'Und unter uns die Welt' - Seiten 286 - 373

  • Nach all den Jahren tauchen die Briefe wieder auf, die Mutter von Lil hat sie versteckt aus Angst ihre Tochter könnte mit einem deutschen Matrosen von dannen ziehen. Tja, die Deutschen hatten damals einen miserablen Ruf.
    Schön finde ich, dass die Beiden sich endlich wieder sehen, auch wenn Christian in der Zwischenzeit geheiratet hat und Vater geworden ist. Wenn ich das richtig verstehe, dann leidet Maria an einer Wochenbettdepression, ich frage mich, wie sie sich um das Kind kümmert, wenn Christian auf Reisen ist. Allerdings erscheint es mir eher wie eine Depression, da es ja länger anzuhalten scheint. Schon heftig, aber es kommt gut raus, dass Christian sich mit Maria nicht so gut unterhalten kann und die Nähe der Beiden nicht so ist, wie bei Lil und ihm. Lil ist ihm vom Wesen sehr viel näher und versteht seine Leidenschaft für den Beruf, da sie selber die gleiche Leidenschaft verspürt.
    Ich befürchte im letzten Abschnitt das Schlimmste....

  • Die Briefe sind wieder da, ist ja üblich das mal jemand sowas versteckt.
    Allerdings ist Lils Mutter nicht gesund, wenn sie jetzt in der Heilanstalt ist.


    Christian hat jetzt also in jedem Hafen eine Frau, da sollte er Ordnung schaffen.
    Maria sollte Hilfe bekommen.


    Witzig fand ich ja als sein Sohn beim Meldeamt angemeldet werden soll und der Beamte, den Namen Rink nicht bekommen soll.
    Er ruft einfach Eckener an, und dann geht es.

  • Das mit Christian und Maria ging aber ganz schon fix :chen


    Eckener fällt mir immer wieder positiv auf, jetzt will er den Zeppelin nicht für Nazipropaganda hergeben. Christian hat sein Vorstellungsgespräch und wird bei Zeppelin angenommen, deshalb ziehen Maria und er nach Friedrichshafen. Leider scheint Maria nach der Geburt nur noch depressiv zu sein. Ja, die Szene mit dem Beamten und den Namen Rink fand ich auch gut. Christians ganze Liebe gehört eindeutig Rink und damit Maria, dagegen kann Lil nicht ankommen.


    Und jetzt in der Hindenburg gibt es warme Duschen, Telefon und Rohrpost - welch ein Fortschritt


    Edit eingefügt, war vorher im anderen Abschnitt gepostet
    Amy geht endlich den ersten Schritt zur Trennung von Red, sie kehrt zurück, muß sich als Witwe tarnen und bekommt Job als Leichenwagenfahrerin (ohne Führerschein, sie ist und bleibt ein Schlitzohr)

  • Ich habe ein visscgen Angst vor dem Weiterlesen, denn nachdem Christian die Geige nicht dabei hat.... ich mag gar nicht dran denken :-(


    Lils Mutter war also so Link, wie ich befürchtet hatte, aber immerhin wird ihr jetzt geholfen. Ich bin ja gespannt, ob Lil sich mit ihr trifft, wenn sie dann in New York ist.
    Ich bin auch sehr gespannt wie Christians Entscheidung ausfallen wird, die er Lil mitteilen will. Ich denke, Rink wird da schon einige Pluspunkte haben. Die Liebe bzw. Die Veränderung direkt nach der Geburt zu dem Kind fand ich fantastisch beschrieben. Es sind eh immer mal wieder zwischendrin so kleine Halbsätze, die das Buch zauberhaft machen. Etwas mehr wäre schwülstig, aber in diesem Abschnitt passte es wieder perfekt!

  • Schön, dass sich die Post-Problematik rechtzeitig aufgelöst hat.


    Christian ist also doch nicht der liebe, nette Mann, als der er uns verkauft wurde. Immerhin hintergeht er seine Frau. Ob Maria seine große Liebe ist oer nicht - Treue schuldet er ihr als Ehemann. Entweder er reißt sich für seine Familie zusammen oder er trennt sich. Alles andere ist nicht okay, auchw enn ich ihn als Prota mag.


    Es wird einem ja auch leicht gemacht, Christian zu verzeihen: MAria wird als schlechte Mutter und Ehefrau dargestellt. Dass sie auch selbst unter den ("Kindbett-")Depressionen zu leiden und damit zu kämpfen hat, hätte man schon darstellen können. Auch heir ist es mir zu sehr schwarz-weiß. Ich wurde "wütend" auf Maria, als Christian heimkam und sie Rink einfach schreien ließ, aber nur auf diese Weise das Familienleben darzustellen ist zu einfach. Immerhin ist Christian oft nicht da und Maria muss alles alleine schultern. Und dann wird sie nocht betrogen und spürt das bestimmt. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. :)


    Amy ist echt eine Wucht. Schön, dass sie von Rod losgekomemn ist. Ihr neuer Job hat mich sehr amüsiert.


    Aber irgendwie war in diesem Abschnitt stellenweise die Luft etwas raus bei mir. Ich bin zwar imemrnoch gespannt, wie es ausgeht, aber hier waren für mich einfach ein paar Längen drin, auch wenn genug passiert.

  • Wie ich schon im 2. Leseabschnitt vermutet hatte, war es Lil Mutter die, die Brife von Christian unterschlug, ein deutscher und Matrose dazu.


    Schön fand ich auch die Begegnung zwischen Roosevelt und Eckner, schon gnädig das er ihm die Erlaubnis gab den Hanger zu benutzen, schließlich stammt er aus Nazideutschland.



    Der Lamettaheini ( Göring) hat an Macht gewonnen, schlimm wie man sich damals in Nazideutschland die deutsche Frau vorstellte, ein biederes Mauerblümchen, blass Farblos, Gebärfreudig und Heimchen am Herd .


    Christian und Maria, schienen am Anfang Himmel hoch jauchzend verliebt. Aber im Herzen ist da noch Lil, ich glaube wäre Maria nicht von ihm schwanger geworden, sie hätten warscheinlich nie geheiratet. Eine Ehe die mir nicht glücklich scheint, schade das Christian sie betrog. Aber ich kann Christian nicht dafür verurteilen. Er ist ja durch seinen Beruf auch selten zu Hause, da lebt man sich warscheinlich auseinander.


    Der Abschnitt ist voller Überraschungen.

  • Zitat

    Original von jusch
    Mit Maria war eine Zweckehe, da sie schwanger war. Eigentlich hatten die Beiden sich schon getrennt, da es wenig Gemeinsamkeiten gab.


    Die Mutter hat die Briefe unterschlagen. Habe ich vermutet, da die andere Post in Rio ankam.


    :write zu beidem.


    Es war zu vermuten, dass die Mutter die Briefe unterschlagen hat.


    Und ja, ich hatte es auch so verstanden, dass die Beziehung zwischen Maria und Christian beendet gewesen ist und sie dann doch wegen der Schwangerschaft geheiratet haben. Damals machte man das eben so. Hätte vielleicht auch gut gehen können, wäre da nicht die bleibende Erinnerung an Lil gewesen und an das, was die Beiden einander bedeutet haben.


    Zitat

    Original von Engel43
    Wenn ich das richtig verstehe, dann leidet Maria an einer Wochenbettdepression, ich frage mich, wie sie sich um das Kind kümmert, wenn Christian auf Reisen ist.


    Mir ist schon klar, dass das für die eigentliche Geschichte nicht wirklich von Belang ist, aber das kriege ich auch nicht aus dem Kopf. Jemand mit einer derart schweren Depression wie hier angedeutet wird, kann kein Kind versorgen. Und ein Mann, der sein Kind liebt, kann da nicht einfach so drüberweggehen ?(.


    Amy als Figur ist zwar durchaus originell, aber für mich zu überzeichnet. Auf mich wirkt sie, als wäre sie immerzu unter Drogen ;-).
    Hier hat mich stutzig gemacht, dass es heißt, sie könne wieder als Friseurin arbeiten? Hat sie das früher schon getan? Und warum hat sie damals, als sie NY mit Rod verlassen hat, gesagt sie könne nichts und habe nichts gelernt ?(?

  • Ich kann n8eulchen schon in Teilen zustimmen: Marias Seelenlage war mir auch etwas zu eindimensional. Dadurch dass ich mich mit dem Thema Wochenbettsepression bisschen beschäftigt hatte, war der Hintergrund für mich aber irgendwie klar, also ich habe hier mehr Verständnis für Maria aufgebracht und fand daher die Darstellung nicht "böse Mutter"-mäßig. Aber wenn man einfach nur liest, habt ihr recht, dass es so aussieht als ob ziemlich viel auf sie abgewälzt wird und Christian gut dastehen kann.

  • Der einsame Spaziergänger am Strand ist wohl Stefan Zweig.
    Immer wieder tauchen bekannte Gesichter auf.


    Die Zeppeline hatten ganz schön mit den Wetterverhältnissen zu kämpfen. Bei dem Unwetter auf der Überfahrt nach Rio dachte ich an die Air France Maschine vor einigen Jahren.


    Zu dieser Zeit gab es Passagierflugzeuge für die Kurzstrecken und die Lufthansa wurde gegründet.

  • Zitat

    Original von dschaenna
    Ich kann n8eulchen schon in Teilen zustimmen: Marias Seelenlage war mir auch etwas zu eindimensional. Dadurch dass ich mich mit dem Thema Wochenbettsepression bisschen beschäftigt hatte, war der Hintergrund für mich aber irgendwie klar, also ich habe hier mehr Verständnis für Maria aufgebracht und fand daher die Darstellung nicht "böse Mutter"-mäßig. Aber wenn man einfach nur liest, habt ihr recht, dass es so aussieht als ob ziemlich viel auf sie abgewälzt wird und Christian gut dastehen kann.


    Eine Wochenbett Depression ist schlimm, ich weiß von einer Frau die sich umgebracht hatte.
    Marie ist keine böse oder schlechte Mutter, sie kann einfach nichts dafür und hätte in Ärztliche Behandlung gehört.

  • Dies gefiel,mir sehr gut Seite 316 :


    Das erhabene Gefühl Christians an Bord des Zeppelins , wie er sich so klein vorkommt
    " ein Ungeheuer von erhabener Schönheit "


    Die Zeit annBord des Zeppelins, seine Eindrückenund Erlebnisse, fand ich beeindruckend.
    Ich hatte das Gefühl mit an Bord zu sein.

  • Zitat

    Original von Arietta
    Dies gefiel,mir sehr gut Seite 316 :


    Das erhabene Gefühl Christians an Bord des Zeppelins , wie er sich so klein vorkommt
    " ein Ungeheuer von erhabener Schönheit "


    Die Zeit annBord des Zeppelins, seine Eindrückenund Erlebnisse, fand ich beeindruckend.
    Ich hatte das Gefühl mit an Bord zu sein.



    Sehr schön das Amy endlich von ihrem Mann fort kommt, das Lil ihr treu zur Seite steht.
    Beide Frauen sind eine Wucht.


  • Das habe ich mich auch gefragt, ich habe Maria auch beim Lesen nie als schlechte Mutter gesehen, sondern, wenn überhaupt, Christian als schlechten vater, der seinen Sohn mit der karnken Mutter alleine lässt für seine Fliegerei.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Das habe ich mich auch gefragt, ich habe Maria auch beim Lesen nie als schlechte Mutter gesehen, sondern, wenn überhaupt, Christian als schlechten vater, der seinen Sohn mit der karnken Mutter alleine lässt für seine Fliegerei.




    Christians Fliegerei war ja sein Beruf, damit verdiente er sein Geld und ernährte damit seine kleine Familie. Wenn er da ist kümmert er sich doch wirklich Liebevoll um seinen Sohn. Also man darf ihn nicht so hart verurteilen. Maria, hätte ja auch ihre Eltern um Hilfe bitten können, wenigstens für die Zeit wenn Christian Beruflich unterwegs ist.

  • Eines muss ich diesem Buch lassen, es ist sehr ambitioniert angelegt und funktioniert für mich bis zu diesem Punkt auch. Eckener ist ein Mann der Tat, ganz schön mutig, wie er gegen die Nazis angeht. Christian ist ein gebrochener Held mit großer Vision von seinem Leben. Wenn nur die Frauen nicht wären. Nun ja! Ein Kapitel für sich.


    Was mich überzeugt ist die ganze Zeppelingeschichte, da kommt viel Zeitgeschichte rüber, die auf interessante Weise von technischem Fachwissen flankiert wird. Ohne, das dies nun ausufert. Wobei etwas mehr Fokussierung auf das Wesentlich der Geschichte sicher gut getan hätte. Die Liebesgeschichte finde ich nun ganz zufriedenstellend erzählt. Mein Kitsch Radar schlägt nicht so richtig aus, alles im Rahmen! Auf zum unvermeidlichen Ende…

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Aber irgendwie war in diesem Abschnitt stellenweise die Luft etwas raus bei mir. Ich bin zwar imemrnoch gespannt, wie es ausgeht, aber hier waren für mich einfach ein paar Längen drin, auch wenn genug passiert.


    Mich interessieren sowohl die Reisebeschreibungen als auch die Liebesgeschichte und natürlich der historische Hintergrund, aber irgendwie geht es immer hin und her und scheint mir nicht harmonisch in den Wechseln.


    Zitat

    Original von Luc
    Eines muss ich diesem Buch lassen, es ist sehr ambitioniert angelegt und funktioniert für mich bis zu diesem Punkt auch.


    :write mit der oben erwähnten Einschränkung. Ich habe gerade das Bild - vielleicht noch aus der Wolga-Leserunde :grin - von einer Troika, wobei die drei von mir erwähnten mich interessierenden Themenkreise die Pferde sind. Bedauerlicherweise wollen die aber alle in verschiedene Richtungen laufen, nicht harmonisch (was nichts mit unharmonischen Beziehungen oder politischen Gegebenheiten zu tun hat!). Keine Ahnung, ob ich verdeutlichen kann, was ich meine. :gruebel

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Diesen Abschnitt habe ich jetzt in einem Rutsch gelesen.


    Lil und Christian sehen sich wieder und obwohl Christian Maria nicht betrügen will, kann er wohl doch nicht anders.
    Maria bleibt mir die ganze Zeit zu blass, man erlebt sie eigentlich nur aus Christians Sicht. Das mit der Wochenbettdepression schoss mir auch durch den Kopf, aber sie scheint sich ja auch gar nicht davon zu erholen. Wer Rink versorgt hat, wenn Christian nicht da ist, habe ich mich auch gefragt. Vielleicht die Kieler Nachbarn?


    Ich denke auch, das Christian und Maria nie geheiratet hätten, wenn sie nicht schwanger geworden wäre. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass sie sich auf das Kind gefreut hat.


    Amy verschwindet aus Rio und trennt sich so von Rod. Ich hoffe für sie, das das alles so klappt, wie sie es sich denkt und er nicht plötzlich in New York steht und sonst was mit ihr anstellt. Ich denke Rod ist nicht der Typ, der sich verlassen lässt.


    Christian ist nun also auf der Hindenburg unterwegs, ohne Geige..... Was nun kommen wird lässt mich schon jetzt erschauern, allerdings bin ich auf die Schilderung der Ereignisse gespannt. Ich kenne die Bilder von damals und habe mich immer gefragt, wie man es schaffen konnte diesem Inferno lebend zu entkommen....

  • Christian & Maria: Ja, das wird klar, dass sie sich eigentlich verabschiedet haben Ende Oktober. Die Schwangerschaft zieht eine Hochzeit nach sich, wie es damals halt üblich war. Und "eigentlich kannte er sie kaum", als sie im Februar heirateten. Das waren keine guten Bedingungen für die Ehe. Ohne das Baby hätten sie bestimmt nicht geheiratet.
    Für mich hatte Maria auch eine Wochenbettdepression, die sich wahrscheinlich ausgeweitet hat. Arme Frau.
    Irgendwie ist es aber auch ein Dilemma, damals war es wohl eher unüblich, dass Männer sich um die Kinder gekümmert haben.


    Hugo Eckener ist ein toller Mensch, wirklich klasse, wie er für den Zeppelin einsteht und sich gegen die Naziherrschaft in seinem Rahmen wehrt.


    Wie schön, dass Christian endlich seinen Traum erfüllen kann und mit dem Zeppelin fliegt. Und wir als Leser sind wieder hautnah dabei durch diese bildreichen Beschreibungen, wirklich klasse. Gut beschrieben der Vorfall im Sturm und Regen, als der Zeppelin hecklastig war, das zeigt ja auch, dass der Flug mit dem Zeppelin nicht immer so einfach oder ungefährlich ist.


    Endlich erhält auch Lil die Briefe, wie rührend. Aber natürlich wird auch dann wieder ein Haken geschlagen, bevor sie sich endlich wiedersehen. Muss ja spannend bleiben. ;-)


    S. 332: Muksch, ist das nicht ein typisch norddeutsches Wort? Ich kenne das auch und freute mich darüber.
    Und auch der Name des Babys: Rink, was für eine süße Anekdote, dass erst Hugo Eckener bestätigen musste, dass das wirklich ein Name ist.

    Christian & Lil: Die beiden gehören für mich zusammen. Wäre die Familie nicht gewesen, und die Intrige der Mutter, die die Briefe unterschlagen hat, wären sie auch längst zusammen. Die gemeinsame Zeit der beiden ist wie ein Rausch, eine Blase der Glückseligkeit.


    Die Hindenburg muss gigantisch gewesen sein. was für Ausmaße und Luxus.


    Diesen Abschnitt und den letzten habe ich in einem Rutsch gelesen, ich fand es so spannend und musste unbedingt wissen, wie es endet mit allem.