'Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus' - Seiten 140 - 228

  • Meine Vermutung mit Ben war also richtig. Silvie versteht es , die Männer für sich einzunehmen. Sie geht schon impulsiv an das Leben heran, manchmal ist sie aber durchaus verständnisvoll und ernsthaft. Dass nun Miriam in Ben verliebt ist, konnte auch keiner ahnen. Tut mir leid für sie. Ihr wünsche ich, dass sich ihre Wünsche erfüllen. Auch wie sie sich für Friedrich eingesetzt hat bei der mündlichen Verhandlung zeigt ihre Stärke.


    Rike löst sich immer mehr von Friedrich, auch bevor sie es wusste. Diese Konstellation erinnert mich doch sehr an die "Oleanderfrauen".

    Konsequent setzt sie durch, dass er sie nicht nach Zürich begleitet. Und sie hält dicht, verrät nichts über das Geld usw. und mit keinen Menschen kann sie darüber reden. Sie kann ihr Faible für Italien wiederentdecken, dass gönne ich ihr.

  • Ich bin mit dem Abschnitt zwar noch nicht ganz durch, aber ich muss jetzt doch mal wegen der Kapitelüberschriften nachfragen ....


    Kapitel 4, beginnend auf Seite 109, ist überschrieben mit "Berlin, Herbst 1945".

    Danach kommt zu Beginn dieses Abschnitts hier, beginnend auf Seite 140, das Kapitel 5, das überschrieben ist mit "Berlin/Zürich, Winter 1946".

    Und gerade fange ich das darauf folgende Kapitel 6 an, beginnend auf Seite 190, das relativ nah an das vorherige anschließt, aber überschrieben ist mit "Berlin, Herbst 1946".


    Die zeitliche Abfolge kann doch so nicht stimmen? Ich nehme mal an, dass bei den Kapiteln 5 und 6 entweder beide Zeitangaben vertauscht sind, oder dass bei Kapitel 5 die Jahreszahl falsch ist und da eigentlich "Winter 1945" stehen sollte, nicht 1946. Bei Kapitel 5 hatte ich mich noch über den recht großen Zeitsprung gewundert, aber der ist dann wahrscheinlich gar nicht so groß, wie es den Überschriften nach den Anschein hat.

    Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine :/

  • Meine Vermutung mit Ben war also richtig. Silvie versteht es , die Männer für sich einzunehmen. Sie geht schon impulsiv an das Leben heran, manchmal ist sie aber durchaus verständnisvoll und ernsthaft. Dass nun Miriam in Ben verliebt ist, konnte auch keiner ahnen. Tut mir leid für sie. Ihr wünsche ich, dass sich ihre Wünsche erfüllen. Auch wie sie sich für Friedrich eingesetzt hat bei der mündlichen Verhandlung zeigt ihre Stärke.


    Rike löst sich immer mehr von Friedrich, auch bevor sie es wusste. Diese Konstellation erinnert mich doch sehr an die "Oleanderfrauen".

    Konsequent setzt sie durch, dass er sie nicht nach Zürich begleitet. Und sie hält dicht, verrät nichts über das Geld usw. und mit keinen Menschen kann sie darüber reden. Sie kann ihr Faible für Italien wiederentdecken, dass gönne ich ihr.

    Och, ich finde Rike hat mit der Sophie aus den "Oleanderfrauen" aber sehr wenig zu tun - sie ist viel rationaler und durchdachter - und so richtig löst sie sich eben nicht von ihm - das wirst du schon noch lesen ... sie möchte ihren - wohl verdienten - Platz in der Firma haben , obwohl sie "nur" eine Frau ist ...

  • Es stimmt schon so, wei es da steht ... ist immer eine Frage, wann man den Winter ansiedelt, der beginnt ja in Deutschland oft schon im November und geht bis in den März, also ist Winter 46 schon richtig ... der Winter anfangs des Jahres 1946

    So betrachtet stimmen die Angaben natürlich, auch wenn ich sie ein wenig irreführend finde.

    "Winter 1945/1946" wäre vielleicht eine eindeutigere Lösung gewesen. Aber egal, ich will nicht meckern, ich bin halt darüber gestolpert und es hat mich etwas verwundert. Aber nun ist alles geklärt :wave

  • Das Friedrich nicht Rikes Vater ist, hatte ich schon geahnt, auch das es Carl sein könnte, wundert mich nicht sehr. Ich bewundere Rike, das sie so stark ist und es nicht gleich raushaut, das kostet bestimmt viel Kraft.

    Ja, Silvie und die Männer..letztendlich kann sie nichts dafür, das Miri Ben liebt, es wirkt aber leider immer so als ob sie jeden bekommt den sie will, oberflächlich eben. Das sie sich so sehr wünscht das Rike stolz auf sie ist, zeigt ihren wahren Kern, denke ich. Innerlich will sie einfach geliebt werden und Anerkennung bekommen. Wer möchte das nicht ?

    Ist Oskar wirklich tot oder hat der komische Typ den Ring geklaut und Oskar lebt sogar noch? Ich bin mir da nicht sicher..:gruebel

  • So betrachtet stimmen die Angaben natürlich, auch wenn ich sie ein wenig irreführend finde.

    "Winter 1945/1946" wäre vielleicht eine eindeutigere Lösung gewesen. Aber egal, ich will nicht meckern, ich bin halt darüber gestolpert und es hat mich etwas verwundert. Aber nun ist alles geklärt :wave

    Ich habe das 45 weggelassen, weil die eigentliche Handlung ja erst 1946 beginnt ...

  • Also ist Friedrich wohl nicht Rikes Vater. Ich bin mir nur nicht sicher ob es Onkel Carl ist, vielleicht ist es ja auch Markus, der Geschäftspartner von Friedrich.


    Ich bin auch gespannt, was Rike mit ihrem Erbe anfangen wird. Dass der Banker aus der Schweiz ihr geraten hat erst mal alles in der Schweiz zu lassen ist recht weitsichtig. So verliert sie nicht alles bei der Währungsreform.


    Ich bin ja mal gespannt, wie es noch mit Stefano weitergeht, so richtig Zukunft hat das ja nicht.

    Und hoffentlich findet sich auch für Mirriam noch der richtige Mann.


    Silvie und Ben Green also, na ob das gut geht? Ich kann Silvie immer noch nicht richtig fassen, irgendwie ist sie halt schon ein Luftikuss. Auch wenn sie sich, was Ben betrifft ja ziemlich klar positioniert hat, schon von Anfang an.


    Der Typ, der Oskars Ring gebracht hat war ziemlich gruselig. Aber er muss Oskar ja irgendwie gekannt haben, sonst wäre er ja nicht an Rikes Namen gekommen....Ich bin mal gespannt, ob da noch mehr rauskommt und wir erfahren, was mit Oskar passiert ist.

  • So, jetzt bin ich mit dem Abschnitt auch durch. Das mit dem Ring jetzt am Schluss war ja wirklich etwas merkwürdig, da weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Dem Soldaten glaube ich nicht, dass der Zettel wirklich von Oskar war, auch wenn er ihn zu kennen scheint. Irgendwie tut mir der zerlumpte Kerl aber trotzdem leid, obwohl er solche Betrügereien versucht. Wahrscheinlich greift man in seiner Situation einfach zu jedem Strohhalm, der sich einem bietet.

    Diese versehrten Kriegsheimkehrer, die nichts mehr haben, vor allem keine Zukunft, sind mit die größten Verlierer solcher Kriege. Wären sie gefallen, würden sie als Helden verehrt und ihre Namen würden auf Kriegerdenkmälern prangen. So haben sie zwar auch für Volk und Vaterland gekämpft und sich kaputtschießen lassen, aber jetzt, wo sie mehr tot als lebendig heimkommen, will sie keiner mehr haben.


    Ansonsten ... unsere Ahnung, dass Carl möglicherweise Rikes Vater ist, scheint sich ja nun zu bewahrheiten. Zumindest auf den ersten Blick. Aber so ganz traue ich der Sache noch nicht, denn das scheint mir jetzt fast zu einfach und könnte auch eine gut getarnte Finte unserer lieben Autorin sein, die ihre Leser aufs Glatteis führen will ... :[


    Denn bei der Testamentseröffnung in der Schweiz hat Rike den Namen ja nicht erfahren, und das Tagebuch ihrer Mutter, das eventuell Klärung bringen könnte, hat sie ja immer noch nicht gelesen. Warum eigentlich nicht? :gruebel

    An ihrer Stelle hätte ich da ganz sicher mal einen Blick reingeworfen und das Heft wenigstens grob durchgeblättert, da wäre ich zum Platzen neugierig gewesen. Dass das Tagebuch und die Aufklärung der Sache so komplett im Hintergrund verschwunden sind, deutet für mich schon irgendwie an, dass da eventuell noch mehr ans Tageslicht kommt und dass Carl, auf den jetzt viele aufgrund der eingestreuten Hinweise tippen, vielleicht doch nicht der Vater ist. Aber das wird wohl erst zum Ende hin aufgelöst.


    Was mir noch aufgefallen ist, das sind die vielen glücklichen Zufälle, die sich im Buch jetzt doch recht häufen. Immer taucht unerwarteter Geldsegen auf, wenn er gerade benötigt wird, und auch neue oder wiedergetroffene Bekanntschaften sind zufälligerweise immer überaus nützlich für's Weiterkommen. Mal sehen, ob das so weitergeht, oder ob es auch mal wirkliche Rückschläge oder Nieten gibt. Bis jetzt läuft ja alles sehr geradlinig und auch sehr glatt für die Thalheims.


    Ein Kapitel, das ich bemerkenswert fand, war das mit Friedrichs Vernehmung vor der Spruchkammer ... wie er sich windet, wie er sich herauszureden versucht, da wirkt er auf mich schon unglaublich selbstgerecht und selbstmitleidig, da fand ich ihn richtiggehend abstoßend. Und Rike fand das offenbar auch, ihre Gedankengänge im Nachgang offenbaren da deutlich, dass der Papa längst nicht mehr die strahlende Lichtgestalt ihrer Kindheit und Jugend ist. Was sie da so überlegt, ihre ganze Sichtweise, das fand ich wirklich toll beschrieben :thumbup:

  • An ihrer Stelle hätte ich da ganz sicher mal einen Blick reingeworfen und das Heft wenigstens grob durchgeblättert, da wäre ich zum Platzen neugierig gewesen

    Hihi, das konnte ich auch (für mich jetzt) nicht nachvollziehen.


    Dass das Tagebuch und die Aufklärung der Sache so komplett im Hintergrund verschwunden sind, deutet für mich schon irgendwie an, dass da eventuell noch mehr ans Tageslicht kommt und dass Carl, auf den jetzt viele aufgrund der eingestreuten Hinweise tippen, vielleicht doch nicht der Vater ist. Aber das wird wohl erst zum Ende hin aufgelöst.


    :write Jepp, deshalb kommt da sicher noch was nach.


    Ein Kapitel, das ich bemerkenswert fand, war das mit Friedrichs Vernehmung vor der Spruchkammer ... wie er sich windet, wie er sich herauszureden versucht, da wirkt er auf mich schon unglaublich selbstgerecht und selbstmitleidig, da fand ich ihn richtiggehend abstoßend.


    Zwischen den beiden Brüdern stimmt es so garnicht. Wie Friedrich da auf S. 159 über seinen Bruder abledert, klingt für mich ganz schön nach Eifersucht und Verbitterung. Schon an dieser Stelle hat er bei mir eine Menge Sympathiepunkte eingebüßt und dieser jämmerliche Auftritt anlässlich der Vernehmung hat mich darin nur bestätigt. Miri hat ihm da wohl den A.... gerettet. Hoffentlich dankt er es ihr in der Zukunft.

    Mir scheint er ein ziemlicher Opportunist zu sein, Carl kommt als sehr viel geradliniger rüber, so weit man ihn bisher kennenlernen konnte. Noch spielt er eine in manchen Situationen zwar entscheidende, aber doch eher untergeordnete Rolle. Ich könnte mir vorstellen, das ändert sich noch.



    Was mir noch aufgefallen ist, das sind die vielen glücklichen Zufälle, die sich im Buch jetzt doch recht häufen. Immer taucht unerwarteter Geldsegen auf, wenn er gerade benötigt wird, und auch neue oder wiedergetroffene Bekanntschaften sind zufälligerweise immer überaus nützlich für's Weiterkommen.

    Kann schon sein, wenn man es genau betrachtet :gruebel.

    Für mich passt es gerade ganz gut so, vor allem unter dem Unterhaltungsaspekt :).

    Bei dieser italienischen Hochzeit dachte ich als erstes, jetzt trifft sie ihren Alessandro wieder - wäre vielleicht ein Zufall zu viel gewesen :lache, aber mir hätte es auch gefallen. Ich bin grad so drauf :S.


    Stefano tut Rieke auf jeden Fall erst mal gut. Ob das was dauerhaftes wird, bleibt abzuwarten.

    Ganz zauberhaft fand ich ihre Reaktion am Ende des Abschnitts - mit welcher Leichtigkeit sie diesem besorgten Familienrat die Luft aus den Segeln nimmt :-].

  • Mal eine Frage, auf die ich eine ganz ehrliche Antwort möchte: Eure eigene Mutter im absoluten Hormonrausch - wollt ihr das als Töchter wirklich lesen? Mama Sex? So ganz en detail?

    also, was mich betrifft, ich wäre da eher zögerlich ...

    Jetzt musste ich nachdenken, worauf du diese Frage beziehst :/.

    Weil wir uns wundern, warum Rike das Tagebuch ihrer Mutter nicht gelesen hat, richtig?


    Nicht so leicht zu sagen.

    So drastisch, wie du es in deiner Frage formulierst - dann wahrscheinlich eher nicht.

    Aber ich weiß ja nicht wirklich, was da drinsteht, ob es tatsächlich um "Mamas Sex im Hormonrausch" geht. Jedenfalls habe ich nichts gelesen, was mich zu dieser Annahme hätte veranlassen können. Sollte ich das noch mal nachlesen :gruebel?

    Meine Erwartungen an Tagebucheinträge sind eigentlich etwas anders.


    Man könnte natürlich sagen, dass Rike von den Anforderungen des Alltags derart mitgerissen wird, dass ihr keine Zeit für das Tagebuch bleibt und sie es vergessen hat. Aber mich persönlich würde das nicht überzeugen, denke ich, weil ich Rike nicht so einschätze. Und das hast du ja auch nicht geschrieben.

    Bei meinem derzeitigen Kenntnisstand bleibe ich dabei, dass ich mich wundere, warum sie es nicht liest. Zumal ich den Eindruck mitgenommen habe, dass sie eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter hatte.

  • Mal eine Frage, auf die ich eine ganz ehrliche Antwort möchte: Eure eigene Mutter im absoluten Hormonrausch - wollt ihr das als Töchter wirklich lesen? Mama Sex? So ganz en detail?

    also, was mich betrifft, ich wäre da eher zögerlich ...

    Ich würde es schon lesen, aber nur aus Neugier, und ich bin ganz ehrlich, ich möchte nicht en Detail über das Sexleben meiner Mutter informiert sein..früher nicht und heute wohl auch nicht, leider leben meine Eltern schon lange nicht mehr...

  • Das geht mir ähnlich. Sex im Detail würde ich nicht unbedingt lesen oder hören wollen, aber das kann man ja zB in einem Tagebuch auch überblättern. Alles andere aber dagegen schon, auf jeden Fall!


    Ich liebe es, wenn meine Mutter aus ihren jungen Jahren erzählt, welche Jungs ihr gefallen haben, welche Musik sie gehört haben, welche Tanzveranstaltungen sie besucht haben, wie sie meinen Vater kennengelernt und abgeschleppt hat. Das bringt sie mir so innig nahe, als würde ich mit einer engen Freundin reden. Und ich finde es toll, mal einen anderen Blickwinkel auf die eigene Mutter oder die eigenen Eltern zu bekommen und sie mir als Schulkinder oder Teenager oder junge Erwachsene vorzustellen. Also ich finde es sehr spannend, darüber etwas zu erfahren.


    Da ich ja schon eine etwas älterer Tochter (50+) mit einer älteren Mutter (80+) bin, schwebt inzwischen schon immer ein wenig das Damoklesschwert ihres irgendwann zu erwartenden Todes über uns, und je älter ich werde, desto mehr frage ich sie nach solchen Sachen aus und desto wichtiger wird das für mich. Denn alles, was sie nicht erzählt, nimmt sie mit ins Grab und es ist auf ewig verloren, niemand wird sich daran erinnern. Ein Tagebuch einer vor langem verstorbenen Mutter zu finden, das ist, als würde man einen kostbaren Schatz bergen, als könnte man noch einmal ihre Stimme hören, ihre Gedanken verfolgen. Ja, auf jeden Fall würde ich das lesen wollen.

  • Ich denke das kommt sehr auf das Alter der Tochter an. Wie Bücherdrache schon geschrieben hat, je älter man wird, desto interessantere ist das vielleicht auch mal mit den Eltern darüber zu sprechen.

    Ich denke, das hat auch was mit den eigenen Erfahrungen zu tun. Je mehr Erfahrungen man selber macht, desto leichter fällt es einem die der eigenen Eltern auch nachzuvollziehen.

    Details würde ich da auch nicht hören wollen, aber die will ich auch nicht von Freundinnen hören. Ich denke Sex ist etwas, was am Ende nur die beiden angeht, die ihn haben....