'Gut Greifenau - Abendglanz' - Seiten 216 - 291

  • Kapitel 5

    Konstantin gibt vor der Kutscher zu sein und spielt Rebecca was vor. Dieses Schauspiel dauert mir definitv zu lange und ich wünsche ihm, dass er damit gehörig auf die Nase fällt. Böse, ich weiß...


    Der echte Kutscher kennt nun das Geheimnis von Wiebke und der Köchin und er kennt die Geliebte seines Chefs. Und ganz zum Schluss erfahren wir, dass er den Gutsherrn für seinen Halbbruder hält und deshalb so vehement einschreitet als die Geliebte bei der Silvesterfeier auftaucht..


    Dennoch plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin, alles nett und auch ganz kurzweilig, aber ich fand es weniger fesselnd als die vorherigen Kapitel.


    Gut gefallen mir nach wie vor solche Details wie die Raunächte und die Abwehr der bösen Geister oder die Beziehung zu den Katzen.

  • Das ist mir wirklich eine Lehre. Es geht ja vielen so, dass es am Anfang zu viele Namen sind. Ich hatte gedacht, durch das Namensverzeichnis am Anfang wäre es nicht so ein großes Problem. Aber wenn es zu viel Tempo aus der Geschichte nimmt, ist das gar nicht gut.
    Nächstes Buch :writealso wieder mit einer kleineren Entourage. ;)

  • Also mir geht es mittlerweile gut mit dem Buch,ich bin jetzt richtig angekommen. Weiterhin nervt mich Feodora mit ihrem Getue tierisch. Affektierte Tusse. Geht gar nicht, selbst ihr Mann ist genervt von ihr und hat anderswo Spass, wer soll ihm das auch verdenken. Die Lüge von Konstantin zu Rebekka finde ich nicht gut, je länger er schweigt, je mehr reitet er sich da rein. Das geht nicht gut aus, wenn das rauskommt.

    Und auch der Kutscher hat so seine Geheimnisse und ist mal so gar nicht ehrlich. Die kleine Katharina ist verliebt, aber mit dem darf sie ihrer Frau Mama nun wirklich nicht kommen...da kommt noch Ärger ins Haus ..


    Einmal richtig drin, lässt mich das Buch jetzt nicht mehr los:)

  • Also mir geht es mittlerweile gut mit dem Buch,ich bin jetzt richtig angekommen. Weiterhin nervt mich Feodora mit ihrem Getue tierisch. Affektierte Tusse. Geht gar nicht, selbst ihr Mann ist genervt von ihr und hat anderswo Spass, wer soll ihm das auch verdenken.

    Bei der Beschäftigung mit Downton Abbey habe ich mal die Beschreibung zu Thomas gelesen:
    "A guy we love to hate."
    Scheint mir bei einigen mit Feodora auch so zu gehen. Was wäre eine Geschichte ohne eine Figur, über die man sich so richtig schön aufregen kann? :D

  • Immer mehr Geheimnisse (oder Lebensgeschichten) kommen ans Tageslicht. Wiebke kann also kaum Lesen und Schreiben und sucht nach ihren Geschwistern.


    Irgendwie ist es makaber, aber in Nebensätzen kommt schon hier - 1913! - zum Ausdruck, daß das Auto die Eisenbahn einst verdrängen wird. Und das fast noch vor der eigentlichen Glanzzeit der Eisenbahn, die noch kommen wird!


    So, so, der Herr Graf hat also eine Mätresse. Bei der Frau vielleicht kein Wunder, aber dennoch alles andere als die feine Art. Von „englischer Art“ will ich in diesen Tagen erst gar nicht anfangen. Und typisch für ihn, wie er sie abserviert.


    Konstantin und Rebecca kommen sich näher - und noch immer weiß sie nicht, wer er ist. Der Lügen werden auch mehr, das Netz, in das er sich verstrickt, immer dichter - und immer unmöglicher erscheint es, daß da am Ende etwas Gutes herauskommen können soll. Wobei - wenn die nächsten vier Jahre vergangen sein werden, wer weiß, wie dann die Welt für die beiden aussieht. Falls sie dann noch leben...


    Katharina kann Julius nicht vergessen. Schließlich ersinnt die eine Möglichkeit, mit ihm in Briefkontakt zu treten. Wenn das Feodora erfährt.. :yikes Die hat immer noch den Widerling Ludwig von Preußen im Kopf als Schwiegersohn - obwohl sie weiß, was der für ein Typ ist. :yikes


    Zu Silvester taucht die abservierte Kurtisane auf, und Albert rettet die Situation für den Grafen. Das warum, welches die Frau ihn im Auto gefragt hat, würde mich auch interessieren. Er scheint der Meinung zu sein, daß der Graf sein Halbbruder ist und er ihn darum beschützen müßte, oder wollte er einfach seine Position verbessern? Es bleibt abzuwarten, ob Frau Kassini nun endgültig aus dem Leben des Grafen verschwunden ist. Immerhin bekommt Caspers endlich mal einen Rüffel - das ist doch auch was wert.


    Der Besuch von Frau Urban bei der Gräfin ist ein Kapitel für sich. Ich bewundere die Frau, daß die sich solche Unverschämtheiten so ruhig gefallen läßt. Anscheinend ist sie aber auch „in Sachen Sohn“ unterwegs, denn es will mir scheinen, daß sie selbst an eine Verbindung ihres Sohnes mit Katharina denkt.


    Schließlich kommt Albert ans Ziel und bricht ins Pastorenhaus ein. Leider erfahren weder er noch wir, was aus den Unterlagen hervorgeht. Ich hoffe, daß dieses Geheimnis noch in diesem Buch aufgelöst wird und tippe auch darauf, daß der verstorbene Patriarch sein Vater ist. Obwohl das schon fast zu offensichtlich ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dennoch plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin, alles nett und auch ganz kurzweilig, aber ich fand es weniger fesselnd als die vorherigen Kapitel.

    Hm, das ist bei mir anders. Prinzipiell entwickelt sich das Buch so, wie ich es vermutet (erhofft) hatte. Es ist hier einer der Fälle, in denen der Buchrückentext das Buch zutreffend beschreibt. Also die Schilderung des Lebens der Herrschaftsfamilie wie der Dienerschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Es wäre für meine Begriffe eher unrealistisch, wenn dauernd etwas Dramatisches passieren würde. Ein zu hohes (Erzähl-)Tempo würde hier mE nicht passen, Form und Inhalt würden sich dann widersprechen.


    Ich weiß nicht, wie viele Bedienstete ein solcher Haushalt damals hatte, aber wenn auch über diese geschrieben werden soll, läßt sich das Personal des Buches nicht groß vermindern, es sei denn, man läßt diesen Teil des Hauses schlicht weg.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hm, das ist bei mir anders. Prinzipiell entwickelt sich das Buch so, wie ich es vermutet (erhofft) hatte. Es ist hier einer der Fälle, in denen der Buchrückentext das Buch zutreffend beschreibt. Also die Schilderung des Lebens der Herrschaftsfamilie wie der Dienerschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Es wäre für meine Begriffe eher unrealistisch, wenn dauernd etwas Dramatisches passieren würde. Ein zu hohes (Erzähl-)Tempo würde hier mE nicht passen, Form und Inhalt würden sich dann widersprechen.


    Ich weiß nicht, wie viele Bedienstete ein solcher Haushalt damals hatte, aber wenn auch über diese geschrieben werden soll, läßt sich das Personal des Buches nicht groß vermindern, es sei denn, man läßt diesen Teil des Hauses schlicht weg.

    Warum mich dieses 5 Kapitel nicht so gefesselt hat,kann ich gar nicht wirklich benennen... auf jeden Fall hat sich dieses gefhül im Laufe des Leserundenabschnitts wieder gegeben und ich bin wieder voll dabei.


    Beim Buchrücken bin ich nicht ganz bei Dir - der zielt mir zu sehr auf die Liebesgeschichten von Konstantin und Kahtharina ab. Was ja aber (zum Glück!) nur einen Teil ausmacht. Da finde ich den Vergleich zu Downton Abbey viel treffender - man erfährt über alle Gutsbewohner etwas und das in einer prima Mischung aus alltäglichem und besonderen.

  • Also ich mag dieses Buch auch ausgesprochen gut, die Seiten lassen sich flott lesen, sodass es richtig viel Spaß macht.


    Konstantin macht einen großen Fehler indem er sich nicht als der ausgibt der er ist, dass gibt bestimmt noch mächtig ärger.


    Katharina kommt von Julius nicht los und geht ein großes Risiko sich es mit ihrer Mutter zu verscherzen.


    Feodora kann ich auch absolut nicht leiden, da kann man ihren Mann wirklich verstehen. Wie sie Julius Mutter behandelt ist absolut unverschämt und überheblich, um nicht zu sagen arrogant.


    Tja, der Einbruch ins Pfarrhaus war erfolgreich. Nur was in dem Umschlag ist, wissen wir noch nicht. Ich bin gespannt was da heraus kommt :-)

  • Beim Buchrücken bin ich nicht ganz bei Dir - der zielt mir zu sehr auf die Liebesgeschichten von Konstantin und Kahtharina ab. Was ja aber (zum Glück!) nur einen Teil ausmacht. Da finde ich den Vergleich zu Downton Abbey viel treffender - man erfährt über alle Gutsbewohner etwas und das in einer prima Mischung aus alltäglichem und besonderen.

    Vergleich zu Downton Abbey ... YES! ^^

  • Beim Buchrücken bin ich nicht ganz bei Dir - der zielt mir zu sehr auf die Liebesgeschichten von Konstantin und Kahtharina ab.

    Den Text habe ich jetzt nochmals bewußt gelesen - Du hast recht. Den hatte ich irgendwie anders in Erinnerung. Vielleicht, weil das:

    "Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 - Der erste Teil der großen Familien-Saga über eine
    Grafen-Familie zwischen Tradition und wahrer Liebe am Vorabend des 1. Weltkriegs."

    der Einleitungssatz im Eröffnungspost zum Anmeldethread dieser Leserunde ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Den Text habe ich jetzt nochmals bewußt gelesen - Du hast recht. Den hatte ich irgendwie anders in Erinnerung. Vielleicht, weil das:

    "Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 - Der erste Teil der großen Familien-Saga über eine
    Grafen-Familie zwischen Tradition und wahrer Liebe am Vorabend des 1. Weltkriegs."

    der Einleitungssatz im Eröffnungspost zum Anmeldethread dieser Leserunde ist.

    Ja, soweit finde ich den Text auch noch sehr stimmig - und hatte allerdings auch anfangs Kulisse und Personal von Downton Abbey beim Lesen vor meinem inneren Auge.

  • Beim Buchrücken bin ich nicht ganz bei Dir - der zielt mir zu sehr auf die Liebesgeschichten von Konstantin und Kahtharina ab. Was ja aber (zum Glück!) nur einen Teil ausmacht. Da finde ich den Vergleich zu Downton Abbey viel treffender - man erfährt über alle Gutsbewohner etwas und das in einer prima Mischung aus alltäglichem und besonderen.

    Vergleich zu Downton Abbey ... YES!

  • Hm, das ist bei mir anders. Prinzipiell entwickelt sich das Buch so, wie ich es vermutet (erhofft) hatte. Es ist hier einer der Fälle, in denen der Buchrückentext das Buch zutreffend beschreibt. Also die Schilderung des Lebens der Herrschaftsfamilie wie der Dienerschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Es wäre für meine Begriffe eher unrealistisch, wenn dauernd etwas Dramatisches passieren würde. Ein zu hohes (Erzähl-)Tempo würde hier mE nicht passen, Form und Inhalt würden sich dann widersprechen.


    Ich weiß nicht, wie viele Bedienstete ein solcher Haushalt damals hatte, aber wenn auch über diese geschrieben werden soll, läßt sich das Personal des Buches nicht groß vermindern, es sei denn, man läßt diesen Teil des Hauses schlicht weg.

    So empfinde ich das auch. Es sind eher die kleinen Dinge, die den Reiz solcher Geschichten ausmachen. Und passieren tut schon eine ganze Menge.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Nun wurde mein Verdacht in Bezug auf Albert Sonntags Interesse am Pfarrhaus bestätigt. Im nächsten Abschnitt werden wir sicher erfahren, ob in dem entwendeten Umschlag Hinweise zu seiner Herkunft zu finden sind.

    Dennoch plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin, alles nett und auch ganz kurzweilig, aber ich fand es weniger fesselnd als die vorherigen Kapitel.

    Das geht mir seit 291 Seiten so. Wenn sich der Roman nicht so gut lesen lassen würde... wäre es ein Problem.


    An Downton Abbey kommt für mich die Geschichte nicht ran, zumindest bisher. Gut, dort kennt man die bewegten Bilder, prachtvollen Räumen und Garderobe. Ich hab zwar eine gute Vorstellungskraft, doch für mich ist dies in Pommern nicht so prachtvoll beschrieben.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • An Downton Abbey kommt für mich die Geschichte nicht ran, zumindest bisher. Gut, dort kennt man die bewegten Bilder, prachtvollen Räumen und Garderobe. Ich hab zwar eine gute Vorstellungskraft, doch für mich ist dies in Pommern nicht so prachtvoll beschrieben.

    Hm, vielleicht gab es das in Pommern nicht so prachtvoll? Und der verstorbene Patron erscheint mir als ein Preuße von altem Schrot und Korn - das war es Pracht sicherlich nicht weit her. Seit seinem Tod ist noch nicht viel Zeit vergangen, eine neue Prachtentfaltung konnte es da wohl auch noch nicht geben.


    Aber da spielen möglicherweise auch persönliche Lesevorlieben eine Rolle. Ständig "Action", dauernd Hoch und Tief, (zu) viel Spannung ist für mich eher ein Abbruchgrund als eine langsam sich entwickelnde Geschichte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hm, vielleicht gab es das in Pommern nicht so prachtvoll? Und der verstorbene Patron erscheint mir als ein Preuße von altem Schrot und Korn - das war es Pracht sicherlich nicht weit her. Seit seinem Tod ist noch nicht viel Zeit vergangen, eine neue Prachtentfaltung konnte es da wohl auch noch nicht geben.


    Aber da spielen möglicherweise auch persönliche Lesevorlieben eine Rolle. Ständig "Action", dauernd Hoch und Tief, (zu) viel Spannung ist für mich eher ein Abbruchgrund als eine langsam sich entwickelnde Geschichte.

    Gucci schrieb:

    An Downton Abbey kommt für mich die Geschichte nicht ran, zumindest bisher. Gut, dort kennt man die bewegten Bilder, prachtvollen Räumen und Garderobe. Ich hab zwar eine gute Vorstellungskraft, doch für mich ist dies in Pommern nicht so prachtvoll beschrieben.

    -------------

    Da zeigt sich natürlich der Unterschied in Film und Buch. Würde ich die opulenten Kleider oder die prachtvolle Tischdekoration aus Downton Abbey entsprechend beschreiben, würde es sehr langatmig werden. Dann würde die geschichte wahrlich vor sich hinplätschern. Im Film brauchst du eine Sekunde, während das Geschehen und die Dialoge schon weitergeht.
    Zudem ist DA ja auch grandios verfilmt. Da steckt richtig viel Geld drin. Wenn ich mir dann die deutschen historischen Filme ansehe ... die reichen auch nicht an Downton Abbey ran. Julian Fellow hatte ein sehr großes Budget für Kostüme und Ausstattung zur Verfügung. Und das Ergebnis ist einfach wunderbar. :popcorn

  • Konstantin und Rebecca kommen sich näher - und noch immer weiß sie nicht, wer er ist. Der Lügen werden auch mehr, das Netz, in das er sich verstrickt, immer dichter - undimmer unmöglicher erscheint es, daß da am Ende etwas Gutes herauskommen können soll. Wobei - wenn die nächsten vier Jahre vergangen sein werden, wer weiß, wie dann die Welt für die beiden aussieht.Falls sie dann noch leben...

    Ich tippe mal, dass es vor dem Krieg noch rauskommt und dann erst mal Sendepause zwischen den beiden ist. Er ist aber auch zu doof. Irgend wann muss er es ihr ja sagen. Ich fürchte, dass sie jemandem wie Matthis über den Weg laufen und er dann auffliegt.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)