'Im Dienst der Gräfin' - 1. Buch - Prolog - Kapitel 04

  • Oh, es ist ja sehr ruhig hier.
    Dann werde ich mal versuchen, meine Eindrücke zu schildern.
    Ich bin sehr gut in das Buch rein gekommen.
    Emilia scheint eine sehr selbstbewusste Persönlichkeit. Ihre Tante ist mir sehr unsympathisch und ist sehr egoistisch, während ihr Onkel ja wenigstens einige menschliche Züge erkennen lässt. Und Karl hofft scheinbar auf mehr als nur eine Reisebegleitung. Da hat Emilia ihm aber gehörig Bescheid gegeben.
    Durch den Verkauf den ausgebesserten Kleider wird Emilia zur Gräfin zitiert und sie soll dort ein Kleid für die Gräfin nähen. Ilona, die Vertraute der Gräfin scheint ihr den Erfolg zu neiden.
    Sehr mysteriös fand ich die Bestrafung von Anna, die kurz darauf tot aufgefunden wurde. Angeblich ein Unfall. Da bin ich mir nicht so sicher.
    Auf jeden Fall eine tolle Geschichte und ich freue mich auf das Weiterlesen.

  • Auf diese Leserunde habe ich mich schon länger sehr gefreut, weil mir das Buch "Die Rebellin von Shanghai" Anfang dieses Jahres so gut gefallen hat.
    Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich von dieser Gräfin Bathory bis jetzt noch nichts gehört hatte. Aber nach dem Prolog dieses Buches war ich schon sehr gespannt, was diese Gräfin nun alles schlimmes und grausames getan haben soll.
    Ich bin auch sehr schnell in das Buch reingekommen. Ich finde es ganz toll, wie alles so bildhaft und lebendig beschrieben wird. Zum Beispiel den Marktplatz in Wien konnte ich mir richtig gut vorstellen.
    Ich habe mich allerdings gerade zu Anfang etwas schwer mit Emilia getan. Irgendwie habe ich zu ihr noch nicht so den richtigen Zugang gefunden, sie bleibt mir fremd. Ich kann es nicht ganz genau erklären an was es liegt.
    Einerseits macht sie ja einen sehr intelligenten, fleißigen und geschickten Eindruck. Aber dann scheint sie mir auch wieder sehr naiv und weltfremd zu sein. Ich bin noch nicht so ganz warm mit ihr geworden.
    Was ich aber schön finde: man merkt ihr die Liebe zu schöner Kleidung und zum Nähen wirklich an. Ich selber kann leider gar nicht nähen, aber bei ihr spürt man richtig ,dass es ihre Leidenschaft ist.
    Sehr witzig fand ich ja, dass auf dem Markt der Pfarrer die angebotenen Gabeln als weibisches Teufelswerkzeug beschimpft! :lache

  • Zitat

    Original von Rouge
    Ich habe mich allerdings gerade zu Anfang etwas schwer mit Emilia getan. Irgendwie habe ich zu ihr noch nicht so den richtigen Zugang gefunden, sie bleibt mir fremd. Ich kann es nicht ganz genau erklären an was es liegt.
    Einerseits macht sie ja einen sehr intelligenten, fleißigen und geschickten Eindruck. Aber dann scheint sie mir auch wieder sehr naiv und weltfremd zu sein. Ich bin noch nicht so ganz warm mit ihr geworden.


    Emilia ist halt noch sehr jung und hat nicht viel von der Welt gesehen. Daher mag sie manchmal etwas naiv wirken. Ich hoffe, du wirst mit der Zeit wärmer mit ihr werden.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Auch ich habe diesen ersten Abschnitt schon durch und bis jetzt gefällt es mir sehr gut.


    Emilia ist zwar noch jung, aber sie weiß schon was sie will. Ihre Tante ist mir äußerst unsympathisch und ihr Onkel hat nichts zu sagen wie mir scheint. Sonst würde er sich anders bei seiner Frau durchsetzen. Ich bin zwar nicht dafür, dass in einer Beziehung der Mann das Oberhaupt ist, aber umgekehrt ist es genauso schlecht.


    Emilias Tante scheint sich getroffen zu fühlen, als Emilia den Vorwurf vorbringt, dass ihr Erbe auf den Kopf gehauen wurde.


    Karl kann bei mir auch nicht gerade punkten. Er erhofft sich bestimmt mehr von Emilia als sie ihm geben will. Es ist interessant zu lesen, wie es früher war, dass z. B. Gabeln verboten waren. Interessant war für mich auch, dass die Geschichte in Augsburg startet, weil ich noch nicht lange in Augsburg war. Bin nun sehr gespannt, wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave

  • Karl? Bei mir heißt der Kurt... :lache
    Und gabs tatsächlich schon eine Tote in dem Abschnitt? Bei mir endet Kap. 4 mit einem Schrei :gruebel
    Ist das eBook anders von der Einteilung her?
    Ich bin gut gestartet und nur so durch den ersten Abschnitt geflogen. Die Gräfin Bathory ist mir nicht fremd, ich habe schon einiges über sie gelesen und finde, die Amtosphäre die in ihrem Haus herrscht sehr gut getroffen. Auch die Gräfin an sich wirkt sehr gelungen gezeichnet.
    Emilia, ich weiß noch nicht recht ob ich sie mag oder nicht... Mal sehen wie sie sich entwickelt.
    Die Zeit bei Onkel und Tante, sowie das kurze Intermezzo bei Kurt sind (zum Glück?) für sie vorbei und ich bin gespannt, wie es ihr weiter ergehen wird.

  • Das Buch fängt langsam an, die Figur der Emilia wird behutsam eingeführt mit ihrer Geschichte. Augsburg bleibt nebliger als später Wien. Nähen als Lebensinhalt. Wir schreiben 1610, noch acht Jahre bis zum großen Krieg. Die Türkei regen eigentlich gerade keinen auf, außerhalb Ungarns versteht sich, die kommen erst wieder in 80Jahren nach Wien. Die Musik ist Barock, die Kunst auch. Die Kleidung ist aufwändig, Syphilis weitverbreitet. Ungarn ist noch lange nicht Österreich- Ungarn. Emilia ist Opfer eins allgemeinen Risikos, selbst Wohlstand schützt vor gar nichts, wenn ein Schicksalsschlag in Form einer Krankheit oder einer Mißernte die Familie trifft.

  • Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen. Stimmt, von Augsburg erfährt man nicht so viel, als Augsburgerin lese ich eigentlich gern drüber, aber da ja von Anfang an klar war das wir über kurz oder lang in Ungarn landen werden ist das schon okay so. Mir tut Emilia sehr leid. Es muß schlimm sein als Einzige so eine Seuche zu überleben und dann auf die Mildtätigkeit anderer angewiesen zu sein. Eigentlich hat sie es auch noch ganz gut getroffen und bei Tante Irmgard und dem Onkel wenigstens ein Dach über dem Kopf und was zu essen. Emilia scheint sehr ehrgeizig zu sein, das wir ihr wohl in Zukunft auch weiter helfen.


    Das kurze Intermezzo mit Kurt war spannend zu lesen, ich glaube für ein sittsames junges Mädchen war das schon ne Überwindung mit so jemand in die Welt hinaus zu gehen.....


    Über die Gräfin kenne ich bisher nur den Roman "Die Gräfin Bathory" und auch den zugehörigen Film. Beides hat mir gut gefallen.....
    bisher gefallen mir die Beschreibungen der Gräfin gut, kühl und distanziert, aber bisher noch nix was in Richtung Monster geht, mal sehen wie das weiter geht!


    mein Kapitel 4 endet auch mit dem Schrei!

  • Ich bin heute auf der Zugfahrt richtig in das Buch abgetaucht.
    Emilia mag ich, sie ist nicht auf den Mund gefallen und ist eine ehrlich Haut.
    Kurt mochte ich von Anfang an nicht, ebenso wie die schöne Sängerin, meiner Ansicht nach eine ganz schöne Zicke und immer auf alles eifersüchtig.
    Die Gräfin kann ich noch nicht einschätzen.
    Mein Kapitel endet auch mit dem Schrei. :wave

  • Ich bin auch schon mit mit dem ersten Abschnitt durch, was für mich das eindeutige Zeichen ist, dass mir das Buch sehr gut liegt. Ich mag den Schreibstil und die Charakterisierung der Figuren. Die Tante ist nicht nur einfach die Böse, man erfährt auch ein bisschen Hintergrund zu ihr, der Onkel hat tatsächlich Emilias Bestes im Sinn als er sie mit Kurt wegschickt und Emilia ist in meinen Augen für eine 17-jährige sehr glaubhaft getroffen. Ja, manchmal ist sie ein bisschen zu ungestüm oder naiv, sie muss ja auch einsehen, dass sie wohl manchmal auch selbst ein wenig hochmütig war in den 5 Jahren bei Onkel und Tante und sich für etwas Besseres hielt.
    Kurt finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Er hat sich eigentlich die meiste Zeit über doch recht anständig Emilia gegenüber verhalten (bis zu der bewußten Szene im Vollsuff) und sie erfährt ja auch in ihrer rechtschaffenen Empörung recht wenig Verständnis von ihrer Umwelt.


    Ich frage mich, was Illona eigentlich ursprünglich mit den Kleider von Emilia bezweckt hat. Wollte sie einfach nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder hatte sie durchaus auch im Kopf, dass Emilia zur Gräfin geholt werden sollte? Aber warum wäre sie dann so wütend und eifersüchtig als Emilia den Auftrag erhält? Oder hat sie einfach nicht damit gerechnet, dass die Gräfin Emilia so "herzlich" (für ihre Verhältnisse :lache) aufnimmt. Mal sehen ob sich ihre Motive noch etwas mehr enthüllen. Vielleicht ist sie Emilia gegenüber ja jetzt etwas freundlicher, wo sie die Chance sie bloßzustellen nicht genutzt hat.


    Annie wird in der Nacht bestraft, ich gehe davon aus, dass der Schrei den man hört wohl von ihr ist. Und was hat es mit den Flecken an den Handgelenken von Illona auf sich? Steht die Báthory auf Fesselspielchen oder war das auch Teil einer Bestrafung?


    Die Beschreibung der Stoffe und die Freude, die Emilia am Nähen empfindet überträgt sich wirklich auf den Leser, sogar wenn man gar nicht (mehr) Nähen kann so wie ich. :schaem


    Die Geschichte nimmt jetzt an Fahrt auf und es wird spannend. Was hat es wirklich mit der Gräfin auf sich. Was die historische Person angeht, weiß ich noch nicht allzuviel, also wird jedes Detail interessiert zur Kenntnis genommen.


    Ich hab mir übrigens für unterwegs (auf dem Weg zur Arbeit) zusätzlich das eBook auf dem Kindle ausgeliehen, wäre sonst zu schade, wenn das schöne Cover in der Tasche irgendwie zu Schaden käme.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Was lange währt.... ;-) Ich bin jetzt auch endlich am Hofe der Gräfin eingetroffen. Da ich mich Mal wieder im Parallellesen versuchte, bin ich schon ein bisschen weiter, komme aber erst jetzt dazu meine Gedanken zu posten. (Notiz am Rande: das mit dem Parallellesen sollte ich wirklich lassen - ich bin einfach nicht der Typ dafür und ich bin froh, dass ich mich jetzt ganz Emilias Geschichte widmen kann. :-))


    Dieser erste Abschnitt liest sich schon sehr schön und ich bin gut in die Geschichte reingekommen.


    Emilia als Figur sehe ich bis hierhin noch etwas aus Distanz. Sie verhält sich wohl wie jedes Mädchen zu ihrer Zeit und in ihrer Situation und ich kann gut verstehen, dass sie sich gegen Kurt entschieden hat. Ich finde ihre Entscheidung auch mutig. Und dennoch hat mir beim Abschied der Hausierer ein klitzekleines bisschen leid getan. ;-)

  • Mir hat der Einstieg in die Geschichte gut gefallen. Der Prolog lässt erahnen, dass die Gräfin nicht so gottgefällig ist, wie sie vorzugeben scheint. Zwar habe ich noch nichts über die Gräfin Báthory gelesen, mir ist nur der Beiname "Blutgräfin" geläufig. Die Atmosphäre in ihrem Haus ist düster und kalt, die Bediensteten scheinen sich zu fürchten - und vermutlich sind sie auch bereits Opfer von Grausamkeiten geworden, was Emilia anhand verschiedener Verletzungen auffällt. Ich bin sehr gespannt, was sie erwarten wird, wenn sie sich in den Dienst der Gräfin stellt. Ob es wirklich der richtige Weg war?


    Emilia ist für ihre Zeit recht selbstbewusst und hat ihren eigenen Kopf. Damit eckt sie häufig an, auch bei mir als Leserin. Dennoch finde ich sie bisher sympathisch. Ihre Lebenssituation ist alles anderes als rosig und irgendwie bin ich froh, dass sie nicht länger mit Kurt in der Weltgeschichte herumziehen muss. Mit ihm wäre sie mit Sicherheit nicht glücklich geworden.


    Zitat

    Original von Rouge
    Was ich aber schön finde: man merkt ihr die Liebe zu schöner Kleidung und zum Nähen wirklich an. Ich selber kann leider gar nicht nähen, aber bei ihr spürt man richtig ,dass es ihre Leidenschaft ist.


    Das habe ich auch so empfunden und ich fand die Passagen, in denen die Entstehung des Kleides beschrieben wird, sehr gelungen. Man merkt regelrecht, dass Emilia mit Herzblut dabei ist.
    Dass das Kleid für die Gräfin zu kurz geraten sein sollte, konnte ich mir daher beim besten Willen nicht vorstellen, insofern war ich gar nicht überrascht, dass es sich um eine Intrige Ilonas handelte, um Emilia loszuwerden. Mit ihr wird sie sicher noch einige Male aneinander geraten! :rolleyes


    Der Schrei - er scheint von Annie zu kommen. (Hier hat saphiria ja schon etwas vorweggenommen. ;-)) Ich bin mir sicher, dass es Gräfin Báthory selbst ist, die die Mädchen quält. Aber warum? :gruebel

  • Einen schönen guten Abend.
    Ja, ich habe auch schon den langen Weg aus der Mongolai hierher gefunden. Auch hier gefällt es mir sehr gut. Ich bin wieder gut reingekommen.
    Ja, das hatte sich Emmy anders gedacht, dass die Dirne ihr eigenes Zimmer hat. :grin Und schon hat sie etwas für das leben gelernt.
    Gabeln waren verboten :yikes
    Wie die Bediensteten Emmy abgeholt haben, war schon beängstigend. Also ich hätte da auch Bammel gehabt.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Auch ich habe es endlich geschafft, in den Dienst der Gräfin einzutreten.


    Hach, ist das schön, ein Tereza-Buch zu lesen. :-]


    Ich kenne die Gräfin nur aus einem Song aus dem Heavy-Metal-Bereich, den mein Mann mir vorgespielt hat. Ich bin auf alles gefasst. :grin


    Die tüchtige Emilia schafft es also, eine Anstellung als Schneiderin zu finden. Mutig und selbstbewussthat sie dieses Ziel verfolgt, das imponiert mir.
    Ich bin mal sehr gespannt, ob ihr etwas loses Mundwerk sie als nächstes in die Bestrafung führt oder ob die Gräfin eher Gefallen daran findet. Für Emilia am gefährlichsten erscheint mir im Moment Frau Hertz. Bei ihr ist der Name nicht Programm. :grin


    Ich freue mich auf das Weiterlesen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin