'Der Löwensucher' - Seiten 394 - 489

  • Jetzt hätte ich das Ende des Abschnitts fast überlesen.


    Isaac ist überfordert. Ein Doppeljob, dann die Probleme mit Yvonne, die seine vorgetäuschte Menschenfreundlichkeit den Schwarzen gegenüber durchschaut hat und noch die Sorge um die Verwandten in Litauen.


    Die Lager der Schwarzen werden von der Polizei brutal aufgelöst und eine Frau bittet ihn und seine Mutter um Hilfe.
    Die ablehnende Reaktion der Mutter kann ich absolut nicht verstehen. Sieht sie denn nicht die Parallelen?? Wie kann ich selber Hilfe erwarten, wenn ich nicht bereit bin welche zu geben, das kostet sie nur einen Brief.


    Dass daraufhin, bzw. auf den ausgesprochenen Fluch nur noch alles schief geht ist kein Wunder.


    Hugo dieser Windhund hat das Geld für die Arbeiter unterschlagen und Isaac in seiner Verzweiflung über Yvonne (ich will dauernd Nicole schreiben) :rolleyes überlässt ihm das Feld obwohl er ja wissen muss, dass das keine Lösung ist.


    Da verstehe ich die Mutter nicht, die doch angeblich so schlau ist, wieso durchschaut sie diesen Schleimer nicht der anderen nur Wohlstand und Erfolg vorgaukelt???
    Zumindest auf seine Arbeit in der Werkstatt konzentriert sich Isaac wieder, ich hoffe er fängt sich nochmal

  • Ich hatte das kleine Hündchen immer noch irgendwie im Hinterkopf - aber das jetzt hätte ich wirklich nicht gebraucht! :-(
    Überhaupt gefallen mir beide "Hauptfrauen", also sowohl Isaacs Mutter als auch seine Freundin Yvonne, derzeit überhaupt nicht! :fetch
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ich hatte das kleine Hündchen immer noch irgendwie im Hinterkopf - aber das jetzt hätte ich wirklich nicht gebraucht! :-(
    Überhaupt gefallen mir beide "Hauptfrauen", also sowohl Isaacs Mutter als auch seine Freundin Yvonne, derzeit überhaupt nicht! :fetch
    :wave


    Yvonne hat sich wohl nur die Langeweile vertrieben und wollte gegen die Eltern rebellieren, da war Isaac nur Mittel zum Zweck, die Mutter war mir von Anfang an nicht geheuer, zu sehr auf schnelles Geld und Wohlstand aus, dass das Uhrmacherhandwerk ihres Mannes sie aber zumindest satt macht und sie ein Dach über dem Kopf haben will sie nicht einsehen, es ist ihr nicht genug.

  • Mit Hugo wird es auch bei diesem Projekt nix als Probleme geben, fürchte ich. Ein absoluter Windhund und Blender.


    Zitat

    Original von Findus
    Da verstehe ich die Mutter nicht, die doch angeblich so schlau ist, wieso durchschaut sie diesen Schleimer nicht der anderen nur Wohlstand und Erfolg vorgaukelt???


    :write Stimmt.


    In diesem Abschnitt gab es doch unglaublich viele aufregende Dinge.
    Das mit dem Hund war für mich absolut nebensächlich.


    Ich glaube auch nicht, dass Isaac für Yvonne nur ein Zeitvertreib war. Ihr ist die Sache nur irgendwann über den Kopf gewachsen, dazu fühlt sie sich für das Unglück von Moses verantwortlich.
    Und dieser absolut bizarre Trip mit dem Cadillac in dieses Elendsviertel hat ihr wahrscheinlich den Rest gegeben und sie endgültig verstört. Ich glaube, ihr ist überhaupt nicht klar geworden, in welcher Gefahr sie dort geschwebt haben. Isaac dafür um so mehr. Er war ja regelrecht in Panik - zu recht. Diese ganze Szene und auch diese Mischung von Ekel und Abscheu, Angst und Mitleid bei Isaac, Yvonnes naives, blauäugiges Verhalten, hat der Autor für meinen Geschmack großartig hingekriegt.


    Krass fand ich auch diese etwas undurchsichtige Sache mit Avrom, seinem Anwalt und den Aus-bzw. Einreisepapieren. Gitelle entscheiden zu lassen, welche der drei der Familien ihrer fünf Schwestern sie retten - das ist schon übel. Isaac hat sie erst mal davor bewahrt.
    Von dieser Geschichte ist dann nicht mehr die Rede, aber ich könnte mir vorstellen, sie ist wichtig und wird noch mal zur Sprache kommen.
    Irgendwie klang das alles etwas undurchsichtig und kompliziert von der Abwicklung her ?(.


    Übel war auch die Reaktion der Juden auf das "Plattmachen" der Schwarzenviertel. Wie können Menschen, die selbst so viel Leid und Diskriminierung erlebt haben und zum Teil noch erleben, sich so verhalten (S. 430). Auch sie betrachten die Schwarzen nicht als menschliche Wesen und behandeln Tiere besser als diese.

  • Zitat

    Original von Lumos



    Und dieser absolut bizarre Trip mit dem Cadillac in dieses Elendsviertel hat ihr wahrscheinlich den Rest gegeben und sie endgültig verstört. Ich glaube, ihr ist überhaupt nicht klar geworden, in welcher Gefahr sie dort geschwebt haben. Isaac dafür um so mehr. Er war ja regelrecht in Panik - zu recht. Diese ganze Szene und auch diese Mischung von Ekel und Abscheu, Angst und Mitleid bei Isaac, Yvonnes naives, blauäugiges Verhalten, hat der Autor für meinen Geschmack großartig hingekriegt.


    Das war ein echter Horror-Trip :write

  • Zitat

    Original von Lumos


    Krass fand ich auch diese etwas undurchsichtige Sache mit Avrom, seinem Anwalt und den Aus-bzw. Einreisepapieren. Gitelle entscheiden zu lassen, welche der drei der Familien ihrer fünf Schwestern sie retten - das ist schon übel. Isaac hat sie erst mal davor bewahrt.
    Von dieser Geschichte ist dann nicht mehr die Rede, aber ich könnte mir vorstellen, sie ist wichtig und wird noch mal zur Sprache kommen.
    Irgendwie klang das alles etwas undurchsichtig und kompliziert von der Abwicklung her ?(.


    vor allem auch brutal, es mußte innerhalb der Familie zwischen Überleben und Tod entschieden werden

  • Zitat

    Original von Lumos
    .
    Übel war auch die Reaktion der Juden auf das "Plattmachen" der Schwarzenviertel. Wie können Menschen, die selbst so viel Leid und Diskriminierung erlebt haben und zum Teil noch erleben, sich so verhalten (S. 430). Auch sie betrachten die Schwarzen nicht als menschliche Wesen und behandeln Tiere besser als diese.


    Wie heißt es so schön, jeder ist sich selbst der Nächste und Isaac hat ja nichts anderes gelernt, seine Mutter hatte ihn ja gleich zu Anfang sehr deutlich gezeigt, dass wenn er was werden will, sich nicht mit Schwarzen anfreunden darf.



    Dass nur drei Familienmitglieder ausgewählt werden durften verstehe ich auch nicht aber das ist wohl ein Ding zwischen Gitelle und Avram , denn das Geld hätte er vermutlich gehabt.

  • Zitat

    Original von Findus




    Dass nur drei Familienmitglieder ausgewählt werden durften verstehe ich auch nicht aber das ist wohl ein Ding zwischen Gitelle und Avram , denn das Geld hätte er vermutlich gehabt.


    Das Geld hat er bestimmt gehabt.
    Irgendwie kostet er seine Macht aus.


    Wenn Gitelle nicht mit Isaac zu ihm gefahren wäre, hätte er weiter ihre Briefe zurückgeschickt.

  • Warum schreibt Mame diesen Brief nicht? Das ist doch nur böse das zu verweigern. Die Frau hat ihr nichts getan und ein einfacher Brief könnte ihr helfen. Selbst Isaac hätte etwas schreiben können.


    Genauso schlimm fand ich die Reaktion der Juden auf die Räumung der Siedlung.

  • Zitat

    Original von xania
    Warum schreibt Mame diesen Brief nicht? Das ist doch nur böse das zu verweigern. Die Frau hat ihr nichts getan und ein einfacher Brief könnte ihr helfen. Selbst Isaac hätte etwas schreiben können.


    Genauso schlimm fand ich die Reaktion der Juden auf die Räumung der Siedlung.


    Diese Haltung konnte ich auch nicht verstehen, aber vielleicht wird man so, wenn man das erlebt hat was Gitelle hinter sich hat.


    Außerdem ist es gut möglich, dass sich jeder, der sich widersetzt hätte ebenso behandelt worden wäre, vor allem wenn man sowieso schon nicht gern gesehen ist.

  • Das Isaac immer noch auf Hugo setzt kann ich nur unter mit dem Begriff „merkbefreit“ laufen lassen. Das ist nun wirklich ein Windhund und Avroms Ansinnen Mame solle doch gefälligst drei Familien aussuchen, um die zu retten passt ins Bild, wie erbarmungslos Menschen miteinander umgehen können. Ob Isaac bei Yvonne an der richtigen Adresse ist, was eine Ehe anbelangt ist eher zweifelhaft. Der Autor neigt nicht gerade Romantik scheint mir. Vermutlich muss Isaac erst einmal richtig auf die Schnauze fallen, um erwachsen zu werden.

  • Ich seh das auch so Isaac hat es noch nicht verstanden dass Hugo das Geld verspielt und er ein Blender ist der mit schönen Worten die Leute einwickelt.. auch seine Mutter hat aus der Sache mit den Lichtstreifen nichts gelernt.. sie sieht nur dass was sie sehen will.. das Geld ins Haus kommt das Haus ihre Schwestern Tunnelblick


    Das sie diesen Brief nicht schreibt und auch Isaac nicht da sieht man doch wie erhaben sich Isaacs Mutter vorkommt als wenn sie etwas besseres wären und Farbige *nur* niederes Gesindel sind... aber selber immer jammern das sie die armen Juden so schlecht behandelt werden ...

  • Zitat

    Original von Richie


    vor allem auch brutal, es mußte innerhalb der Familie zwischen Überleben und Tod entschieden werden


    Die Stelle musste ich dreimal lesen, ehe ich sie verstanden habe....so kompliziert - und grausam für Mame und ihre Familienangehörigen.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von Lumos


    Übel war auch die Reaktion der Juden auf das "Plattmachen" der Schwarzenviertel. Wie können Menschen, die selbst so viel Leid und Diskriminierung erlebt haben und zum Teil noch erleben, sich so verhalten (S. 430). Auch sie betrachten die Schwarzen nicht als menschliche Wesen und behandeln Tiere besser als diese.


    :gruebel Wenn man sieht, wie sie heute die Palästinenser behandeln, sieht man durchaus Parallelen...Schade, dass niemand aus seiner Geschichte lernt. Gerade sie, als Volk, das immer wieder im Laufe der Jahrhunderte schlimmsten Diskriminierungen und Pogromen ausgesetzt waren, handeln hier nicht anders...


    Isaac tat mir in diesem Abschnitt richtig leid. Er hat scheinbar nur die falschen Menschen um sich. Yvonne, die ihn voller Sozialromantik zwingt, mit dem Luxuswagen in die Slums zu fahren und immer noch Hugo, der mal wieder einem Wendepunkt entgegensteuert. Dazu noch die anstrengende und immer fordernde Mutter - er hat eigentlich keinen Lichtstreifen irgendwo am Horizont zu erwarten.

  • Zitat

    Original von Dreamchen



    Das sie diesen Brief nicht schreibt und auch Isaac nicht da sieht man doch wie erhaben sich Isaacs Mutter vorkommt als wenn sie etwas besseres wären und Farbige *nur* niederes Gesindel sind... aber selber immer jammern das sie die armen Juden so schlecht behandelt werden ...


    Genau diese Haltung habe ich auch nicht verstanden, es wäre doch so einfach gewesen, da zu helfen.


    Ich dachte immer Schwache unterstützen Schwache so aus gegenseitiger Solidarität aber dazu scheint sie nicht in der Lage.


    Kann man denn nur als Stärkerer unterstützen?? Bin kein Soziologe :gruebel

  • Es scheint ja so, als habe sie nach der Abfuhr von Mame - die ich auch nicht verstehe - einen Fluch ausgesprochen. Und es sieht im Moment so aus, als würde er sich erfüllen. Zumindest Isaac fühlt sich unwohl, wenn er an diese Szene denkt...




  • Die meisten Menschen sind egoistisch so habe ich es bisher erlebt.. sie können ihr eigenes Selbstwertgefühl nur heben wenn sie auf andere runter schauen können oder wenn ihnen die Hilfe die sie gewähren in irgendeiner Weise von Nutzen ist .. ansonsten bemitleiden sie sich nur lieber selber und machen einen auf armes Opfer ;-) und so schätze ich ihr Verhalten auch ein ;-)...leider

  • Zitat

    Original von Eskalina


    :gruebel Wenn man sieht, wie sie heute die Palästinenser behandeln, sieht man durchaus Parallelen...Schade, dass niemand aus seiner Geschichte lernt. Gerade sie, als Volk, das immer wieder im Laufe der Jahrhunderte schlimmsten Diskriminierungen und Pogromen ausgesetzt waren, handeln hier nicht anders...


    Kann ich nur bestätigen. Seit ich "Während die Welt schlief" gesehen habe, habe ich zum heutigen Israel auch eine andere Meinung :gruebel



    Zitat

    Original von Eskalina


    Isaac tat mir in diesem Abschnitt richtig leid. Er hat scheinbar nur die falschen Menschen um sich. Yvonne, die ihn voller Sozialromantik zwingt, mit dem Luxuswagen in die Slums zu fahren und immer noch Hugo, der mal wieder einem Wendepunkt entgegensteuert. Dazu noch die anstrengende und immer fordernde Mutter - er hat eigentlich keinen Lichtstreifen irgendwo am Horizont zu erwarten.



    Na ja, leid tut er mir nicht wirklich. Er kapiert einfach nicht, dass Hugo ein hoffnungsloser Fall als Spieler ist. Der hat schon wieder das ganze Geld in den Sand gesetzt, nur hat Isaac den Kopf zu voll mit Yvonne, um es zu merken. Dabei ist Hugos Verhalten, dass er sich um die Lohngelder kümmern wird, doch mehr als auffällig. :bonk


    Yvonne ist für mich einfach nur eine gelangweilte Tochter aus höherem Hause. Sie ist 18 Jahre alt und versucht natürlich, gegen alles, was ihre Eltern darstellen, zu rebellieren. Irgendwie auch normal in diesem Alter. Ich sehe daher auch in ihr kein wirkliches Verständnis für die Urbevölkerung Afrikas. Das ist nur oberflächliches Gehabe und letztlich will sie Isaac auch nur testen.