'Das Herz des Löwen' - Seiten 075 - 138

  • Und seine Männer schliessen sich dem König an. Gut, was anderes ist ihnen ja eigentlich nicht übriggeblieben. Aber der Aufmarsch vor Nottingham Castle war schon beeindruckend.

    De Lacy hat sich dabei ja fast in die Hosen gemacht.

    Jetzt wird er wohl entmachtet, aber John sichert ihm zu, dass er wieder ans Ruder kommt, sobald Richard das Land verlässt.

    Ich hoffe mal, das Ganze verzögert sich jetzt erst einmal, nachdem John ja erst einmal aufs Festland verbannt wurde.

    Für Marian ist das auch die sicherere Lösung, ich hoffe ja sehr, dass sie John nicht einmal in einer Lage begegnet, in der sie sich nicht ausreichend wehren kann. Und dass sie so schlau ist im Zweifelsfall auch Eleonore um Beistand zu bitten.


    Der Zwischenfall mit den Juden war ja wirklich grausam, es zeigt doch einmal mehr, wie menschenverachtend John doch wohl sein konnte. Ein Drama, dass die kleine Tochter des Leibarztes der Königinmutter ums Leben kommen musste.

    Ich fürchte nur, dass Robin und Marian irgendwann für ihren Einsatz zahlen müssen.

    Bis zum Ende des Buches wohl nicht, aber sobald Richard Tot ist, könnte es echt eng für die beiden und ihre Familien werden.


    Nun gut, ich lese dann ma weiter (ich wundern, dass ich so schnell bin, ich hab Urlaub und viel Zeit zum Lesen ;-) )

  • Der Zwischenfall mit den Juden war ja wirklich grausam, ...

    Das Pogrom gab es anlässlich Richards Krönung tatsächlich und er hat die Schuldigen hart bestraft. Nicht gerade üblich zur damaligen Zeit.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Tja, er hätte sich ja auch gerne Geld von Ihnen geliehen .... Mal ganz bös gesagt.

    Wobei ich seiner Argmentation gut folgen konnte und er hat ja sicher auch gute Erfahrenguen mit dem Arzt seiner Mutter gemacht. Außerdem wirkt Richard auf mich tatsächlich wie jemand, bei dem als erstes der Mensch und nicht die Herkunft oder Religion kommt. Was man von seinem Bruder ja nicht sagen kann.

  • Da hätte einem De Lacy ja fast leid tun können, so wie die Truppe von Robin dort aufmarschiert ist. Grandios.


    Hab auch in diesem Band relativ schnell wieder meinen persönlichen Widerling gefunden, das ist für mich ganz klar John, der andere Sohn von Eleonore. Puh,ist der widerlich. Ein Glück für ihn,das Robin nichts von der Aktion mit Marian weiss. Da wird auch noch was kommen. Nun ist er ja erstmal verbannt. Ganz schlimm war für mich in diesem Abschnitt auch die Szene, wo das kleine Mädchen ums Leben kam, wir kann man nur so grausam sein ? Mir liefen die Tränen...






    .


  • Puh..was für ein grausiges Ende dieses Abschnittes..ich hätte an Richards Stelle, Prinz John so lange eingesperrt, bis ich von den Kreuzzügen zurück bin. Ich hätte da keine ruhige MinuteX(Und als John Schimpfe nach der Progromnacht von Mama bekommt, kriegt der das Jammern und ist ganz klein mit Hut

    :schlaeger:schlaeger:schlaeger:schlaeger:schlaeger

    Es ist vielleicht ganz schlau von Marian, Robin nichts von der versuchten Vergewaltigung zu erzählen..aber sie ist Prinz John dann ja schutzlos ausgeliefert 8|

  • Die Mama Eleonore nimmt ja sowieso kein Blatt vor den Mund, ob es nun ihre Söhne sind oder nicht. Und von John hält sie nicht viel, glaub ich. Eigentlich traurig, aber er ist auch wirklich abartig

    Warte mal ab, wenn er in Band drei erst König ist. :monster

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  • Aber der Aufmarsch vor Nottingham Castle war schon beeindruckend.

    Ja, das hab ich mir auch gedacht, absolut filmreif.

    Diese Filme vor dem inneren Auge ablaufen zu lassen, ist eine deiner Stärken lieber Mac P. Lorne .

    Richards Ankunft dort und, vielleicht nicht ganz so prächtig, aber nicht minder beeindruckend das Eintreffen von Robin und seinen Mannen wenige Seiten später.

    Auch das Verhalten von Marian finde ich übrigens total genial, eine zarte,taffe Frau...die einem Kerl mal eben in die Eier tritt, weil er sie bedrängt...:wippe

    Da hast du wohl recht. Aber ich fürchte, dafür wird sie irgendwann bezahlen müssen.

    Diese Demütigungen, so berechtigt sie auch sind, werden weder Prinz John, noch de Lacy vergessen. S. 96 schließen sie eine unheilvolle Allianz. Und möglicherweise mischt auch Gisbourne dann noch mal mit.

    Oh nö, der doch nicht

    Da bleibt uns keine Wahl, fürchte ich :lache.


    Diese Anmerkungen zu den jüdischen Speisegesetzen auf S. 113 fand ich interessant. Dass der Verzehr von Schweinefleisch aus mehr oder weniger praktischen Erwägungen verboten worden ist :wow. Ich gehe mal davon aus, es entspricht den Tatsachen. Das ist bestimmt keine dichterische Freiheit, oder?

    Und auch bei diesem Pogrom zeigt sich John von seiner schurkischen Seite.

    Gibt es eigentlich etwas Positives über diese Figur zu vermelden?

  • There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Zitat

    Ich zumindest habe nichts, aber auch gar nichts gefunden. Und ich schwöre, ich habe mich wirklich bemüht! Heute würde man seinen Charakter sicher mit Traumatas aus seiner Jugend erklären, aber entschuldigt das wirklich alles? Glaubt mir, ich habe bei der Darstellung von John wirklich nicht übertrieben, im Gegenteil.

    Oh je, ich weiß garnicht, ob ich den dritten Teil, in welchem John König ist, lesen möchte :(.

    Andererseits klingt der Inhalt schon interessant.

  • Oh je, ich weiß garnicht, ob ich den dritten Teil, in welchem John König ist, lesen möchte :(.

    Andererseits klingt der Inhalt schon interessant.

    Tu's besser, du wirst überrascht sein. Vor allem von Johns Ende. Band drei ist mein Lieblingsroman - wenn man das als Autor überhaupt sagen darf - in der Reihe.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Welch eine Machtdemonstration dieser Aufmarsch der Geächteten darstellt! Dann die Herausforderung von Guisbourne, die ihm ein weiteres Körperteil kostet. Da war es Guisbourne, der mit Herz kämpfte, während Robin ihn ganz kühl ausguckte. An Selbstbewusstsein hat es Robin sicher nicht gemangelt. Er ist wie Richard sehr von sich überzeugt und glaubt, dass ihm nichts passieren kann.

    Johns Annäherungsversuche sind widerlich und es überrascht mich, dass er dafür nicht härter bestraft wird. Marian ist ja nicht die erste Frau, der er sich so unverschämt nähert. Auch bin ich mir nicht sicher, ob es von Marian klug war, den Vorfall zu verheimlichen. John wird sicher auf Rache aus sein, insbesondere wenn Robin und die Merry Men außer Landes sind.

    Obwohl Richard sehr temperamentvoll ist und seine Wutausbrüche sehr heftig ausfallen, so handelt er doch überlegt und vernünftig. Seine Wert- und Moralvorstellungen sind seiner Zeit voraus.

    Der Judenprogrom an Richards Hochzeitstag ist schrecklich, aber das Richard davon nichts mitbekommen hat, finde ich zumindest seltsam. Erstaunlich schon Eleonores Frage an Robin und Marian. Anscheinend sind Vorbehalte gegen Juden weit verbreitet gewesen. Es ist immer wieder erschreckend mit welchem Unsinn man Menschen zu Gewalttaten gegen Minderheiten verleiten kann.

    Ins Grübeln bringt mich, dass die Merry Men quasi geschlossen am Kreuzzug teilnehmen wollen. Wer schützt dann die Zurückgebliebenen?

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ins Grübeln bringt mich, dass die Merry Men quasi geschlossen am Kreuzzug teilnehmen wollen. Wer schützt dann die Zurückgebliebenen?

    Kreuzfahrer, deren Familien und Eigentum schützte die Kirche - theoretisch.

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  • Dass in einer Robin-Hood-Geschichte Richard als edel und John als das Gegenteil gezeichnet wird, kann ich gut verstehen. So weit ich weiß, muss man John aber etwas differenzierter sehen, aber vielleicht kommt das ja noch. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er wirklich so dumm gewesen sein kann, Marian so zu bedrängen. Ihre Reaktion ist verständlich, aber vielleicht auch etwas unklug - nun, keiner konnte wissen, dass Richards Herrschaft nicht so lange dauern würde, wie man hoffen konnte. Ein bisschen kann ich auch John verstehen, schon als Nachfolger seines Vaters gehandelt und als jüngster Sohn sowieso am Rande stehend. Ich hätte mir seine Charakterisierung dennoch etwas differenzierter gewünscht.


    Immerhin sind wir Guy of Gisbourne los, Ralf de Lacy derzeit aber noch nicht, und ein Blick ins Personenverzeichnis lässt Übles ahnen ... Man darf gespannt sein, wie es in Loxley weitergeht.


    Gut gefällt mir, dass wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, z. B. auch aus de Lacys.


    Dass Richard alle seine Angelsachsen und Normannen gleichgestellt hat, und alle als Engländer sieht, ebenso wie Angehörige anderer Religionen, hier die Juden, auch wenn vielleicht nicht ohne Berechnung, gefällt mir.


    Zu Josef von Salamanca konnte ich ad hoc nichts finden, auch im Personenverzeichnis taucht er leider nicht auf. Ich nehme an, er ist fiktiv. Dennoch scheint er mir zu Eleonore zu passen. Das Judenpogrom war auf jeden Fall schrecklich, gut, dass Richard hier durchgreift. Im Rahmen von Kreuzzügen passierten leider immer wieder schreckliche Dinge, noch bevor das Heilige Land überhaupt erreicht wurde.


    Hochzeit(en) und Krönung wurden anschaulich erzählt, wie übrigens auch alles andere. Bisher gefällt mir der Roman sehr gut.