Der Garten der Abendnebel - Twan Eng Tan

  • Das Schwarze Schaf und ich lesen gemeinsam "Der Garten der Abendnebel". Vielleicht möchte ja jemand von euch anderen auch seine Kommentare zum Buch los werden.


    Inhalt:


    Die angesehene Richterin Teoh Yun Ling, deren Erinnerungskraft schwindet, will sich noch einmal mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Kurz nach dem Krieg arbeitet sie, die einzige Überlebende eines japanischen Internierungslagers, als Anwältin für ein Tribunal, das japanische Kriegsverbrechen ahndet. Auch der Tod ihrer Schwester lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Sie will für diese ein Denkmal schaffen. Da ihre Schwester eine Liebhaberin der japanischen Gartenkunst war, geht Yun Ling trotz ihres Hasses auf die Japaner bei dem japanischen Gärtner Aritomo in die Lehre. Aritomo, der einst Gärtner des japanischen Tenno war, verbirgt aber ein dunkles Geheimnis.



    Ich habe vor ein paar Tagen schon angefangen, bin aber noch nicht weit gekommen. Bisher gefällt es mir, vor allem die Erzählweise. Ein wenig Probleme habe ich mit den fremden Namen, aber das wird schon.

  • So, ich habe meinen Merkzettel von damals hervorgeholt. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch, weil Ottifanta das Hörbuch gehört hat, die den Tipp wiederum über Pelican bekam. Darüber bin ich noch immer sehr froh. Es war - vermutlich - das letzte englische Buch, das ich noch in Papierform gelesen habe.


    Die Richterin Teoh Yun Ling scheint mit sich und ihrer unheilbaren Krankheit im Einklang zu sein. Indem sie an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, schließt sich ein Kreis. Die Stimmung wirkt durch Teohs bevorstehenden Tod zwar melancholisch, aber durch dieses Schließen eines Kreises auch tröstlich.


    Die Begegnung in ihrer Jugend zwischen ihr und Aritomo ist eine Begegnung verschiedener Kulturen, auch wenn für uns in Europa die Unterschiede zwischen zwei asiatischen Völkern vielleicht nicht sofort zu erkennen sind. Spürbar war für mich die Ruhe an dem Ort in den Cameron HIghlands durch die Landschaftsbeschreibungen und durch Teohs enges persönliches Verhältnis zum Garten des Anwesens. Die satten Grüntöne asiatischer Landschaften sah ich eindringlich vor mir.

  • Das war auch mein Grund dafür, dass ich es angefangen habe.
    Und ich möchte mal wieder ein Buch lesen, das einfach schön ist, trotz traurigem Thema.


    Ich mag die Richterin jetzt schon sehr und bin sehr gespannt, wie es zu dem Garten kam und warum sie Aritomo hinterher trauert.

  • Schreibt ihr beiden dazu, zu welchen Seiten ihr gerade postet?
    Dann ist das leichter nachzuvollziehen. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Freude mit diesem tollen Buch. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Schreibt ihr beiden dazu, zu welchen Seiten ihr gerade postet?
    Dann ist das leichter nachzuvollziehen. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Freude mit diesem tollen Buch. :wave


    Ja, ich werde die Kapitel dazu schreiben, sonst kommt man ja auch völlig durcheinander und weiß nicht, ob man den Beitrag schon lesen kann oder ob man noch nicht so weit ist. :-)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Ja, ich werde die Kapitel dazu schreiben, sonst kommt man ja auch völlig durcheinander und weiß nicht, ob man den Beitrag schon lesen kann oder ob man noch nicht so weit ist. :-)


    :kiss

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Kapitel 1


    Ich weiß jetzt schon, dass ich das Buch langsamer lesen werde als sonst, dazu regt die Sprache ja geradezu an. Ansonsten habe ich das Gefühl, zu viele Kleinigkeiten zu verpassen.


    Richterin Teoh (das Judge im deutschen Text irritiert mich) ist mir auch schon auf den ersten Seiten mit ihrer ruhigen, besonnen Art sehr sympathisch. Sie hat anscheinend ein sehr bewegtes Leben geführt, das wir wohl nach und nach kennenlernen werden.


    Ich war mir erst nicht sicher, ob Aritomo tot oder 'nur' verschwunden ist, aber am Ende des Kapitels gibt es erste Hinweise. Habe ich das richtig verstanden, dass er im Dschungel verschollen ist? Kein Wunder, dass Yun Ling noch Hoffnung hat. Wenn man nicht richtig abschließen kann, ist ein solcher Verlust wohl kaum zu verarbeiten.




    Ich habe schon viel gegoogelt: Malaysia, Japan, deren Interaktion im Zweiten Weltkrieg (nur grob) und vor allem habe ich mich geografisch ein wenig schlau gemacht. Ich mag es nicht, wenn ich nicht weiß, wo ich mich im Buch befinde. Die Cameron Highlands sehen traumhaft schön aus! Wikipedia sagt, dass alle Orte in dieser Gegend rund um eine einzige Straße liegen. :wow Das ist dann wohl die, die auch Yun Ling genommen hat. :-)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Kapitel 1


    Ich weiß jetzt schon, dass ich das Buch langsamer lesen werde als sonst, dazu regt die Sprache ja geradezu an. Ansonsten habe ich das Gefühl, zu viele Kleinigkeiten zu verpassen.


    Das ging mir mit dem Buch auch so. Ich habe die durch die poetische Sprache fast erzwungene Langsamkeit beim Lesen dieser Geschichte sehr, sehr, sehr genossen.

  • Zitat

    Original von Zimööönchen
    Ich habs auch hier liegen, ich glaube ich schließe mich spontan an.


    Ich lese auf englisch :wave


    Oh, wie schön! Ich wollte es eigentlich auch lieber auf englisch lesen, habe aber dann die deutsche Ausgabe günstig gebraucht bekommen.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Kapitel 1
    ...
    Ich war mir erst nicht sicher, ob Aritomo tot oder 'nur' verschwunden ist, aber am Ende des Kapitels gibt es erste Hinweise. Habe ich das richtig verstanden, dass er im Dschungel verschollen ist?
    ...


    Das hast du richtig verstanden. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Auf mich hat das Buch trotz seines ernsten Themas gerade wegen seiner Sprache eine meditative Wirkung gehabt.


    Man wünscht sich wirklich so einen Garten selbst anzulegen, denn das ist eine Wissenschaft für sich. Vielleicht müsste man in der Hinsicht mehr über den Gartenzaun gucken.

  • Ich habe dieses Buch letztes Jahr gelesen. Es ist mir nach wie vor unerklärlich, warum es mich nicht ganz angesprochen hat. Denn aus rein objektiven Gründen hätte es meinen Geschmack treffen müssen. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Wikipedia sagt, dass alle Orte in dieser Gegend rund um eine einzige Straße liegen. :wow Das ist dann wohl die, die auch Yun Ling genommen hat. :-)


    Es sind tatsächlich nur drei Orte, die hintereinander an der Straße liegen, die von Südwesten, also unter anderem Kuala Lumpur heraufführt. Davon gehen einige Nebenstraßen, Wege, Pfade ab, vor allem zu den Plantagen, die aber alle Sackgassen sind. Letztes Mal bin ich auf einer Straße von Osten heraufgefahren, die es meines Wissens damals aber noch nicht gab. Heutzutage sind die Cameron Highlands sehr von einheimischem Tourismus geprägt, aber zur Handlungszeit des Buches dürften nur relativ wenige Menschen dort oben gelebt haben. Die Orte sind ziemlich klein und bestehen inzwischen zum großen Teil aus Hotels und anderen touristischen Einrichtungen. Ach ja, und die Landschaft ist wirklich wunderschön. :-)


    @ Zimööönchen: Gute Wahl! Ich habe es auch auf Englisch gelesen, allerdings ist die Übersetzung ins Deutsche wohl sehr gut gelungen.


    Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit diesem großartigen Buch und behalte euch im Auge. ;-)


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • :yikes Dann muss ich mich wohl jetzt sputen, ja? Ich habe zwischendrin was anderes eingeschoben, weil ich nicht für mich alleine lesen wollte.
    Ich habe auch schon bemerkt, dass ich das Buch langsamer lesen muss. Das ist vielleicht gar nicht so ganz schlecht, weil ich ja durch viele Bücher einfach so durch jage und mich dann frage, warum ich das so mache :lache
    Ich lese dann heute mal weiter... :grin

  • made, das war bestimmt so. Manche Bücher gehen zu bestimmten Zeiten einfach nicht.


    Ich war von diesem Buch auch begeistert. Allerdings möchte ich einen solchen Garten nicht haben. Auf meinen Garten verwende ich ebenfalls viel Zeit und Überlegung, möchte ihn aber nicht als Lebensaufgabe haben.
    Und das ist dieser Garten in mancher Hinsicht gewesen. Vielleicht kann man sogar so weit gehen, ihn als eine Art philosohischen Weg anzusehen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Auf meinen Garten verwende ich ebenfalls viel Zeit und Überlegung, möchte ihn aber nicht als Lebensaufgabe haben.
    Und das ist dieser Garten in mancher Hinsicht gewesen. Vielleicht kann man sogar so weit gehen, ihn als eine Art philosohischen Weg anzusehen.


    So wie ein Pilgerweg. Vielleicht wollte sie einen Teil ihrer Schwester weiterleben lassen.
    Aber mehr sage ich jetzt nicht mehr. Ich kann mich einfach nicht mehr so genau an die Geschichte erinnern. Aber eure Beiträge helfen mir vielleicht wieder auf die Sprünge.