"Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafon

  • Um dieses Buch habe ich lange einen Bogen gemacht, weil mir Elke Heidenreichs Empfehlungen ja zutiefst suspekt sind, seit sie Hobbits als "Menschen mit Pelzohren" bezeichnet hat und die Meinungen - hier und bei Amazon - sind ja auch recht gemischt.


    Und jetzt, wo ich mich mal drangemacht habe, habe ich das Buch jetzt in weniger als zwei Tagen inhaliert. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und letzte Nacht um 2:30 Uhr war ich fertig. Das Buch hat einen regelrechten Lesesog auf mich ausgeübt.


    Den Bericht von Nuria Monfort hab ich verschlungen und für mich kam er genau an der Stelle, an der ich ihn gebraucht habe. Das Ende war vielleicht ein bisschen kitschig. Andererseits, bei einem Buch, das soviel Trauer und Elend enthält, fand ich es wieder ganz versöhnlich, so für mich als Leserin, die mit den Figuren mitgelitten hat. Und das Buch war eins der wenigen, bei denen ich nicht auf den letzten 100 Seiten schon am querlesen war. Ich werde am Ende immer ein wenig ungeduldig. Wahrscheinlich lag mir deshalb diese zack-zack-Auflösung durch den Montford-Bericht.


    Die Übersetzung hatte ein paar Macken. Manchmal schien mir die Grammatik fragwürdig und hin und wieder hatte ich das Gefühl, dass der Übersetzer wortwörtlich übersetzt hat, statt das deutsche Äquivalent zu finden. Zum Beispiel "Honigmond" statt "Flitterwochen".


    Aber egal. Das Buch gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights 2007. :wow :anbet

  • Ich habe heute in das Hörbuch rein gehört und beschlossen, dass das Buch nicht viel länger im SuB schlummern darf.


    Das Hörbuch hat mir ziemlich gut gefallen ( und dabei bin ich sonst kein Fan von Hörbüchern) :-]

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen - das Buch ist was ganz besonderes. So richtig zum hinlümmeln im Kerzenschein mit einem Gläschen Rotwein .... lesen lesen lesen lesen....


    Die Art, wie Zafón den Leser fesselt finde ich sehr gut - an vielen Stellen hat man wirklich das Gefühl mittendrin zu sein. So ging es mir das Letzte mal bei Cornelia Funke im Tintenherz....


    Die Person des Daniel habe ich sofort liebgewonnen und die Geschichte mit allen höhen und Tiefen durchlebt.


    Echt ein Klasse Buch.


    Ich habe das Buch als hochwertig gebundene Sonderausgabe geschenkt bekommen - das ist echt ein Geschenktip....Macht wirklich was her.


    Gruss,
    Luana

    Lesen ist für den Geist das, was Gymnastik für den Körper ist.
    :lesend
    Joseph Addison (1672-1719)

  • Weiß jemand ob eventuell schon ein neues Buch von Zafon in Planung oder so ist?


    Ja das Buch war echt Klasse und ist mein Lieblingsbuch zur Zeit....da muss schon n Knüller kommen um das zu toppen!

  • Hab mal gesucht, und bin auf dieses hier gestoßen, 1996 erschienen, wurde anscheinend mit dem spanischen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.


    "Der Schatten des Windes" fand ich klasse... eines der wenigen Bücher, mit denen man schlaflose Nächte verbringt *seufz*

  • Zitat

    Original von Lotta
    Hab mal gesucht, und bin auf dieses hier gestoßen, 1996 erschienen, wurde anscheinend mit dem spanischen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.


    Ja aber:


    Zitat

    2 gebraucht & neu erhältlich ab EUR 108,00


    :cry


    Ich hoffe, dass sie es irgendwann noch mal neu auflegen. Oder dass ich es für 3,50 Euro im Oxfam-Shop sehe. :lache

  • bis jetzt bin ich noch unentschlossen, ob ich das Buch lesen soll. Viele habe sich negativ über das Buch geäußert, dass es mich abgeschreckt hat und jetzt steht es schon seit dem Erscgeinungsdatum bei mir im Regal.
    Mal sehen, ob ich nächstes Jahr irgendwann mal in Stimmung bin das Buch zu lesen.
    :wave

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

  • Zitat

    Original von drehbuch


    ???


    Das nochmalige Zitieren Deiner Frage macht sie auch nicht verständlicher, aber ich rate mal: Du hast unter Rezensionen nach Zafon gesucht und dort das Buch "Der Fürst der Finsternis" gefunden und draufgeklickt und bist in diesem Thread gelandet. Ja?


    "Der Fürst der Finsternis" taucht (irrtümlich) im Verzeichnis auf, weil das Buch hier im Thread verlinkt wurde, es gibt aber keinen eigenen Rezensionsthread dazu, sondern der Link führt in diesen Thread.

  • Also ich habe das Buch im Moment beendet.


    Eine Freundin hat es mir geliehen und ich war sehr skeptisch, weil es nach den Heidenreich-Sendung und auch noch mit der Begeisterung von Fischer so hochgejubelt wurde. Aus diesem Grunde habe ich es mir nie gekauft.


    Ja ich wollte es der Freundin wieder zurückgeben, deshalb habe ich mich darangemacht es zu lesen, eigentlich ohne große Begeisterung.


    Ich mußte allerdings feststellen, daß es von Anfang an sehr, sehr schön war und mich wirklich gefesselt hat. Manchmal konnte ich nicht viele Seiten lesen, weil ich gerade in den letzten Tagen viel um die Ohren hatte, bin aber nie auf den Gedanken gekommen, es aufzuhören und wegzulegen.
    Es hat mich irgendwie in einen Bann gezogen, der mich fast bis zum Schluß festgehalten hat. Das letzte Drittel war für mich dann nicht mehr so toll.


    Von mir bekommt das Buch 8 Punkte

  • Ich habe das Buch auch in einem Zug durchgelesen und fand es auch ziemlich spannend, gut geschrieben und alles. Trotzdem hat es mich im Grunde nicht so wirklich begeistert. Naja, vielleicht wird es beim zweiten Mal lesen besser. :-]

    "But I don't want comfort. I want God, I want poetry, I want real danger, I want freedom, I want goodness. I want sin."
    "In fact," said Mustapha Mond, "your're claiming the right to be unhappy."
    - Brave New World

  • ich fand es sehr ergeifend.
    vor allem die passage ganz am anfang, als der autor beschreibt, was mit einem buch geschieht, wenn es gelsen wird.
    außerdem hat mich die idee einen friedhofs der vergessen bücher sehr gefesselt!

  • @ Bouquiner


    "las primeras novelas" sind die ersten Romane, die er vor dem Schatten des Windes geschrieben hat.




    Ich habe dieses Buch auch in wenigen Tagen verschlungen. Besonders gut hat mir die Atmosphäre gefallen, die immer irgendwie fantastisch, surreal und doch authentisch rüberkam.


    Allein schon die Szene, in der Daniel sich das Buch im Friedhof aussucht, hat mich von Anfang an fasziniert. Ich persönlich fand auch die Übersetzung gelungen, die Stimmung kam auch in deutsch sehr gut raus, was mich allerdings nicht daran hindern wird, es auch mal auf Spansich zu lesen - schon gar nicht, weil man sich auf der Website die ersten beiden Kapitel herunterladen kann!


    Bin jedenfalls gespannt auf weitere Werke von Ruiz Zafón (der übrigens wie alle Spanier einen Doppelnachnamen hat und eigentlich unter R gelistet sein müßte...)


    Viele Grüße
    Caia

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Das Buch hat mich bis zum Ende gefesselt, ich konnte es kaum aus der Hand legen und finde, dass es eines der schönsten Bücher der letzten Jahre ist.


    Der wunderbare Sprachstil macht "Der Schatten des Windes" zu einem echten Erlebnis, und ich habe das Buch schon mehrfach verschenkt.


    Liebe Grüße
    Monika :-)

  • Meine Empfehlung:


    "Und jetzt?" Das waren die ersten beiden Worte, die mir in den Sinn kamen, nachdem ich das Buch mit Gänsehaut am Körper und Tränen in den Augen geschlossen hatte. Ich starrte das Cover an und fragte mich, wo der Protagonist Daniel und all die anderen Menschen, die in dem Roman vorkommen, nun hin sind. Sie sind mir durch die 527 Seiten, in denen ich an ihrem Leben teilgenommen habe, so sehr ans Herz gewachsen, dass ich gar nicht fassen konnte, dass das Buch schon sein Ende gefunden hatte. Es gibt Bücher, bei denen man sich wünscht, sie würden nie aufhören.


    Wenn ein Buch mich nicht nur beim Lesen beschäftigt, sondern auch in den Pausen dazwischen, dann kann es wahrlich nur ein gutes Buch sein. Immer wenn ich aus zeitlichen Gründen das Buch beiseite legen mußte, fragte ich mich, wie das Leben von Daniel wohl weiterging. Als mir das Buch empfohlen wurde und ich hörte, dass es dabei um einen "Friedhof der vergessenen Bücher" geht, wußte ich sofort, dass es ein Buch sein wird, welches mich beeindrucken könnte. Ich liebe Bücher, also liebe ich auch Bücher in denen es um Bücher geht. Mein Bauchgefühl hat sich nicht geirrt.


    "Der Schatten des Windes" gehört für mich eindeutig zu den Büchern, die man in seinem Leben gelesen haben MUSS. Der Autor verfügt über einen sehr flüssigen, warmherzigen und liebevollen Schreibstil, welcher mich sehr beeindruckt hat. Die Namen der Personen sind natürlich aufgrund ihrer spanischen Herkunft ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber das tut dem Verlauf der Geschichte keinen Abbruch.


    Ganz unvermittelt wirft uns der Autor in das Leben von Daniel und läßt uns dabei zuschauen, wie er in einem Roman versinkt, den er auf dem "Friedhof der vergessenen Bücher" gefunden hat. Und einmal in dieses Leben eingetaucht, läßt es weder Daniel noch den Leser los.


    Leider habe ich nur die Taschenbuch-Ausgabe gekauft, werde mir aber in naher Zukunft die gebundene Version zulegen, denn Bücher, die mir ganz besonders am Herzen liegen, haben es einfach verdient in einer wunderschönen Ausgabe mein Bücherregal zu schmücken.


    Alles in allem ein sehr gut gelungener Roman über Bücher, Schriftsteller und natürlich die Liebe, denn sie ist es, die doch soviele Autoren inspiriert, solch tolle Bücher zu schreiben.


    Von Carlos Ruiz Zafon wünsche ich mir auf jeden Fall noch eine Menge Bücher und ich hoffe, man wird in nächster Zeit wieder ein Buch von ihm veröffentlichen.


    Wer Bücher liebt, wird diesem Buch einen Altar bauen!


    LG,
    Andrea