'Das zweite Königreich' - Seiten 106 - 189

  • Zitat

    Original von Saiya



    Jehan de Belleme ist auch eine dieser Nebenfiguren, die ich persönlich sehr mag. Ich kann allerdings den Hass, den Caedmon und seine Kameraden ihm gegenüber empfinden, sehr gut nachvollziehen. Was er wirklich für sie getan hat, werden sie vielleicht nie wirklich begreifen.
    Ich bin noch nicht so weit mit dem Lesen, aber die Szene, in der Caedmon stundenlang diese Wassereimer schleppen muss, habe ich immer als sehr intensiv empfunden und dass er danach nicht mehr hinken muss, ist eine der Momente, auf die ich mich beim "Wiederlesen" immer sehr freue.


    Ich glaube, so einer wie Jehan de Belleme war in fast jedem Königreich vorhanden. Seinem Dienstherrn treu ergeben, aus welchen Gründen auch immer. Sie haben zusammen gekämpft bis eine Verwundung o. dgl. dazwischen gekommen ist. Dann hat dieser die Söhne und evtl. deren Freunde des Dienstherrn im Kampf unterrichtet - und er wußte - nur Härte bringt sie weiter und bewahrt sie vor ....
    Es ist natürlich klar, daß das bei den Betroffenen nicht gut ankommt, aber ich glaube, irgendwann begreift jeder wozu es gut war.

  • Das ist doch manchmal heute noch so, dass das man von den Lehrern, die man als Schüler gar nicht mochte, weil sie streng waren und nichts durchgehen gelassen haben, im Nachhinein dann doch sagt, die waren gut, die haben mir wirklich was beigebracht, geht zumindest mir so :lache

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Das ist doch manchmal heute noch so, dass das man von den Lehrern, die man als Schüler gar nicht mochte, weil sie streng waren und nichts durchgehen gelassen haben, im Nachhinein dann doch sagt, die waren gut, die haben mir wirklich was beigebracht, geht zumindest mir so :lache


    Da hast du Recht. Diese Strenge weiß man immer erst im Nachhinein zu schätzen.

  • Jehan ist mir auch, naja, ans Herz gewachsen wäre zuviel gesagt, aber ich bewundere ihn dafür, wie er ein Auge für Situationen hat und sie deuten kann und dann noch das richtige für die Jungen tut. :anbet


    Er und Wulfnoth sind ganz wichtig für Caedmons Entwicklung und er wird sicher noch lange von dem, was die beiden ihm beigebracht haben, zehren können. Mich würde ja mal interessieren, wer Wulfnoths Herzallerliebste ist... ;-) ?(

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda


  • Jehan hat eine Schwäche für Caedmon und will ihn"heilen". Das Hinken wäre vielleicht nie so stark geworden, wäre er von Anfang an nicht als Krüppel behandelt worden.
    Jehan versteht es aber gut, es den Jungen nicht spüren zu lassen, er ist wohl ziemlich gerecht und behandelt alle gleich. Feiglinge und Verräter mag er nicht also bekommt Lucien nur was er verdient.
    Das Wasserschleppen finde ich persönlich eine geniale Idee, denn so wächst Caedmon mit Michels Hilfe, von Jehan aber angeordnet, über sich hinaus.
    Bis jetzt ist Jehan auch eine meiner Lieblingsfiguren außer Caedmon.


    Dunston ist ein gemeines hinterhältiges ..... Schade, dass Hyld zu früh kam. Das Bündnis mit Tostig werden sie noch bereuen schätze ich.


    Hyld ist eine überaus beherzte und kluge Person, das wird Erik noch merken. Ich mag sie.

  • Für Wulfnoth muss es schlicht unerträglich sein, das Leben in Gefangenschaft zu verbringen. Immer nur den ganzen Tag auf der Burg zu verbringen, muss schon schrecklich sein. Es ist schön, als er mit Caedmon mal einen Tag der Gefangenschaft entrinnt und einen schönen Tag außerhalb der Burg verbringt. Dort kann er mal wieder in einen Wald spazieren und dem Vogelzwitschern lauschen. Gerade so einfache Dinge, weiß man dann erst zu schätzen. Als das Ganze auffliegt, muss er in seinen Gemächern verweilen. Lucien, der die beiden verraten hat, wird von Jehan bestraft. Er hat für Verräter halt nichts übrig. Caedmon muss als Bestrafung die ganze Nacht mit zwei Sandbeutel hoch und runter über die Brustwehr marschieren. Das finde ich wirklich sehr hart. Aber Jehan wird sich dabei schon etwas gedacht haben. Immerhin zum Ende hin hinkt Caedmon nicht mehr.


    Als Wulfnoth erfährt, das er noch länger in Gefangenschaft verweilen muss, will er sein Leben ein Ende bereiten. Zum Glück kann Caedmon es rechtzeitig verhindern.


    Hyld und Erik sind mir auch sehr ans Herz gewachsen. Schade, das Hyld mir ihrer Familie brechen musste.

  • Zitat

    Original von MissMoneypenny



    Als Wulfnoth erfährt, das er noch länger in Gefangenschaft verweilen muss, will er sein Leben ein Ende bereiten. Zum Glück kann Caedmon es rechtzeitig verhindern.


    Ja zum Glück. Wulfnoth ist eine ziemlich tragische Figur. Vom Bruder ausgeliefert und das gleich zweimal, verständlich, dass er das Leben nicht aushält. ich hoffe, es gibt für ihn noch einen anderen Weg.

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Hyld wird ihn nun in allem untersützten... wo sie von ihrer Familie verstossen wurde.. Dass ihr Vater sogar Guthric verprügelt hat, weil er Hyld nicht von ihrer Tat abgehalten hat, zeigt seine Ähnlichkeit mit Dunstan (den wohl keiner von uns mag). Aber die "Bösewichte" gehören nunmal dazu, sonst wäre es ja langweilig für uns Leser.


    Ohne den Vater in Schutz nehmen zu wollen ... das ihn Hylds Flucht mit Erik als Verrat vorkommt, kann ich verstehen, denn man darf nicht vergessen, daß Erik ein Feind der Engländer ist. Das er Guthric als Überbringer der schlechten Nachricht so verprügelt hat, dafür gibt es natürlich keine Entschuldigung. Ich denke, er konnte mit Guthric als Sohn und vor allem seinen Ambitionen, lesen zu lernen, einfach nichts anfangen. In seinen Augen ist er das schwarze Schaf der Familie.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Wulfnoth tat mir auch richtig leid, dass er wieder von Harold als "Pfand" in der Normandie eingesperrt bleibt. Wenigstens hat er mit Caedmon nun einen Leidensgenossen... so können sie sich gegenseitig über die Zeit hinweg helfen.


    Ich wüßte wirklich zu gerne, an wen Wulfnoth sein Herz verloren hat. Ich tippe mal auf die Königin?! Aber ich schätze, auch das ist ein schwacher Trost für seine Gefangenschaft. Auch wenn es ihm am Hof Williams an nichts mangelt, er ist und bleibt ein Gefangener. Und der Gedanke, daß er derjenige in der Familie ist, auf den die Godwinsons am ehesten verzichten konnten, ist auch hart.


    Zitat

    Original von gealein
    nun frage ich mich, haben die Normannen das Rittertum nach England gebracht oder war nur für Caedmon das Ganze neu?


    Gute Frage. Ich weiß es leider nicht.


    Auch im zweiten Abschnitt hat Jehan den Platz meines Favoriten nicht eingebüßt. Ich hoffe, er wird noch lange bei uns bleiben. :-]

  • Zitat

    Original von Christine
    Ich wüßte wirklich zu gerne, an wen Wulfnoth sein Herz verloren hat. Ich tippe mal auf die Königin?! Aber ich schätze, auch das ist ein schwacher Trost für seine Gefangenschaft.


    Das wüsste ich auch gerne :-).
    Aber nun bin ich schon ein paar Abschnitte weiter und meine Neugier ist noch nicht befriedigt.
    Vielleicht kommt`s ja noch.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Das wüsste ich auch gerne :-).
    Aber nun bin ich schon ein paar Abschnitte weiter und meine Neugier ist noch nicht befriedigt.
    Vielleicht kommt`s ja noch.


    Das habe ich mich auch gefragt, wer die Dame ist. Das hätte ich auch gerne gewusst. Vielleicht ist es wirklich die Königin. Wulfnoth hat aus seiner Herzensangelegenheit ein großes Geheimnis gemacht.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Das wüsste ich auch gerne :-).
    Aber nun bin ich schon ein paar Abschnitte weiter und meine Neugier ist noch nicht befriedigt.
    Vielleicht kommt`s ja noch.


    Ich erinnere mich einfach nicht mehr, wer seine Geliebte ist und bin schon gespannt, es (wieder) herauszufinden. Aber dass es die Königin ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Niemand wäre so verrückt und würde sich Williams Zorn so ausliefern. Mit der Königin ins Bett zu gehen war Hochverrat und der dazugehörige Tod so schlimm, dass ich mir das bei Wulfnoth wirklich nicht vorstellen kann. Auch scheint Matilda William treu ergeben und liebt ihn offenbar wirklich. Sie ist nicht der Typ zum Fremdgehen denke ich.
    Hm... ich frage mich aber wirklich, wer es ist.

  • Ich weiss gar nicht, ob die Rede davon war, dass er bereits etwas mit dieser Frau angefangen hat. Er machte nur die Andeutung, dass ihm eine verheiratete Frau am Herzen liegt. Oder ich habe da etwas hineininterpretiert?! :grin


    Aber ich hoffe schwer, dass wir noch dahinterkommen. :-]

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Ich weiss gar nicht, ob die Rede davon war, dass er bereits etwas mit dieser Frau angefangen hat. Er machte nur die Andeutung, dass ihm eine verheiratete Frau am Herzen liegt. Oder ich habe da etwas hineininterpretiert?! :grin


    Aber ich hoffe schwer, dass wir noch dahinterkommen. :-]


    Ich bin mir fast sicher, dass es die Königin ist. Allerdings vermute ich auch nur eine heimliche Liebe ohne körperliche Annäherung. Nur ob die Königin ihn ebenfalls liebt???


    Und ob William es je herausfindet? Oder jemand anderer?

  • Zitat

    Original von Findus


    Ich bin mir fast sicher, dass es die Königin ist. Allerdings vermute ich auch nur eine heimliche Liebe ohne körperliche Annäherung. Nur ob die Königin ihn ebenfalls liebt???


    Und ob William es je herausfindet? Oder jemand anderer?


    Ich war mir irgendwie sicher, dass es auch um das körperliche ging. Hab ich was falsch verstanden? :wow Wenn es eine rein intellektuelle/platonische Liebe war, ist es natürlich gut möglich, dass Wulnoth sich in Matilda verliebt hat.

  • Ich denke, da kann man viel reininterpretieren. Aber für mich las es sich so, dass Wulfnoth eine unerfüllte lLebe zu einer verheirateten Frau empfindet unddas kann meiner Meinung nach nur die Königin sein.
    Möglich, dass sie ja schon zusammen waren, also sich kannten ohne biblischen Bezug, als sie noch unverheiratet aber schon versprochen war. Kann mich nicht mehr genau an die Stelle erinnern als sowas zur Sprache kam.

  • Die Königin kam mir auch als erstes in den Sinn. Theoretisch muss es ja jemand sein, den wir schon kennen. :gruebel

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    Ach ja, Erik... :heisseliebe Seine Geschichte und die von Hyld mochte ich schon immer besonders. So erging es mir auch im 3. Band der Waringham-Reihe mit Jasper und Blanche. Verwegene Männer haben halt einfach etwas an sich. :lache


    Da steh ich voll und ganz auf deiner Seite :-) Irgendwie habe ich immer was für die rebellischen Männer übrig. So auch hier für Erik und zu so einem Mann gehört nun mal auch eine starke Frau, die sich durchzusetzen weiß. Für mich sind die beiden ein wirklich schönes Paar und ich denke zusammen werden sie so einiges zu Wege bringen, auch wenn ich nicht glaube, dass Tostig sich durchsetzen wird.


    Zitat

    Original von -Christine-
    [quote]Original von Sonnschein
    Hyld wird ihn nun in allem untersützten... wo sie von ihrer Familie verstossen wurde.. Dass ihr Vater sogar Guthric verprügelt hat, weil er Hyld nicht von ihrer Tat abgehalten hat, zeigt seine Ähnlichkeit mit Dunstan (den wohl keiner von uns mag). Aber die "Bösewichte" gehören nunmal dazu, sonst wäre es ja langweilig für uns Leser.


    Ohne den Vater in Schutz nehmen zu wollen ... das ihn Hylds Flucht mit Erik als Verrat vorkommt, kann ich verstehen, denn man darf nicht vergessen, daß Erik ein Feind der Engländer ist. Das er Guthric als Überbringer der schlechten Nachricht so verprügelt hat, dafür gibt es natürlich keine Entschuldigung. Ich denke, er konnte mit Guthric als Sohn und vor allem seinen Ambitionen, lesen zu lernen, einfach nichts anfangen. In seinen Augen ist er das schwarze Schaf der Familie.[\quote]


    Ja, in dem Sinne hat der Vater wohl schon recht. Insbesondere kann ich es verstehen, da er ja nicht einfach bloß "irgendein" Däne ist, sondern auch noch der Däne, der seinen Sohn vermeintlich zum Krüppel gemacht hat. Dadurch ist seine Abneigung gegen Erik wohl noch eine Spur größer und Hylds Verrat wiegt für ihn vielleicht noch schwerer. Von Guthric fühlt er sich zudem enttäuscht, da er wohl nicht versucht hat, die Ehre seiner Schwester zu retten, sondern ihr auch noch zur Flucht verholfen hat. Natürlich hat er damit immer noch kein Recht, ihn zu verprügeln, aber ich glaube in dem Moment ist er einfach so enttäuscht von Hyld und auch von Guthric, dass er mit seiner Wut nicht weiß, wohin und sich so Guthric vornimmt.


    Dunstan wird mir auch immer unsympathischer. Nicht nur, dass er sich bei jeder Gelegenheit auf Erik stürzt, auch wie er ohne Weiteres die Tatsache ignorieren kann, dass Hyld seine Schwester ist und sie als Straßendirne beschimpft, macht ihn nicht besser.


    Edit: Die Frage nach Wulfnoth Geliebten interessiert mich auch noch brennend. Ich hatte aber auch eher etwas körperliches hineininterpretiert. Vor allem auch nach Jehans Bemerkung, dass es am Hofe eine Dame gäbe, die untröstlich wäre, wenn er ihn springen lassen würde.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

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  • Zitat

    Original von Zwergin


    Absolut! Das finde ich an den Büchern auch immer wieder klasse, die starken Frauen, die aber trotzdem glaubwürdig bleiben und in ihre Zeit passen.


    Ihr seid ja alle Romantikerinnen :lache
    Mir persönlich gefällt der Handlungsstrang um Caedmon um Längen besser.
    Es ist nett, das Hyld sich in Erik verliebt. Hätte mir auch passieren können. Die "normalen" Männer sind meistens uninteressant. Die Gefahrumwebten lassen ein Mädchenherz eher höherschlagen :-)


    Zitat

    Original von Findus
    Ich denke, da kann man viel reininterpretieren. Aber für mich las es sich so, dass Wulfnoth eine unerfüllte lLebe zu einer verheirateten Frau empfindet unddas kann meiner Meinung nach nur die Königin sein.
    Möglich, dass sie ja schon zusammen waren, also sich kannten ohne biblischen Bezug, als sie noch unverheiratet aber schon versprochen war. Kann mich nicht mehr genau an die Stelle erinnern als sowas zur Sprache kam.


    William und Matilde führten eine glückliche Ehe mit vielen Kindern. Wenn Wulfnoth sich in die Königin verguckt hat, dann ist das sicher eine unerwiderte Liebe. Ich bin gespannt, ob sich das im Verlauf der Geschichte noch auflöst. Oder ob das nur der Phantasie von Rebecca Gablé entsprungen ist und es diese Frau gar nicht gibt.