'Liebe ist ein Haus mit vielen Zimmern' - Kapitel 07 - 11

  • Die Vermutung, dass Willems Vater etwas mit Alma Reed zu tun hatte verdichtet sich immer mehr.
    Ich würde ja drauf tippen, dass Alma das Gespenst in den Kapitel-Vorsätzen ist.
    Vielleicht hat Gustav Alma bei sich in der Villa versteckt und Willem hat sie als Gespenst wahrgenommen, weil sie sich ja nicht blicken lassen durfte.
    Wobei sich dann die Frage stellt, was aus Alma nach dem Krieg wurde. Hat sie ein neues Leben begonnen, unter anderem Namen?
    Und wieso kennt niemand Isa Voigt näher? Scheinbar hat sie sich ja tatsächlich nur mit Jasper mehr unterhalten und da auch mehr über den Garten und Gewächse im Allgemeinen, also auch nichts persönliches.
    Wer weiß, vielleicht sind ja Isa und Alma ein und dieselbe Person? Vielleicht ist Isa etwas während des Krieges zugestoßen und Alma hat ihre Existenz übernommen????
    Ich weiß, klingt ziemlich weit hergeholt, schoss mir aber grad so durch den Kopf ;-)



    In diesem Abschnitt bin ich im Übrigen meiner Familie wiederbegegnet :-)
    Zuerst meiner Oma. Als Carla beim Arzt ist, um abzuklären warum Willem so stark auf das Bild reagiert hat, meint dieser ja, dass verdrängte Kriegstraumata durchaus in Verbindung mit Alzheimer gebracht werden. Meine Oma hat im Krieg ihre Familie alleinverantwortlich von Schlesien nach München gebracht, zu Fuß. Am Ende ihres Lebens hatte sie immer wieder Phasen, in denen sie nur noch in der Vergangenheit gelebt hat. Ganz zum Schluss hat sie auch ihre Söhne nicht mehr auseinanderhalten können. Ob bei ihr jemals Alzheimer diagnostiziert wurde, weiss ich nicht, aber von dem an das ich mich erinnere könnte sie die Krankheit durchaus gehabt haben.
    Ich weiß natürlich nicht, ob der im Buch erwähnte Zusammenhang tatsächlich so besteht?
    Katrin, kannst Du da was dazu sagen?


    Als nächstes bin ich mir selbst begegnet :-) Auf Seite 136 steht: "Das Lesen war eine Notwendigkeit für ihn gewesen" Geht mir genauso :-) Aber ich glaube da bin ich in diesem Forum nicht alleine :lache


    Und auf Seite 137 bin ich dann meiner anderen Großmutter begegnet: "Gedanken und Sätze, die er bemerkenswert fand, hatte er mit Bleistift angestrichen"
    Als wir nach ihrem Tod ihre Bibliothek auflösten, hatten wir bei den Büchern die wir nicht behalten wollten und konnten, tatsächlich das Problem, dass kein Antiquariat sie haben wollte, weil überall Anmerkungen mit Bleistift drin waren. Im Übrigen nicht nur in ihren Büchern, auch in den Büchern meines Onkels und meiner Urgroßeltern war das so.
    Ich hatte im Übrigen bei diesen Stellen auch dringend das Bedürfnis, meine Anmerkungen per Bleistift direkt ins Buch zu schreiben. Ich hab sie dann auf Post its geschrieben, daher ragen aus dem Buch gerade lauter bunte Zettelchen raus, damit ich nichts vergesse, was ich hier schreiben wollte :-)


    Die Recherche zu Almas Leben empfinde ich als sehr spannend, da würde ich am liebsten gleich mitwühlen.
    So werde ich mich darauf beschränken morgen weiter zu lesen und Carla und Hannes weiter über die Schulter zu kucken.

  • Zitat

    Original von streifi
    Als nächstes bin ich mir selbst begegnet :-) Auf Seite 136 steht: "Das Lesen war eine Notwendigkeit für ihn gewesen" Geht mir genauso :-) Aber ich glaube da bin ich in diesem Forum nicht alleine :lache


    Bist du natürlich nicht. :lache Das Zitat finde ich auch für mich sehr passend. :-)


    Mich würde der Zusammenhang zwischen Alzheimer und Kriegstraumata ebenfalls sehr interessieren. Das war mir bis jetzt nicht bekannt, klingt aber irgendwie einleuchtend.
    Was mir bei diesen Passagen durch den Kopf ging, ist, dass dies allerdings nicht nur in Verbindung mit dieser Krankheit so ist. Der Krieg bzw. die in der Familie gemachten Erlebnisse stecken auf die ein oder andere Weise ins uns allen, zumindest ist das meine persönliche Erfahrung.


    streifi, das Stöbern in der Bibliothek deiner Großmutter muss sehr spannend gewesen sein. In den Anmerkungen und Randnotizen kann man sicherlich auch "versinken".


    Meine Vermutung in Bezug auf Willems Gedankengänge, die einigen Kapiteln vorangestellt sind, scheint sich zu bestätigen. Ich vermute, dass Alma Reed von seiner Familie versteckt wurde. Natürlich musste man das einem Kind verheimlichen. Aber Kinder bekommen so vieles auf die ein oder andere Weise mit. Für Willem war sie wohl wie ein Gespenst, denn so bewegte sie sich ja nachts durchs Haus. Das finde ich hier sehr authentisch geschildert.


    Mit Carlas Gefühlen und Gedanken rund um Willem, aber auch um die Suche nach der Herkunft des Bildes vom Apfelmädchen fühle ich sehr mit. Diese Liebe zu Willem und die das gemeinsame vergängliche Leben, empfinde ich als sehr traurig. Das wirkt alles sehr, sehr echt.
    Und ihre Arbeit, ihre Recherche und ihre Neugier empfinde ich als sehr spannend. Das hat fast etwas von einer Detektivgeschichte. Ich kann das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.


    Wen ich extrem undurchsichtig finde, ist Hannes. Er verbirgt irgend etwas. Möglich, dass dies nur eine geheime Leidenschaft ist, die er für Carla empfindet, aber es könnte auch etwas anderes sein. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Verbissenheit tatsächlich nur damit zu tun hat, dass dies alles neu für ihn ist.


    Jasper taucht zwar selbst nicht so oft auf, aber ihn mag ich sehr, genau wie Herrn Engel. Beide wirken so bodenständig auf ihre ganz eigene Art.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Wen ich extrem undurchsichtig finde, ist Hannes. Er verbirgt irgend etwas. Möglich, dass dies nur eine geheime Leidenschaft ist, die er für Carla empfindet, aber es könnte auch etwas anderes sein. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Verbissenheit tatsächlich nur damit zu tun hat, dass dies alles neu für ihn ist.


    Jasper taucht zwar selbst nicht so oft auf, aber ihn mag ich sehr, genau wie Herrn Engel. Beide wirken so bodenständig auf ihre ganz eigene Art.


    Hannes erscheint mir auch ein wenig seltsam, sehr eifrig. Allerdings steht er ja auch noch am Anfang seines Berufslebens. Da bringt man sich noch mehr ein als nach ein paar Jahren.


    Jasper und Herrn Engel finde ich auch toll. Was sich wohl mit der Bardot noch ergibt?

  • Das Rätsel um Alma Reed und ihren Bild Apfelmädchen sowie den Verbindungen zu ihr, ist spannend geschildert. Carla und Hannes steigern sich in die Recherche hinein. Der Roman verdeutlicht gut, wie schwierig es ist, in diese alten Zeiten vorzustoßen und wie eine Erkenntnis gleich mehrere neue Fragen aufwirft.
    Ich glaube, es ist richtig, dass Katrin Burseg ihre Figur Alma Reed nur an Anita Ree angelehnt hat und deren Leben nicht 1:1 übernimmt, sonst würde das geheimnisvolle an Almas Leben und Werk im Roman gemindert.


  • Streifi, der Gedanke kam mir jetzt auch. Willem ist das Kind, von dem die Kapitelvorsätze kommen. Alma (oder ein anderer Mensch) ist das Gespenst, dass in der Nazizeit im Haus von Willems Eltern versteckt wurde. Willems Mutter wollte das nicht "Unten streiten Vater und Mutter" (S. 91)


    Ob Isa Voigt Alma Reed sein könnte, daran habe ich jedoch noch nicht gedacht. Laut Grabstein ist sie erst 1927 geboren, das ist zu früh für Alma Reed. Vielleicht zeigt das Apfelmädchen Isa Voigt und wurde von Alma im Auftrag gemalt?


    Die Reaktion von Willem auf das Bild zeigt auch, dass da etwas Verdrängtes hochkommt, was ihn sehr geängstigt hat. Er wird das Mädchen vielleicht als das Gespenst wiedererkannt haben. Dann passt es aber wieder nicht, dass es Isa Voigt war, die sich ja nicht verstecken musste.


    Was ich noch nicht recht verstehe ist die Rolle, die Otto Waldburg gespielt hat. Er hat die Bilder, die er in seinem Handel hatte, mit seinem Stempel versehen. Dabei scheint es doch immer Isa und ihrer Familie gehört zu haben. Rätselhaft.


    @ Katrin: Gibt es ein Bild, das als Vorbild für das Apfelmädchen gedient hat?



    Mir gefallen die Abschnitte im Museum besser, allerdings liegt es einfach daran, dass da eine andere Stimmung dahinter steht.
    Im Museum geht es voran, da ist Aufbruchsstimmung, Leben, Spannung. Clara bestimmt die Richtung.
    Zuhause ist Stille, Clara hängt in der Luft, steht vor der Entscheidung, ist abhängig von Willem und der Entwicklung der Krankheit. Sobald sie aus dem Haus kommt, hebt sich auch ihre Stimmung.
    So lieb die Vereinbarung gemeint gewesen ist, so sehr setzt sie Clara jetzt unter Druck. Ich finde diese Gegensätze sehr gut geschildert. Normalerweise nerven mich Wiederholungen, doch hier finde ich den immer wieder eingestreuten Satz "Wenn ich nicht mehr ich selbst bin, musst Du gehen" passend, als immer wieder kehrende Erinnerung, dass da eine Entscheidung lauert.


    Übrigens mag ich, wie das Hamburgische immer wieder einfließt, die Fleete, die Alster, passend, um auszudrücken, dass der Roman eben in Hamburg spielt, aber nicht zu dick aufgetragen.
    Ich las mal ein Buch, in dem es mir so vor kam, als würde das Buch irgendwo spielen und es dem Autor immer wieder einfiel, dass er es in einer Stadt angesiedelt hat und fast vergessen hätte, das zu vermerken und es dann dick aufgetragen einbringen musste.


    Jasper Kronau ist mir wirklich sympathisch. Bei Hannes weiß ich auch noch nicht so recht. Der Blumenstrauß als Dank für die freundliche Aufnahme, steckt da nicht mehr dahinter? Ich denke, dass er eventuell aus einer jüdischen Familie kommt, denen Kunstwerke noch nicht zurück gegeben wurden. Hat er vielleicht ein persönliches Interesse an dieser Ausstellung?


    Ich fand die Gespräche mit Willems Arzt interessant. Wie er (ab S.109) auch auf Carlas Befinden achtet, warum ausgerechnet jetzt die Erinnerungen an damals hochkommen. Die Bemerkung von Carlas Mutter, dass es ausgerechnet Willem treffen musste, der geistig so aktiv war, ist erschreckend. Nicht nur, dass sie es ihrer Tochter so vor den Latz knallt, sondern wenn man an sich selbst denkt, wie man sich gegen Demenz und Alzheimer schützen kann.


    Meine Tante hatte die Krankheit auch und ihr Verfall hat mich wirklich getroffen. Ich weiß nicht, wie lange sie damit gelebt hat, bis sie ins Heim musste und dann gestorben ist, aber es kam mir wesentlich kürzer als 7-10 Jahre vor. Als es offensichtlich wurde, war es auch schon soweit, dass sie nicht mehr allein leben konnte. Ich schätze, dass es 2-3 Jahre waren von der Diagnose bis zum Tod.


    S. 161: Willem hat etwas mitgenommen, den dritten Karton? Da scheinen sich unsere Vermutungen aus dem ersten Abschnitt zu bestätigen. Diese Spurensuche finde ich super interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieses Buch so begeistern könnte.

  • Also ich mag dieses Buh auch sehr, meine Ma wollte heute Mittag beim Kochen mit mir Quatschen, aber ich wollte doch unbedingt weiterlesen :lache naja nachdem das Kapitel zu Ende war haben wir dann getratscht ;-)


    Mir ist auch der Gedanke gekommen das Isa und Alma ein und dieselbe Person sein können. Aber wie das alles zusammenhängt, keine Ahnung? Es ist es sooo schön spannend :anbet Auch die Rolle die Willems Vater spielt und wie Otto in das Bild passt, ist sehr interessant.


    Meine heimliche Lieblingsfigur ist ja der Blumenhändler Engel, er macht seinem Namen alle Ehre und scheint ein Engel für seine Mitmenschen zu sein. Bin gespannt ob er nochmal von Brigitte Bardot hört oder sie sogar trifft.


    Auch bin ich gespannt was in dem ominösen dritten Karton ist, ich denke wenn Carla den findet, dann ist sie des Rätsels Lösung sehr nah.


    Hannes finde ich jetzt nicht besonders undurchsichtig, ich glaube es ist einfach sehr engagiert und will zeigen was in ihm steckt; manchmal zahlt sich Engagement aus ;-) und zudem können manche Menschen sich regelrecht einer Sache verschreiben und alles um sich herum vergessen und Hannes ist für mich ein solcher Mensch...


    Jasper hingegen empfinge ich anders, er ist für micht ein wenig wortkarg und eigenbrödlerisch. Er hängt sehr an dem Bild, keine Frage, aber seine Herkunft scheint für ihn nicht sooo wichtig zu sein. Sicher, er führt zwar die Gespräche mit dem Pastor und so, aber für ihn ist es nicht die Senationsmeldung wie für das Museum oder auch für uns Leser, die fleisßig miträtseln...


    Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht :wave

  • Das Buch hat mich gestern so verzaubert, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe - ich hoffe nur, dass ich mich jetzt beim Kommentieren nicht verplappere...


    Ich hatte auch rel. schnell den Gedanken, dass das Gespenst vermutlich Alma ist, die in dem Haus versteckt wurde! Es passt einfach zu gut und alles andere würde keinen Sinn machen. Ich frage mich dann nur, warum auch nach dem Krieg keiner davon erfahren durfte, denn eigentlich war es doch im Nachhinein etwas, worauf die Familie van Velden hätte stolz sein können! Es sei denn, Alma wäre in diesem Haus umgebracht worden... :yikes
    Dass Willem sich nicht mehr richtig äußern kann, macht die Sache natürlich sehr spannend. Seine Reaktion auf das Bild legt nahe, dass er etwas weiß...


    Hannes finde ich übrigens nicht wirklich undurchsichtig. Er ist halt ein engagierter Volontär und schwärmt vielleicht ein bisschen für seine nette, gut aussehende Chefin, aber ein dunkles Geheimnis vermute ich bei ihm nicht.


    Jasper mag ich nach wie vor gern; er strahlt so etwas Solides, Verlässliches aus - für mich hat er auch ein bisschen was von einem Baum. Ich glaube, er könnte Carla sehr gut tun, wenn sie ihm eine Chance gibt.
    Allerdings ist der Gewissenskonflikt, in dem sie jetzt steckt wirklich heftig. Ich glaube, dass die Vereinbarung von Willem wirklich gut gemeint war, aber für Carla ist es echt schwer. Willem kann ihr nichts mehr raten, dafür stürzen die Erwartungen von außen auf sie ein und ihre Gefühle sind ja auch noch da... und wie soll sie entscheiden, wann der Zeitpunkt gekommen ist, wo der Willem, den sie einst geheiratet hat, soweit verschwunden ist, dass sie ihn wirklich verlassen kann? Und dann? Scheidung? Das kann ich mir nicht so einfach vorstellen!


    Herr Engel ist wirklich ein Engel - wenn wir hier so einen Blumenhändler hätten, würde ich vielleicht auch öfter Blumen kaufen, obwohl ich Schnittblumen nicht wirklich mag. Ist er die Nebenfigur, die Dir so unerwartet ans Herz gewachsen ist, Katrin?


    Den Zusammenhang zwischen Alzheimer und Kriegstraumata finde ich auch sehr interessant! An dieser Stelle fiel mir wieder der alte Herr ein, der mal in der Apotheke vor mir stand und fix und fertig war, weil er nach Jahrzehnten des Verdrängens auf einmal jede Nacht wieder von den letzten Kriegstagen träumt.


    LG, Bella

  • Es gibt ein Vorbild für das „Apfelmädchen”, ein Bild von Anita Rée mit dem Namen „Terasina”, dort hält das Mädchen allerdings Zitronen in den Händen. Für den Ullstein-Blog Resonanzboden habe ich übrigens einen kleinen Beitrag über Anita Rées Leben verfasst.

  • Terasina ist ein beeindruckendes Bild, bei der z.B. der Blick des Mädchens tatsächlich die Moderne ausmacht, die es von z.B. dem Impressionismus trennt.
    Man kann als Leser Carla und Hannes Diskussion über den Umgang mit Beutekunst gut folgen.
    Und wichtig ist in dem Zusammenhang auch der Satz "Wir wissen doch, dass auf jedes geraubte Kunstwerk mindestens ein ausgelöschtes oder zerstörtes Menschenleben kommt"

  • Zitat

    Original von Katrin Burseg
    Es gibt ein Vorbild für das „Apfelmädchen”, ein Bild von Anita Rée mit dem Namen „Terasina”, dort hält das Mädchen allerdings Zitronen in den Händen. Für den Ullstein-Blog Resonanzboden habe ich übrigens einen kleinen Beitrag über Anita Rées Leben verfasst.


    Danke für den Hinweis.


    August Engel, ich glaube auch, dass er die Nebenrolle ist, deren Anteil ausgeweitet wurde, ich mag ihn auch sehr gerne.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Und wichtig ist in dem Zusammenhang auch der Satz "Wir wissen doch, dass auf jedes geraubte Kunstwerk mindestens ein ausgelöschtes oder zerstörtes Menschenleben kommt"


    Ja, das hat mich auch sehr bewegt. All dieses Leid, das damit verbunden ist.


    Als ich den Roman geplottet habe, war der Fall Gurlitt der Öffentlichkeit übrigens noch nicht bekannt. Der Kunstfund wurde erst öffentlich gemacht, als ich schon schrieb. So eine Geschichte hätte einem wohl niemand abgenommen.

  • Zitat

    Original von streifi
    Die Vermutung, dass Willems Vater etwas mit Alma Reed zu tun hatte verdichtet sich immer mehr.Ich würde ja drauf tippen, dass Alma das Gespenst in den Kapitel-Vorsätzen ist.


    Inzwischen glaube ich auch, dass es sich sehr wahrscheinlich so verhält.
    Willems Vater muss in einer engeren Beziehung zu Alma Reed gestanden haben und Willem hat als Kind etwas davon mitbekommen, wahrscheinlich ohne es so richtig einordnen zu können. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass gerade die Erinnerungen an seinen Vater nicht besonders positiv sind :gruebel. Lange hat er sie verdrängen können, mitgerissen von einem ausgefüllten Leben - und nun kriechen sie aus ihrem Winkel, ganz so, wie der Arzt vermutete.


    Zitat

    Original von belladonna
    Hannes finde ich übrigens nicht wirklich undurchsichtig. Er ist halt ein engagierter Volontär und schwärmt vielleicht ein bisschen für seine nette, gut aussehende Chefin, aber ein dunkles Geheimnis vermute ich bei ihm nicht.


    Bisher sehe ich das auch so. Aber man weiß ja nie, wie sich so eine Geschichte entwickelt ;-).


    Warum macht nur die Mutter immer so einen Druck auf Clara, dass sie Willem verlassen soll? Klar sorgt sie sich um ihr Kind und will, dass es ihm gut geht. Aber so, wie ich als Leser Clara bisher kennengelernt habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass es ihr gut gehen würde, wenn sie Willem verlässt. Ich denke nach wie vor, dass es für sie möglich sein müsste, ein erfülltes Leben zu haben und für Willem da zu sein, zumindest in einem gewissen Rahmen. Vor allem angesichts der finanziellen Möglichkeiten, die ihr zur Verfügung stehen.


    Raubkunst ist immer noch ein aktuelles Thema. Gerade heute habe ich in unserer Tageszeitung dazu einen Artikel gelesen.

  • Alma als Gespenst habe ich nicht gedacht, aber das Alma im Hause van Velden versteckt war. Und das Alter von Isa Voigt passt. Isa =Alma ?


    Das Bild Teresina aus dem Jahr 1925 passt sehr gut zum Apfelmaedchen bei Kronau ins Dschungelzimmer, wenn man statt Äpfel Zitronen nimmt.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Zitat

    Original von Saiya


    Mich würde der Zusammenhang zwischen Alzheimer und Kriegstraumata ebenfalls sehr interessieren. Das war mir bis jetzt nicht bekannt, klingt aber irgendwie einleuchtend.
    Was mir bei diesen Passagen durch den Kopf ging, ist, dass dies allerdings nicht nur in Verbindung mit dieser Krankheit so ist. Der Krieg bzw. die in der Familie gemachten Erlebnisse stecken auf die ein oder andere Weise ins uns allen, zumindest ist das meine persönliche Erfahrung.


    Dieser Zusammenhang hat mich überrascht. Habe ich noch nie davon gehört. Vielleicht verstärken Traumata ja die Krankheitssymtome. So habe ich das verstanden.


    Dass Willems Vater und Willem selber so nah am Apfelmädchen und Alma dran waren, hätte ich nicht vermutet. Das ist ja schon ein ziemlicher Zufall, dass ausgerechnet Willems Frau das Bild im Museum als Erste begutachtet. :wow


    Und Willem hat den dritten Karton mitgenommen. Da hat Carla aber schnell geschaltet.


    Eure Vermutungen scheinen sich ja alle zu bewahrheiten. Ich bin wohl etwas unkonzentriert beim Lesen und froh, dass ich die Runde hier zum Nachlesen habe.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von geli73


    Danke für den Hinweis.


    August Engel, ich glaube auch, dass er die Nebenrolle ist, deren Anteil ausgeweitet wurde, ich mag ihn auch sehr gerne.


    Ob wohl Brigitte Bardot noch leibhfaftig eine Rolle spielen wird. :gruebel :grin


    Also ich meine als Mensch nicht als Hund. :lache

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von hollyhollunder ()

  • Zitat

    Original von belladonna
    Jasper mag ich nach wie vor gern; er strahlt so etwas Solides, Verlässliches aus - für mich hat er auch ein bisschen was von einem Baum. Ich glaube, er könnte Carla sehr gut tun, wenn sie ihm eine Chance gibt.


    Ja, ich hoffe, das Jasper noch etwas mehr Raum erhält. Egal ob sie ihn erhört oder nicht, er gefällt mir gut. Und der Name seiner Tochter ist cool.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)


  • Klingt es für mich nicht, für mich klingt es durchaus plausibel.
    Ich habe mir überlegt, ob Alma nicht Isa Viogts Schwester war, und "Reed" quasi ihr Künstlername - klingt weniger jüdisch, was seinerzeit sicherlich eine Rolle gespielt haben könnte. Das Gustav sie versteckt haben könnte klingt ebenfalls plausibel.
    Wie der Stempel/das Zeichen von Otto Waldhaus auf das bIld kam? Vielleicht war das Bild der Preis für sein Schweigen, er könnte davon gewusst haben.
    Wenn Gustav Alma versteckt hatte, könnte das mit dem "Geist" eine Erklärung sein. Wie soll man sonst ein Kind abhalten zu plaudern?
    Das Buch liest sich weietrhin sehr schön, nur fehlen mir persönlich mehr Passagen mit Willem.
    Carla stürzt sich voller Eifer in die Arbeit und ist fast nicht mehr zu Hause. Mir erscheint das als Flucht vor der Krankheit. Und als Zeichen, dass sie sich bereits langsam von Willem entfernt. Beides irgendwie nachvollziehbar....

  • Dieser Abschnitt war sehr spannend. Die Suche nach Alma Reed wirft viele Fragen auf und ganz bestimmt könnte Willem helfen....


    Warum Jasper einerseits mit dem Bild in die Sprechstunde gegangen ist, sich andererseits aber gar so sträubt es im Museum zu lassen ? Nur weil er es unbedingt bei sich überm Bett hängen haben will ?


    Der Volontär Hannes ist so ein bisschen übereifrig. Mir ist er nicht ganz geheuer. Weiß er mehr als er sagt ?