Der Eismann - Silja Ukena

  • Titel: Der Eismann
    Autor: Silja Ukena


    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    Verlag: Blanvalet Verlag (19. Oktober 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3764505257
    ISBN-13: 978-3764505257
    Größe und/oder Gewicht: 14,1 x 3,5 x 22,1 cm


    Inhaltsangabe:
    Hauptkommissar Bruno Kahn ist genervt: Der Berliner Winter ist sibirisch kalt. Zudem reißen ihn zwei Todesfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aus seiner vorweihnachtlichen Trägheit. Ein Rentner aus Lichtenberg wird in seinem Schrebergarten auf grausame Art gefesselt und ermordet. Eine Opernsängerin stürzt aus ihrer Altbauwohnung. Der einsame Wolf Bruno Kahn würde am liebsten durch Berlin flanieren, um in Ruhe Witterung aufzunehmen. Doch seine Kollegin Laura Conti und der neue Workflow der 7. Mordkommission machen Kahns Alleingang einen Strich durch die Rechnung. Als schließlich die Presse Wind bekommt, scheint alles drunter und drüber zu gehen. Dann taucht eine dritte Leiche auf...


    Über den Autor:
    Silja Ukena, 1975 geboren, hat nach einer Ausbildung zur Journalistin Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Hamburg und Paris studiert. Danach arbeitete sie als freie Journalistin und Literaturkritikerin – unter anderem für Brigitte, Stern, KulturSPIEGEL, Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung.


    QUELLE: AMAZON


    Meine Meinung:
    Ich durfte diesen Kriminalroman mit einem gewonnenen Buch in einer von der Autorin freundlich begleiteten Leserunde lesen.
    An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Verlag für das Exemplar, Silja Ukena für die Begleitung und Wolke für die Organistion :anbet


    Das Buch ist spannend, aber dies auf eine ruhige, sympathische Art, ohne, dass alle Nasen lang Blut spritzt, Autobremsen quietschen, Martinshörner oder Schmerzensschreie gellen oder gar Schüsse knallen. Es passt irgendwie in die Vorweihnachtszeit, in der der Schnee ja häufig alle Geräusche dämpft und viele Dinge verlangsamt, entschleunigt, wenn man mal die im letzten Moment mit Weihnachtsvorbereitungen gestressten Menschen außer Acht lässt.
    Diese Ruhe strahlt auch der mir sehr sympathische Ermittler Bruno Kahn aus. Was nicht heisst, dass er nicht "voll auf Draht" ist. Es wirkt halt alles ein wenig behäbig, betulich.
    Lange Zeit hatte ich trotz geschickt eingestreuter Hinweise nicht die geringste Idee hinsichtlich Täter(n) und Motiv(en). Ein neues Wort tauchte auf: Workflow.
    Und die mich sehr erheiternde Information, dass Russland die Telefonvorwahl 007 hat. Man stelle sich vor, da meldet sich jemand mit:
    "Hier ist Putin, Wladimir Putin!"
    Am Ende werden alle Handlungsfäden aufgedröselt.
    Das Cover passt zum Buch, der Titel mMn ebenfalls.
    Auch das Berliner Lokalkolorit wirkt authentisch und richtig dosiert.
    Bei historischen Romanen bin ich ja, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht so der Fan von Serien bzw. Fortsetzungen, weil mir zu oft das Schicksal einer einzelnen Person mit unglaubwürdig vielen Schicksalsschlägen überfrachtet vorkommt, aber bei Polizisten oder anderen Ermittlern ebenso wie bei Ärzten, Hoteliers, Anwälten oder Traumschiffkapitänen geben sich schon von Berufs wegen immer wieder mal interessante Leute/Fälle sozusagen die Klinke in die Hand. Deshalb würde ich mich sehr darüber freuen, irgendwann wieder einmal etwas vom sympathischen Bruno Kahn und seinem Team lesen zu dürfen.
    Ich vergebe 9 von 10 möglichen Eulenpunkten!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Im winterlich-weihnachtlichen Berlin wird ein alter Mann erfroren aufgefunden. Unter Umständen, die auf einen Mord schließen lassen - nackt und an einen Stuhl gefesselt. Eine Opernsängerin stürzt aus dem Fenster ihrer Wohnung und kurze Zeit später gibt es einen weiteren Toten.
    Stehen die Todesfälle in Zusammenhang? Die Suche nach Täter und Motiv stellt Kommissar Bruno Kahn und sein Team von der 7. Mordkommissionstehen vor eine schwierige Aufgabe, in mühevoller Kleinarbeit tragen sie Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Lange bleibt es spannend, erst im letzten Drittel verdichten sich die Spuren und die Zusammenhänge treten klar hervor. Von daher keine weiteren Angaben zum Inhalt, es soll schließlich spannend bleiben ;-).


    Als Kern dieser Geschichte schält sich nach und nach ein Thema heraus, welches in unserer Gesellschaft nach wie vor von großer Aktualität ist. Ein mir zwar durchaus bekanntes Thema, mit dem ich mich aber bisher nicht besonders beschäftigt habe. Silja Ukena verarbeitet diese Problematik derart fesselnd und aufschlussreich, dass ich ihren Informationen hierzu gern und mit großem Interesse gefolgt bin.


    Das Ende fand ich ebenso stimmig wie die ganze Geschichte, auch wenn die ein oder andere Frage offen geblieben ist. Ohne die Leserunde, in der ich immer deutlich aufmerksamer lese als gewöhnlich, wären mir diese wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen.


    Mit Bruno Kahn hat die Autorin einen eher unspektakulären, aber dafür authentischen Kommissar erschaffen. Er sinniert hin und wieder über sein Singledasein und das bevorstehende Alter, ein wenig melancholisch schon, aber keineswegs wie einer dieser „kaputten“ Ermittler-Typen. Ich mag ihn und auch die Stimmung in seinem Team. Hier scheinen sich ein paar eigenwillige Polizisten mit dem Hang zu eigenwilligen Ermittlungen zusammengefunden zu haben, die nun von ihrem Neuzugang, der quirligen Laura Conti, ein wenig durcheinandergewirbelt werden :-).


    Sprache und Erzählstil haben genau meinen Geschmack getroffen. Gern mag ich vor allem, wie hier nicht alles tot erklärt wird. Einzelne Fäden baumeln eine Weile um dann wieder aufgenommen und weitergeführt zu werden. Es bleibt Raum für eigene Gedanken und doch wird alles Wichtige erklärt und stimmig zu Ende gebracht.


    Humorvoll würde ich den Stil nicht nennen, aber es blitzt immer wieder mal ein gewisser Sprachwitz auf, der das Lesevergnügen abrundet.


    Mir hat dieser ruhige und durchdachte Kriminalroman richtig gut gefallen, die Mischung von Ermittlungsarbeit, Lokalkolorit und persönlichem Hintergrund der Hauptfigur passt perfekt.


    Mich freut zu hören, dass es einen weiteren Krimi mit Kommissar Bruno Kahn und seinen Leuten geben wird, denn diese Bekanntschaft würde ich nur zu gerne vertiefen :-].


    9 Punkte für diesen empfehlenswerten Krimi

  • Der Klappentext lässt Tempo und Thrill vermuten, doch im Krimidebüt der Autorin Silja Ukena geht es eher ruhig und gemessen zu. Hautkommissar Bruno Kahn ist ein Ermittler alter Schule, er ist am liebsten zu Fuß unterwegs und ermittelt auf klassische Art, statt sich moderner Methoden zu bedienen. Zwei Fälle gilt es aufzuklären, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. In einem Berliner Schrebergarten wird ein alter Mann ermordet aufgefunden und eine ehemalige Opernsängerin stürzt von ihrem Balkon in den Tod.


    Das Buch lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen, die Dialoge wirken realistisch und natürlich. Ich mag es nicht, wenn im Dialekt gesprochen wird, aber das kommt zum Glück nur in einigen wenigen Szenen vor. Den starken Mittelpunkt der Handlung bildet Hauptkommissar Bruno Kahn, der Hauptteil der Geschichte ist auf ihn fokussiert, nur gelegentlich wechselt die Perspektive auf eine andere Person. Tatkräftig unterstützt wird Kahn von seiner neuen eifrigen Kollegin Laura Conti, die den frischen Gegenpol zum eher bedächtigen eigenbrötlerischen Kommissar bildet.
    Kahn stapft durch das winterliche Berlin und vermittelte mir das Gefühl, bei ihm gut aufgehoben zu sein. Er trotzt dem Wetter, den Vorgesetzten, die schnelle Ergebnisse sehen wollen und auch den eigenen Erinnerungen an eine lange zurückliegende Vergangenheit in Paris, die ihn gelegentlich noch einholen.


    Nach und nach schält sich eine Geschichte heraus, die ein Kapitel der jüngeren deutschen Vergangenheit beleuchtet, deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit vorhanden sind. Zunächst wird das Motiv für die Morde erkennbar und ganz am Ende dann auch der Täter.
    Silja Ukena ist ein glaubwürdiger, in der zweiten Hälfte zunehmend spannender Krimi gelungen mit einem sympathischen Kommissar, der sich gern auf seine Intuition verlässt und dabei glaubhaft wirkt mit seinen Stärken, Schwächen und seiner knorrigen Art.


    8 Punkte gibt es dafür von mir.

  • Kommissar Kahn hat es nach kurzer Zeit gleich mit drei Morden in Berlin und Umland zu tun. Schnell ist zu erkennen, dass diese zusammenhängen. Aber dann erfährt man längere Zeit nichts weiter Konkretes. Verstrickungen, alte DDR-Seilschaften werden aufgedeckt,. Auch das Ende wirkt nicht so überraschend. Die Autorin hat einen leicht lesbaren Erzählstil, man findet schnell in die Geschichte hinein, ist auch an einigen Stellen wirklich mitgerissen und sie versteht es durchaus auch ab und an Spannung aufzubauen. Aber leider trägt diese nicht durch das ganze Buch. Es hat schon ab und an seine Längen. Dennoch hat es mich insgesamt gut unterhalten, auch die Figuren, vor allem der etwas eigenbrötlerische Kahn und seine doch sehr entgegengesetzte, recht lebhafte Kollegin Conti, haben mir wirklich gut gefallen. Ich vergebe daher 7 von 10 Punkten.

  • "Der Eismann" landete als verspätetes Leserundenbuch neben meinem Lesesessel und hat mich mit einer komplexen Verbindung mehrerer Todesfälle positiv überrascht, deren Vorgeschichte bis in die Nachkriegszeit in der damaligen DDR zurückreicht. Das Setting, das Personal einer Berliner Mordkommission, der humorvolle Ton und die Atmosphäre im frostig klaren weihnachtlichen Berlin haben mir ausnehmend gut gefallen. Die zu den Taten führenden Ereignisse werden plausibel entwirrt und geklärt, wenn auch nicht vollständig.


    Das Buchcover konnte mir nicht vermitteln, dass "Der Eismann" ein Buch nach einem Geschmack sein würde - und das wäre in diesem Fall schade gewesen. Für einen Roman, der als Serienstart vorstellbar ist und als Hardcover auf den Markt kommt, hätte ich mir ein sorgfältigeres Lektorat gewünscht.


    8 von 10 Punkten

  • Mir hat der erste Fall von Bruno Kahn sehr gefallen Der Ermittler ist auch der Grund, warum mir der Roman so gut gefallen hat. Bruno Kahn ist ein ruhiger und besonnener Ermittler, der viel nachdenkt und auf seine Intuition vertraut. Er geht teilweise ungewöhnliche Wege um vielleicht einen entscheidenden Schritt in den Ermittlungen voranzukommen. Er ist der typische Einzelgänger, der sich trotz allem auf sein Team verlässt und es auch braucht, um seinen Gedanken in endlosen Spaziergängen nachhängen zu können.
    Der „Fall“ an sich ist auch eher ruhig und nicht so sehr actionlastig. Dennoch kommt eine unterschwellige Spannung auf, denn als Leser darf Mann oder Frau miträtseln, wie die Morde wohl zusammenhängen mögen und was wohl das Motiv des Täters ist bzw. was für ein Geheimnis die Personen verbunden hat.
    Der Erzählstil von Silja Ukena ist sehr angenehm zu lesen, das Buch entwickelt ebenso wie die Geschichte ihren ganz eigenen Sog. Die teilweise recht kurzen Einschübe aus einer anderen Perspektive sorgen dafür, dass die Spannung hochgehalten wird und wir ein Puzzelteil vielleicht rumdrehen und es aus einer anderen Warte betrachten.
    Wer allerdings einen actionreichen und blutigen Krimi bzw. Thriller lesen will, der wird mit diesem Buch sicherlich nicht glücklich. Da dies nicht so meine Sache ist, habe ich mich sehr gefreut, dass ich wieder einen Ermittler gefunden habe, der mich mit seiner eigenwilligen Art überzeugen konnte und dies alles noch in Deutschland im Herzen der Hauptstadt. Denn auch Berlin-Fans kommen bei diesem Fall auf ihre Kosten, denn jede Stadt hat ihr eigenes Flair und auch ihre eigene Geschichte, die auch nicht zuletzt bei diesem Roman eine entscheidende Rolle spielt.
    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings noch: leider sind nicht alle Fäden, die die Autorin im Laufe der Geschichte gesponnen hat am Ende aufgelöst worden. Einiges bleibt im Raum stehen und bleibt einfach in der Schwebe, aber bei einem Erstlingswerk bin ich großzügig und sehe darüber hinweg und denke mir dies so wie ich es gerne hätte ;-)
    Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn der erste Fall von Bruno Kahn nicht der Letzte ist, denn auch die ruhigeren Krimis haben ihre Berechtigung. Blutrünstige und brutale, sowie actionreiche Krimis gibt es genug.


    Vielen Dank für das Rezi-Exemplar!


    Ich vergebe 9 Eulenpunkte :wave

  • "Der Eismann" war für mich eine richtige Überraschung - und zwar eine durchweg positive.
    Die Beschreibung hatte mich neugierig gemacht auf das Buch.
    Von daher habe ich mich sehr auf das Lesen gespannt.
    Ziemlich schnell war klar, dass mich dieses Buch begeistern würde.
    Schön war auch, dass die Geschichte eine Wende nimmt, die ich so nicht erwartet hätte.


    Kommissar Kahn habe ich bereits nach den ersten Seiten ins Herz geschlossen.
    Er ist ein Typ, wie man ihm nicht in jedem zweiten Krimi begegnet.
    Man erfährt als Leser viel über ihn, seine Ermittlungsmethoden, seine Eigenheiten, sein Leben. Aber dies nimmt nicht zuviel Raum ein sondern bringt einem Kahn nur näher.
    Der Gegenpol ist seine neue und quirlige Kollegin Laura Conti.
    Diese beiden könnten sich zu einer Art "Kultteam" entwickeln.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
    Wer einen Actionthriller erwartet, liegt bei diesem Krimi allerdings falsch.
    Es gibt auch keine atemlose Spannung - dafür einen Krimi, der sympathische neue Protagonisten hat, mit einer interessanten Story aufwarten kann und für mich einfach rundum gepasst hat.


    Ich freue mich heute schon auf den zweiten Teil.


    Dieser Erstling bekommt von mir 9 von 10 Punkten.

  • Silja Ukena - Der Eismann



    Kurzbeschreibung von Amazon
    Tödliche Kälte, eiskalte Morde ― und ein unverzeihliches Verbrechen ...


    Hauptkommissar Bruno Kahn ist genervt: Der Berliner Winter ist sibirisch kalt. Zudem reißen ihn zwei Todesfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aus seiner vorweihnachtlichen Trägheit. Ein Rentner aus Lichtenberg wird in seinem Schrebergarten auf grausame Art gefesselt und ermordet. Eine Opernsängerin stürzt aus ihrer Altbauwohnung. Der einsame Wolf Bruno Kahn würde am liebsten durch Berlin flanieren, um in Ruhe Witterung aufzunehmen. Doch seine Kollegin Laura Conti und der neue Workflow der 7. Mordkommission machen Kahns Alleingang einen Strich durch die Rechnung. Als schließlich die Presse Wind bekommt, scheint alles drunter und drüber zu gehen. Dann taucht eine dritte Leiche auf …


    Über die Autorin:
    Silja Ukena, 1975 geboren, hat nach einer Ausbildung zur Journalistin Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Hamburg und Paris studiert. Danach arbeitete sie als freie Journalistin und Literaturkritikerin – unter anderem für Brigitte, Stern, KulturSPIEGEL, Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung.


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch im Rahmen der Leserunde lesen dürfen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Wolke und an den Verlag.
    Und natürlich auch an Silja Ukena, dass sie die Leserunde begleitet hat.


    Erstmal muss ich sagen, dass ein großer Pluspunkt des Buches ist, dass der Klappentext nicht zu viel verrät. In der Vergangenheit musste ich leider immer wieder feststellen, dass Klappentexte oft so sind, dass man eigentlich schon den gesamten Inhalt eines Buches kennt. Hier ist dies zum Glück nicht so.


    Kommissar Kahn ist ein jemand, den man sofort in sein Herz schließt. Neben seiner Kollegen Laura Conti fühlt er sich zwar immer ein wenig alt, aber die beiden sind ein tolles Team.


    Silja Ukena schafft es mit ihrem Erzählstil und den verhältnismäßig kurzen Kapiteln, dass man immer "nur noch 1 Kapitel" lesen möchte.


    Zwar werden nicht alle Fäden am Ende aufgelöst, aber ich denke der eine oder andere könnte im nächsten Buch, auf das ich mich jetzt schon freue, noch gelöst werden.


    Alles in allem war der Fall für mich rund und das "warum" und "wieso" schlüssig aufgelöst.


    Von mir bekommt dieses Buch volle 10 Eulenpunkte.

  • Inhaltlich wurde bereits eines gesagt und es soll ja auch nicht zu viel verraten werden.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und durch die kurzen Kapitel ließt man immer ein wenig mehr als man sich vorgenommen hat.
    Insgesamt ist es ein ruhiger aber durchdachter Thriller, die Ereignisse überschlagen sich nicht, was dem ganzen eine gewisses maß an Realität verleiht.


    Kahn und Conti sind ein sympatisches Team und dabei sehr unterschiedlich, wodurch jeder Leser auch einen Zugang bekommen kann.


    Der eigentliche Fall den die beiden bearbeiten, wirkt erstmal durcheinander. Die ersten beiden Morde scheinen eher zusammenhangslos, bis dann die dritte Leiche gefunden wird. Die Zusammenhänge werden erst in den letzten Abschnitten deutlich, was die Spannung erhöht und platz für Vermutungen lässt.


    Da noch nicht alle Fragen aufgelöst sind kann man wohl auf eine Fortsetzung hoffen.


    8 von 10 Punkten

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen, ein sehr gelungenes Krimidebuet.


    Den sich mittlerweile leicht alt fühlenden - in Wirklichkeit allerdings in den besten Jahren befindenden - Kommissar Kahn, der es eher auf die ruhige Art mag, fand ich sofort sympathisch.
    Auch seine Kollegin Laura Conti, die gegenteilig, sprich agiler, schneller und auch hektischer wirkt, mochte ich gleich gern.
    Ebenso waren die Nebenfiguren gut gezeichnet - speziell eine meiner Lieblingscharktere - Radek Lasice
    Und die herrlich furchtbare Staatsanwältin konnte ich direkt vor mir sehen :grin



    Was ich ja immer sehr gerne in Leserunden mag, das herum spekulieren, ging hier ebenfalls richtig gut.
    Wie hängen die Morde zusammen?
    Tun sie das überhaupt?
    Was ist das Motiv? Kann das, was ich vermute, stimmen?
    usw.
    Das liebe ich halt an Leserunden und konnte es hier auch richtig ausleben :grin


    Der Fall wurde auf eine ruhige Art angegangen und auch gelöst - trotz Contis manchmal hektischer Art. Auch thematisch war es genau nach meinem Geschmack.
    Selbst das Lokalkolorit der Stadt Berlin kam wunderbar herüber.

    Der Schreibstil war sehr flüssig, so daß ich halt auch immer weiterlesen mochte, ohne viel Pausen zu machen.


    Auf den nächsten Teil mit dem gegensätzlichen Team Kahn/Conti freu ich mich schon und hoffe auch da auf eine Leserunde und, daß er nicht so lange auf sich warten läßt.



    Fazit
    Ein ruhig anmutender Krimi, der es aber in sich hat. Sowohl vom Ermittlerteam, als auch von der Thematik her.
    Spannend, toll gezeichnete Charaktere und ein schön flüssiger Schreibstil.
    Ich kann es Krimi Fans sehr empfehlen und hoffe, noch viel mehr des interessanten Teams lesen zu dürfen.

  • Silja Ukena hat mit "Der Eismann" einen recht langsam erzählten Krimi geschrieben. Sie lässt sich Zeit mit der Handlung und gibt ihrem sehr angenehmen Hauptkommissar Bruno Kahn viel Gelegenheit zum Nachdenken.


    Dieses Nachdenken gelingt Bruno besser, wenn er dabei zu Fuß durch das verschneite Berlin spaziert und die einzelnen Parkanlagen durchwandert. Mit einem Hintergrundwissen über die Berliner Straßen kann man dabei viel Spaß haben, Bruno zu begleiten. Die Krimihandlung ist interessant, der Erzählstil ist gut. Auch der typische Berliner Dialekt erhält seinen Platz und wird manchmal und passend eingestreut. Dies finde ich immer ganz unterhaltsam, ich mag es wenn die landestypische Sprache eingebaut wird. Und trotzdem wäre ich beim Lesen manchmal sanft eingeschlummert. Mir dauerte es an vielen Stellen doch einige Male etwas zu lang, bevor es nach vielen erzählerischen Seitwärtsbewegungen endlich mal wieder einen Schritt nach vorne ging. Einige Dialoge fanden weniger durch Worte, sondern mehr durch Blicke und Handlungen statt. Das gibt es zwar, aber dass sich zwei unbekannte Personen beim ersten Zusammentreffen nicht mal richtig begrüßen, sondern nur vor sich hingrummeln, fand ich schon recht seltsam.


    Wie so oft bei vielen Büchern wird man jedoch am Ende entlohnt. Es kommt ein Aspekt zur Story hinzu, der glücklicherweise auch nicht im Klappentext erwähnt wurde. Ein wenig Überraschung also und eine sehr stimmige und interessante Auflösung. Da ich nun den Erzählstil und den Kommissar kenne und damit weiß, was ich zu erwarten habe, werde ich sicher auch den Folgeband lesen. 7 Punkte gibt es von mir für den Eismann.

  • Endlich einmal ein Klappentext, der nicht zuviel verrät. Das fand ich sehr positiv bei dem Debüt der Autorin.


    Anfangs konnte ich mir überhaupt keinen Reim darauf machen, wie die Vorgänge zusammenhängen könnten. Das eigentliche Ausmaß der Geschichte kristallisierte sich erst relativ spät heraus.


    Mit Bruno Kahn bin ich quer durch Berlin marschiert und da ich die Stadt nicht sehr gut kenne, habe ich hier teilweise quergelesen. Ansonsten ist er mir sehr sympathisch und seine Partnerin Conti paßt gut dazu.


    Die Auflösung fand ich gut und schlüssig, wenngleich etliche Fäden am Ende offen blieben. Vielleicht werden sie im 2. Band weitergeführt. Der Krimi war spannend und flüssig zu lesen und beim nächsten Band bin ich auf alle Fälle wieder dabei.

  • @ xexos


    Sorry, hatte da etwas verbuchselt. Es war die LR mit Silvia Stolzenburg, da heißt der nächste Band DIE FLIEGE. Hier hat die Autorin geschrieben, sie darf noch nichts zum neuen Buch sagen.


    Edit: Habe mein altes posting editiert und den Titel rausgenommen

  • Zwei Tote innerhalb kurzer Zeit, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Dann wird eine weitere Leiche gefunden und langsam kristallisiert sich ein Zusammenhang heraus.


    Es hat mir großen Spaß gemacht zusammen mit Bruno Kahn zu ermitteln. Dieser Krimi kommt in einer ruhigen Gangart daher, lässt es aber dennoch nicht an Tempo und Spannung vermissen. Bruno Kahn als einsamer Wolf ist recht sympathisch. Der flüssige Schreibstil und die recht kurzen Kapitel sorgten dafür, dass ich immer einige Kapitel mehr gelesen habe, als ich eigentlich vorgehabt hatte.


    Viel Wert wird hier auf die Interaktionen der Figuren gelegt, das hat mir sehr gut gefallen, lernt man doch dadurch auch ihre Denkweise und einige ihrer Marotten besser kennen.
    Die Ermittlungen treten lange Zeit auf der Stelle, weder ein Motiv noch ein Täter sind erkennbar.
    Erst im letzten Drittel offenbart sich ein weiterer Aspekt, der ein Tatmotiv beinhalten könnte.


    Der Fall selbst wird logisch und schlüssig gelöst, dennoch gibt es einige lose Fäden, was mich allerdings nicht weiter gestört hat. Diese losen Fäden könnten ohne Weiteres in einer Fortsetzung, auf die ich sehr hoffe, verknüpft werden.



    9 Punkte

  • „Der Eismann“ von Silja Ukena war leider eher enttäuschend für mich, da die Story nicht vom Fleck gekommen ist. Der Ermittler war sehr in sich gekehrt und die wenige Spannung, die zwischendurch nur selten aufkam, konnte mich nicht überzeugen.


    Vielleicht rührte die eben schon erwähnte Distanziertheit auch daher, dass wir die Story aus Sicht eines allwissenden Erzählers berichtet bekommen. Dies schafft praktisch einen Abgrund zwischen Leser und Ermittler und ich habe im Verlauf einfach keinen Zugang zu Kommissar Kahn gefunden. Auch die sachliche Erzhählweise hat eher dazu geführt, dass ich den Roman öfter aus der Hand legen musste und teilweise sogar die Lust am Lesen verloren habe.


    Bruno Kahn ist auf der einen Seite das typische Bild eines in die Jahre gekommenen Berliner Kommissars: brummig, mit schwieriger Vergangenheit, in sich gekehrt und privat eher kontaktscheu. Auf der anderen Seite geht er seinen Weg und ist der klassische Anti-Held, weil er sich über die Regeln hinwegsetzt und seinen eigenen Weg geht. Seine Partnerin Laura Conti hat mir da schon deutlich besser gefallen. Die beiden sind zusammen wie Yin und Yang. Das, was Kan an Negativität ausstrahlt, macht Conti doppelt mit ihrer Heiterkeit wieder wett. Dabei ist sie nicht auf den Kopf gefallen und bringt die Ermittlungen maßgeblich voran.


    Generell haben mir die Nebencharaktere viel besser gefallen als Kahn. Seine Kollegen sind alle einzigartig und auf ihre Art herzlich. Besonders der rothaarige Hühne von der Spurensicherung hat mir zugesagt, obwohl wir von ihm praktisch privat nichts erfahren. Anfangs tat ich mir mit den ganzen Namen etwas schwer, da wir es ja mit mehreren Mordfällen und vielen Zeugen zu tun haben.


    Der größte Kritikpunkt geht allerdings an die Spannung. Wenn ich einen Krimi lese, dann möchte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Diese Lektüre habe ich nur allzu gerne zwischendurch aus der Hand gelegt. Es ist schon in Ordnung, dass bei diser Lektüre die Ermittlungen im Vordergrund stehen und man sich darauf konzentriert. Wenn dann alerdings kein neuer Hinweis eingeht und alles in einer Sackgasse endet, bin ich schnell gelangweilt. Selbst die Auflöung und das Ende waren eher kaugummiartig. Lediglich der Täter war überraschend.


    Aber etwas Positives möchte ich zum Schluss doch noch sagen. Die Hintergrundgeschichte war für mich stimmig und plausibel. Hier kann man für die Recherchearbeit durchaus ein Lob anbringen.


    5 Eulenpunkte

  • Dieser Kriminalroman wurde mir als Wanderbuch zur Verfügung gestellt, danke hierfür.


    Leider fiel mir der Einstieg doch recht schwer und ich empfand die Handlung in der ersten Hälfte des Buches als schleppend. Allgemein ging es hier sehr gemächlich zu, einerseits eine schöne Abwechslung zu anderen Kriminalromanen in denen die Handlung oftmals zu schnell von statten geht, bei diesem Exemplar hat es mich aber sehr in meinem Lesefluss gestört, wenn nicht sogar etwas ausgebremst.
    Gegen Ende jedoch nimmt das Buch allerdings an Fahrt auf, so dass ich die letzten ca. 150 Seiten zügig durchgelesen habe, denn auch die Auflösung der anfangs auf mich etwas ''langweiligen'' Mordfälle hat mich überrascht und mir gut gefallen.


    Ich mochte auch Hauptkommissar Bruno Kahn, er wirkte sehr authentisch auf mich, genauso wie seine Kollegin Laura Conti. Letztere hätte meines Erachtens aber etwas mehr im Buch auftreten können. Ihr Charakter hatte Charme, den ich auf vielen Seiten leider etwas vermisst habe.


    Den Schreibstil der Autorin fand ich gut, doch insgesamt konnte mich ihr Buch nur teilweise überzeugen, so dass ich 5 Eulenpunkte vergebe.