'Feine Leute' - Seiten 260 - Ende

  • Zitat

    Original von Joan Weng
    :waveIch hab heut mal eine Sonntagsfrage an euch: Wer ist eigentlich eure Lieblingsfigur?


    Ich kann mich nicht zwischen Carl und Paul entscheiden. Ich liebe Menschen wie Carl einfach, Paul ist mir dafür ähnlicher. Außerdem könnte das auch an der Assoziation liegen, die ich mit den Namen der beiden fest verknüpfe. Paul Bäume ist und bleibt für mich eine der eindrücklichsten Figuren meiner persönlichen Lese-Highlights überhaupt. :-)

  • Ihr Lieben :-),
    ich glaube, die meisten sind durch und morgen beginnt dann auch die nächste Leserunde und außerdem schläft mein Söhnchen, so dass ich jetzt die Zeit dafür hab und und und ... jedenfalls wollte ich mich bei euch allen gaaaaaanz arg für die schöne Leserunde bedanken. Ich hatte vorher ja schon ein bisschen Sorge, weil ich überhaupt nicht wusste, wie es abläuft, aber es hat mir wirklich viel, viel Spaß gemacht! Ich hab mich immer gefreut, wenn mir das Handy einen neuen Beitrag angezeigt hat :-)


    Ach, echt nochmal Danke! Danke! Danke!


    :knuddel


    P.s.:Vielleicht könnt ihr eure Rezensionen auch bei amazon, goodreads und was es da so alles gibt, einstellen? Das wäre klasse ;-)


    P.p.s.: Wenn mir das Handy anzeigt, dass neue Beiträge da sind, schau ich natürlich auch in Zukunft rein.Also falls jemand noch was ein- oder auffällt, ruhig schreiben. Ihr werdet mir echt fehlen :knuddel :knuddel1 :wave

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Auch mir hat die LR viel Spaß gemacht, ich bin froh, dass ich mich euch angeschlossen habe. Ganz besonders dir, Joan, möchte ich danken für deine Begleitung der Runde. Ich freue mich schon aufs nächste Mal :-)


    Das kann ich so nur :write :write


    Bei goodreads ist es schon kann es aber noch zu amazon rüber kopieren :-)

  • Ich bin auch durch und stelle am Ende fest, dass die Auflösung tatsächlich die einzig logische Lösung ist. Alles andere hätte nicht hingehauen. Oder um mit Sherlock Holmes zu sprechen: ""Wenn Du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist." :-)


    Das war mal ein ganz anderer Krimi, als ich ansonsten gewohnt bin zu lesen. Gut geschrieben, feiner Humor, mit einer erstklassigen Leserundenbegleitung durch die Autorin. Vielen Dank dafür, Joan :wave


    Carl ist und bleibt meine Lieblingsfigur, gefolgt von Bernice. Die mochte ich auch sehr.


    Eine Frage hätet ich da noch, da muss ich irgendwas überlesen haben, denn das habe ich nicht verstanden: Wie ist Carl an die Schachtel von Paul und somit an die Briefentwürfe an ihn gekommen?

  • JaneDoe :-]Danke für die positive Rückmeldung - die Lesebgeleitung hat mir auch arg Spaß gemacht :-]


    Lustiger Weise hab ich gerade heute morgen meiner Doktormutter dieselbe Frage beantworten müssen, es lag also nicht an dir, sondern ist wohl von meiner Seite einfach nicht klar genug gemacht worden :gruebel Aber auf S. 208, da wo Paul gerade vom Selbstmord Buchholz' erfahren hat und eh fertig mit der Welt und vollkommen überlastet ist, da sieht er ein, dass er wohl nie einen vernünftigen Brief zustande kriegt und "obwohl er wusste, dass es nicht richtig war, obwohl er wusste, dass Carl Besserees [nämlich einen richtigen Brief] verdient hatte, griff er dann das Telefon und rief bei seiner Zimmerwirtin an."
    Die gibt die Kiste dann bei der Rezeption für Carl ab (vgl. S.284).


    Man kann also drauf kommen, aber ist schon viel verlangt :rolleyes

  • Ich war jetzt ein paar tage nichthier, habe das Buch aber (nochmal) gelesen.
    Für mich ist und bleibt das ein fabelhafter Roman mit einer sehr eigenen, sehr schönen Sprache. Man kann dieses Buch nicht nebenbei lesen, man muss die feinen Nuancen, die kleinen Hinweise beachten.
    Aber wenn man das tut, dann ist es ein Highlight.


    Danke für dieses tolle Buch und die Leserunde. Ich freue mich auf weiter Bücher von dir.

  • Ich bin jetzt auch durch und schon mal vielen Dank, Joan, dass Du immer noch hier reinschaust :knuddel1 Das ist nicht selbstverständlich.


    Ich bin froh, dass ich das Buch jetzt in Ruhe zu Ende gelesen habe und nicht im Stress vorm Urlaub zwischen Tür und Angel.


    Krimi/Thriller ist ja mein Lieblingsgenre. Ich kann JaneDoe nur zustimmen, ein Krimi ganz anders als die ich sonst lese. Ich denke ich werde das Buch noch mal lesen, um auf mehr Feinheiten zu achten. Die 20er finde ich bei Krimis spannend, weil noch ganz anders ermittelt wurde und noch gar nicht alles zur Verfügung stand, wie heutzutage.


    Dieser letzte Abschnitt hat mir richtig gut gefallen. Ein Dinner im Adlon und dann wird die ganze Geschichte aufgerollt. Die Wahl der Waffe, das Gummiband, die Kiste mit dem doppelten Boden... Darauf muss man erstmal kommen. Ich staune jetzt noch.


    Meine Lieblingsfigur ist definitiv Paul. Der ist mir wohl am ähnlichsten.


    Genial fand ich auch noch die Beschreibung zu den neuen Hemden, Kerzenschein, etc. Total aneinander vorbei gedacht :lache


    Zur Sprache habe ich auch noch eine Frage. F***** kommt ja ein paar Mal vor. Gehörte das in den 20er schon so zum Sprachgebrauch? Hat mich irgendwie etwas gestört. Das etwas "top" ist hätte ich auch eher sprachlich später eingeordnet.


    Normalerweise störe ich mich an so etwas überhaupt nicht, aber die Geschichte ist so fein konstruiert, perspektivisches Erzählen und wenn ich lese, wie Du die ganze Geschichte geschrieben hast, dann passen diese Worte irgendwie nicht bzw. fallen mir dann einfach auf. Vielleicht fällt es mir jetzt auch einfach nur durch die LR hier auf, weil durch eine LR immer Diskussionen entstehen und man auf Sachen aufmerksam gemacht wird, die einem nicht aufgefallen wären, wenn man das Buch alleine gelesen hätte.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Toebi : Danke erstmal, es freut mich arg, dass das Buch dir gefallen hat und dann gleich zur Sprache - mein absolutes Steckenpferd :-] :-)
    Man muss grundsätzlich sagen, dass wir ein bisschen ein verschobenes Bild der damaligen Umgangssprache haben, weil wir lesen eben Mann, Hesse, Roth und vielleicht noch Karcauer und denken dann, so haben die halt damals gesprochen. Ich bin da genauso ran gegangen - aber das ist falsch. Das ist, als würdest du heute einen Artikel der Süddeutschen und ein paar hochliterarische Autoren nehmen und daraus Schlüsse auf die Sprache der Allgemeinheit ziehen. Ich war am anfang ziemlich geschockt, als ich angefangen hab Briefe aus der Zeit zu lesen - sagenhaft top, ficken, by the way, windowshopping und und und... Die Sprache hat damals von Anglizismen nur so gewimmelt - wobei ich mir nicht vorstellen will, wie die sie ausgesprochen haben :lache
    Ein bisschen ein Gefühl für die Sprache der Zeit kriegt man, wenn man Irmgard Keun liest oder Otto Reuter hört - den gibt's auf youtube.
    Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, ich hab ja damals auch nicht gelebt, ich stell es mir eben so vor - wobei ich mich aber nach Kräften bemüht habe, nur solche slangausdrücke zu verwenden, die damals auch gebräulich waren. "Astrein" zum Beispiel kam wohl erst später auf - das hab ich persönlich immer in die Zeit gesteckt :rolleyes


    Aber Fehler passieren einem immer - zum beispiel die Frankfurter Zeitung wurde damals wohl noch FZ abgekürzt, FAZ hieß es erst nach dem Krieg. Hat mir neulich ein Freund gesagt ;-)

  • Danke für die Erklärungen und den Verweis auf youtube. Das muss ich mir mal anschauen. Bei den Anglizismen bin ich auch gestolpert, weil ich dachte die wären nicht zeitgemäß, dass das eher ein "Problem" der heutigen Zeit wäre.


    Warum hat denn damals schon die Sprache so von Anglizismen gewimmelt? War mir gar nicht bewusst. Was war denn damals der Grund dafür?

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Noch eine persönliche Frage Joan, wie organisierst Du Deinen Tag? Wahnsinn.


    Du arbeitest an Deiner Dissertation, wie alt ist Dein Sohn? und nebenbei entsteht der 2. Teil + die detaillierten Recherchen :anbet

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Toebi


    Warum hat denn damals schon die Sprache so von Anglizismen gewimmelt? War mir gar nicht bewusst. Was war denn damals der Grund dafür?


    Darauf kann ich dir um ehrlich zu sein keine wirklich Antwort geben - ein Freund von mir promoviert gerade speziell über das Phänomen in der deutschen und französischen Sprache der Zwischenkriegszeit, es ist also eine echt gute Frage ;-) Stark vereinfacht kann man aber wohl sagen, dass Amerika als Kriegsgewinner bewundert wurde und für Offenheit,Freiheit und Modernität stand. Im Gegensatz zum deutschen Muff des Kaiserreichs.
    Aus Amerika kam die Musik und der Tanz. Man zeigte sich also modern, wenn man Englisch konnte bzw. zumindest Anglizismen verwendete. Ich denke aber persönlich - meine Meinung keine gesicherte Tatsache - dass man zum Beispiel in Tübingen 1920 auch eher keine Anglizismen zu hören bekommen hat, das war wohl ein Haupt- bzw. Großstadtphänomen.


    Mein Lieblingsschlager von Otto Reutter ist übrigens der ;-) https://www.youtube.com/watch?v=tfu0aEEDTLI

    oder auch das ist echt süß https://www.youtube.com/watch?v=6-lnreTxkEY

  • Zitat

    Original von Toebi
    Noch eine persönliche Frage Joan, wie organisierst Du Deinen Tag? Wahnsinn.


    Du arbeitest an Deiner Dissertation, wie alt ist Dein Sohn? und nebenbei entsteht der 2. Teil + die detaillierten Recherchen :anbet


    :-) :-) :- :knuddel1)Danke, aber ich organisiere ihn gar nicht. Unser Söhnchen ist jetzt 10 Monate und ganz ehrlich, wenn ich da anfang groß zu planen, geht es total nach hinten los... Ich hab einfach großes Glück, der Kleine ist superentspannt - normaler Weise ;-) Jetzt zum Beispiel sitzt er neben mir und spielt mit so seltsamen Minibüchern, die halb Klötzchen, halb Buch sind. Es gibt aber auch einfach Tage, da komm ich zu gar nichts und hab Abends Muskelkater vom Rumtragen :help


    Die Recherche hatte ich - zumindest was das Grundlegende angeht - abgeschlossen, da war er noch nicht da. Das wäre sonst schwierig geworden. Ich nehm ihn zwar im Didymos fast überallhin mit, aber in die Unibibliothek dann doch eher ungern - die sind da zu recht sehr streng, was die Lautstärke angeht :rolleyes


    Neulich hab ich ihn einer Freundin, die er normalerweise sehr mag, gegeben, damit die in der Mensa mit ihm bleibt, während ich mit meiner Doktormutter was in Ruhe bespreche und nach zehn Minuten klopft es und die Freundin steht mit kreischendem Karl vor der Tür. Dann hab ich ihn halt während des Gesprächs rumkrabbeln lassen, nur so viel zum Thema organisieren :rofl