Fragen an Ulrike Renk

  • Gute Besserung!


    Mich lässt das Thema auch noch nicht los. Habe nun "Deutsches Haus" gelesen und vorhin "Schuhhaus Pallas" begonnen - meine Leseplanung der nächsten Bücher wird mal wieder etwas neu sortiert.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Mich hätte interessiert, ob in den 1920/1930er Jahren zumindest die weniger Gebildeten, wie z.B. Hausangestellte diese Art Dialekt gesprochen haben.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Das Schicksal der Familie Meyer

    Mich freut sehr, dass Ruth 96 Jahre erreicht hat, hoffentlich in guter Verfassung und nicht durch jahrelange Krankheitsqual im Alter stark eingeschränkt wurde. Wie schön, dass sie zu Klassentreffen noch nach Krefeld gereist ist. Hat sie doch ihren Frieden mit Deutschen gemacht und gelebt. Sehr schade, dass die Buchidee nicht schon vor zehn Jahren aufgeschrieben werden wollte.


    Ilse scheint noch zu leben, ihr 95ster Geburtstag ist in diesem Jahr. Ulrike Renk Möchtest Du etwas dazu sagen, ob Du von Ruths Kindern oder Ilse/ Ilses Kindern eine Reaktion auf den Roman bekommen hast. Ist ja auch die Frage, ob von diesen noch jemand in der Lage ist, ein deutsches Buch zu lesen. Wenn man Deutschland so verlassen muss, wird man nicht unbedingt die deutsche Sprache in der Familie weitergeben/ weiterleben.


    (Die Cousine meiner Mutter ist 1952 nach Stockholm als Aupair gegangen, hat sich dort in Deutschen verliebt und dort Familie gegründet. Ihre vier Kinder sprechen deutsch fast ohne Akzent und schreiben es besser als viele derzeitige Abiturienten. Da gab es auch keinen Grund die geschenkte Muttersprache nicht weiterzugeben, auch, weil es in Dtl. noch Verwandtschaft gab. Mariannes Mann hat aber aufgrund seines Vornamens Adolf viele Anfeindungen erlebt, u.a. im Altersheim ein tätlicher Angriff auf den 1930 geborenen Deutschen. )

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ruth hat sich jahrelang geweigert, Deutsch zu sprechen - deshalb kann nur einer ihrer Söhne etwas Deutsch. Ich stehe natürlich in Kontakt mit der Familie - sie sind froh, dass die Geschichte veröffentlicht und somit nicht vergessen wird. Das ist ganz in Ruths Sinn.

    Wir überlegen gerade, ob es eine Möglichkeit gibt, dass Buch übersetzen zu lassen.

  • Ich stöberte gerade bei den Rezensionen im Forum unter "Historische Romane/ 19. und 20. Jahrhundert (1801 n. Chr. – 1945 n. Chr.)"und stellte dabei fest, dass Bucheindrücke zu "Jahre aus Seide" bei Belletristik zu finden sind. Im dritten Band, das habe ich gerade nachgesehen, spielt 1940 eine Rolle, daher denke ich, die Trilogie wäre besser bei den Hist. Romanen aufgehoben. Ulrike Renk - es ist Dein Buch, wollen wir mal Wolke fragen, ob sie es umziehen lassen kann.


    Dafür sind die Bucheindrücke zu "Schwestern vom Kudamm von Brigitte Riebe " unter "Historische Romane/ 19. und 20. Jahrhundert (1801 n. Chr. – 1945 n. Chr.)" eingeordnet worden. Dabei fängt die Handlung nur ganz knapp noch im Mai 1945 an. Kommen dann die Rezis zu den Kudamm-Folgebänden in "Belletristik"? Wäre dann nicht besser, alle drei unter Belletristik zu besprechen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich frage mich immer, was an 1946 weniger historisch ist als an 1945.....Und auch 1955 ist bei mir noch ganz weit weg, seit dem hat sich doch viel verändert.....

    Das hängt vielleicht auch vom eigenen Geburtsjahr ab. Das Wirtschaftswunder spielte hauptsächlich zur Zeit meiner Eltern die größte Rolle - ist für mich also ebenso historisch wie die Nazizeit zur Zeit meiner Großeltern.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Ich lese gerade nochmal das Tagebuch der Anne Frank. Ich habe es bewusst nicht gelesen, bevor ich diese Reihe anfing zu schreiben. Das Buch ist ein Taschewnbuch, sehr vergilbt und alt ... ich habe es halt schon seit Jahrzehnten und auch früher gelesen - bestimmt schon 30 Jahre her.

    Was mich zu Tränen rührt ist, dass die Sprache, die Gedanken von Anne und Ruth in manchen Situationen so ähnlich sind. Es sind Zeitzeugnisse - der damaligen Zeit.

    Und beide Mädchen haben so ähnlich gefühlt und gedacht.

    Ich war in Auschwitz, in Bergen- Belsen. Diese Besuche haben mich geprägt. Nachhaltig.

    Man sieht diese ... Dinge ... Schuhe, Haare, Schmuck ... es ist entsetzlich.

    Wenn mann aber dann ein Tagebuch gelesen hat, wie das von Anne Frank, wird es noch entsetzlicher. Das Grauen bekommt ein Gesicht, Wörter, Leben. Leiden wird tatsächlich.

    Ruth hat überlebt. Viele ihrer Familie nicht. Ich habe engen Kontakt mit den Nachfahren und sie hoffen, dass die Bücher übversetzt werden, damit noch mehr lesen können, wie4 es damals war. Auch wenn es erst nett unjd friedlich daher kommt.

  • Ich habe das Tagebuch in der Schulzeit gelesen, allerdings freiwillig, weil ich mehr darüber wissen wollte. Ich weiß noch, wie erschüttert ich von allem war.

    Vor kurzem habe ich es mir als Comic gekauft. Das ist so gut gemacht. Klick

  • Das Tagebuch der Anne Frank haben wir als Schullektüre gelesen. Ich weiß noch wie erschütterte wir alle waren. Wir haben uns noch lange danach darüber ausgetauscht.


    Vor kurzem habe ich auch den von Booklooker erwähnten Comic gelesen. Mit ähnlichen Gefühlen, wie damals. Eigentlich wollte ich das Tagebuch auch nochmal lesen, bin bis jetzt allerdings noch nicht dazu gekommen.


    Aktuell lese ich „Deutsches Haus“ Das löst auch wieder furchtbare Gefühle aus. Wenn man liest, wie die Juden damals gefoltert wurden. Immer wieder furchtbar zu lesen, aber ich finde solche Bücher wichtig. Sehr wichtig!!!

  • Ich stöberte gerade bei den Rezensionen im Forum unter "Historische Romane/ 19. und 20. Jahrhundert (1801 n. Chr. – 1945 n. Chr.)"und stellte dabei fest, dass Bucheindrücke zu "Jahre aus Seide" bei Belletristik zu finden sind. Im dritten Band, das habe ich gerade nachgesehen, spielt 1940 eine Rolle, daher denke ich, die Trilogie wäre besser bei den Hist. Romanen aufgehoben. Ulrike Renk - es ist Dein Buch, wollen wir mal Wolke fragen, ob sie es umziehen lassen kann.


    Dafür sind die Bucheindrücke zu "Schwestern vom Kudamm von Brigitte Riebe " unter "Historische Romane/ 19. und 20. Jahrhundert (1801 n. Chr. – 1945 n. Chr.)" eingeordnet worden. Dabei fängt die Handlung nur ganz knapp noch im Mai 1945 an. Kommen dann die Rezis zu den Kudamm-Folgebänden in "Belletristik"? Wäre dann nicht besser, alle drei unter Belletristik zu besprechen.

    sehr gute Idee, liebe Gucci!

    Bei Histo-couch rangiere ich übrigens unter "Altertum", weil ich vor 25 Jahren mal Romane über das Alte Ägypten geschrieben habe :chen