Das Titelbild - das noch vorab - fand ich nicht passend. Es ist zwar hübsch, aber für meinen Geschmack (und für den Inhalt des Buches) zu romantisch. Ich hätte da ein ganz anderes Genre hineininterpretiert und das Buch eher nicht gekauft.

  • Puh, das ist ein heftiges Buch. Einerseits liest es sich recht leicht, andererseits ist es total bedrückend.


    Die beiden Mädchen tun mir leid mit ihrer anscheinend recht durchgeknallten und wohl auch depressiven Mutter.
    Woran lag es wohl, dass die Mutter immer mehr dem Alkohol verfallen ist? Anfangs hat sie ja anscheinend einen fröhlichen Hippie-Traum vom Aussteiger-Selbstversorger-Leben geträumt und den mit ihren beiden Töchtern auch umgesetzt.


    Ich hab mich anfangs etwas schwergetan, die Geschichte zeitlich einzuordnen.


    Und was war wirklich der Auslöser für Violas Magersucht? Der Selbstmord der Mutter, der Umzug zu der Tante in die Stadt?
    Worüber haben damals alle geredet, was stand in der Zeitung? Dass die Mutter sich umgebracht hat und die Mädchen damit Waisen waren, ist natürlich furchtbar, aber ist das so eine Skandalmeldung? Oder war das vorher schon?
    So ganz komme ich bei den zeitlichen Sprüngen noch nicht mit.


    In jedem Fall hat Isolte es geschafft, sich ein normales Leben aufzubauen, ganz hinter sich lassen kann sie die Vergangenheit aber nicht, immer noch hat sie diese Alpträume.
    Und dass sie mit ansehen muss, wie ihre Schwester sich langsam selbst umbringt, macht es natürlich auch nicht besser.
    Was ich von Ben halten soll, weiß ich noch nicht. Einerseits scheint ihm Isolte wirklich wichtig zu sein, aber sein Job ist es auch und fordert seine volle Aufmerksamkeit. Und da Issy oft nicht Worte fassen kann, was sie gerade bräuchte, kommt sie da automatisch zu kurz, scheint mir.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Die Kitzszene fand ich überhaupt nicht schlimm, die Mutter hat recht, sie sind Selbstversorger. Das ist eine Lektion, die gelernt werden muss, auch wenn das mit dem Eimer hart war, das stimmt.


    Seh ich genauso.
    Und nicht nur für Selbstversorger, jeder sollte sich mal live anschauen, wie das Schnitzel auf den Teller kommt. Dann hätten wir wahrscheinlich weniger Gammelfleisch-Skandale.

  • Ich hab den ersten Abschnitt jetzt beendet. Bisher erinnert es mich stark an "Wenn ihr uns findet" von Emily Murdoch, wobei ich nach diesem Abschnitt sagen muss, dass mir Murdochs Buch besser gefallen hat. Aber das kann sich ja noch ändern.


    Die Zeitsprünge finde ich verwirrend, weil nie erklärt wird, wann man wohin springt. Es wirkt ein bisschen unstrukturiert. Bis jetzt sind mir die Abschnitte in der Gegenwart noch zu kurz und selten.


    Den Schreibstil finde ich angenehm, die Ich-Perspektvie gefällt mir noch immer besser als der personale Erzähler. Bisher herrscht noch eine recht große Distanz zu den Figuren, ich kann noch nicht behaupten, dass ich wirklich mit ihnen fühle. Wäre es so, hätten mir bei der Kitz-Szene sicherlich Tränen in den Augen gestanden. Die Emotionen der zwei sind für mich einfach nicht greifbar. Das war bei "Wenn ihr uns findet" ganz anders.

  • Zitat

    Original von FaerieGirl
    Das war bei "Wenn ihr uns findet" ganz anders.


    Von dem Buch habe ich schon viel gehört, es muss sehr emotional geschrieben sein.

  • Die wechselnden zeitlichen Perspektiven sind anfangs etwas verwirrend, aber so langsam kriege ich ein Bild zusammen.
    Die Kindheit von Issy und Viola wirkt auf mich bedrückend, auch wenn sie anfangs nicht wirklich unglücklich wirken. Das Hippieleben in der Kommune (das Sie ihre Mutter in der Kommune nicht Mamma nennen durften ist so verdreht :pille) und auch dir darauf folgende Selbstversorgergeschichte in einen baufälltigen Haus im Wald wären nicht gerade mein Fall.
    Die Mutter wirkt unausgeglichen, scheint überfordert und schon mit sich selbst nicht zurechtzukommen. Ich habe keine Einwände gegen die Selbstversorgermentalität und das Schlachten der Ziege, aber dann muss man auch gleich sagen was Sache ist und Kinder darauf vorbereiten, nicht Witze á la "Sonntagsbraten" als Name machen und sie dann vor vollendete Tatsachen stellen. Das finde ich schon sehr unüberlegt und fast grausam gegenüber den Mädchen. Auch das sie danach eigentlich keine tröstenden Worte für Issy und Viola findet, sondern lieber zur nächsten Flasche Wein flüchtet. :-(


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Wesentlich bedrückender war für mich die Szene in der Gegenwart, in der Isolte abends bei Ben war. Ihre Einsamkeit war richtig zu spüren und ich habe sehr gelitten. Ich war so wütend auf diesen Kerl und war richtig froh, als das vorbei war.


    Ich fand es auch sehr bedrückend wie einsam und traurig Issy sich gefühlt hat, als Ben mit seinem Geschäftspartner beschäftigt war. Aber Ben konnte da in meinen Augen gar nichts dafür, Isolte verhält sich gegenüber ihrer Umwelt wie eine Eiskönigin. Auch wenn unter ihrer harten Schale ein empfindsamer Mensch steckt und die Gefühle toben, sie lässt ja praktisch nichts davon raus. Den kurzen Moment der Offenheit nach dem Alptraum scheint sie ja regelrecht zu bedauern. Oder das sie ihre Redakteurin nicht abweist wegen der Magersucht-Geschichte ... bloss kein Anzeichen von Schwäche zeigen. :wow
    Es muss furchtbar anstrengend sein nach aussen immer die starke Unnahbahre zu spielen. Anscheinend hat Issy schon als nach dem "Was-auch-immer-damals-passiert-ist" versucht alles im Griff zu behalten und sich so zu einem Kontrollfreak entwickelt.


    Ich frage mich wirklich was Geschehen ist das Viola sich zu Tode hungern will ... was kann so etwas in einem Menschen auslösen?
    Was haben Viola und Isolte getan, das ihre Mutter sie nicht mehr ansehen kann und sich ertränkt?
    Im ersten Moment dachte ich auch das es etwas mit den Jungs zu tun hat ... ob der Kaninchen-Vorfall ein böses Omen war und sich etwas in der Art wiederholt? Werden die Mädchen Michael und John etwas antun?

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Anfangs hatte ich etwas Probleme in die Handlung rein zu kommen. Denn mich hat es durcheinander gebracht das man nicht wusste aus welcher Sicht und von welcher Schwester gerade das Kapitel erzählt wurde. Vielleicht hätte man hier den Namen zu Beginn anführen können.


    Ansonsten liest es sich so, als ob die Schwestern unter sehr schweren Bedingungen aufgewachsen sind und die Mutter zwar ihr bester versucht hat, aber dann doch der Alkohol stärker war.
    Der eine Zwilling hat sich gut mit der Situation arrangiert und das beste aus ihrem Leben gemacht und der anderen ist dies schwerer gefallen und wurde dadurch Magersüchtig.
    Was aber zu der Krankheit bei Viola geführt hat, hat man noch nicht erfahren und ich bin gespannt wie es wohl weitergehen wird.


    Mal sehen ob ich heute noch zum lesen komme, denn jetzt kommt erst mal der Rasen dran.

  • Tja, so richtig reißt mich das Buch nicht mit. Isoltes und Violas Schicksal ist einerseits bedrückend und man leidet mit den beiden, andererseits fragt man sich ständig, was denn nun der Auslöser des ganzen Dramas war, was Viola dazu gebracht hat, so krank zu werden und wieso es so gar keinen Lichtblick gibt. Ein Buch, das man jedenfalls nicht ganz so leicht weglesen kann. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht und ob es doch noch zu einem "Happy End" kommt.

  • Ich habe nun auch schon etwas mehr als den ersten Abschnitt gelesen.. Und ja was soll ich sagen. Wie einige hier, bin ich noch nicht richtig in dem Buch drinnen. Trotzdem gefällt es mir ganz gut, obwohl die Stimmung eher bedrückend und traurig ist.
    Die beiden Mädchen tun mir wirklich leid. Irgendwas muss damals passiert sein, nachdem dann die beiden auch in die Stadt zu ihrer Tante sind..
    Von Viola erfährt man bisher in ihrem aktuellen Zustand leider sehr wenig..


    Mit den Zeitsprüngen habe ich eigentlich keine Schwierigkeiten - mich stört nur etwas dass die Abschnitte in der Vergangenheit auch ziemlich durcheinander sind...

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Also, in Sachen spröder Erzählton ist dieser Buchanfang eine Meisterleistung. Bei der Vergangenheit, der leicht durch geknallten Hippiemutter, die die Welt statt sich selbst ändern will, verschiedenen unglücklichen Momenten der Kindheit und irgendeinem unterschwellig gefühlten Verbrechen oder Megaunglück, auch kein Wunder. Das ist nicht, was ich mal so auf die Schnelle weg lesen könnte, dafür sind die häufigen Perspektivwechsel zu anstrengend und der Stoff zu wenig Handlungsintensiv. Auf die Menschen kommt es an, in Ihnen liegen Geheimnisse verborgen die häppchenweise dargeboten werden.


    Bis jetzt finde ich noch keine sonderliche Bindung zu dem Buch, finde es allerdings auch keinesfalls schlecht erzählt, allenfalls risikoreich, wegen der Sprunghaftigkeit. Isolte hat den Weg in die bürgerliche Sicherheit gewählt. Viola hängt in dieser Opferschleife gepaart mit falsch verstandenem Aussteigertum fest, die sich wohl auch Ihrer Mutter bemächtigt hat. Bin gespannt auf die folgenden Kapitel.... :-]

  • Ich habe gestern angefangen und bin aktuell auf Seite 60 ungefähr.
    Bisher gefällt es mir sehr, sehr gut und ich bin bereits sehr gespannt darauf, die Geschichte rund um Isolte und Viola zu erfahren.
    Solche Geschichten, die "von hinten" aufgerollt werden, ziehen mich generell an und hier denke ich, dass ich das Buch wirklich mögen werde.

  • Ja, ich hab wirklich schon am Sonntag angefangen.
    Aber entweder kam ständig was dazwischen oder es war mir nicht interessant genug.
    Ich finds irgendwie schwer zu lesen.
    Ich komm nicht wirklich rein.
    Obwohl Viola und Isolte Zwillinge sind, scheinen sie mir grundverschieden zu sein.
    Ich frag mich auch was es mit der Verbindung, mit dsem anderen Zwillingspärchen auf sich hat. Ich kann mir gut vorstellen , daß da noch was kommt.
    Der Selbstmord ihrer Mutter, muss die beiden schwer erschüttert haben. Aber ich denke jede versucht das auf ihre Art zu bewältigen.
    Womöglich hat es Viola härter mitgenommen.
    Isolte führt zwar ihr Leben weiter, aber das heißt nicht, daß es sie weniger mitnimmt.


    Ich hab auch Probleme mit den Zeitsprüngen, ich find sie nicht gut genug gekennzeichnet.
    Ben finde ich, ist der richtige Partner für Isolte, er ist für sie da.

  • Ich habe den Abschnitt schon seit zwei Tagen ausgelesen, aber kam nicht dazu hier was zu schreiben :-( Jetzt, aber. Den Inhalt habt Ihr ja alle gut beschrieben.


    Mir gefällt vor allem die Art, wie die Zwillinge sich sprachlich von einander unterscheiden. Da spielt die Autorin gut mit der Perspektive, die sich eigentlich ja nicht verändert. Aber bei Isolte habe ich das Gefühl viel weiter weg zu stehen, sie hält den Leser auf Abstand.


    Währen Viola mich mehr berührt, mich tiefer in ihre Seele mit hinein nimmt und auch sonst greifbarer ist.

  • Sooo, endlich komme ich auch mal wieder dazu zu lesen.
    Ich muss sagen, dass mich dieser erste Abschnitt noch nicht so richtig gepackt hat.
    Ich glaube, dass das damit zusammenhängt, dass ich mit den relativ vielen Zeitwechseln nicht so zurecht komme. Dieser Brief zwischendrin hat mich dann völlig verwirrt.
    Die Story an sich finde ich aber sehr sehr gut :)


    LG

  • So, auch ich habe nun den ersten Abschnitt gelesen.
    Es ist schon eine recht drückende, traurige Stimmung und mir tun die beiden total leid.
    Ich finde es gut, dass nicht in Ich-Perspektive geschrieben wurde, denn so hat man als Leser ein wenig mehr Abstand und man wird nicht total in so einen depressiven Strudel gezogen.
    Der Sprachstil gefällt mir gut und auch die Figurenzeichnungen finde ich gelungen.
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

  • Dieses Buch begann für mich ganz "komisch". Ich weiss nicht recht wie ich es beschreiben soll, aber eigentlich ist die Geschichte ja eher bedrückend, aber sie liest sich von Stil her für mich so "leicht" - das passt eigentlich gar nicht.


    Etwas Probleme hatte ich, zu den Anfängen der Kapitel immer zu verstehen in welcher ZEit ich eigentlich bin, aber das legt sich mit der Zeit.

  • So ich habe das lange Wochenende auch genutzt um zu lesen, aber es geht mir wie einigen hier, ich komme nicht richtig rein.
    Es liegt nicht mal an den Zeitsprüngen oder der Erzählweise, aber ich kann mich mit den beiden Mädels nicht so richtig identifizieren...
    Ausserdem zieht mich die Stimmung echt ein bischen runter.
    Naja,die Szene mit dem Kitz war nicht so mein Fall aber als Selbstversorger nun mal eben Alltag.
    Ich bin trotzdem ein bischen gespannt, wie es weiter geht.

  • Ich hatte mit dem Buch ein paar Startprobleme, aber das lag nicht am Schreibstil, denn der ist fesselnd und mitreißend. Nein, das Problem liegt bei den verschiedenen Perspektiven und Zeiten.


    Gleich zu Beginn ist klar, dass es eine Menge zu klären gibt. Isolte und Viola beschreiben jeweils ihren Teil der Geschichte. Die eine sogar in der ich-Perspektive.
    Dadurch kann man beide Teile gut voneinander unterscheiden.


    Die Geschichte interessierte mich gleich von Anfang an. Warum wurde Viola magersüchtig? Was hat die beiden Mädchen so entfremdet? Was ist mit ihrer Familie und Vergangenheit?