'Der Zug der Waisen' - Seiten 161 - 259

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Aber wichtige Statisten. ;-)
    Denn, wenn sie nicht so wären, wie sie sind, wenn sie nicht so gehandelt hätten, wie sie es getan haben - wäre Molly nie bei Vivian gelandet. :-)


    Stimmt.
    Aber dazu muss ich nicht unbedingt alle Tiefen ihres Charakters auszuloten in der Lage sein. Hinzu kommt das, was Richie unten "gespoilert" hat...
    Das Buch endet, was diese Statisten betrifft, ohne jetzt etwas vorweg nehmen zu wollen, für mich akzeptabel. Molly kann dann selbst entscheiden, wen sie welchem Platz in ihrem späteren Leben einräumt und wem nicht. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Dadurch, dass wir die Gegenwart nur aus Mollys Sicht erleben, bleiben die anderen Figuren, abgesehen von Vivian, eher oberflächlich. Wir lesen ja eigentlich nur, wie Molly sie wahrnimmt und was sie in den jeweiligen Begegnungen mit ihnen empfindet. Das verleiht aber Vivians Geschichte Tiefe und gibt ihren Erlebnissen eine besondere Bedeutsamkeit. Gerade diese Art der Erzählweise gefällt mir an dem Buch so gut.


    Hinzu kommt dann noch,


    Ich denke, dass die Autorin beide Erzählperspektiven bewusst so gewählt hat, um die in Vergessenheit geratene Geschichte der "Orphan Trains" und die damit verbundenen Schicksale in Erinnerung zu rufen. Gleichzeitig hat sie versucht, die Problematik von Waisen bzw. Pflegekindern in der heutigen Zeit dem gegenüberzustellen und auch hier auf immer noch bestehende Probleme hinzuweisen.
    Das ist ihr gelungen. :anbet

  • Zitat

    Original von belladonna


    Die Szene, wo Mrs Nielsen Vivian anbietet, ihren irischen Anhänger zu polieren, fand ich wirklich rührend - die erste, die Vivian ihr Schmuckstück nicht wegnehmen will!


    Diese Stelle war für mich in diesem Abschnitt schon irgendwie bezeichnend. Endlich ist sie nach den 2 schlechten Erfahrungen noch in einer Familie, wohl eher bei einem Ehepaar, gelandet das es gut mit ihr meint. Auch wenn sie die Nielsens nicht als Eltern empfindet kann sie nun ihr Leben ohne Hindernisse gestalten. Und es zu etwas bringen.


    Molly`s Verhältnis zu Vivian verändert sich. Sie geht ja mittlerweile gern dahin und sieht es nicht mehr als Strafe an. Besonders als sie Vivian für ein Schulprojekt interviewt und Molly dann ihre Lebensgeschichte erzählt. Molly darf bei Vivian auch so sein wie sie ist und bekommt nicht ständig irgendwie Kritik zu spüren so wie bei Dina und Ralph. Sie fühlt sich wohl dort.

  • Ich kann dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen so zieht mich die Geschichte in ihren Bann.


    Ich bin so froh, daß Vivian nach ihren leidvollen Erfahrungen bei der Familie Grote von ihrer Lehrerin Miss Larsen und Mrs Murphy aufgenommen wird. Das Ehepaar Nielsen bietet Vivian dann endlich die Sicherheit, die sie so dringend braucht.


    Auch ich bin der Meinung, daß die beiden Handlungsstränge stark aufeinander Bezug nehmen und sich gegenseitig ergänzen.

    Zitat

    Original von Saiya
    Ich denke, dass die Autorin beide Erzählperspektiven bewusst so gewählt hat, um die in Vergessenheit geratene Geschichte der "Orphan Trains" und die damit verbundenen Schicksale in Erinnerung zu rufen. Gleichzeitig hat sie versucht, die Problematik von Waisen bzw. Pflegekindern in der heutigen Zeit dem gegenüberzustellen und auch hier auf immer noch bestehende Probleme hinzuweisen.
    Das ist ihr gelungen. :anbet


    Deiner Meinung, liebe Saiya, möchte ich mich voll und ganz anschließen. :write

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Ich denke, dass die Autorin beide Erzählperspektiven bewusst so gewählt hat, um die in Vergessenheit geratene Geschichte der "Orphan Trains" und die damit verbundenen Schicksale in Erinnerung zu rufen. Gleichzeitig hat sie versucht, die Problematik von Waisen bzw. Pflegekindern in der heutigen Zeit dem gegenüberzustellen und auch hier auf immer noch bestehende Probleme hinzuweisen.
    Das ist ihr gelungen. :anbet


    Perfekt erklärt, Saiya. :anbet


    Mr. Sorenson hat es schon wieder getan. Er stellt überaus deutlich heraus, dass Dorothy hier wohl ein Problem hat. Sie sei schließlich Waise und müsse sich mehr anpassen.


    Offensichtlich war man sich schon bewusst, dass Blut dicker als Wasser ist. Allerdings reicht die Vorstellung nicht dazu aus, dass man auch angenommene Kinder wie eins behandeln kann, dass es sich Zuhause fühlt.


    Nett ist, dass das Ehepaar Nielsen Dorothy anbietet, ein letztes Mal den Namen zu ändern. Sie erheben sie damit ja zur eigenen Tochter und sagen ihr damit ja, dass sie nun endlich angekommen ist. Sie hat obendrein freie Hand im Landen, sodass sie auch Erfolge hat. Die wichtigsten Grundsteine zum Leben sind nun nach all den Jahren erfüllt.

  • Aus Dorothy ist Vivian geworden, es wurde ihr angeboten und sie hat sich dafür entschieden. Wie es scheint, ist sie nun bei den Nielsens gut aufgehoben, akzeptiert und anerkannt. Es scheint sich nun zum Guten zu wenden und da wir gelesen haben, dass Vivian später mit ihrem Mann das Warenhaus ihrer Adoptiveltern florierend weiterführt, scheint sie es bei und mit den Nielsens gut zu haben. Sie bekommt ein eigenes Zimmer, Kleidung, gutes Essen und sogar Lohn für ihre Arbeit im Geschäft! Sie darf ihre Ideen im Laden umsetzten!


    Zitat

    Original von belladonna Kein Wunder, dass auch er vollkommen überfordert ist... Die versuchte Vergewaltigung war ja dann für Vivian der absolute Tiefpunkt (latent hatte ich sowas ja schon länger befürchtet, war aber doch geschockt, dass es dann tatsächlich dazu kam) und dass sie dann auch noch rausfliegt, ohne ihre Sachen mitnehmen zu können - die Arme! :-(
    Als Molly bei ihren Recherchen rausfindet, dass Vivians kleine Schwester doch überlebt hat, musste ich ja schon heftig schlucken... Schade, dass ein Wiedersehen der beiden Schwestern nicht mehr möglich ist, aber das hätte wohl den Rahmen des Romans gesprengt.


    Ich fand das auch sehr schlimm und habe immer noch gedacht, dass Miss Larsen und Mr Post oder Mr. Sorensen Ihre wenigen Habseligkeiten bei Grotes wegholen.


    Es ist zwar sehr schlimm zu wissen, dass die beiden Schwestern nicht voneinander wussten und Niamh daher nicht ihrer Schwester mehr begegnen konnte, doch das Ehepaar Schatzman hatte die Sehnsucht nach einem eigenen Kind und Mr Schatzman hat daher Niamh angelogen. Aufgrund der Vornamensänderungen war es in der damaligen Zeit vermutlich auch nicht möglich, dass sie später das Unrecht beiseite schaffen konnten um mit Niamh Kontakt aufzunehmen und ihr von der überlebenden kleinen Schwester zu erzählen. Zumindest scheint Margie doch eine gute Kindheit gehabt haben und war zu klein, um sich an ihre erste Familie zu erinnern. Es ist tragisch und schlimm, doch vermutlich häufig damals das Schicksal vieler.


    Zitat

    Original von belladonnaDie Beziehung zwischen Jack und Molly finde ich auch etwas unklar. Am Anfang habe ich gar nicht geschnallt, dass er tatsächlich ihr "boyfriend" ist. So richtig kann ich sein Verhalten nicht nachvollziehen, auch das seiner Mutter nicht, dazu erfährt man einfach zu wenig über die beiden.

    :write geht mir auch so.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Brigia
    Was ich von den Schatzmanns halten soll, die Niamh offensichtlich belogen und weggeschickt haben, dann aber immerhin Maisie adoptierten und ihr offenbar ein gutes Leben ermöglicht haben, weiß ich nicht so ganz. Immerhin durfte Maisie ihren Namen behalten. Ob sie von ihrer ersten Familie wusste?


    Das ist schon grausam von den Schatzmanns. Es war für sie wohl einfacher ein Kleinkind ohne Erinnerung an seine Herkuntsfamilie anzunehmen als eine 8-jährige. Ich denke nicht, dass sie Maisie von der Existenz der Schwester erzählt haben, denn es wäre sicherlich möglich gewesen über die Children's Aid Society den Verbleib von Niamh herauszufinden.




    Für Niamh/Vivian hat es mich gefreut, dass sie nach den traumatischen Erfahrungen mit den Byrnes und den Grotes endlich eine zumindest freundliche Familie gefunden hat, in der sie sich entfalten kann.


    Die Beziehung zwischen Molly und Vivian wird immer intensiver, was Molly sehr gut tut. Da Vivian auch ein hin und hergeschobenes, unwillkommenes Kind war, kann sie sich gut in Molly hineinversetzen.


    Bisher ein ganz tolles Buch, das große Chancen auf das Prädikat "Jahreshighlight" hat.

  • Zitat

    Original von Schneehase
    Bisher ein ganz tolles Buch, das große Chancen auf das Prädikat "Jahreshighlight" hat.


    Genau mein Denken! Allerdings steht noch ein Charlotte-Lyne-Buch an...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Was für ein traurig schönes Buch.


    Dorothy - Vivian musste in ihren jungen soviel schlimmes erleben. Allein ihre Zeit bei den Grotes war einfach furchtbar. Das sie nun bei den Nielsons ein gutes Zuhause gefunden hat, hat mich doch aufatmen lassen.


    Ich denke, Molly hat durch Vivians Geschichte sehr viel für ihr eigenes Leben gelernt.


    Nun aber schnell weiterlesen.

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Genau mein Denken!


    Dem möchte ich mich anschließen!



    Auch ich denke, dass Molly viel von Vivian "mitnimmt" im Sinne von lernen kann. Niemand könnte Molly so gut verstehen wie sie.


    Ansonsten hab auch ich schlucken müssen, darüber was Vivian bei den Grotes passiert ist. :-(

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Bei der Familie Grote war der Tiefpunkt für Niamh erreicht erreicht. Aber noch mehr als ihr Schicksal hat mich dass der Grote-Kinder bewegt. Niamh hat ja zumindest noch ein Fitzelchen glückliche Vergangenheit, an dass sie sich klammern kann. Ihre Erinnerungen an ihre Kindheit, die ja durchaus auch schöne Momente hatte, geben ihr ein bisschen Kraft in dieser "Hölle". Aber die Grote-Kinder sind quasi ohne Liebe schon ihr Leben lang und daran wird sich auch nichts ändern nachdem Niamh weg ist. Wie sie vor ihr zurückschrecken und der eine Kleine ihr wie ein Hündchen nachläuft. Das war zum Heulen für mich. Niamh wirkte für mich wie die Starke in dieser Familie - trotz ihrer Jugend.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Es ist aber auch so, dass Mr. und Mrs.Nielsen keine wirklich liebevolle Vater und Mutter-Rolle einnehmen können.
    Das erkennt auch Vivian.
    Seite 251: "Ich werde ihre Tochter werden, auch wenn ich es niemals über mich bringe, sie Mutter und Vater zu nennen - dafür kommt mir unsere Beziehung zu förmlich vor."


    Das wiederum ist schade, aber es ist die Realität und Vivian kann so immerhin ihr Leben meistern.


    Das beschäftigt mich eigentlich am meisten in diesem Buch, wie so eine Kindheit den Menschen in seinen tiefsten Empfindungen formt. Wenn man liest, welche Ängste Niamh und Molly gleichermaßen entwickeln. Verlustängste und den Wunsch sich möglichst gut anzupassen, um ja nicht anzuecken und womöglich die Familie verlassen zu müssen - obwohl sie nicht glücklich in den Pflegefamilien sind. Bei Molly finde ich es sogar fast noch schlimmer, denn die Pflegemutter hat für mich überhaupt keinen Grund, so garstig zu ihr zu sein. Die ist für mich einfach nur ein harter und egoistischer und unduldsamer Mensch. Sie geht ja mit ihrem Ehemann auch nicht netter um.


    Vielleicht waren die Nielsens für Niamh sogar in ihrer kühlen Art anfangs gar nicht schlecht. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sie sich liebevollen Pflegeeltern so leicht hätte öffnen können, nach allem, was sie erlebt hatte. Später wäre es zwar schön gewesen aber die Nielsens waren wohl einfach keine herzlichen Menschen. So was gibt es ja. Dennoch haben sie Niamh auf ihre Art sicherlich geliebt.
    Blöd fandich allerdings, dass sie ihr den Namen ihrer toten Tochter verpasst haen. So was verstehe ich gar nicht. Man kann ja den einen nicht durch den anderen ersetzen und irgendwie fand ich es auch falsch für die Erinnerung an die Verstorbene, die dadurch irgendwie für mich herabgesetzt wurde. :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von belladonna
    Bei der Unterredung mit diesem Sorensen bin ich ja dann echt wütend geworden, von wegen "leicht erregbar" und sowas! :schlaeger Natürlich versucht dieser Mann, den für ihn einfachsten Weg zu gehen, denn wer will schon in Zeiten wirtschaftlicher Depression noch ein Kind aufnehmen, aber dass er so gar keine Empathie für Vivian zeigt... schlimm.


    Mich hat die Szene an viele andere aus dieser Zeit erinnert, wo vor allem Frauen mit Nervenleiden und psychischen Erkrankungen oft in Kliniken mit ähnlichem Befund eingewiesen worden. Früher nannte man sowas ja "Hysterie", vor der richtigen Psychoanalyse und vor den Erkenntnissen über viele organische und psychische Erkrankungen. Da fiel alles mögliche drunter und ich hatte das Gefühl, das war damit irgendwie gemeint. Im damaligen Weltbild waren Frauen leicht mal "hysterisch" und übertrieben in ihren Reaktionen. Und er meinte ja auch, ob sie vielleicht was falsch verstanden hätte. Ich denke nicht, dass er es böse meinte und natürlich wollte er den Fall lieber schnell abtun. Aber auch da habe ich das Gefühl, dass auch die damalige Weltsicht und das Gesellschaftsbild sehr gut widergegeben sind und es nicht nur die persönlichen Unzulänglichkeiten sind, die hier im Vordergrund stehen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • @ hollyhollunder:
    Ich wollte nur mal rasch vermelden, dass ich - obwohl bereits 2 Bücher weiter - hier noch mitlese und es ganz toll finde, mit welcher Empathie du urteilst und wie gut du das zu formulieren verstehst! :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder



    Vielleicht waren die Nielsens für Niamh sogar in ihrer kühlen Art anfangs gar nicht schlecht. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sie sich liebevollen Pflegeeltern so leicht hätte öffnen können, nach allem, was sie erlebt hatte. Später wäre es zwar schön gewesen aber die Nielsens waren wohl einfach keine herzlichen Menschen. So was gibt es ja. Dennoch haben sie Niamh auf ihre Art sicherlich geliebt.
    Blöd fandich allerdings, dass sie ihr den Namen ihrer toten Tochter verpasst haen. So was verstehe ich gar nicht. Man kann ja den einen nicht durch den anderen ersetzen und irgendwie fand ich es auch falsch für die Erinnerung an die Verstorbene, die dadurch irgendwie für mich herabgesetzt wurde. :-(


    Ich denke auch, dass die kühle Art der Nielsens vor allem am Anfang genau das Richtige für Niamh war, ein gefühl der Sicherheit, ohne von Gefühlen "überfahren" zu werden, die sie nicht erwiedern kann und will. Ich finde allerdings, dass es mehr an Niamh liegt, als an den Nielsens, dass ihr Verhältnis nie herzlicher wird.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Ich denke auch, dass die kühle Art der Nielsens vor allem am Anfang genau das Richtige für Niamh war, ein gefühl der Sicherheit, ohne von Gefühlen "überfahren" zu werden, die sie nicht erwiedern kann und will. Ich finde allerdings, dass es mehr an Niamh liegt, als an den Nielsens, dass ihr Verhältnis nie herzlicher wird.


    Niamh hat es sicherlich nicht forciert, dass es herzlicher wurde. Aber die Nielsens haben einfach eine ziemlich reduzierte Art, ihre Zuneigung auszudrücken. Z.B. Wie Mrs. Nielsen vorschlägt, man könne die Kette doch reinigen. Sie als Erwachsene findet einfach keine Worte, um ihre Gefühl auszudrücken und sie schafft es wohl auch nicht, Niamh einfach mal zu drücken. Da baut sich eine Hemmschwelle auf, die auch Niamh nicht zu überschreiten versucht. Durch ihre ganzen Erfahrungen ist sie wohl nicht die, die auf die Leute direkt zugeht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    :knuddel1
    Vielen Dank. Das Buch beschäftigt mich wirklich, weil ich das Gefühl habe, es geht wirklich ganz tief rein und kratzt nicht nur an der Oberfläche.


    Das geht mir auch so. Obwohl ich das Buch ja auch schon beendet habe, lässt es mich immer noch nicht los.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Ich denke auch, dass die kühle Art der Nielsens vor allem am Anfang genau das Richtige für Niamh war, ein gefühl der Sicherheit, ohne von Gefühlen "überfahren" zu werden, die sie nicht erwiedern kann und will. Ich finde allerdings, dass es mehr an Niamh liegt, als an den Nielsens, dass ihr Verhältnis nie herzlicher wird.


    Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass die Nielsons schon etwas älter waren, als sie Vivian aufnahmen.
    Aber genau weiß ich es nicht, habe ich vermutlich überlesen! Stand deren Alter irgendwo?

  • Zitat

    Original von Saiya
    Die Bücher, bei denen man Tränen vergießt in den Momenten, in denen einer Figur, die bis jetzt nur Schlimmes erlebt hat, endlich etwas Schönes widerfährt, sind etwas Besonderes. Die vergisst man meist nicht so schnell. Dieses ist so eins...


    Das hast du sehr schön formuliert, besser hätte ich es nicht ausdrücken können. :-)