'River' - Seiten 290 - Ende

  • Ich bin heute schon mit dem Buch fertig geworden. Es war einfach zu packend, um es liegen zu lassen. Wäre nicht die ganze Zeit eine Zweijährige über mich rübergetobt, hätte ich sicher auch ein paar Tränchen vergossen.


    Nun hielt auch der letzte Teil seine Überraschungen parat.
    Für Natalie bin ich sehr erleichtert, dass sie den Brand nicht verschuldet hat, bin ich doch wie sie bis zum Schluss davon ausgegangen, dass es die Glut der Tüten im Mülleimer war, die den Brand ausgelöst hat.


    Es war wirklich ergreifend zu lesen, wie der nahende Tod der Mutter die Familie dann doch wieder vereint.
    Das Schweigen wird aufgebrochen, Geheimnisse und Missverständnisse werden gelöst und aufgeklärt.


    Sehr wichtig fand ich den Satz am Ende des 34. Kapitels (das allerdings in den dritten Abschnitt gehört, wie ich gerade sehe, aber egal): "Im Gegensatz zu Jenny bin ich nicht in einem Zeitalter der Akzeptanz aufgewachsen. Ich musste sie lernen."


    Einzig und allein die Vergewaltigungsgeschichte fand ich zuviel. Der Roman wäre auch ohne diese ausgekommen. Die Sache mit dem vermeintlich toten Baby und all die anderen Vorkommnisse waren genug. Aber das ist nur meine Meinung.


    Alles in allem fand ich das Buch gut.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich habe die letzten beiden Abschnitte gestern in einem Rutsch durchgelesen.
    Nach all dem Schlimmen, was passiert ist, bin ich froh über dieses Happy End. Wobei ich auch erleichtert bin, dass uns ein herzzerreißendes Versöhnungsgespräch zwischen Natalie und Boyer erspart geblieben ist. Das wäre mir zu viel gewesen. So hat Donna Milner die richtige Mischung gefunden.


    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich möchte nun unbedingt auch "Der Tag an dem Marilyn starb" von ihr lesen. Ich habe vor allem ihr Art die Geschichte zu erzählen sehr genossen.

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    ...
    Nun hielt auch der letzte Teil seine Überraschungen parat.
    Für Natalie bin ich sehr erleichtert, dass sie den Brand nicht verschuldet hat, bin ich doch wie sie bis zum Schluss davon ausgegangen, dass es die Glut der Tüten im Mülleimer war, die den Brand ausgelöst hat.


    Darüber war ich auch sehr froh. So viele Jahre hat sie sich gequält und konnte Boyer nicht in die Augen sehen, weil sie meinte, sein Unglück verursacht zu haben. Verzeihen konnte sie sich so vieles nicht, aber man darf nicht vergessen, dass sie ein Teenager war, unvollkommen, unfertig, menschlich.
    Vielleicht hätte sie einfach eher mit Boyer sprechen müssen. Für mich ist er ein Mann mit offenen Armen und einer Menge Verständnis für alles, was menschlich ist. Er hätte auch sie verstanden.


    Zitat

    Einzig und allein die Vergewaltigungsgeschichte fand ich zuviel. Der Roman wäre auch ohne diese ausgekommen. Die Sache mit dem vermeintlich toten Baby und all die anderen Vorkommnisse waren genug. Aber das ist nur meine Meinung.


    Gebraucht hätte ich sie auch nicht, aber sie gehörte in die Handlung. Dieser schmierige Mr Ryan hat sie die ganze Zeit immer beglotzt. Es passt sich perfekt ein, dass er Sex von ihr erpressen wollte, sich ihre Willigkeit und ihren Körper erkaufen.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich habe die letzten beiden Abschnitte gestern in einem Rutsch durchgelesen.
    Nach all dem Schlimmen, was passiert ist, bin ich froh über dieses Happy End. Wobei ich auch erleichtert bin, dass uns ein herzzerreißendes Versöhnungsgespräch zwischen Natalie und Boyer erspart geblieben ist. Das wäre mir zu viel gewesen. So hat Donna Milner die richtige Mischung gefunden.


    So sehr ich Boyer auch mag, aber so ein wie von dir beschriebenes Gespräch hätte ich auch nicht gewollt. Für mich ist er auch eher der, der die Arme offen hält als jedes Problem bis zu Ende erschöpfend diskutiert.


    Zitat

    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich möchte nun unbedingt auch "Der Tag an dem Marilyn starb" von ihr lesen. Ich habe vor allem ihr Art die Geschichte zu erzählen sehr genossen.


    Geht mir auch so.
    Vielleicht lesen wir den Roman ja im nächsten ja bei Querbeet zusammen? :-]

  • Mir ging es auch so, dass ich die beiden letzten Abschnitte in einem Stück verschlungen habe. Es war so mitreißend und fesselnd, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.
    Es hat mir gut gefallen - gerade die Entwicklung Natalies fand ich sehr nachvollziehbar. Was für ein Unglück, dass keiner in der Familie über schwierige Dinge reden konnte. Es wäre ihr so viel Leid erspart geblieben.

  • Zitat

    Original von Clare


    Geht mir auch so.
    Vielleicht lesen wir den Roman ja im nächsten ja bei Querbeet zusammen? :-]


    Das finde ich eine gute Idee! Das Buch als Vorschlag für das nächste Lesejahr, sollten wir dann schon mal im Hinterkopf behalten. :-)

  • Gester Abend habe ich das Buch auch in einem Rutsch fertig gelesen. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen bis zum Ende.
    Sehr schön, dass zum Ende hin das Schweigen gebrochen wurde und die Familie wieder vereint wurde.
    Natalie hat ihr Leben lang mit so schimmen Schuld-Gefühlen leben müssen.
    Es hat mich gefreut, dass sie doch nicht schuld war an dem Feuer in Boyers Hütte. Und das mit den vertauschten Babys fand ich auch ganz schön heftig. Wie konnten der Arzt und der Priester nur so etwas überlegen??


    Ich möchte auf jeden Fall das andere Buch der Autorin auch lesen. Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
    Falls es zu einer Leserunde kommen sollte bin ich auf jeden Fall dabei! :knuddel1

  • Heute hatte ich endlich mal so richtig Zeit zum Lesen - und hab es gleich genutzt, das Buch auszulesen :-].


    Ich hab nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber am Ende sind mir doch zeitweise die Buchstaben vor den Augen verschwommen.


    Schlimm, wenn Menschen, die sich lieben mit tragischen Ereignissen nicht anders umgehen können als diese tot zu schweigen.


    Natalies unerkannte Schwangerschaft bot schon einen weiteren dramatischen Höhepunkt aber irgendwie hatte ich so ein unbestimmtes Gefühl, was da wohl noch kommen würde - und es kam dann in Gestalt von Gavin, der sich als Rivers Sohn herausstellt.


    Nach Glaubwürdigkeitsgesichtspunkten sollte man die Geschichte vielleicht nicht untersuchen ;-), aber Donna Milner versteht es wirklich, die ganz großen Gefühle und Dramen des Lebens in ergreifende Worte zu fassen.


    Ich wünsch euch viel Spaß mit dem Tag als Marilyn starb. Wenn überhaupt möglich, war das noch ergreifender, haltet die Taschentücher bereit.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich wünsch euch viel Spaß mit dem Tag als Marilyn starb. Wenn überhaupt möglich, war das noch ergreifender, haltet die Taschentücher bereit.


    Oje.
    Ich hatte ja bei "River" jetzt schon ein Gefühl des "zu viel" und dass die Geschichte ein wenig überlastet ist mit Vorfällen.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Lumos
    Nach Glaubwürdigkeitsgesichtspunkten sollte man die Geschichte vielleicht nicht untersuchen ;-), aber Donna Milner versteht es wirklich, die ganz großen Gefühle und Dramen des Lebens in ergreifende Worte zu fassen.


    Absolut! :write


    Mir hat auch dieser letzte Abschnitt sehr gut gefallen. Es war so schön und irgendwie befreiend zu sehen, wie die Betroffenen miteinander reden und sich wieder annähern. Natalie kann so einige Schuldgefühle abstreifen und kann jetzt endlich anfangen zu leben und richtig zu lieben. Ich war richtiggehend glücklich als sie Vern gebeten hat, zu ihr zu kommen. :-]


    An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle Querbeeteulen - allen voran natürlich Clare - für eine erneute Leserunde, die mich nicht so schnell loslassen wird. Ich durfte hier mit eurer Hilfe schon einige Perlen für mich entdecken - und "River" gehört definitiv dazu! :knuddel1

  • Zitat

    Original von Saiya


    Das finde ich eine gute Idee! Das Buch als Vorschlag für das nächste Lesejahr, sollten wir dann schon mal im Hinterkopf behalten. :-)


    Da wäre ich dann auch sehr gerne dabei! :wave


    Und Lumos' Tipp, Taschentücher bereit zu halten, ist schon notiert! ;-)

  • Manchmal gibt es schon spannende Zufälle...


    Ich bin heute über den Namen des verstorbenen Schauspielers "River Phoenix" gestolpert, den ich vorher nicht kannte. Und ich muss sagen, dass er "meinem" River aus dem Buch sehr, sehr nahe kommt.


    Hier das Bild, das mich heute so unerwartet an den Anfang des Buches zurück schickte. ;-)


    Und hier einige Infos über den viel zu früh verstorbenen Schauspieler.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Das finde ich eine gute Idee! Das Buch als Vorschlag für das nächste Lesejahr, sollten wir dann schon mal im Hinterkopf behalten. :-)


    :write

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • "Es gibt keine widrigen Winde...."- kein schlechtes Lebensmotto, finde ich.
    Auch wenn man oft erst in der Nachschau erkennt, was oder wen ein Sturm, der das ganze Leben umgestülpt hat, ins Leben geweht hat.


    Der Schluss ist mir ein wenig zu amerikanisch. Auch wenn die vielen schönen Menschen, Häuser, Landschaften, die allgegenwärtige Liebe und Vergebung irgendwie gut tun. Andeutungen gefallen mir da doch besser und ich mache mir meine eigenen Gedanken.


    Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gefallen. Er hat mich ein wenig an "Grüne Tomaten" erinnert. Kaum ein Buch habe ich so oft gelesen wie dieses.
    Ein wunderbares Buch, das ich sehr genossen habe.


    Vielen Dank, ihr lieben Querbeeter! :knuddel1


    Edit: Danke, Ayasha, für die Links! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Ja, das Ende war schon recht dick aufgetragen, aber ehrlich gesagt, das habe ich auch gebraucht! :lache
    Indem die Autorin so vielem Schlimmen so viel richtig Gutes entgegensetzt, wurde die Geschichte für mich rund und ich war begeistert.
    Als sich Natalie und Gavin begegneten, habe ich wirklich geheult ;-) (oki, dazu braucht es im Moment grade auch nicht soviel, und meine über mich tobende Zweijährige hatte ich fürs Ende woanders geparkt :lache)


    Das Wichtigste sagt Stanley am Schluß:

    Zitat

    Diese Familie kämpft niemals mit Worten. Sie benutzt Schweigen als Waffe. Und das tut genauso weh.Ihr lasst das, was euch verfolgt, zwischen euch stehen...


    Das beschreibt die jahrelangen Auswirkungen dieser Tragödie für mich am Besten.


    So kann ich jetzt sagen, im Ganzen hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich 'Marilyn' gern mit euch lesen würde!

  • Hach, war das schööön! Wieder mal die "Guckerchen" so richtig durchgespült!
    Obwohl ich gestehen muss, dass die Sache mit dem Kind mich erst sehr irritiert hat, eine ähnliche Überfrachtung wie gerade im "Rosenholzzimmer" nur knapp ausgehalten befürchten ließ. Aber es passt im Gegensatz zu dort hier alles gut und vor allem logisch zusammen. Und mir Happy End-Trulla gefiel natürlich auch, dass Vern nicht außen vor bleibt.
    Dieses Nicht-miteinander-Reden erinnerte mich an die "Dornenvögel" zu der Zeit nach Pater Ralph, als die Kinder erwachsen sind, jedenfalls die ausführlichere Buchvariante.
    Das Marilynbuch würde ich evtl. ebenfalls lesen, aber nicht so bald.
    Solche "Überschwemmungsgeschichten" wollen wohldosiert gelesen werden.
    Rezension folgt :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)