'Kleiner Mann - was nun?' - Seiten 001 - 068

  • Ich konnte erst gestern mit dem Lesen beginnen, bin also noch nicht sehr weit. Bisher gefällt mir das Buch, und auch den Schreibstil des Autors mag ich. Und mir gefällt der unterschwellige Humor.

    Die beiden sind ja ein naives Paar: Verhütung unbekannt, aber Geschlechtsverkehr. Er nennt sie "Lämmchen", sie ihn "Junge". Das lässt schon so manchen Schluss zu :lache


    Weniger erheiternd fand ich die Verhältnisse bei den Mörschels. Tristes Umfeld, liebloser Umgang miteinander, Vorurteile. Emma ist sichtlich froh, dieser Familie zu entkommen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe jetzt auch den ersten Abschnitt endlich mal gelesen. Ich kenne bis jetzt von Hans Fallada: "Jeder stirbt für sich allein" und das hat mir damals super gut gefallen.

    Mit dem Buch hier tue ich mir jetzt allerdings etwas schwer. Ich weiß auch nicht ganz genau an was es liegt. Also es lässt sich schon recht flüssig lesen und ich mag Falladas Schreibstil. Aber trotzdem finde ich gerade keinen rechten Zugang zu dem Buch. Während ich lese, schweife ich ständig mit meinen Gedanken ab, das ist kein gutes Zeichen.

    Ich werde jetzt noch mal ein bisschen weiterlesen und dann entscheiden, ob es vielleicht im Moment einfach nicht das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt für mich ist. Da ich im Moment eh so wenig freie Lesezeit habe, mag ich die nicht mit einem Buch verbringen, das mir keinen Spaß macht.


    Ach ja, echt interesssant fand ich ja gleich den Anfang von dem Abschnitt. Also das es zu der damaligen Zeit auch schon so war, dass Privatpatienten bevorzugt behandelt worden sind. Die Szene, als Lämmchen und Pinneberg einfach an den 30 Wartenden Kassenpatienten vorbeigeführt werden kommt mir vor, wie wenn es zur heutigen Zeit spielen würde. Ich weiß gar nicht, seit wann es eigenlich in Deutschland diese Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Krankenkassen gibt. Muss ich doch direkt mal googeln.

  • Na, das kann ja was werden...

    Pinneberg muss seine Heirat geheimhalten, weil er zu feige ist, seinem Chef die Stirn zu bieten bzw den Arbeitgeber zu wechseln.

    Emma sollte eigentlich so schnell wie möglich die Flucht ergreifen. Aber das geht wohl nicht so einfach in ihrer Zeit.


    Die beiden hängen nun erst einmal in der Mischung aus Abstellkammer und Museum fest, die sich Wohnung nennt. Bei der Schilderung der Wohnverhältnisse musste ich abwechselnd lachen und den Kopf schütteln.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • weil er zu feige ist, seinem Chef die Stirn zu bieten bzw den Arbeitgeber zu wechseln.

    Vergiss nicht, dass Deutschland da gerade eine Inflation und die Welt eine Weltwirtschaftskrise überstanden hatten. In Deutschland gab es damals mehr als 5 Millionen Arbeitslose. So einfach konnte man seinen Arbeitgeber nicht wechseln und der Arbeitgeber musste sich nur an eine sehr kurze Kündigungsfrist halten.

  • Vergiss nicht, dass Deutschland da gerade eine Inflation und die Welt eine Weltwirtschaftskrise überstanden hatten. In Deutschland gab es damals mehr als 5 Millionen Arbeitslose. So einfach konnte man seinen Arbeitgeber nicht wechseln und der Arbeitgeber musste sich nur an eine sehr kurze Kündigungsfrist halten.

    Das habe ich nicht vergessen. Aber Bergmann, sein erster Arbeitgeber, hat Pinneberg ja vorausgesagt, dass das bei Kleinholz schiefgehen würde. Und auch, dass er ihn auf intensives Bitten zurücknehmen würde.

    Da hat wohl eher Pinneberg die prekäre Lage der Arbeitnehmer vergessen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Leider erfährt man ja nicht womit ihn Kleinholz geködert hat.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Erich Maria Remarque: Schatten im Paradies

  • So, endlich habe ich Zeit und Ruhe, mich in dieses Buch zu versenken.

    Hat jemand mitgekriegt, wann es genau spielt? Denn es ist offenbar noch nicht die Zeit der großen Wirtschaftskrise. Die Preise sind noch ganz "normal".


    Über Verhütung wurde damals nicht gesprochen und auch die meisten Frauenärzte waren da nicht hilfreich. Zudem wurden die Jugendlichen mit allerhand Schauermärchen "dumm gehalten".

    Kein Wunder, dass man dann so schnell schwanger wurde.

    Wenn da nicht die Familie weitergeholfen hat, war man verloren.

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch endlich beendet, aber so wirklich wram geworden bin ich mit dem Buch noch nicht, vor allem mit dem für mich sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil hab ich noch zu kämpfen ...

    So, endlich habe ich Zeit und Ruhe, mich in dieses Buch zu versenken.

    Hat jemand mitgekriegt, wann es genau spielt? Denn es ist offenbar noch nicht die Zeit der großen Wirtschaftskrise. Die Preise sind noch ganz "normal".

    Ich würde es zeitlich nach 1923, also nach dem Ende der Infaltion einordnen, die Preise sind wieder normal, aber die Privatvermögen, wie das der Vermeiterin, von der Geldentwertung aufgefressen.

    Das habe ich nicht vergessen. Aber Bergmann, sein erster Arbeitgeber, hat Pinneberg ja vorausgesagt, dass das bei Kleinholz schiefgehen würde. Und auch, dass er ihn auf intensives Bitten zurücknehmen würde.

    Da hat wohl eher Pinneberg die prekäre Lage der Arbeitnehmer vergessen.

    Die Kündigung war ziemlich dämlich. Überhaupt kommt mir Hannes sehr weltfremd vor.