Der Schreibwettbewerb in der Zukunft

Voltaire schrieb:

Eine uralte Weisheit der Dakota-Indianer besagt: "Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab."

Und wenn das Pferd krank ist, sollte es hoffen, einem Tierfreund zu begegnen und nicht Voltaire ...

breumel schrieb:

Wir könnten ja eine Umfrage machen, wer sich nächstes Jahr am Schreibwettbewerb beteiligen möchte?

Gute Idee!

Ich würde dazu anraten, die Umfrage mit einer Verpflichtung zu verbinden. "Ja, ich würde beim Schreibwettbewerb mitmachen, aber wenn ich es zeitlich dann doch nicht schaffe oder zu faul bin oder so, spende ich eine Niere."

Das mit den 1000 Wörtern hatten wir auch schon.

Tom schrieb:

Ich würde dazu anraten, die Umfrage mit einer Verpflichtung zu verbinden. "Ja, ich würde beim Schreibwettbewerb mitmachen, aber wenn ich es zeitlich dann doch nicht schaffe oder zu faul bin oder so, spende ich eine Niere."

Nö. Deine Überspitzung mal außen vor gelassen - natürlich ist es blöd, wenn jemand, der in einer Umfrage zugesagt hat, sich zu beteiligen, dann doch keine Geschichte einreicht. Bloß weißt Du zu dem Zeitpunkt nicht, welches Thema vorgegeben ist (wenn wir uns nicht entscheiden, künftig auf Themenvorgaben zu verzichten). Da Du selbst Autor bist, gehe ich davon aus, dass Du aus Erfahrung weißt, dass man Ideen nicht auf Knopfdruck erzwingen kann. Willst Du, dass aus Pflichtgefühl irgendwas rausgehauen wird, das weder den Ansprüchen des Autors an sich selbst genügt, noch die Leser unterhält?

Vielleicht ist das Pferd nicht tot, sondern braucht nur etwas Wiederbelebung. Für die Eulen der ersten Stunde, die hier schon seit 15 Jahren aktiv sind, mag der Schreibwettbewerb ja ein totes Pferd oder eine Grabstelle sein, aber das Forum besteht schließlich nicht nur aus Uralt-Eulen. Es kommen auch immer wieder neue Mitglieder hierher, für die auch der Schreibwettbewerb etwas gänzlich Neues und noch nicht langweilig oder tot ist und die sogar Spaß dran haben.

Einstampfen würde ich den Schreibwettbewerb deswegen auch nicht wollen, aber wenn er nur immer so vor sich hin dümpelt, muss man sich schon mal fragen, warum nur noch so wenige teilnehmen oder kommentieren. Das muss ja einen Grund haben. Und wenn man tatsächlich etwas zum Positiven verändern und den Wettbewerb wieder attraktiver machen will, muss man den wohl erst mal herausfinden, sonst stochert man mit eventuellen Änderungen ja doch wieder nur im Trüben herum. Offenbar weiß ja keiner so genau, woran es liegt. Oder ist da schon mal bei den Nicht- oder Ex-Teilnehmern nachgefragt worden?

Also bevor man Mitschreiber zwangsverpflichtet, könnte man den Spieß auch erstmal umdrehen, und diejenigen, die kein Interesse daran haben, fragen, warum sie keines haben und warum der Wettbewerb für sie nicht attraktiv und interessant ist.

Das sollte nicht so schwer sein. Das Forum hat ja aktuelle Software, so sollte es auch möglich sein, eine Umfrage einzubinden, bei der teilnehmende Eulen Antworten auswählen und anklicken können. Also irgendwas Richtung: "Früher hast du teilgenommen, warum jetzt nicht mehr?" - Weil: (a) der Wettbewerb ein totes Pferd ist … (b) es keine Preise gibt … ( c) die Themen zu schwer sind ….. (d) … ich mich vor Voltaires bösen Kommentaren fürchte ….. (e) ich keine Zeit mehr für so etwas habe. Das ist jetzt natürlich nur eine Schmarrn-Auswahl, aber man kann sich da ja vernünftige Auswahlmöglichkeiten überlegen. Vielleicht entspinnt sich im zugehörigen Thread daraus auch eine Diskussion, und wer sich nicht verbal äußern will, der begnügt sich eben mit der Umfragefunktion. Mit ein bisschen Glück findet man so den Grund für die Flaute heraus und dann findet man vielleicht auch eine wirksame Möglichkeit, sie zu beheben.

Also ich als Neuling sag auch mal was, wie ich es aus meiner Perspektive erlebe, ich kenne ja nur den "neuen, leeren" Wettbewerb.

Also zuerst mal: Ich habe keinerlei Ambitionen, Autorin zu werden. Ich schreibe mit, weil ich mir sowieso gerne im Kopf Geschichten überlege und Spaß daran habe, zu bestimmen Themen die ich mir nicht aussuche, etwas zu verfassen.

Ich freue mich über Kritik und wenn ich sie fürs nächste Mal anwenden kann, mache ich das. Ich bin aber auch mit weniger professionell gestalteter Kritik zufrieden.

Ich möchte hier keine Wunderwerke vollbringen, denn 1) wenn ich das wollte, würde ich mir selbst ein Thema suchen und 2) mich nicht von Wortbegrenzungen oder Zeitvorgaben einschränken lassen.

Bis jetzt hab ich es immer geschafft, was einzureichen (glaub ich?). Nächstes Jahr wird sich bei mir einiges beruflich ändern, ich kann auf keinen Fall mit Garantie sagen, dass ich dabei bin, aber ich wäre gerne.

Breumel eine Umfrage wäre vielleicht trotzdem sinnvoll, um zu gucken, wer generell Lust und Interesse hat. Da würde ich dann auch ja sagen, auch wenn Tom mir dann eine Niere rausnehmen will, wenn in meinem Leben mal unerwartet etwas kommt, weswegen ich nicht teilnehmen kann.

Wortanzahlerhöhung: wäre okay, muss nicht sein. Ich war oft genau an der 500 Grenze und musste mich einschränken, aber 1000 ist evtl zu viel? 800?

Zum Thema Themen: Ich bin auch nicht sicher, wie man das ändern kann, dass es mehr Leute anspricht. Ganz ohne, das ist irgendwie doch auch nix, dann wüsste ich gar nicht was ich schreiben soll.

Genre ist auch schwierig ...

Ich habe für das Thema einen neuen Faden erstellt, wie Wolke sich erbeten hat. Dazu gehört auch eine Umfrage, die hoffentlich die drängendsten Fragen abdeckt.

Einstweilen findet ihr den neuen Faden hier. Wolke , bitte passe den Link an, wenn Du den Faden umziehst. Wenn Du die relevanten Beiträge irgendwie rüber kriegst, wäre das sicherlich auch nicht verkehrt.

Tom schrieb:

Ich würde dazu anraten, die Umfrage mit einer Verpflichtung zu verbinden. "Ja, ich würde beim Schreibwettbewerb mitmachen, aber wenn ich es zeitlich dann doch nicht schaffe oder zu faul bin oder so, spende ich eine Niere."

Das mit der Niere passt zwar ganz gut zu unserer derzeitigen Leserunde, aber hier eher weniger.

Tom schrieb:

Das mit den 1000 Wörtern hatten wir auch schon.

Wer ist hier wir? Dieser Versuch betraf ja überwiegend Schreiberlinge, die sich schon lange aus dem Wettbewerb oder ganz von diesem Forum verabschiedet haben.

Tante Li Die Diskussion um eine Erweiterung der Wortanzahl findet sich in dem Thread wiederholt. War aber alles vor unserer Zeit.

Zitat

Wer ist hier wir?

Das Forum. Die Büchereule. Der Schreibwettbewerb.

Wenn alles neu erfunden wird und keinen interessiert, wie das gaaaanz früher war, als die Urururururalteulen das gemacht haben, dann nennt das doch auch anders.

Es ist doch eher so, dass es anscheinend die "Uralteulen" nicht mehr interessiert, ob oder wie der Wettbewerb weitergeht.

Bücherdrache schrieb:

Einstampfen würde ich den Schreibwettbewerb deswegen auch nicht wollen, aber wenn er nur immer so vor sich hin dümpelt, muss man sich schon mal fragen, warum nur noch so wenige teilnehmen oder kommentieren. Das muss ja einen Grund haben. Und wenn man tatsächlich etwas zum Positiven verändern und den Wettbewerb wieder attraktiver machen will, muss man den wohl erst mal herausfinden, sonst stochert man mit eventuellen Änderungen ja doch wieder nur im Trüben herum. Offenbar weiß ja keiner so genau, woran es liegt. Oder ist da schon mal bei den Nicht- oder Ex-Teilnehmern nachgefragt worden?

Also bevor man Mitschreiber zwangsverpflichtet, könnte man den Spieß auch erstmal umdrehen, und diejenigen, die kein Interesse daran haben, fragen, warum sie keines haben und warum der Wettbewerb für sie nicht attraktiv und interessant ist.

Warum ist der Schreibwettbewerb jetzt so wie er ist? Um es mit Loriot zu sagen: "Früher war mehr Lametta" - und auf den Schreibwettbewerb bezogen: "Früher war (entschieden) mehr Niveau." - Das war eben eine Zeit als beispielsweise "licht" und auch "Doc Hollywood" mitgeschrieben und kommentiert hatten. Und dann ging die Kurve immer weiter abwärts. Heute ist es doch so, dass das Niveau des Schreibwettebwerbs in der Kategorie "Mein schönstes Ferienerlebnis - die 7. Klasse einer Gesamtschule schreibt einen Aufsatz" angesiedelt ist.

Es macht wenigstens in meinen Augen "einfach keinen Spass mehr". Und die Änderungsvorschläge die jetzt kommen, sind allenfalls Flickwerk - eine Neuorientierung vermag ich nicht zu sehen. Werde mit aber auch darüber keine Gedanken machen - für mich ist die Luft aus diesem Wettbewerb schlichtweg raus.

Voltaire schrieb:

Das war eben eine Zeit als beispielsweise "licht" und auch "Doc Hollywood" mitgeschrieben und kommentiert hatten.

Sind diese beiden denn auch wie Tom in die Profi-Liga gewechselt?

Manchem genügt es auch in der Kreisklasse mitzuspielen.

Kein Interesse der Uralteulen? Stimmt sicher nicht. Aber Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. Zwei kleine Anmerkungen:

Nur weil Uralteulen etwas sagen, ist das Gesagte nicht automatisch veraltet. Ich selbst habe gleichsam jahrelang „für den Schreibwettbewerb gelebt“. Um die Zurückhaltung einiger ehemaliger Schreibwettbewerbsteilnehmer nachvollziehen zu können, könnte es spannnd für neuere Eulen sein, sich einfach mal ein paar Wettbewerbsmonate aus früheren Jahren anzuschauen. Vielleicht ist dann einiges besser nachzuvollziehen.

Und zweitens: Eine Verdoppelung der Wörterzahl wird einzig und allein dafür sorgen, dass die Texte qualitativ schlechter werden, weil die Notwendigkeit des meist sehr sinnvollen Kürzens entfällt ...

Tante Li schrieb:

Sind diese beiden denn auch wie Tom in die Profi-Liga gewechselt?

Tom ist nicht gewechselt. Der war damals schon Profi. Andere übrigens auch und es war für Amateure wie mich höchst spannend, mich im Wertbewerb mit Profis zu befinden ...

churchill schrieb:

Tom ist nicht gewechselt. Der war damals schon Profi. Andere übrigens auch und es war für Amateure wie mich höchst spannend, mich im Wertbewerb mit Profis zu befinden ...

Das hätte ich mir auch gewünscht.

Aha, jetzt geht also dieses unsägliche Niveau-Gegackere wieder los, ich habe ja schon fast drauf gewartet

Dazu zitiere ich jetzt einfach mal Suzann , die das auf der ersten Seite hier gut auf den Punkt bringt:

Suzann schrieb:

Den vorletzten Punkt, den ich bezüglich Schreibwettbewerb anbringen möchte, ist diese unsäglilch doofe Niveau-Frage, die auch in churchills und Toms Beiträgen wieder aufgetaucht ist. Kommentare wie "Früher war es besser", das "Niveau der Texte ist nicht mehr das, was es mal war" sind in meinen Augen der Abschreckungsfaktor Nummer eins, wenn es um die Teilnahme an den Schreibwettbewerben geht. Das Niveau ist, wie es ist! Die Summe der Texte und der Teilnehmer bilden das Niveau. Wenn sich keine Autoren oder talentierteren Schreiberlinge mehr beteiligen (Texte abliefern oder punkten oder kommentieren), weil ihr Interesse wegen dem fehlenden Niveau verloren gegangen ist, dann ist das in meinen Augen bedauerlich und sie sind sozusagen "mitschuldig" am vermeintlichen Niveauniedergang. Aber es ist in meinen Augen nicht akzeptabel, verbleibende oder neue Teilnehmer indirekt zu kränken, unter Druck zu setzen oder einzuschüchtern, indem man das niedrige Niveau bedauert.

Bücherdrache schrieb:

Aha, jetzt geht also dieses unsägliche Niveau-Gegackere wieder los, ich habe ja schon fast drauf gewartet

Dazu zitiere ich jetzt einfach mal Suzann , die das auf der ersten Seite hier gut auf den Punkt bringt:

Ich erlaube mir dann meine Meinung zu sagen, wann ich es für richtig halte. Und man muss in einer Diskussion eben aushalten, dass es andere Ansichten gibt, als die von denen, die einen toten Fisch immer neu beleben wollen.

Und es sind immer wieder diese "Neu-Eulen" die sich lächerlich machen, in dem sie mit Vorschlägen kommen, die sich bereits in der Vergangenheit nicht bewährt haben.

Und was ist schlimm daran, wenn man ein gewisses Niveau einfordert? Aber wahrscheinlich scheinen einige mit einem niedrigen Niveau einverstanden zu sein, weil ein höheres Niveau über ihren Horiziont geht. Offenbar passt auch hier der Spruch:

"Der Niwoh sinkt....".

Voltaire schrieb:

Ich erlaube mir dann meine Meinung zu sagen, wann ich es für richtig halte.

Seine Meinung zu sagen, ist völlig in Ordnung.

Voltaire schrieb:

Aber wahrscheinlich scheinen einige mit einem niedrigen Niveau einverstanden zu sein, weil ein höheres Niveau über ihren Horiziont geht.

Andere zu beleidigen, nicht.