Suche Krankenhauslektüre

  • Da meine Freundin zu weit weg wohnt, um mal kurz einen Krankenbesuch zu machen, möchte ich ihr gerne ein Päckchen ins Krankenhaus schicken. Natürlich muss da ein Buch mit rein. Mir fehlt nur leider die Inspiration, und würde euch gerne um Tips bitten.


    Ich suche ein Buch bzw. einen Roman, das/der


    -einem in einer krisenhaften Situation weiterhilft. Es darf aber auf keinen Fall der Tod darin vorkommen.
    - es darf gerne ein bisschen tiefgründiger sein, also kein Kitsch ala Nicolas Sparks oder Cecilia Ahern, aber auch kein Problemwälzer
    - da sie ziemlich gläubig ist, kann ruhig die Thematik Gott vorkommen, aber wenn, dann nur am Rande, so als Unterton
    - trotzdem sollte es nicht allzu dick und leicht zu lesen sein, sodass man es zwischendurch immer mal wieder weglegen kann.
    - und ein heiterer, auf jeden Fall positiver Grundton wäre gut
    - kein Krimi oder Liebesroman


    Zu diesem Anforderungsprofil fällt mir selbst kein einziges Buch ein, deshalb hoffe ich mal auf eure Vorschläge

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Das ultimative Krankenhausbuch ist bei mir ja "Der Doktor und das liebe Vieh". Da hab ich damals, als ich im Krankenhaus war, die ganze Reihe verschlungen und komischerweise hab ich den Krankenhausaufenthalt vor alles deshalb in guter Erinnerung, weil das die Zeit war, in der ich die "Doktor und das liebe Vieh"-Reihe verschlungen habe.


    Aber ok, passender zu Deiner Beschreibung vielleicht dieses Buch, das ich sehr liebe:


    Kurzbeschreibung
    London in den späten vierziger Jahren: Die temperamentvolle junge Schriftstellerin Juliet erhält eines Tages einen erstaunlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams, ein Bauer von der Kanalinsel Guernsey. Er hat antiquarisch ein Buch erworben, das zuvor ihr gehörte. Zwischen der Literatin und dem Bauern entspinnt sich ein Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz eines literarischen Clubs erfährt, den die Inselbewohner gründeten, um sich über die schwere Kriegszeit hinwegzuhelfen. Je mehr Juliet über Dawsey und die anderen erfährt, desto neugieriger wird sie. Sie beschließt, auf die Insel zu reisen. Dort stößt sie auf die Geschichte von Elizabeth und deren großer Liebe zu einem deutschen Offizier. Und sie lernt Dawsey kennen …


    Das Buch kann man gut immer wieder weg legen, da es in kürzeren Briefen geschrieben ist.
    .

  • Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich weiß aber nicht, ob es noch im Buchhandel zu haben ist.


    Der Schneefalke von Stuart Harris


    Michael Somers kehrt nach einer Verzweiflungstat, bei der er beinahe einen Mann erschossen hätte, in seinen Heimatort zurück, um seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Die Bewohner des kleinen Ortes, in dem jeder jeden kennt, sind mißtrauisch und abweisend. Der Neuanfang, so wie ihn sich Michael vorgestellt hat, will nicht gelingen. Da entdeckt er einen angeschossenen Falken. Er entschließt sich, ihn zu sich zu nehmen. Behutsam nähert er sich dem stolzen und intelligenten Tier. Das Bemühen um das Vertrauen des Falken hilft Michael, sich seiner eigenen Vergangenheit zu nähern. Er ahnt, daß, wenn er es schafft, den Falken gesund zu pflegen, auch er selbst geheilt sein wird.
    Bei seiner täglichen Beschäftigung mit dem Tier wird er von einem kleinen Jungen beobachtet. Jamie Baker ist stumm. Er mußte mitansehen, wie sein Vater bei einem Jagdunfall zu Tode kam, seitdem weigert er sich zu sprechen. Susan, seine Mutter, versucht alles, ihn aus seiner selbstgewählten Isolation herauszuholen, doch bislang vergeblich. Allmählich gewinnt Michael das Zutrauen des kleinen Jungen, auch der Falke erholt sich von Tag zu Tag. Endlich ist der Moment gekommen, an dem dem Tier die Freiheit wiedergeschenkt werden soll. Michael und Jamie fahren mit ihm in die schneebedeckten Berge. Doch ihnen folgt jemand: Ellis, glückloser Holzhändler und stets in Geldnot, und neben ihm liegt sein Gewehr...

  • Auch dieses hier fand ich klasse:


    Gute Geister von Kathryn Stockett


    Mississippi, 1962: Die junge Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Um etwas zu verändern, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf – das Tafelsilber darf sie aber nicht berühren. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.

  • Ich habe zu diesem Zweck mal dieses Buch bekommen, ich liebe es sehr!


    Es geht um zwei alte Frauen eines Nomadenstamms, die in einem kalten Winter, während einer Hungersnot von ihrem Stamm zurückgelassen werden. Die beiden Frauen geben nicht auf. Es ist eine alte Legende, die da erzählt wird.


    Wenn sie allerdings länger bleiben muss, kannst du auch über ein Hörbuch nachdenken - nach einer Woche im Krankenhausbett fallen einem beim Lesen die Arme ab. ;-)

  • Dies hier ist sehr schön:


    Info:


    Das Wunderbare ist ganz nah – und kann unser Leben auf einen Schlag verändern


    Wunder geschehen – und sie sind weder Glück noch Zufall, sondern entstehen durch die Kraft unseres Bewusstseins. Dr. Bernie S. Siegel, Bestsellerautor und weltbekannter Ganzheitsmediziner, versammelt die berührendsten Geschichten aus seiner über 30-jährigen Praxiserfahrung. Geschichten von Menschen, die ihre ganz persönlichen Krisen und Schicksalsschläge auf wundersame Weise überwunden haben – ob schwere Krankheit, Familientragödien oder lebensbedrohliche Gefahrensituationen. Jede Geschichte führt auf spannende und beeindruckende Weise vor Augen: Wir alle haben das Potenzial, Wunder entstehen zu lassen. In jeder Situation des Lebens, egal, wie ausweglos sie auch erscheinen mag. Ein Buch, das Zuversicht und Hoffnung spendet und das uns zur Quelle unserer heilenden Kräfte führt.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Vielen Dank für die vielen Vorschläge, aber irgendwie bin ich immer noch nicht ganz schlüssig.
    An so offensichtliche "Kopf hoch"-Bücher trau ich mich nicht ran, zu sehr Zaunpfahl.
    Ich werde mich mal mit euren Tips näher beschäftigen, danke!

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Könnte dies geeignet sein?
    Gar ned krank is a ned g'sund: Ein Erste-Hilfe-Lesebuch; Karl Valentin

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

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  • Ich hab mich im Krankenhaus immer über leichte und eher lustige Lektüre gefreut. Jegliche Art von "besinnlicher" Literatur wäre nichts für mich gewesen. Aber "Deine Juliet", das Delphin ja schon empfohlen hat, ist ein ganz traumhafter Schmöker.


    Was mir auch gefallen würde, ist von Patrick Taylor "Ein irischer Landarzt". Das ist richtig schön und leicht zu lesen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • hach, schwierig...
    Das Problem ist, dass sie wirklich ernsthaft erkrankt ist, mit einer solchen ungewissen Prognose, dass sie schon ihr Testament gemacht hat. Will man sich in einer solchen Situation mit leichten Schmökern ablenken? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, vielleicht gerade.
    Bei den religiösen Büchern bin ich auch unsicher. Ich weiß, dass sie gläubig ist, fühle mich als überzeugte Atheistin aber völlig inkompetent, abzuschätzen, was für ein Buch ihr helfen könnte, und welches dann wieder zu frömmlerisch wäre. Das alles fällt mir freilich jetzt erst ein, wo ich über eure Vorschläge nachdenke :rolleyes


    Allerdings gefällt mir die Idee mit Karl Valentin sehr gut :gruebel


    Und über deinen Vorschlag, Salonlöwin, zermartere ich mir auch gerade das Hirn, schließlich kenn ich sie, seit ich zehn war. Vielleicht fällt mir außer Schullektüre tatsächlich was ein, was uns damals verbunden hat.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    . Will man sich in einer solchen Situation mit leichten Schmökern ablenken? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, vielleicht gerade.
    .


    Also ich würde das nicht wollen.


    Ich grübel auch schon die ganze Zeit, welche Art von Buch da passend sein könnte.
    Das ist echt nicht leicht.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Allerdings gefällt mir die Idee mit Karl Valentin sehr gut :gruebel


    Ich glaube, wenn ich lebensgefährlich erkrankt wäre, würde ich kein Buch eines Hypochonders lesen wollen. :wow Da würde ich immer denken: Na der hat ja gut reden, der hat ja nichts.


    Was liest sie denn sonst so? Ich kann im Krankenhaus nichts lesen, was mich nicht auch sonst interessieren würde. Es muss im Grunde das sein, was ich eh lese, nur keine dicken Wälzer und einfacher, nicht zu kompliziert. Aber wenn sie so krank ist, ist es auch gut möglich, dass sie sich gar nicht auf das Lesen konzentrieren kann.

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ich glaube, wenn ich lebensgefährlich erkrankt wäre, würde ich kein Buch eines Hypochonders lesen wollen. :wow Da würde ich immer denken: Na der hat ja gut reden, der hat ja nichts.


    :write :write und alles was so aussieht wie, "alles wird gut" und Heile Welt spiegelt fällt weg.


    Zu Zeiten meiner KHaufenthalte, wobei nicht lebensgefährlich, hab ich mich in der dortigen Bibliothek bedient. Ohne Bücher hätte ich es nicht ausgehalten. Wobei mich eher die psychische Situation belastet hat als die körperliche, obwohl das eine aus dem anderen resultierte.


    Ob man sich aufs lesen konzentrieren kann ist wahrscheinlich auch von der Tagesform abhängig, von daher müsste es etwas sein, was man leicht wieder aufnehmen kann.


    DD je mehr Du darüber nachdenkst umso schwerer wird es Dir farllen eine Entscheidung zu treffen. Vielleicht solltest du ganz spontan, nach Bauchgefühl, eines aussuchen. Damit kann sie es doch zuerst versuchen.

    Wolkenkind wäre evtl. auch noch etwas, weil Soname einfach eine Kämpferin war und es nicht leicht hatte. Ist mitreißend geschrieben hat aber keine Platituden parat wie man sein Leben gestalten soll.

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ich glaube, wenn ich lebensgefährlich erkrankt wäre, würde ich kein Buch eines Hypochonders lesen wollen. :wow Da würde ich immer denken: Na der hat ja gut reden, der hat ja nichts.


    Bloß nicht! :write

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    hach, schwierig...
    Das Problem ist, dass sie wirklich ernsthaft erkrankt ist, mit einer solchen ungewissen Prognose, dass sie schon ihr Testament gemacht hat.


    Dann ist sie sich doch der Ernsthaftigkeit der Lage durchaus bewußt. Also brauchst Du eigentlich keine große Angst haben, ein etwas ernsteres Buch auszusuchen.


    Ich würde auch eher Abstand nehmen von allzu seichter Lektüre. Man kann die Situation ja nun nicht verleugnen.


    Ich kann noch aus eigener Situation sagen (aber ich bin ich und Deine Freundin ist eine ganz andere Person), daß manchmal einfach die Geste zählt und dann darf es vielleicht auch einfach nur ein kleines Büchlein mit schönen Bildern, Sprüchen oder evtl. auch geistlichen, religiösen Aphorismen o.ä. sein. Ich habe mich immer über kleine Bändchen mit schönen Landschaftsfotos oder Naturaufnahmen gefreut, ob nun mit oder ohne Sprüchen...


    Ich finde dies als Geschenkidee auch toll (bei Amazon kannst Du Dir einige Seiten anschauen):

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT