Um dieses Buch habe ich lange einen Bogen gemacht, weil mir Elke Heidenreichs Empfehlungen ja zutiefst suspekt sind, seit sie Hobbits als "Menschen mit Pelzohren" bezeichnet hat und die Meinungen - hier und bei Amazon - sind ja auch recht gemischt.
Und jetzt, wo ich mich mal drangemacht habe, habe ich das Buch jetzt in weniger als zwei Tagen inhaliert. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und letzte Nacht um 2:30 Uhr war ich fertig. Das Buch hat einen regelrechten Lesesog auf mich ausgeübt.
Den Bericht von Nuria Monfort hab ich verschlungen und für mich kam er genau an der Stelle, an der ich ihn gebraucht habe. Das Ende war vielleicht ein bisschen kitschig. Andererseits, bei einem Buch, das soviel Trauer und Elend enthält, fand ich es wieder ganz versöhnlich, so für mich als Leserin, die mit den Figuren mitgelitten hat. Und das Buch war eins der wenigen, bei denen ich nicht auf den letzten 100 Seiten schon am querlesen war. Ich werde am Ende immer ein wenig ungeduldig. Wahrscheinlich lag mir deshalb diese zack-zack-Auflösung durch den Montford-Bericht.
Die Übersetzung hatte ein paar Macken. Manchmal schien mir die Grammatik fragwürdig und hin und wieder hatte ich das Gefühl, dass der Übersetzer wortwörtlich übersetzt hat, statt das deutsche Äquivalent zu finden. Zum Beispiel "Honigmond" statt "Flitterwochen".
Aber egal. Das Buch gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights 2007.