'Der Pakt der Flößer' - Seiten 001 - 080

  • Nach meinem ersten Eindruck ist die Entscheidung für dieses Buch eine gute gewesen :-).


    Der Auftakt spielt in Amsterdam und die Stadt kommt da nicht besonders gut weg. Schöne Hilfsbereitschaft unter den Menschen dort :rolleyes. Armer Francis, und am Schluss bleibt er erschlagen in der Gasse liegen, was wohl aus seinem kranken Sohn geworden ist?
    Könnte der tote Kaufmann der später erwähnte (S. 39, glaub ich) Händler deGroot sein?
    Hängt das mit der "teuflischen Intrige" des Klappentextes zusammen? Wir werden es bestimmt erfahren :-). Der trinkfreudige Pfarrer wird sicher auch noch eine Rolle spielen, könnte ich mir vorstellen.


    Und dann geht es erst mal in den Schwarzwald nach Wolfach.
    Hier gibt es eine Menge Informationen zu den Holzfällern, Flößern, der "Schifferschaft" und ihren organisatorischen Strukturen. Das war mir stellenweise fast ein bisschen zu viel auf einmal, aber andererseits auch hochinteressant und manches neu.
    Die Sache mit dem Stapelgeld kenne ich, aber von "Riesen" und "Wieden" habe ich noch nie gehört, das ist prima erklärt worden :-].
    Und letztlich ist es schon so, dass historische Infos und Hintergründe die Qualität eines historischen Romans ausmachen, bzw. ihn von Abenteuer/Liebesromanen abheben. Da sollte ich also nicht meckern, das "etwas zu viel auf einmal" also nur als Anmerkung.


    Jacob ist eine prima Hauptfigur. 17 Jahre, blond, blauäugig und wohl auch das, was man "gut gebaut" nennt. Trotzdem hat er so seine Probleme, fühlt sich vom Vater ungerecht behandelt und hat in Harald Schmider einen üblen Widersacher. Woher das wohl rührt? Ist der Harald eifersüchtig auf Jacobs Bildung und Intelligenz, auf seinen Erfolg bei den Mädels, speziell bei Dorothea?
    Wenn die Beiden gemeinsam auf dem Floß sein werden, gibt es sicher noch reichlich Probleme. Noch hat Jacob seinen Vater nicht so weit, aber die Frage ist nur wie und wann er ihn rumkriegt.


    Praetorius ist ein Glücksfall als Lehrer!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Nach meinem ersten Eindruck ist die Entscheidung für dieses Buch eine gute gewesen :-).


    Der Auftakt spielt in Amsterdam und die Stadt kommt da nicht besonders gut weg. Schöne Hilfsbereitschaft unter den Menschen dort :rolleyes. Armer Francis, und am Schluss bleibt er erschlagen in der Gasse liegen, was wohl aus seinem kranken Sohn geworden ist?
    Könnte der tote Kaufmann der später erwähnte (S. 39, glaub ich) Händler deGroot sein?
    Hängt das mit der "teuflischen Intrige" des Klappentextes zusammen? Wir werden es bestimmt erfahren :-). Der trinkfreudige Pfarrer wird sicher auch noch eine Rolle spielen, könnte ich mir vorstellen.


    Ja, die Hilfsbereitschaft lässt wirklich zu wünschen übrig. Ich fand es unmöglich, dass alle Francis die Tür vor die Nase zugeschlagen haben. Der arme Sohn. Was aus ihm jetzt wohl geworden ist?


    Ich gehe davon aus, das der tote Kaufmann de Groot ist.

  • So, der 1. Abschnitt ist geschafft. Ich bin gut in die Geschichte rein gekommen.:-)
    Puh, was für eine Idee, mit einem Floß nach Amsterdam!! Das sind doch bestimmt fast 1000 km, oder?? Da ist man doch ewig unterwegs!! Schlafen die Flößer dann etwa auf dem Floß?:shock
    Bin mal gespannt, was aus Francis und seinem kranken Sohn geworden ist..!

  • Also ich bin noch nicht ganz durch. Aber 400-600 Mann Besatzung für das Floß. Hab ich das richtig verstanden? Oder sind die für den Bau gedacht? :wow Ist auf jeden Fall ein rießiges Ding. Das ist ja fürchterlich sperrig. :grin

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bin auch sehr gut in die Geschichte reingekommen.


    Ja, Amsterdam das war schon harter Tobak :schlaeger


    Dann der ausführliche Bericht über den Schwarzwald und die Spezie der Flößer und des Holzes - für mich auch teilweise Neuland und sehr interessant :schlaeger


    Ich denke sie haben sich da sehr viel vorgenommen und bin gespannt, wie sich das Abenteuer gestalten wird. Vor allem denke ich dabei auch an die Organisation eines solchen Mammut-Projektes. Die Verpflegung wurde ja kurz angesprochen und ich fand das schon ungeheure Mengen. Ebenso interessant fand ich die Gedanken zu Zöllen und Stapelgeldern.


    Jacob und seine zwei "Freunde" - das wird m.E. noch einige Streitereien/Kämpfe geben unter den Kumpels.




    Apropos @ holly
    Erst dachte ich na klar, zum Abholzen und Bauen der Flöße werden die 600 Mann rekrutiert. Dann habe ich nochmal nachgelesen (Seite 45/46) und da steht:
    .... Unzählige Aufgaben wollten schon jetzt bedacht sein, von der Holzernte über den Transport die Kinzig hinab bis hin zum Bau des Floßes und der Rekrutierung einer sicherlich 600 Mann starken Besatzung.
    D.h. es werden wirklich 600 Mann auf die Reise gehen :gruebel


    Vielleicht erklärt uns Ralf das vielleicht noch genauer :wave

  • Also ich bin auch gut reingekommen.


    Nur leider bin ich so müde beim Lesen.


    Ich finde es wahnsinnig interessant, was ihr Euch alle für Gedanken macht. Das der tote Kaufmann de Groot sein könnte, habe ich mir noch gar nicht überlegt. Auf jeden Fall wird der Holzhändler Georg Baltrecht, denke ich mal, ein falsches Spiel treiben und in dem jungen Flößer Jakob einen Gegenspieler bzw. Mitbewerber um die Braut Isabella de Groot (steht ja im Klapptext :grin) finden.


    Momentan habe ich so gar keine Vorstellung wie groß so ein Floß sein müsste um 600 Mann aufzunehmen. Es ist einfach nur groß :grin


    Mal schauen ob ich heute abend noch weiter lese. Ich schlaf beim Lesen ein, was aber nicht am Buch liegt. Es gefällt mir bis jetzt sehr gut!

  • Die 600 Mann starke Besatzung ist wirklich unglaublich. Das Floß muss riesig sein. Es soll schließlich auch noch Proviant und Verkaufsware mitgenommen werden.


    Ich hätte auch gerne eine genauere Erklärung, wie dies von statten ging.


    Bis nach Amsterdam ist es eine lange Fahrt. Hoffentlich haben sich die Flößer nicht zu viel zugetraut. Viel Zeit haben sie ja nicht, das Floß zu bauen und nach Amsterdam zu bringen.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Habt ihr mal den hinteren Buchdeckel aufgeklappt?
    Dort steht die Verpflegungsliste für sage und schreibe 700 Mann Besatzung.
    Ist scheinbar Fakt gewesen :grin.


    Neee bis jetzt noch nicht entdeckt, vielen Dank für den Tipp :chen

  • Hallo,
    das dachte ich mir, dass die Dimensionen des Floßes überraschen...
    Als ich nach einem spannenden Hintergrund für meinen historischen Roman recherchierte, stieß ich auf die Holländerflöße. Die Maße sind wirklich unvorstellbar: bis zu 400 Meter lang (das Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2 ist 345 Meter lang), die Holzschichten sind auf mehr als zwei Meter übereinandergelegt. Das Hauptfloß hat vorne und hinten mehrere sogenannte Knie, also beweglich montierte Floßstücke, auf dessen vordesten und hintersten die Ruder angebracht sind. Eine solche Masse an Holz braucht natürlich unsagbar viel Energie, um sie zu steuern. Darum waren an jedem Ruder bis zu sieben Mann, 30 Ruder vorne (30*7=210 Mann) und zwanzig hinten (20*7=140 Mann), zudem wurde über Seilwinden die Kurvensteuerung unterstützt, wo nochmal mindestens 50 Mann schufteten. Schon sind wir bei bis zu 400 Mann Besatzung. Und es braucht noch viele viele Mann mehr: Begleitschiffe, Ankerwerfer, auf dem Floß gibt es eine Großküche, einen Stall, einen Fleischer, Lagerräume, zahlreiche Lagerhütten und Schlafbaracken...
    Als ich das alles erfuhr, war mir schnell klar, dass ich einen wirklich außergewöhnlichen Hintergrund für meinen Roman gefunden hatte...
    Von der Kinzig - oder auch vielen anderen Flüssen - wurden natürlich viel kleinere Flöße mit nur einer Lage Holz in langen Ketten zum Rhein gebracht. Die längsten Floßketten sollen 600 Meter lang gewesen sein.
    Ihr erfahrt noch im Laufe des Buches mehr über die Technik und Bedienung.
    Herzliche Grüße,
    Ralf

  • Gerne, fürs Erklären bin ich ja auch mit dabei. Obwohl die entsprechenden Erklärungen auch noch im Verlauf des Buches kommen, nur nicht so geballt.
    Solche Großprojekte müssen früher die gesamten Ressourcen und volle Konzentration gekostet haben. Man muss sich nur einmal den Bau von Kirchen oder Schlössern anschauen. Trotz der begrenzten technischen Mittel stehen solche Bauwerke, die neben dem eigentlichen Zweck auch noch ästhetisch ansprechend sind, heute noch.
    Ein Holländerfloß hingegen war nicht mehr oder weniger als ein Materialtransport. Der Untergrund bei Amsterdam ist sandig und nass. Man hat hunderttausende Baumstämme in ganzer Länge in den Boden gerammt, um ein Fundament zu schaffen, auf dem die Stadt stehenbleibt. Für die Gebäude selbst brauchte man Holz und für die Flotten sowieso. Es gab einfach keinen anderen Weg, größere Mengen Holz von A nach B zu bringen. Die Eisenbahn läutete das Ende der Flößerei ein.

  • Zitat

    Original von Luckynils
    Vielen Dank für die Erklärung!!!!! Wahnsinn!! Vor allen Dingen ist das Wetter ja nicht immer schön und das Wasser immer ruhig....könnte also sehr trubelig werden bis Amsterdam :yikes


    Trubelig wird es ganz sicher, und nicht nur wegen dem Wetter und unruhigem Wasser, fürchte ich :grin.


    Von mir auch ein Dankeschön für die ausführliche Erklärung!