'Die Frauen vom Savignyplatz' - Anfang - Kapitel 05

  • So endlich durfte ich auch beginnen, es fängt ja auch schon hammermässig an. Auf Seite 24 habe ich bereits richtig gelacht, der Satz von Wilhelm, das sich Vicky in der Bumskammer mit fremden Männern trifft und lügt wie ein alter Fregattenkapitän, fand ich urkomisch. Überhaupt finde ich Vicky wundervoll, sie ist ein Mädchen ganz nach meinem Geschmack und das in dieser harten Zeit. Ich mag auch ihr Wort katastrofürchlich.

    Zu Willi muss ich sagen, am Anfang fand ich ihn schon toll. Wie er sich dann allerdings benimmt, das geht gar nicht. Wie kann man denn ein Mädchen so verletzen ? Ich hätte ihm nicht geschrieben, aber was sollte sie anderes machen ? Nun hat er sie eben doch geheiratet, das ich nicht glaube das das gut geht, muss ich nicht erwähnen, oder ? Steht schon im Klappentext... Puh.. Und bereits im nächsten Kapitel, nur ein paar Jahre später, will er die Scheidung. Sorry für meine Wortwahl, aber was ist er bitte für ein Arsch ? Vicky hat mit ihm vier Kinder, das fünfte im Bauch..:fetch


    Für das Verhalten der Eltern fehlen mir ehrlich gesagt die Worte, als ich das mit dem Eiskeller gelesen habe, wirde mir echt richtig schlecht. Das sind doch keine Eltern.


    Naja so wie ich Vicky kenne, sie wird sich durchsetzen....

  • Zwar habe ich erst die ersten drei Kapitel gelesen, aber ich bin schon vollkommen in der Geschichte drin. Ich muss euch recht geben: Die Zeilen fliegen nur so dahin.


    Mir gefällt besonders gut, dass auch in diesem Buch wieder schon bekannte Personen vorkommen. Willi Genzer war mir bereits bei der ersten Namensnennung ein Begriff. Jedoch habe ich ihn als eher grobschlächtigen, unsteten Typen in Erinnerung - da passte für mich das Chemiestudium nicht so ganz. Aber Lebenswege sind ja oft nicht gradlinig und ich bin sehr gespannt, wie sich Vicky und Willi im Jahr 1925 entwickeln werden...

  • Jedoch habe ich ihn als eher grobschlächtigen, unsteten Typen in Erinnerung - da passte für mich das Chemiestudium nicht so ganZ

    Das er Chemie studiert hat, bzw. angefangen kommt auch in den Krimis mal vor, aber zu Thema grobschlächtig rat ich allen von euch, die das Café eh schon haben, mal nachzusehen, wie Fritzi von Keller ihn optisch einschätzt ;) Und dann wiederum die Einschätzung von Vicky bezüglich des Aussehens von Fritzis Gatten - die Geschmäcker sind verschieden, die Wahrnehmung auch ;) ;)

  • Ich konnte gestern auch endlich loslegen. Durch den ersten Abschnitt bin ich geflogen.


    Vicky gefällt mir. Sie ist selbstbewusst und stur und will eindeutig was anderes vom Leben, als ihre Eltern. In Sachen Ehemann hat das ja geklappt, auch wenn das so sicher nicht geplant war. In anderen Dingen ist sie ja leider sehr abhängig von ihren Eltern und ihrem Ehemann. Wie das halt zu der Zeit war. Ich bin ziemlich froh, dass diese Zeiten vorbei sind.


    Willi gefällt mir am Anfang noch sehr, über seine Aussage, dass Vicky sich in Bumskammern trifft und lügt wie ein Fregattenkapitän, musste ich sehr lachen. Dass er sich dann ihr gegenüber so gemein präsentiert war zwar zu erwarten, aber ist doch irgendwie schade. Zumindest ist er sich seiner Verantwortung bewusst. Er heiratet Vicky als sie das erste Mal schwanger ist und auch nach der Trennung kommt er für die Kinder auf.


    Vickys Eltern gehen ja mal so gar nicht. Da ist das Verheiraten wollen mit Herrn Brenner ja noch harmlos. Sie durfte kein Abitur machen, Zeitung lesen auch nicht und als sie schwanger wurde, wurde sie im Eiskeller eingesperrt :huh: Auch, dass sie über Bambi nicht mehr sprechen, seit er in dem Haus für Kriegsirre lebt, macht mich wütend :fetch Auch Peter wird totgeschwiegen, warum bloß? Nur Otto war anscheinend keine Enttäuschung für die beiden. Heldenhaft gefallen im Krieg :rolleyes:

  • Das er Chemie studiert hat, bzw. angefangen kommt auch in den Krimis mal vor, aber zu Thema grobschlächtig rat ich allen von euch, die das Café eh schon haben, mal nachzusehen, wie Fritzi von Keller ihn optisch einschätzt ;) Und dann wiederum die Einschätzung von Vicky bezüglich des Aussehens von Fritzis Gatten - die Geschmäcker sind verschieden, die Wahrnehmung auch ;) ;)

    Das stimmt. Und zum Glück würde ich sagen, denn sonst würden ja alle auf den gleichen Typ Frau/Mann fliegen. Was wäre das schwierig und auch eintönig.

  • Das stimmt. Und zum Glück würde ich sagen, denn sonst würden ja alle auf den gleichen Typ Frau/Mann fliegen. Was wäre das schwierig und auch eintönig.

    Ja, das stimmt -mir persönlich würde Willi Genzer jetzt aber optisch auch nicht so zusagen - und auch bei seinem Bruder frag ich mich manchmal, warum um alles in der Welt von Bäumer ihn so unsagbar attraktiv findet ;)

  • Ich muss ja zugeben, ich habe nicht mal den Klappentext gelesen. Bei manchen Autoren ist das so, da kaufe (bzw. hier habe ich ja gewonnen) ich blind. Joans Buecher gehoeren dazu (sorry fuer die nicht exisitierenden Umlaute, ich bekomme gerade die spanische Tastatur nicht raus... Dafuer kann ich jetzt aber prima Fragezeichen umdrehen: ¿ :lache).


    Ich bin verliebt. Verliebt in die Figuren, wie eigentlich immer bei Joans Buechern. Vor allem bin ich verliebt in Willi. Den haette ich wohl auch geheiratet, denn dieser Herr Ebert hat ja nicht mal einen Nachnamen ;) Mit dem waere Vicky wohl versauert.

    Im Uebrigen finde ich es ganz toll, dass wieder die Verknuepfung zu den Personen der anderen Romane besteht. Sowas mag ich gern. Ich treffe ja so furchtbar gern alte Bekannte <3

    Allerdings habe ich erst ziemlich spaet gecheckt, dass Willi der Willi ist, der der Bruder vom Paul ist. Der Paul, der mit dem schoensten Mann der UFA zusammen ist. Die Namensgleichheit hat mich gar nicht verwirrt. Manchmal habe ich einfach ein Brett vor dem Kopf :lache


    Ich mag Vicky sehr gerne. Aber warum nennt sie sich Vicky, wenn sie doch (Au)Gusta heisst? Hab ich das ueberlesen? Ganz am Anfang, als sie Willi sagt, dass sie Angst um eine geliebte Person hat, sind schon die ersten Traenen geflossten und das obwohl ich weder Vicky noch irgendwen von den anderen kenne. Das Denken der Eltern macht mich wahnsinnig, vor allem wie die Mutter ueber Bambi spricht bzw. nicht spricht. Das war doch aber nicht ueberall zu der Zeit so? Ich finde ja, dass Bambi irgendwie recht hat. Ich bin sehr gespannt, wie er sich noch entwickelt.


    Das Wort katastrofuerchterlich musste ich direkt in der Facebook-Gruppe "Sammlung von Woertern, die nur noch selten verwendet werden" teilen. Sehr interessante Sachen tauchen da immer auf :grin

    Zitat

    Das Bild mit dem Löffel ist in den 10er, 20er Jahren recht geläufig gewesen, aber gleichfalls inzwischen eher ungewöhnlich. Ich bemüh mich immer möglichst viele der Worte aus der Zeit zu verwenden, zum einen weil ich es atmosphärischer finde, zum anderen aber auch weil ich es schade fände, wenn die Begriffe vollkommen aussterben. Und natürlich auch, weil ich beispielsweise den Löffel vergleich einfach süß finde.

    Ach, das fand ich auch ganz toll. Viel besser als die Torte und die Kerze. Wenn mein Gehirn sich bei Gelegenheit daran erinnert, werde ich es aufleben lassen.


    Zitat

    Also das meiste ist einfach Recherchearbeit - ich hab ja über die Literatur der Weimarer Republik promoviert und da kriegt man irgendwann ein Gefühl für die Spache und die Begrifflichkeiten der Zeit -, nur wenn ich arg viel am Schreiben bin kann es schon mal vorkommen, dass ich beispielsweise am Telefon sag: "Ich werde es meiner Frau Mutter ausrichten." ;) Aber die Slangworte der Zeit benutz ich dann doch nicht ;)

    Ich kenne tatsaechlich jemanden, die so redet und zwar die beste Freundin meiner Schwiegermutter. Da wir beide (also die Freundin und ich) nicht so ein ganz gutes Verhaeltnis zueinander haben, musste ich mir dann erst mal klar machen, dass das damals so war und nicht affektiert daher geredet wird. Dann kam ich damit klar. Eigentlich mag ich diese Art zu reden sehr.


    Zitat

    In Berlin gibt es sowieso jeden Straßennamen mindestens 2 mal. Zudem wurden viele auch nochmal umbenannt. Also, mehr Mut zu anderen Straßennamen. Die Verlage sollten die Leser nicht für doof halten.

    Aber das tun die Verlage leider. Was man ja auch schon an den Covern sieht, die bei einem Bestseller ploetzlich alle gleich aussehen und wunderbarerweise auch fast so toll sind wie der Bestseller. Als ob man achtzehnmal das gleiche Buch nur mit anderen Namen lesen moechte. Manchmal glaube ich, die Verlage haben Angst vor Veraenderungen. Obwohl ich ja fairerweise sagen muss, dass Wenigleser oft auch so ticken. Aber das sind meiner Meinung nach nicht die, die den Buchhandel aufrecht erhalten.


    Das mit dem Namen "Vicky" hat Joan ja weiter oben erklaert. Ich schreibe immer erst meine Eindruecke, bevor ich auf die anderen Beitraege eingehe, daher hatte ich es jetzt erst gesehen.


    Meine Lieblingsszene ist uebrigens, als Willi ihr vorschlaegt Bambis Bett dort hin zu stellen, wo vorher der Geschirrschrank war. :lache



    Ich fuerchte jetzt, dass ich den ganzen Tag nicht vom Buch weg komme und Joans monatelange Arbeit in einem Tag inhaliere :/

  • Bin jetzt auch dabei. :grin


    Ich erinnere mich ganz dunkel, dass in einem der Krimis (war es "Noble Gesellschaft"?) als Nebenhandlung die Entwicklung im Hause Genzer aus Sicht der Gegenseite dargestellt wurde, bei der "Gusta", glaube ich, nicht so gut wegkam. Kein Wunder, wurde das Ganze doch dort aus Willis Perspektive geschildert, der ein neues Leben mit seiner Christine beginnen wollte. Wie das dort mit den Kindern gelöst wurde, weiß ich überhaupt nicht mehr und bin mir auch bei dem Rest nicht sicher. Aber ich weiß, dass ich das Buch im Anschluss an die "Frauen" noch einmal lesen oder zumindest überfliegen werde. :lache

    Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Geschichte nun von der anderen Seite aufgerollt wird, und bin gespannt, was Vicky aus der für sie gerade sehr verzwickten Lage machen wird. :lesend

  • Ach, ich liebe es einfach, Buecher aus verschiedenen Perspektiven zu lesen. Im wahren Leben hat man ja oft nicht die Chance die andere Seite (gerade bei (Unstimmigkeiten untereinander) zu erfragen. Ausser man fragt direkt danach und bekommt dann hoffentlich auch eine Antwort.

    Vielleicht sollte ich die anderen Buecher auch noch mal lesen. Mit dem Wissen von jetzt ist das sicher interessant.

  • Ach, ich liebe es einfach, Buecher aus verschiedenen Perspektiven zu lesen. Im wahren Leben hat man ja oft nicht die Chance die andere Seite (gerade bei (Unstimmigkeiten untereinander) zu erfragen. Ausser man fragt direkt danach und bekommt dann hoffentlich auch eine Antwort.

    Vielleicht sollte ich die anderen Buecher auch noch mal lesen. Mit dem Wissen von jetzt ist das sicher interessant.


    Geht mir genauso. :-)

  • Wenn ich mich richtig erinnere, kommt "Feine Leute" von der Chronologie her vorher. Ich hatte die Bücher damals jedenfalls "falsch herum" gelesen und hätte mir manche Verwirrung erspart, wenn ich sie in der richtigen Reihenfolge gelesen hätte. Viel Spaß damit! :wave

    Also die Handlungschronologie geht "Feine Leute", "Das Café unter den Linden", "Noble Gesellschaft" und dann "Die Frauen vom Savignyplatz". Erschienen ist aber "Noble Gesellschaft" vor dem Café ;)

    "Romane sind scheiße, aber das Leben ist noch schlimmer." (Amarillo)

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